Bei der Arbeit: Ein Mitarbeiter der Hausanschlusskolonne bereitet den Arbeitsgang vor, bei dem eine Erdrakete 1,20 Meter unter der Lavelsloher Straße hindurch einen Tunnel für die Leerrohre „schießt“. Auf dem Grundstück liegt die Leitung nur 60 Zentimeter tief. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Momentan, im November und Dezember 2021, sind Bauarbeiter in Friedewalde damit beschäftigt, die Hausanschlüsse für das schnelle Internet zu legen. Es handelt sich dabei um die Leerrohe, durch die später die eigentlichen Glasfaserdrähte laufen. Von den 267 beauftragten Glasfaseranschlüssen in Petershagen-West seien Ende November rund 90 Haushalte mit Leerrohranschlüssen versorgt gewesen, sagt Enrico Nauen vom Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Kreises Minden-Lübbecke. Der Gigabit-Koordiantor geht davon aus, dass im Sommer 2022 alle angeschlossenen Friedewalder Haushalte mit Glasfasertechnik im Internet unterwegs sein werden. Offiziell will das Unternehmen Greenfiber die Arbeiten in Petershagen-West zum 1. Juli 2022 abgeschlossen haben.

Viel Buddelei: Bauarbeiter haben hier in Wegholm einen Zugang für das Leerrohr unter einer Mauer hindurch in den Garten des Hauses gegraben. Foto: Jürgen Krüger

Es folgen die Glasfaserkolonnen

Den Hausanschlusskolonnen folgen die Glasfaserkolonnen, die momentan in Hille aktiv sind. Sie “schießen” die Lichtwellenleiter durch die Leerrohre bis ins Haus und installieren dort den sogenannten Abschlusspunkt Linientechnik (APL) – einer grauer Kasten, von dem aus später ein Glasfaserkabel zum Internet-Router führt. Die Ingenieure und Techniker müssen gleichzeitig die Multifunktionsgehäuse (Verteilerkästen) erfolgreich installiert und die Software programmiert haben, bevor Licht auf die Glasfaser gegeben wird. Das geschehe nicht einzeln bei jedem Haus, sondern in gebündelter Form, also immer mehrere Häuser gleichzeitig, wie Enrico Nauen sagt. Sollte technisch alles funktionieren, dann gibt es in Friedewalde in einem halben Jahr das nach Singapur schnellste Internet der Welt – mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde Datenübertragung. Für die meisten private Haushalte dürften aber wohl eher die Tarife zwischen 250 Megabit/s und 1 Gigabit/s infrage kommen.

Multifunktionsgehäuse: So wird der Verteilerkasten im Hintergrund fachlich korrekt bezeichnet. Dieser hier steht Ecke Kleiriehe/In den Dannen. Foto: Jürgen Krüger
Alte Mauer, neue Technik: Das Leerrohr ragt aus der Kellerwand heraus. Hier wird später der sogenannte APL (Abschlusspunkt Linientechnik) installiert. Foto: Jürgen Krüger

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