Verwertung im Vordergrund

Mitten drin: Die Teilnehmer des Informationsbesuchs vor der Sortieranlage, darunter die Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann (auf der Treppe) und Ortsunionsvorsitzende Jessica König (Bildmitte). Fotos: Alfred Borgmann

Hille. Deponie war gestern, Abfall sortieren, behandeln und verwerten sind heute die wichtigsten Aufgaben des Entsorgungszentrum Pohlsche Heide. Erkenntnisse eines Informationsbesuches der CDU Friedewalde auf der Pohlschen Heide und die Frage nach einer Müll-App.

„Das war ein interessanter Besuch auch für mich als Landtagsabgeordnete.“ Da war sich Bianca Winkelmann sofort sicher. Schließlich beraten die Fachgremien in Düsseldorf aktuell über Klärschlammentsorgung und allgemein über Abfallverwertung. Interesssant war der Besuch aber auch für einige Ratsmitglieder, für die Bürger und für die Mitglieder der CDU Friedewalde. Vorsitzende Jessica König freute sich denn auch über die zahlreichen Gäste, die ihr Interesse an Informationen zur Abfallentsorgung bekundet hatten. 

Den Weg des angelieferten Hausmülls, des Bioabfalls und des Gewerbemülls aus dem Kreisgebiet zeigte Thomas Kropp als versierter technischer Leiter des Entsorgungszentrums auf. So erhielten die Gäste Einblicke in die verschiedensten Stufen der Behandlungswege des Abfalls. Zum Beispiel Hausmüll und Gewerbeabfall: Da wird zunächst alles verwertbare Material aussortiert und der Rest wird zur Gewinnung von Biogas vergoren oder verrottet, bevor als letzte Station die Deponierung erfolgt. Oder Bioabfall und Grünschnitte aus den Haushalten: Auch hier sind verschiedene Verwertungsstufen im Kompostwerk und der ebenfalls angeschlossenen Biogasanlage vorgesehen. So wird aus den Bioabfällen je nach Behandlungsverfahren Kompost, Gartenerde, Düngesubstrat für die Landwirtschaft und eben auch Biogas. 

Während einer Busrundfahrt zu den verschiedenen Stationen von der Sortierhalle und der mechanisch-biologischen Behandlung für Haus- und Gewerbeabfall bis zur Kompostanlage und den eigentlichen Deponieflächen konnten sich die Gäste ein umfassendes Bild von den Möglichkeiten und Arbeitsweisen des Entsorgungszentrums machen. Kreistagsmitglied Alfred Borgmann erläuterte dazu den Weg der politischen Entscheidungsfindung, um 
für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises eine umweltverträgliche und wirtschaftlich tragbare Entsorgungseinrichtung bereit zu stellen. 

Für die Beratung in den politischen Gremien gab es ebenfalls Hinweise: So wurde die Einrichtung einer „Müll-App“ für Smartphones vorgeschlagen. Damit könne der Nutzer rechtzeitig auf den entsprechenden Abfuhrtermin der jeweiligen Tonne hingewiesen werden und erhalte auch Tipps für die Sortierung des Haus- und Bioabfalls. Im benachbarten Landkreis Nienburg ist eine solche App eingeführt worden und in der Erprobung. Die Anregung wurde gern angenommen.

Mit Erkenntnisgewinn nach Düsseldorf: Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann

Gab fachkundige Erläuterungen: Technischer Leiter Thomas Kropp

Kraut und (Zucker) Rüben

Pflanzenschutz in der landwirtschaftlichen Praxis – Informationsbesuch auf dem Hof Niedringhaus

So sieht es also aus: Demonstrationsfläche zur Notwendigkeit von Pflanzenschutz an der L 764 zwischen Friedewalde und Stemmer. Linke Bildhälfte ohne jeden Pflanzenschutz, rechte Bildhälfte mit Pflanzenschutzmitteln

Friedewalde. Mächtige Sonnenblumen aus vorjährigen Anbau und Wildwuchs, der Boden hat offensichtlich noch reichlich Potential an vielfältigen Wildkräutersamen. Können diese doch über Jahrzehnte im Boden keimfähig bleiben. Insekten und Niederwild freuen sich. Aber wo sind die Zuckerrüben, von deren Ertrag doch der Landwirt seinen Lebensunterhalt zu bestreiten gedenkt?

Dieser Frage gingen Vorstandsmitglieder der CDU Friedewalde, Ratsmitglied Alfred Borgmann und stellvertretender Fraktionsvorsitzender Jürgen Buschke nach. Landwirt Helge Niedringhaus gab gern Auskunft zu allen Fragen zum Pflanzenschutz. 

„Ein guter Tag für Bienen“ hatte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) den Beschluss der EU-Staaten vom 27. April kommentiert, zum Jahresende drei der als insektenschädlich in Verruf geratenen Neonicotinoide, die Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam für Kulturen im Freiland zu verbieten.

„Darauf haben wir uns eingestellt, das war zu erwarten“ kommentierte Helge Niedringhaus diese Vorgaben. Allerdings, für die Behandlung des Rübensaatgutes mit Neonicotinoiden als Beizmittel gegen bodenbürtige Schädlinge gibt es noch keine alternative Lösungen. 

Auch die Anwendung glyphosathaltiger Spritzmittel zur Bekämpfung von Altverunkrautung vor der Saat kann eine durchaus sinnvolle Anwendung sein. „Wollten wir die Wildkräuter mechanisch bearbeiten, müssten wir während der Keim- und Wachstumsphase mehrfach mit dem Traktor und entsprechenden Geräten über die Felder fahren. Da würden zum Beispiel die Gelege bodenbrütender Vögel zerstört.“

Jede Betriebsstunde mit dem Traktor kostet dann auch entsprechende Betriebsmittel, sprich Diesel, und die Personalkosten müssen schließlich auch in Rechnung gestellt werden. Die Diskussion über klimaschädliche Abgase und die CO2-Bilanz lassen wir dabei mal außer Acht.

Allerdings hat Helge Niedringhaus durchaus auch Sinn für den Naturhaushalt und Begriffe wie „Ökologie“ und „Artenvielfalt“ lösen bei ihm keine allergischen Reflexe aus. So finden sich auf einigen Feldern an 12 Standorten Blühstreifen. Uferrandstreifen an den Vorflut-Gräben legt er ebenfalls an. Die örtliche Lage der Blühstreifen hat er übrigens mit den Jägern abgesprochen. Hält sich in diesen Flächen doch gern das Niederwild auf und auch Rehe wissen Schutz und das Nahrungsangebot zu schätzen. An vielbefahrenen Straßen könnten solche Blühstreifen für Wild und Autofahrer dann zu unliebsamen Begegnungen führen.

 

 

Fazit: Viele Aspekte sind in der Landwirtschaft zu beachten. Landwirte sind in ihrer Tätigkeit in ein komplexes Regelwerk diverser Vorgaben eingebunden. Landwirtschaft prägt unsere Kulturlandschaft. Ob biologisch oder konventionell betrieben: Pflanzenschutz ist für den Ernteertrag eine wesentliche Voraussetzung. Verantwortungsvoll betrieben sollte dabei auch Raum für vielfältige Flora und Fauna bleiben.

Eine komplexe Aufgabe also, Mitteleinsatz und Ertrag in Einklang mit Natur und Landschaft zu bringen. Dabei haben wir noch gar nicht über das Wetter geredet … 

Was in der Gesprächsrunde noch zu erfahren war: Neben dem Anbau von Getreide, Mais, Raps und Zuckerrüben gibt es auf dem Hof Niedringhaus auch noch Sauenhaltung und Ferkelaufzucht. Und das „Tierwohl“ ist dabei kein Fremdwort. Ein interessantes Beispiel dazu ist der „Ferkelbalkon“, eine Laufgalerie in zweiter Ebene. Das kommt dem Bewegungsdrang der Ferkel entgegen und schafft Abwechslung im Ferkelalltag. 

Keine Vorstellung davon, wie das aussieht? Hier nachsehen (und noch mehr erfahren):

https://niedringhaus-agrar.de/66-2/ 

Höhen und Tiefen

Höchster Punkt Friedewaldes: Die Anhöhe am Haus der Familie Kiel am Bohnhorster Weg 10. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Man mag es nicht glauben, aber auch im Flachland von Friedewalde gibt es Höhenzüge und sanfte Niederungen. Wer von Friedewalde auf der Landstraße Richtung Stemmer fährt mag meinen, der sanfte Höhenzug auf dem Rießen sei die höchste Stelle in Friedewalde, wer Friedewalde in Richtung Lavelsloh verläßt, glaubt vielleicht, am neuen Friedhof den Friedewalder Gipfel erklommen zu haben und nunmehr gemächlich abwärts rollend in die flache norddeutsche Tiefebene Richtung Nordsee zu gleiten. Schaut man an der Kalberweide von der Ösperbrücke aus in Richtung Holzhausen, wähnt mancher vielleicht die Öspermulde als tiefsten Einschnitt in den Gefielden von Friedewalde. Alles schöne Vorstellungen, wohlgefällige Prosa.

Haus Kiel am Bohnhorster Weg liegt am höchsten
Allein ein Blick in die Kreiskarte Minden- Lübbecke des Landesvermessungsamtes lässt die Wirklichkeit entdecken. Die Marken und Messpunkte der Landvermesser und die eingetragenen Höhenlinien zeichnen die messbare Realität nach. So ist der Höhenzug auf dem Rießen mit stolzen 55 m verzeichnet, allerdings misst die Hügelkette von der Brandheide über die Kleiriehe bis hin zur Kloppenburg ebenfalls 55 m und einzelne Punkte weisen an der Kloppenburg 56 m aus und an der Lindheide sind es gar 58 m. Dort liegt auch der Gipfel von Friedewalde. Das Haus Bohnhorter Weg 10 (Kiel) liegt einsam auf dem einzigen Höhenplateau von Friedewalde, ganze 60 m sind dort ausgewiesen. Höher hinaus geht es nur zum Weißen Hügel, dort sind 64 m verzeichnet. Aber das ist schon Hille. Auch wer vom neuen Friedhof die Lavelsloher Straße hinunter rollt, wird spätestens bis zum Rieheweg wieder auf 54 m steigen müssen, bis zur Südfelder Straße geht es gar auf 55 m.

Kalberweide der tiefste Punkt
Ach, die sanften Auen der Ösperniederung, sind es nicht die tiefsten Täler der Landschaft, gleichwohl geht es von hier auf dem Wasserweg stetig hinab über die Weser zur Nordsee. Nun schon, aber gemach. An der Kalberweide ist der tiefste Landpunkt mit 52 m verzeichnet, die Häuser In den Wiesen und Braukamp liegen nur auf einer Höhe von 52,50 m, weshalb dort auch zu allererst eine steigende Wasserflut der Ösper bemerkt wird. Zu Tal rauscht die Ösper dann allerdings auch nicht gerade, bis Maaslingen sind es nur 7 m Höhenunterschied, bis zur Weseraue mit 34 m flutet das Ösperwasser erst ab Eldagsen in die Tiefe. Apropos Tiefen. Auch die 52 Höhenmeter an der Ösper werden in Friedewalde noch unterboten. Der Mindener Wald an der Landesgrenze im Bereich zwischen Schierenbeuken und Bohnhorst liegt nur auf einer Höhe von 50 m. Wie das Wasser von dort 2 m höher zur Ösper kommt? Schafft es nicht, kann es nicht, muß es auch nicht – denn das Wasser aus dem Mindener Wald wendet sich der großen Aue zu, die von Rahden aus über Liebenau in die Weser flutet. Ganz schön weiter Weg.

Ganz genau auf die Karte geschaut hat Alfred Borgmann

25. Weihnachtsmarkt in Friedewalde

Am 29. November ist es wieder soweit. Die Gruppe „Handwerk und Handel“ im Heimatverein Friedewalde lädt zum 25. Weihnachtsmarkt auf der Straße Am Denkmal an der Kirche in Friedewalde ein. Ab 11.00 Uhr sind die Stände und Buden geöffnet. Es ist Brigitte Dreckmeier wieder gelungen, einen bunten Mix an Verkaufsständen und Imbiss- und Getränkeständen zu organisieren. Im Gemeindehaus gibt es nachmittags eine Cafeteria mit vielen selbstgebackenen Kuchen und Torten. Um 14.00 Uhr findet in der Kirche eine gemeinsame Andacht statt, anschließend startet der traditionelle Rundgang über den Weihnachtsmarkt.

Treffen mit den CDU-Kandidaten

Friedewalde. Chili con carne und dazu kühle Durstlöscher – genau das Richtige für ein gelungenes Nachbarschaftstreffen mit den CDU-Kandidaten im Eichenhain in Friedewalde.
Ein großes Dankeschön an das Team vom Landgasthaus für die vorzügliche Bewirtung. In freundlicher und lockerer Atmosphäre diskutierten rund 60 Bürgerinnen und Bürger aus Friedewalde mit ihrem Ratskandidaten Alfred Borgmann und mit Bürgermeisterkandidat Dieter Blume über die Zukunft der Ortschaft, über den Erhalt der Einrichtungen, über Versorgung mit Dienstleistungen und den Bestand an Handel und Gewerbe. Landtagsabgeordneter Friedhelm Ortgies war ebenfalls dabei und konnte über das Neueste aus Düsseldorf Auskunft geben.