Friedewalde. Eigentlich wollte Internexio Ende März 2020 mit den Trassenarbeiten zur Verlegung der Leerrohre für den Breitbandausbau in Friedewalde beginnen. Doch daraus wird nichts, wie Geschäftsführer Paul Gummert bestätigt. Grund für die Verschiebung auf unbestimmte Zeit sei die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das scheint sich zunächst mit den Aussagen der Industriegewerkschaft Bau zu widersprechen, die für ihre 3.360 Beschäftigte der Baubranche im Kreis Minden-Lübbecke mit einem “Großteil ihrer Kapazitäten weiterarbeitet”, wie Sabine Katzsche-Döring von der IG Bau in der Neuen Westfälischen zitiert wird. Klarer wird die Begründung Gummerts aber dann, wenn man die polnischen Arbeitstrupps berücksichtigt, die für Internexio den Breitbandausbau im Mühlenkreis umsetzen.
Rigorose Einreisebeschränkungen für Polen
Die polnische Regierung hat zur Eindämmung der Corona-Pandemie rigorose Einreisebestimmungen erlassen. Seit Sonntag, 15. März 2020, dürfen unter anderem auch polnische Staatsbürger nur dann wieder in ihr Land einreisen, wenn sie sich anschließend für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das hält viele polnische Staatsbürger offensichtlich davon ab, überhaupt erst auszureisen. Von diesem Phänomen sind unter anderem die Spargelbauern betroffen, aber auch Firmen wie Internexio. Paul Gummert möchte “das beschriebene Szenario nicht ausschließen”.
Gummert: “Keine Verzögerung des Gesamtprojekts”
Trotz des Baustopps beim Trassenausbau würde mancherorts weiter gearbeitet. “Wir haben die Baustelle auch nicht einfach verlassen”, bekräftigt Gummert, sondern: “Es werden nachwievor Arbeiten ausgeführt und auch für die erforderliche Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit wird gesorgt.” Derzeit seien nur Monteure in Zweiergruppen beschäftigt, um Arbeiten ohne weitere Kundenkontakte auszuführen. Dabei würden Restarbeiten an bereits gebauten Strecken erledigt und die Arbeitsstellen aufgeräumt. Dieser „Frühjahrsputz“ sei eine sehr wichtige Aufgabe, um die errichteten Trassen endgültig abzuschließen und dann auch zeitnah in Betrieb zu nehmen. Gummert: “Wir sind im Ausbau auf den Kundenkontakt angewiesen – dieser ist aktuell mit wechselseitigen großen Risiken verbunden.” Der Internexio-Geschäftsführer hofft, “dass wir zügig wieder in der vollen Mannstärke weitermachen können. Eine Verzögerung im Gesamtprojekt wird sich nicht einstellen, da die Planungs- und Genehmigungsarbeiten weiterlaufen.” Er verspricht, die Bürger*innen umgehend zu informieren, sobald die Bauarbeiten in Friedewalde beginnen.
Zitat aus der Mail von Internexio: “wenn Sie bei uns das Telefonie-Produkt wählen werden wir Ihnen mit der Auftragsbestätigung ein sog. Portierungsformular zukommen lassen. Hier können Sie dann alle notwendigen Daten eintragen und wir kündigen auf dieser Basis dann für Sie bei Ihrem aktuellen Anbieter. Die Rufnummernportierung werden wir erst beantragen, wenn der Anschluss bereits in Ihrem Haus installiert ist, sodass es zu einer kleinen Überbrückungszeit der Verträge kommen wird.
Der Vertrag mit Internexio Service & Dienste beginnt erst, wenn der aktuell laufende Vertrag beendet ist, damit Sie keine doppelten Kosten haben. Sollten Sie allerding wünschen, dass das Glasfasernetz bereits vorher aktiviert wird, würden doppelte Kosten für Sie entstehen.”
Lieber Jürgen,
danke, dass du uns so gut auf dem Laufenden hältst!
Aktuell boomt das Homeoffice. Schade, dass Friedewalde es so knapp verpasst hat, “dran” und damit “drin” zu sein. Aber es gibt Ecken in Petershagen, die noch schlechter gestellt sind. Und die Personalproblematik ist ja auch nachvollziehbar…
Weiß schon jemand, wie der Übergang zwischen den laufenden und zukünftigen Verträgen (Telefon/Internet) am Geschicktesten gestaltet werden kann?
Bleibt gesund und zu Hause, tapfere Grüße
Corinna