Mit Reportermikrofon: Jessica König (von links), Angelika Dreier, Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau, Ursula Borgmann, Elke Buddenbohm. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Wohin geht die Reise mit Friedewalde.de? Das war die große Frage beim Treffen der Kulturgemeinschaft. Friedewalde hat seit 2006 eine eigene Internetpräsentation und ist damit das erste Dorf im Mühlenkreis, das seine Dorfkommunikation erfolgreich digitalisiert hat. Der ganze Nutzen dieser digitalisierten Dorfkommunikation offenbarte sich Jahre später, denn Friedewalde hat heute keinen Supermarkt (auch keinen Dorfladen oder ähnliches), keine Gaststätte und keinen öffentlichen Versammlungsraum. Alle Dorfgeschichten stehen online unter www.friedewalde.de, und ohne diese Plattform wäre das Heimatgefühl der Bürgerinnen und Bürger sicherlich nicht so ausgeprägt, wie es heute der Fall ist. Im Schnitt hat Friedewalde.de pro Monat 10.000 Besucher.

Mühlenkreis 2.0: Friedewalde macht mit
Friedewalde ist eines von elf Modelldörfern im Kreis Minden-Lübbecke, die am Projekt Mühlenkreis 2.0 teilnehmen. Sie sollen herausarbeiten, welche Chancen die Digitalisierung für Dörfer bietet. Weitere Modelldörfer sind Quetzen, Nammen, Oberbauerschaft, Eickhorst, Hedem, Fiestel, Vehlage, Twiehausen, Westrup und Wehe. Das Projekt hat im Juni 2018 begonnen und ist für drei Jahre ausgelegt. Die Kümmerer für Friedewalde sind Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau und Jürgen Krüger. Beide lieferten einen ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge, hielten sich hinsichtlich des erwartbaren Nutzens für Friedewalde aber eher zurück. Deshalb rückte auch die Frage in den Vordergrund, wie die Zukunft der eigenen Dorfkommunikation aussehen könnte. Und hier stellte sich heraus, dass das Engagement der Vereine nicht sehr stark ist.

Veranstaltungen selbst ankündigen
Dass Jürgen Krüger als bezahlter Redakteur die meistens Artikel schreibt und die Dorf-Internetseite redaktionell verantwortet, ist selbstverständlich. Allerdings beschränkt er sich auf exklusive Geschichten, die entweder ausschließlich auf Friedewalde.de veröffentlicht werden oder zuerst. Den sogenannten Terminjournalismus kann er nicht leisten und ist auf die Hilfe der Vereine, Organisatonen und Partner der Website angewiesen. Sie müssen ihre Veranstaltungens selbst ankündigen und auch selbst darüber berichten. Dazu bekommen sie Zugangsdaten für www.friedewalde.de und eine Einweisung. Doch die meisten Vereine machen nicht mit. Auch der Terminkalender ist verwaist. Wünschenswert wäre, dass jeder Verein und jede Organisation eine Person bereitstellen würde, die die Öffentlichkeitsarbeit für ihre Gruppe auf Friedewalde.de übernimmt. Dabei geht es gar nicht darum, permanent irgendwelche großen Geschichten zu veröffentlichen, sondern zunächst nur darum, die eigenen Termine in der Kalender einzutragen, die eigenen Veranstaltungen anzukündigen und auch darüber in Wort und Bild zu berichten. Der Aufwand begrenzt sich auf ein paar Stunden pro Jahr. Das nützt dem Verein, und die Vielfalt auf Friedewalde.de würde extrem zunehmen. Bei Interesse, bitte Jürgen Krüger kontaktieren, Telefon (01 71) 838 92 91 oder per Email post@friedewalde.de. Die Einweisung sowie die Veröffentlichungen auf Friedewalde.de sind für die Vereine kostenfrei. Unabhänghig davon können Termine auch per Email gemeldet werden: termine@friedewalde.de. Danke an Marcel von Behren, der sich bereiterklärt hat, die Termine bei Fiedewalde.de einzustellen.

Honorartopf für Freie Mitarbeiter
Der zweite Ansatz ist, einen Honorartopf aufzubauen, aus dem wir Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Dorfreporter) finanzieren. Von diesen Dorfreportern möchten wir im Frühling kommendes Jahr 2019 zwei, drei finden und ausbilden. Sie sollen pro Beitrag zehn Euro bekommen und übernehmen Aufgaben, die über die Vereinsberichterstattung hinausgehen. Mit Marilena Wiegmann und Matteo Krüger hat Friedewalde schon zwei Freie Mitarbeiter, doch sie studieren mittlerweile und sind nicht mehr so oft in Friedewalde. Dieser Job wäre sicherlich interessant für Schülerinnen und Schüler. Die Kulturgemeinschaft stellte dafür spontan 100 Euro zur Verfügung. Später ist geplant, ein Spendenkonto einzurichten, auf das auch Bürgerinnen und Bürger einzahlen können. Die Friedewalder Unternehmen unterstützen Friedewalde.de jetzt schon in hohem Maße.

Investieren in Medientechnik
Um mehr als Text und Foto auf die Interntetseite zu bekommen, hat der Heimatverein ein Reportermikrofon angeschafft. Das mobile Aufnahmegerät kostet 979 Euro und liefert Audiodateien in Radioqualität. Beim Treffen der Kulturgemeinschaft testeten die anwesenden Teilnehmer Karl-Christian Eebenau, Jessica König, Ursula Borgmann, Angelika Dreier und Elke Buddenbohm das Reportermikrofon und waren verblüfft von der einfachen Bedienung und der Tonqualität. Das neue Reportermikrofon dient der kostenfreien Ausleihe. Zwei Gottesdienste haben wir damit schon digital aufgezeichnet und auf Friedewalde.de veröffentlicht. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind Interviews bei Vereinssitzungen, das Vorlesen Plattdeutscher Texte oder möglicherwiese eine kleine Serie “Auf einen Kaffee mit….”. Das sind digital aufgezeichnete Gespräche mit Bürgerinnen und Bürger über Gott und die Welt, gerne auch in Plattdeustch. Diese Form des Journalismus heißt Podcast – im Internet abrufbare Hörsendungen.

Dorfhandy: So sieht die Internetseite auf einem Smartphone aus. Foto: Jürgen Krüger
Dorfhandy im Gespräch
Friedewalde.de plant auch die Einführung eines sogenannten “Dorfhandys”. Darunter ist ein Smartphone inklusive Datentarif zu verstehen, für das wir einen Förderantrag (Heimat-Scheck 2.000 Euro) gestellt haben. Da immer mehr Menschen über Smartphones vernetzt sind, sollte auch Friedewalde per Smartphone erreichbar sein. Für die Steuerung der Internetseite benötigt man nämlich einen internetfähigen Computer, eine digitale Kamera und Kenntnisse im Umgang mit dem Content-Management-System WordPress. Im Gegensatz dazu haben die meisten Bürger ihr Smartphone immer mit dabei und nutzen es auch. Es ist sofort verfügbar und mobil, die Vernetzung mit anderen erfolgt per Apps (WhatsAp, Facebook…). Außerdem lassen sich damit auch noch Fotos, Filme und Audios produzieren.
Hier drei Einsatzbeispiele:
  • Schadenmeldung: Wenn ein Bürger ein Schlagloch melden möchte, kann er es fotografieren und per WhatsApp an das Smartphone von Friedewalde senden.
  • Verleih an Vereine, um über ihre Veranstaltungen zu berichten, inklusive Liveübertragungen bei Facebook oder Youtube. Dabei wird der Datentarif des Dorfhandys verbraucht und nicht der persönliche Datentarif des Benutzers. Außerdem postet der Verein im Namen von Friedewalde und nicht im Namen des Benutzers.
  • Die freiberuflichen Dorfreporter (medial ausgebildete Schülerinnen und Schüler) könnten das Dorfhandy als Werkzeug für ihre Geschichten (Foto, Video, Audio) nutzen.

Hörbeispiele bei der Einweisung des Reportermikrofons (unbearbeitet)

Jürgen und Elke

Ursula und Angelika

Jessica und Ursula

Ursula und Karl-Christian

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