Zum Tode von Maria Therese (Resi) Hermeier

Der Versuch einer Würdigung der Ehrenvorsitzenden des Heimatvereines Friedewalde

Resi Hermeier ist am vierzehnten Oktober im Alter von neunundachtzig Jahren verstorben. Sie hat viele Jahre an der Seite ihres Mannes Wilhelm die Entwicklung der Firma Jenz maßgeblich mitgeprägt.

Sie war aber auch zeitlebens eine stolze Wegholmerin, der die Heimat – einst und heute – besonders am Herzen lag. Zahlreiche Besuche in Archiven können davon zeugen.

So war es fast zwangsläufig, dass sie, als der damalige Kreisheimatpfleger Dr. Franke die Gründung eines Heimatvereines in Friedewalde anregte und im Juni 1990 eine erste Vorbesprechung „up Engelkens Deele“ stattfand, bereits aktiv eingebunden war.

Folgerichtig wurde sie in der Gründungs-Versammlung am 11. Juni 1990 in der Gaststätte Borgmann „Schnieders“ unter der Leitung des damaligen Ortsvorsteher Heinrich Wehking zur Vorsitzenden gewählt.

Die neu gebildeten Interessengruppen „Dorfgeschichte“ und „plattdeutsche Sprache“ waren für sie von herausragender Bedeutung. So war es ohne Frage, dass sich die Plattdeutschen im November 1990 bei ihr trafen, obwohl sie sich nicht wohl fühlte. Im Anschluss an die Zusammenkunft ereilte sie ein lebensbedrohlicher Zustand, der einen langen Krankenhausaufenthalt und eine sehr lange Rehabilitation notwendig machte.

Nur mit ihrem starken Willen war es ihr möglich, mit den Folgen dieser Erkrankung fortan zu leben. Viele Ältere werden sich an sie und den Mercedes erinnern, der regelmäßig hupend auf den Parkplätzen der beiden Friedewalder Banken hielt. Die Mitarbeiter wussten dann, Resi Hermeier möchte die Bankgeschäfte erledigen. Als deutlich wurde, dass sie körperlich eingeschränkt bleiben würde, gab sie Anfang 1992 die Leitung des Heimatvereines an ihren Stellvertreter Manfred Schülke ab. Das hinderte sie jedoch nicht, weiterhin aktiv am Vereinsleben teilzunehmen. Der Besuch der Mitgliederversammlungen und von Ausflügen waren für sie noch viele Jahre selbstverständlich. Ideen, die sie hatte, übermittelte sie umgehend telefonisch. „Ikk hevv mi wat overlächt“ war dann die Einleitung.

Auch „ihre“ Gruppen orientierten sich fortan und trafen sich bei Resi Hermeier im Wohnzimmer.
Erst als ihre körperlichen Kräfte vor einigen Jahren nachließen, beendete sie diese Treffen.


Trotzdem blieb sie der Arbeit auch weiterhin verbunden. Noch 2019 steuerte sie aus einer Heimzeitung der Weser-Residenz Bad Hopfenberg einen plattdeutschen Artikel bei, der Eingang in die Jahreschronik fand.

Der Heimatverein Friedewalde verliert mit Resi Hermeier ein Gründungsmitglied, eine dauerhafte Förderin des Vereinszweckes und eine wertvolle Ratgeberin.

Wir werden sie stets in ehrenvoller Erinnerung behalten.