Mitglieder des Friedewalder Heimatvereins besuchten auf Vermittlung von Heike Christiani die Kirche im Ortskern von Hille. Dort wird in diesem Jahr ein Jubiläum begangen, denn das Gebäude wurde ab dem Jahr 1523 erbaut. Damals im gotischen Stil als dreijochige Saalkirche errichtet, informierte Pfarrer Peter Fischer, der die Teilnehmenden begleitete und ausführlich die wechselhafte Geschichte erläutert. Ganz viele Umbauten habe die Kirche in dieser Zeit mitgemacht.
Ursprünglich als katholisches Gotteshaus erbaut, wandelte es sich während der Reformation im Minden-Ravensberger Land zu einer evangelischen Kirche.
Ab dem Jahr 1750 wurde ein rechteckiger Erweiterungsbau von zwölf Meter angebaut, weil das Platzangebot nicht mehr ausreichte. Dieser ist breiter ist als das alte Kirchenschiff. Der Kirchturm ist der jüngste Bauabschnitt und wurde im Jahr 1801 errichtet.
Die Fenster sind am älteren Teil der Kirche spitzbogig und zum Teil mit Maßwerk versehen, am Anbau rundbogig. Die Empore datiert zwar aus dem Jahr 1604, besteht in der jetzigen Form aber aus Teilen von ursprünglich mehreren Galerien. Die Kanzel verfügt heute über kein Dach mehr, das ursprünglich der besseren Schallverteilung gedient hat. Auffällig sind auch der barocke Altar und die Deckenmalereien, die bei der letzten Renovierung aufgedeckt wurden und aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts stammen. Besonderes Augenmerk richtete Pfarrer Fischer auf den Taufengel, der in der Kirchengemeinde durchaus nicht von allen geliebt wird. Heute steht die Kirchengemeinde für einen modernen Gottesdienst, der seit der Corona-Zeit über einen Youtube-Kanal live im Netz übertragen wird.
Der Vorsitzende des Heimatvereins, Karl-Christian Ebenau bedankte sich für die interessante Führung mit einem Buchpräsent. Mit einem Spaziergang zur ökologisch sanierten Naherholungsanlage „Reimlers Teich“ im Hiller Dorfkern und Kaffee und Kuchen endete der interessante Ausflug.