Quelle: von Karl Reindl aus dem Friedewalder Heimatblatt Nr 8
Auf dem Kirchhof in Friedewalde stehen zwischen Kirche und dem Gemeindehaus mehrere alte Grabmale.Eines davon ist die Grabstelle des Pastors Theodor von Coelln. Die Grabstelle hatte noch bis nach dem 2. Weltkrieg ein Gitterwerk als Umfassung. Dieses ist wahrscheinlich mit dem Abriß des Kantorenhauses entfernt worden. Nach alten Protokollen hatte es mit dieser Grabstelle folgende Bewandtnis:
Pastor Theodor von Coelln wurde im Oktober 1842 nach Halle in Westfalen versetzt. Seine Frau Charlotte, geb. Ewers, die er am 26. Februar 1828 geheiratet hatte, war am 22. Mai 1840 nach 12jähriger Ehe verstorben. Sie ist an der Kirche zu Friedewalde beerdigt worden.
Der Pastor von Coelln kaufte von dem Colon Wilhelm Schmidt, Friedewalde Nr. 62, ein Stück Land. Er gab es dem damaligen Küster und allen nachfolgenden Lehrern in Friedewalde zum Nießbrauch als Ackerland, das sogenannte „Schulland“. Die Auflage für die Nutzung war dergestalt, daß die Lehrer das Grab pflegen, mit Blumen bepflanzen und kleine Reparaturen am Unterbau und am Gitterwerk vornehmen mußten.
Der Vertrag wurde am 22. September 1842 gerichtlich unterzeichnet. Das Schulland war die Parzelle Flur 7 Nr 44/2. Es war 1 Morgen, 33 Ruthen und 91 Fuß Land. Dieses Land befand sich auf dem Rießen; es war also nicht der schlechteste Boden in Friedewalde. Der Kaufpreis betrug 100 Taler. Das Ackerland ist noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts von den Lehrern bearbeitet worden. Heute gehört dieses Stück Ackerland der Kirchengemeinde Friedewalde. Es wird von dem Bauern Heinrich Kanning Küntkenhof 2, Friedewalde, als Pächter bearbeitet.