Für Demokratie und gegen Rechts

Sie wollen ein Zeichen setzen: Christina Klöpper (v. l.), Anke Wiegmann, Heike Krüger und Gerlinde Steinmann-Reiner, hier bei der Demonstration in Petershagen.

Petershagen. Seit einigen Wochen demonstrieren in Deutschland hunderttausende für Demokratie und Vielfalt, und sie positionierten sich gegen Rechts sowie die Partei “Alternative für Deutschland” (AfD). Auch in Petershagen gingen rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger auf die Straße. Mit so vielen Leuten hatte Veranstalter Burkhard Pfaff nicht gerechnet, wie er selber sagt. „Petershagen ist dafür! Nie wieder rechter Naziterror“ – so lautete das Motto der Demonstration. “Nie wieder ist jetzt. Es ist uns wichtig, ein Zeichen gegen Rechts zu setzen”, begründen zum Beispiel die Friedewalderinnen Anke Wiegmann, Heike Krüger, Gerlinde Steinmann-Reiner und die Südfelderin Christina Klöpper ihre Teilnahme. Mehrere der acht Redner befassten sich mit den aufgedeckten Plänen des Treffens von AfD-Parteimitgliedern mit Rechtsextremen in Potsdam im November 2023. Die Redner verglichen die Remigrationspläne mit dem Schicksal tausender Juden während der Zeit des Nationalsozialismus.

Protestmarsch vom Sportplatz durch die Petershäger Innenstadt.

AfD verliert an Zustimmung

Die AfD steht wie keine andere Partei für rechtsextreme Positionen. Mit Björn Höcke hat sie sogar einen Faschischten in ihren Reihen. In den vergangenen zwei Jahren legte die Partei in Umfragen kräftig zu, insbesondere im Osten. Doch die jetzigen Demonstrationen scheinen Wirkung zu zeigen. Bundesweit verliert die AfD immer mehr an an Zuspruch. Im “Politbarometer” des ZDF büßte die Partei drei Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat ein und kam auf 19 Prozent. Auch in dem am Donnerstag, 1. Februar 2024, veröffentlichten “Deutschlandtrend” der ARD hatte die AfD drei Prozenpunkte verloren und lag ebenfalls bei 19 Prozent.

Wie braun ist Friedewalde?

Für Petershagen und Friedewalde gibt es keine aktuellen und repräsentativen Umfragen. Die letzten belastbaren Zahlen stammen von den Landtagswahlen am 15. Mai 2022. Von den 1.294 wahlberechtigten Friedewalder Bürgerinnen nahmen seinerzeit 984 ihr Wahlrecht wahr, was zu einer Wahlbeteiligung von 76,04 Prozent führte. 44 Friedewalder machten ihr Kreuz (Zweitstimme) bei der AfD (4,49 Prozent). Im gesamten Stadtgebiet (29 Ortschaften) lag der Stimmenanteil der vom Verfassungsschutz in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei bei 6,28 Prozent. Das sind immerhin 720 Bürgerinnen und Bürger. Die AfD aus Frust oder Protest gegenüber der anderen Parteien zu wählen, sei keine gute Idee, sondern falsch und brandgefährlich, so der Tenor der bundesweiten Demonstrationen – und auch der in Petershagen. „Wer rechts wählt, wählt zum letzten Mal“, sagte zum Beispiel Patrick Bicknese in seiner Rede vor dem Petershäger Rathaus.

One thought on “Für Demokratie und gegen Rechts

  1. Protestmarsch in Petershagen!
    Wir waren dabei!
    Rolf u. Ulrike Gieseking

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