Friedewalde. Andreas Ledig ist ein Kämpfer. Trotz vorläufiger Insolvenz werde er „alles dafür tun, um sein Unternehmen aus der Krise zu führen“, so der 56-jährige Bäcker- und Konditormeister aus Uchte. Der Handwerksbetrieb mit mehreren Filialen, darunter eine in Friedewalde, beschäftigt rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am 7. November 2022 habe die Bäckerei und Konditorei Ledig GmbH & Co. KG beim Amtsgericht Syke einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Tags darauf ordnete das Gericht die vorläufige Verwaltung des Unternehmensvermögens an. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei Rechtsanwalt Frank Kreuznacht aus Münster bestellt worden, berichtet die Tageszeitung „Die Harke“, was Andreas Ledig bestätigt.
Erzeugerpreise und Mindestlohn gestiegen
Er strebe in dem Insolvenzverfahren eine nachhaltige Sanierung der Bäckerei an. „Die massiven Materialpreissteigerungen in den vergangenen Monaten und die Erhöhung dews Mindestlohns mit Wirkung zum 1. Oktober auf zwölf Euro pro Stunde können bei einem personalintensiven Unternehmen, welches auf die Verarbeitung hochwertiger Rohstoffe in Backwaren setzt, gerade in zunehmender Kaufzurückhaltung nicht mehr erwirtschaftet werden“, wird der Bäckermeister zitiert.
„Entscheidend ist jetzt, dass die Bügerinnen und Bürger bei uns einkaufen.“
Die Löhne und Gehälter seien über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in Abstimmung mit der Bundesanstalt für Arbeit bis Ende Januar sichergestellt. „Der Geschäftsbetrieb läuft wie gewohnt weiter“, sagt Andreas Ledig. „Entscheidend ist jetzt, dass die Bügerinnen und Bürger bei uns einkaufen.“ Der Standort Friedewalde sei vorerst nicht bedroht, auch wenn er zu den umsatzschwächeren gehöre. „Das hat wahrscheinlich mehr mit der Parkplatzsituation zu tun“, meint Andreas Ledig. „Es fahren sehr viele Autos einfach vorbei.“ Die Bäckerei Ledig eröffnete die Friedewalder Filiale am 15. Oktober 2015.