IKEK – und jetzt?

Der Heimatverein Friedewalde hatte geplant, im Rahmen seiner diesjährigen Mitgliederversammlung einen Tagesordnungspunkt

Kommunale Planung – dem Wandel und der demografischen Entwicklung begegnen?“

mit Karina Lehmann, Bauverwaltung der Stadt Petershagen

aufzunehmen.

Die Referentin ist seinerzeit leider verhindert gewesen und wir hatten vereinbart, dieses zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Inzwischen zeigt sich, dass viele Hoffnungen, die wir in Petershagen in Konzepte wie IKEK oder LEADER der Europäischen Union gesetzt haben, nicht so ohne weiteres erfüllbar sind.

Aber, wie bereits Moliér wusste: „Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“.

Darum wollen wir gemeinsam die Gelegenheit nutzen, und uns von Frau Lehmann das Thema an Hand von konkreten Beispielen und Vorschlägen näher bringen zu lassen.

Alle interessierten Friedewalderinnen und Friedewalder

sind daher herzlich eingeladen für

Donnerstag, den 23. Mai 2019, ab 18:oo Uhr

in die Heimatstube Friedewalde,

Friedewalder Straße 24, Petershagen-Friedewalde.

Über eine rege Beteiligung würden wir uns freuen.

Was läuft eigentlich in Friedewalde?

Dr. August Oetker, ehemals Chef des gleichnamigen Unternehmens und prominenter Ostwestfale, hat einst die Mentalität seiner Landsleute so definiert: „Der typische Westfale ist sehr fleißig, aber mindestens ebenso still und zurückhaltend. Wenn er auf eine Leistung stolz ist, erzählt er es höchstens seinem Nachbarn, aber fast nie einer größeren Öffentlichkeit.“

Vielleicht kann man es auch drastischer beschreiben: „Der Ostwestfale ist mürrisch, humorlos und überhaupt regnet es ständig in der Region.“

Beides gilt vielleicht für den typischen Friedewalder im besonderen Maße. Denn wer kennt das nicht, das ständige „in Friedewalde läuft ja nix, da ist ja nix los“.

Zeit, einmal mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Denn, ja, der Friedewalder ist beharrlich, gelegentlich sogar etwas träge, wenn es darum geht, die vielen Angebote im Dorf tatsächlich auch zu unterstützen. Da, wo in anderen Orten alles was laufen kann auf den Beinen ist, bleibt der Friedewalder lieber zurückhaltend.

Dabei gibt es durchaus Projekte, die breit getragen werden müssen, damit sie letztendlich zum Nutzen von Friedewalde umgesetzt werden.

Der Rat der Stadt Petershagen hat im November 2017 das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) beschlossen. In verschiedenen Veranstaltungen wurden Projekte und Ideen zusammengetragen. Daran haben Interessierte aus Friedewalde aktiv mitgewirkt.

Für die Region Petershagen/West war ein Höhepunkt der Planungen ein kulturelles Zentrum mit Mehrzweckraum für Veranstaltungen, Bürgerbüro und Multifunktionsräumen, das an die Sporthalle der Grundschule Friedewalde angedockt werden sollte.

Die Verwaltung wurde beauftragt, die Umsetzung der im Konzept abschließend dargelegten Maßnahmen sukzessive vorzubereiten. Über die Umsetzung von Projekten entscheidet dann der Rat. Kleinere Projekte können darüber hinaus über das aufgestockte städtische Förderprogramm “Kleine Dorferneuerung” gefördert werden.

Zwischenzeitlich wurde die Sanierung der Grundschulturnhalle Friedewalde vom Stadtrat vorgezogen. Die Sanierung soll bei geschätzten Gesamtkosten von rd. 550.000 Euro in der zweiten Jahreshälfte 2018 erfolgen. Damit waren die ursprünglichen Planungen, an der Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau, Arbeitskreismitglieder, Vertreter der nutzenden Vereine und der Grundschule beteiligt waren nicht mehr aktuell.

Die Stadtverwaltung kommuniziert den aktuellen Sachstand in den sogenannten Dorfwerkstätten. Ein Treffen für die Region West hat stattgefunden. Dabei haben Vertreter aus den beteiligten Ortschaften deutlich gemacht, dass neben der Sanierung der alten Schule in Maaslingen das kulturelle Zentrum von besonderer Bedeutung ist.

Hierfür ist nicht nur ein erneuerter Projektantrag erforderlich, sondern auch die nachhaltige Unterstützung aus Friedewalde, damit wir nicht bei weiteren Projekten wie Bürgerhaus in Ilse, das „Haus des Gastes und der Bürger“ in Hävern, das Dorfzentrum in Bierde, der Dorfplatz in Großenheerse, der Erhalt des historischen Dorfkulturzentrums in Rosenhagen und – ortsübergreifend – der Radweg an der Kreisstraße 29 aus der Förderung fallen.

Die nächste Stadtteilwerkstatt ist für den 21. Juni, 19:oo Uhr in Maaslingen geplant. Bis dahin gilt es, viele Gespräche zu führen und Lobbyarbeit zu betreiben.

Ein weiteres Projekt ist die Beteiligung von Friedewalde ein einem Projektes „das digitale Dorf“. Seit mehreren Jahren beteiligen sich Bürger aus Friedewalde an den Planungen, die zunächst eine Förderung aus dem Leader-Projekt, einem Teil des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums anstrebte und jetzt unter dem Stichwort „vital.NRW“ geführt wird.

Die Planungen sind bereits fortgeschritten und sollen am 20.06.2018 in einer Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus Espelkamp vorgestellt werden. Mit Jürgen Krüger, der die Internetseite friedewalde.de betreut ist bereits jemand gefunden, der sich hier einbringen wird.

Für Maßnahmen in der Dorfmitte sind Zuschüsse aus der kleinen Dorferneuerung beantragt. Sobald eine Förderung zugesagt ist, sollen die Bushaltestelle und die Hinweistafel mit der Karte von Friedewalde vor dem Anwesen Niedringhaus saniert werden.

Somit dürfte klar sein, auch in Friedewalde läuft es. Wir müssen es nur gemeinsam anpacken.