Gekommen, um zu bleiben

Herzlich Willkommen in Friedewalde: Unternehmer Matthias Witte, der hier vor seinem Firmengebäude an der Lavelsloher Straße 5 in Friedewalde steht. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Zu Friedewalde hat Matthias Witte einen besonderen Bezug. Vor fast zehn Jahren setzte er sich als Mitglied der Schulpflegschaft der Grundschule Eldagsen für die Kooperation mit Friedewalde ein. Damit war die von der Schließung bedrohte Grundschule Friedewalde gerettet. Seitdem blüht und gedeiht der Grundschulverbund Eldagsen-Friedewalde und seitdem ist auch noch kein Politiker, Bürgermeister oder Verwaltungsangestellter wieder auf die Idee gekommen, diese wunderbaren Standorte zu schließen.

Und Matthias Witte? Er wohnt immer noch in Eldagsen, hat sich jetzt aber mit seiner Firma VA-Engineering in Friedewalde niedergelassen – und zwar im ehemaligen Gebäude der Volksbank Herford-Mindener Land. Direkt am Tag der Veröffentlichung, dass die Volksbank den Standort Friedewalde aufgibt, habe er bei dem Geldinstitut angerufen. “Drei Stunden später hatte ich einen Besichtigungstermin hier vor Ort”, sagt Matthais Witte. Beide wurden sich einig. “Es gab noch weitere Interessenten, ab ich war der schnellste, und mein Konzept passte mit den Vorstellungen der Volksbank überein.”

Neugründung ehemaliger Mitarbeiter

Matthias Witte hat bei Schoppe & Faeser in Minden Dreher gelernt, bildete sich zum Maschinenbautechniker weiter und leitete beim Nachfolgeunternehmen ABB die Abteilung für Antriebe und Ventile. Als ABB die Abteilung aufgeben wollte, gründete Matthias Witte 2014 das Unternehmen VA-Engineering. “Es handelt sich um eine Neugründung ehemaliger Mitarbeiter”, erklärt Matthias Witte. Sieben Mitarbeiter sorgen nun für Ersatzteile, Umbauten und Lieferungen kompletter Armaturen mit Antrieben – und das weltweit. “Wir sind dort zu Hause, wo Wasser, Dampf und Gase durch Rohre fließen”, fasst Matthias Witte den Geschäftsbetrieb anschaulich zusammen. Beispiele: Brauereien, Biogasanlagen, Müllverbrennungsanlagen, Papierfarbriken oder Stadtwerke. Bislang war Minden Standort des Unternehmes, jetzt ist es Friedewalde.

Reichlich Platz: Das Hauptgebäude hat drei Etagen mit knapp 500 Quadratmetern Nutzfläche, der angrenzende Lagerraum hat eine Größe von 237 Quadratmeter. Foto: Jürgen Krüger

Aussicht auf schnelles Internet K.O.-Kriterium

Momentan sind Handwerker damit beschäftigt, das Gebäude mit knapp 500 Quadratmetern Nutzfläche (Erdgeschoss 175 qm; Obergeschoss 150 qm, Dachgeschoss 140 qm) auf drei Etagen zukunftsfähig umzubauen und zu sanieren. In den rund 15 einzelnen Räumen sollen Büros entstehen, sowohl für den Eigenbedarf als auch zur Vermietung. Die ehemalige Großraumfiliale nebenan (237 Quadratmeter), die momentan noch Meier-Medizintechnik nutzt, soll ab Januar 2024 als Lagerraum für VA-Engineering dienen. Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage den Strom für eine Wärmepumpe liefern. Die alte Ölheizung verschwindet. Im Sommer 2024 soll alles fertig sein, und dann hofft Matthias Witte, dass auch endlich der Glasfaseranschluss in Betrieb ist. Momentan sei lediglich das Leerrohr verlegt. “Die Aussicht auf Glasfaser war übrigens ein K.O.-Kriterium. Wir schieben großen Datenmengen hin und her. Da ist schnelles Internet unverzichtbar”, so Witte. Momentan hält sich der 46-Jährige mit einer schnellen Richtfunkverbindung (Mobilfunk) über Wasser.

Sohn hat schon Interesse bekundet

Matthias Witte ist nach Friedewalde gekommen, um zu bleiben. “Ich plane hier langfristig, eigentlich für immer.” Er kann sich durchaus vorstellen, dass er mittelfristig auch neue Mitarbeiter braucht, im wesentlichen Techniker und gerne aus der Region. Außerdem studiert sein Sohn am Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld Maschinenbau. “Er hat schon sein Interesse bekundet, in der Firma aktiv zu werden”, so Witte. Seine Tochter macht zurzeit eine Ausbildung zur Zahntechnikerin. Etwas traurig ist Matthias Witte, dass die Bäckerei Ledig geschlossen hat. “Da sind wir immer gerne hingegangen und haben uns mit Brötchen versorgt”, sagt er.

One thought on “Gekommen, um zu bleiben

  1. Gratulation zum neuen Standort! Herzlich willkommen in Friedewalde und viel Erfolg für die Zukunft!

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