Viele Grabsteine auf unserem Friedhof zeigen uns nicht nur die Namen der Verstorbenen, sondern sind zusätzlich mit Symbolen geschmückt.
Ein paar der häufiger vorkommenden Symbole sollen hier erklärt werden.
1. Das Kreuz
Das ist das wohl häufigste Symbol auf Friedhöfen. Alte Grabsteine sind oft gekrönt von einem Kreuz. Das Kreuz ist das Symbol für Jesus, der, so sagt es die Bibel, für die Sünden der Menschen am Kreuz starb und so der Erlöser wurde. Das Kreuz auf den Grabsteinen soll zeigen, dass die Verstorbenen durch Jesus erlöst sind und ein ewiges Leben haben.
2. Palmenzweige
Die Palmzweige sind ein Zeichen des Sieges – im christlichen Sinne des Sieges über den Tod. In der Antike wurde zum Beispiel ein siegreicher Feldherr bei seinem Triumphzug von einer Menge mit dem Winken mit Palmzweigen begrüßt. Auch Jesus wird beim Einzug in Jerusalem von begeisterten Menschen mit Palmzweigen empfangen (Johannes 12, 12-19). In der Offenbarung des Johannes ist die Rede von einer Schar Menschen in weißen Gewändern mit Palmzweigen in den Händen, die sich vor dem Thron Gottes niederwerfen. (Offenbarung 7). Sie haben alles Leid (= Kreuz) hinter sich gelassen, haben über den Tod triumphiert (= Palmzweige) und dürfen jetzt in Gottes Ewigkeit leben.
3. Sonne
Die Sonne, manchmal auch verbunden mit dem Kreuz, ist ein Symbol der Hoffnung. Nach der Nacht des Todes wird die Sonne aufgehen. Die Vorstellung der Bibel vom ewigen Leben ist untrennbar mit dem Licht verbunden. Der Liederdichter Paul Gerhard schrieb in seinem Lied „Ist Gott für mich, so trete…“: „Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ; das, was mich singen machet, ist, was im Himmel ist.“
4. Stern
Der Stern ist ein Hoffnungszeichen, ein Licht, das in der Dunkelheit scheint. Schon im Alten Testament findet sich ein Wort, das auf Jesus, den kommenden Erlöser gedeutet wird: „Aus Jakob wird ein Stern aufgehen“ (4.Mose 24,17). Jesus selber sagt von sich: „Ich bin der helle Morgenstern“ (Offenbarung 22,16). So ist der Stern auch ein Symbol für Jesus, der vom Tod erlöst.
5. Weizenähren
Die Weizenähre erinnert an ein Wort Jesu: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird’s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s erhalten zum ewigen Leben. (Johannes 12, 24 und 25). Der Leib, der begraben wird, ist das Weizenkorn – und die Ähre, die daraus wächst, ist das ewige Leben.
Es begegnet uns aber auch die gebrochene Ähre – sie soll symbolisieren, dass ein Leben ein Ende gefunden hat und säen und ernten vorbei sind.
6. Rose
Rosen sind ein Zeichen der Liebe. Sie können ein Symbol dafür sein, was im schon im Alten Testament die Hoffnung der Menschen war: „Liebe ist stark wie der Tod“ (Hoheslied 8,7) – das heißt, dass auch der Tod die Macht der Liebe nicht brechen kann. Man behält einen lieben Menschen in seinem Herzen.
Es gibt aber auch das Symbol der gebrochenen Rose, das den Schmerz darüber symbolisieren soll, dass ein lieber Mensch nicht mehr bei uns ist.
7. „Alpha“ und „Omega“
Alpha und Omega sind die ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets. Die Bibel greift dieses Bild auf, wenn es im letzten Buch der Bibel heißt: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht Gott der HERR, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ (Offenbarung 1,8). Anfang und Ende eines Lebens sind in Gottes Hand, und der, der an Gott glaubt, wird am Ende wieder bei Gott sein.
8. Kreuz, Anker und Herz
Diese drei Symbole stehen für Glaube, Liebe und Hoffnung. Das Kreuz steht für Glauben, das Herz für Liebe und der Anker für Hoffnung. Die Symbole gehen zurück auf ein Wort des Apostels Paulus im 1. Korintherbrief: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13, 13). Die drei Symbole erinnern an das, was bleibt, worauf Christinnen und Christen vertrauen und was sie auch im Angesicht des Todes trägt.
9. Krone
Im oben gezeigten Bild finden wir zudem noch die Krone, ein Symbol des ewigen Lebens. Das Symbol geht zurück auf ein Bibelwort aus dem Buch der Offenbarung, in dem Jesus sagt: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ (Offenbarung 2,10). Eigentlich ist in dieser Textstelle vom Siegeskranz die Rede, wie ihn etwa ein Sportler nach gewonnenem Lauf bekommt. Nach vollbrachtem Lauf wird er belohnt und darf ausruhen.
10. Das Christuszeichen
Was wie ein „X“ und ein „P“ aussieht, sind in Wirklichkeit die griechischen Buchstaben „Chi“ und „Rho“. Sie bilden die ersten beiden Buchstaben des Namens „Christus“ auf griechisch. Sie weisen auf die Hoffnung, die Menschen haben durch Jesus Christus, den Erlöser.
11. Betende Hände
Oft werden auf Grabsteinen die „Betenden Hände“ von Albrecht Dürer abgebildet. Die betenden Hände entstammen einem Blatt des Künstlers, in dem die Hände zu einem knienden Apostel gehörten. Sie sind ein Symbol für den Glaube und die Frömmigkeit eines Menschen. Zugleich stehen sie für das Wissen: Wir können uns das Heil nicht erarbeiten, es muss erbeten sein. Im Lied „Befiehl du deine Wege“ heißt es deshalb: „Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein lässt Gott sich gar nichts nehmen: es muss erbeten sein.“
12. Buch
Manche Grabsteine sind wie ein Buch geformt. Das Buch erinnert an eine Bibelstelle im Buch der Offenbarung, in der Christus sagt: „Wer siegreich ist, wird in weiße Kleider gekleidet werden. Und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens löschen, sondern vor meinem Vater und seinen Engeln bekennen, dass er zu mir gehört.“ (Offenbarung 3, 5). Das Buch ist also ein Symbol das Jesus die Namen derer, die auf ihn vertrauen, aufgezeichnet hat und ihnen ewiges Leben schenkt.