Zum Tode von Wilfried Bröer

Ein Nachruf des Heimatverein Friedewalde

Der Heimatverein Friedewalde e.V. trauert um sein Gründungsmitglied und aktiven Unterstützer Wilfried Bröer, der am 2. September im Alter von fast 93 Jahren verstorben ist.

Bereits vor der Gründung des Vereins im Juni 1990, anlässlich einer Vorbesprechung „up Engelkens Deele“ wurde er als Ortsheimatpfleger eingebunden. Er wurde gebeten, ein Einladungsschreiben an alle Friedewalder zu formulieren und für die Auslage und den Aushang zu sorgen. Als ausgebildetem Lehrer und Schulleiter war ihm das ein Leichtes

In der ersten Mitgliederversammlung am 6. August 1990 wurde er als Ortsheimatpfleger dem neu gewählten Vorstand beigeordnet.

Diese Aufgabe erfüllte er mit großer Begeisterung bis zu seinem Ausscheiden aus der Funktion als Ortsheimatpfleger im März 2013 und noch darüber hinaus.

Aber auch in die Arbeit des Vereins ließ er sich gerne einbinden. “Immer dabei sein, Interesse haben und wecken, für alle Fragen offen sein. Darauf habe ich großen Wert gelegt“, hat er einmal gesagt. So war es für ihn selbstverständlich, dass er sich in der neu gebildeten Gruppe Dorfgeschichte einbinden ließ und auch deren Leitung übernahm.

In vielen Zusammenkünften hat er gemeinsam mit sachkundigen Mitstreitern versucht, Geschichtliches aus und um Friedewalde zu sammeln und aufzuschreiben. Diese Aufgabe war für ihn eine Selbstverständlichkeit und harmonierte mit seiner Tätigkeit als Ortsheimatpfleger. Es wären schließlich immer die Dorfschullehrer gewesen, die als Chronisten in Friedewalde tätig waren. So empfand er es auch als großen Verlust, dass durch Brandstiftung in der Friedewalder Schule wertvolle Chronikbände und Dokumente vernichtet wurden.

Unzählige Veranstaltungen, Aktionen und Projekte in Friedewalde hat er begleitet und war häufig und im positiven Sinne der Antreiber. Foto-Ausstellungen mitzugestalten und bei Schnatgängen auf Geschichtliches hinzuweisen war ihm eine Herzensangelegenheit. Kein Dorf- oder Schulfest, an dem er nicht teilgenommen hat. Wenn nicht aktiv, dann als Chronist. Brauchtum wachhalten und Geschichtsschreiber von Friedewalde sein, das war Wilfried Bröer vierzig Jahre lang.

Dazu hat er seine Mitbürger mit den Sätzen „Wir müssen achtgeben, dass Brauchtum und Dorffeste nicht verschwinden, sonst verliert Friedewalde seine Identität. Wir möchten aber doch alle, dass Leben im Dorfe bleibt” über seinen Tod hinaus verpflichtet.

Viele Vereine in Friedewalde hat er begleitet und mitgestaltet. Von Oktober 1967 an setzte er die Schulmeister-Tradition im Dirigentenamt des Kirchenchores bis zum Jahr 1984 fort. Zum Tag des offenen Denkmals stand er wie selbstverständlich bereit, Interessierten nach dem Gottesdienst die Kirche in Friedewalde nahe zu bringen.

Als Mensch, der Friedewalde als seine Heimat verstand und in ihr verortet war, dem die Beziehung zu anderen Menschen, ihre Geschichte und kulturelle Identität immer ein besonderes Anliegen war, werden wir ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten.