Raus aus dem toten Winkel

Volle Pulle Feuerwehr: Hier sind Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens Friedewalde Feuer und Flamme.

Friedewalde. Der große LKW, die Feuerwehr, das Polizeiauto und der Krankenwagen waren sofort sichtbar für die Schülerinnen und Schüler des Grundschulverbundes (GSV) Eldagsen-Friedewalde, als sie an diesem besonderen Tag in die Schule kamen. Viele außerschulische Unterstützer und Eltern als Helfer hatten sich bereit erklärt die Verkehrserziehung der Kinder mit in die Hand zu nehmen. Vorbereitet wurden die Kinder von ihren Klassenleitungen und in zwei Gruppen eingeteilt, damit alle Stationen an diesen besonderen Tagen in Ruhe besucht werden konnten. An insgesamt drei Tagen fand an beiden Standorten des GSV Eldagsen-Friedewalde dieser Unterricht der besonderen Art statt. “Endlich mal wieder etwas anderes nach der gefühlt ewig langen Coronazeit”, sagt GSV-Leiterin Alexandra Mohrhoff. Schule darf sich wieder öffnen und das Team des GSV Edagsen-Friedewalde hatte diese Tage gut vorbereitet, damit die Kinder mal wieder anders lernen können, als nur im Klassenraum.

Gewaltig: Der LKW der Firma JENZ, den Geschäftsführe Hans Hermeier (3. von links) mitgebracht hat.

“Gibt es noch die kleinen Glasflaschen mit Kakao und Strohhalm?”

Hans Hermeier (Firma Jenz) war mit dabei, als ehemaliger Schüler des Standortes Friedewalde für ihn selbstverständlich und mit schönen Erinnerungen („Gibt es noch die kleinen Glasflachen mit Kakao und Strohhalm?“) verbunden. In der Runde des „Round Table“ hatten es sich auch Frank Temme (Fahrschule Temme) und andere „Tabler“ nicht nehmen lassen und waren mit der Station „Raus aus dem toten Winkel“ vertreten. Mit viel Ruhe und Einsatz erklärten sie den Kindern der Klassen 3/4 die Gefahr des „toten Winkels“, die Kinder durften selber in den LKW der Firma Jenz klettern und konnten ihre Gruppe im Spiegel nicht sehen. Aus dieser Perspektive für die Kinder besonders eindrucksvoll und lehrreich. An der Station der Verkehrswacht des Kreises Minden -Lübbecke konnte der Fahrradsimulator ausprobiert und in der Turnhalle die Geschicklichkeit mit dem Roller in einem Parcours geübt werden. Auch einige Lehrkräfte und die Schulleitung ließen es sich nicht nehmen ihr (Un-)Geschick zu testen.

Dein Freund und Helfer: Herr Biek von der Polizeitstation Lahde hat reichlich Matreial mitgebracht.

Feuerwehr, Rettungswache und Polizei sind vor Ort

Die Freiwillige Feuerwehr aus Friedewalde und Eldagsen waren an ihren jeweiligen Standorten ebenfalls im Einsatz und präsentierten ihre Ausrüstungen, Fahrzeuge und Werkzeuge sehr anschaulich. Besonders beliebt waren die Übungen mit dem Wasser, die an einem sonnigen, trockenen Tag schon hin und wieder einen leichten Sprühregen auf den Schulhöfen entstehen ließen. Herr Bieck von der Polizeistation aus Lahde wurde insbesondere von den Klassen 1/2 mit Fragen gelöchert, die er mit Geduld und Blaulicht gerne beantwortete. Das Aufsetzen der Polizeimütze, das Probesitzen im Polizeiauto und die Ansicht der Handschellen gehörten zu den Highlights des Tages. Zwischendurch gab es zur großen Freude der Kinder dann auch immer mal wieder ein kleines Battle zwischen den Sirenen der Feuerwehr und der Polizei. Die Kolleginnen der Rettungswache Lahde (DRK Lahde) waren nicht weniger präsent und ebenfalls dicht umlagert von den Schülerinnen und Schülern. Probeliegen auf der Trage, Angucken des Krankenwagens und das Abbauen von Ängsten standen hier im Vordergrund. Leider konnte man nicht immer dabei sein, aber die positiv neugierige Atmosphäre war überall zu spüren.

Sehtest und Notruf

Im Gebäude der Schule hatten sich Eltern an ihren Stationen gut vorbereitet. Der Sehtest konnte auch zeitlichen Gründen nicht von allen Kindern wahrgenommen werden, aber das Absetzen eines Notrufes mit Telefon wurde von allen Gruppen spielerisch eingeübt und die wichtigen W-Fragen konnten wiederholt werden.
Am Standort Friedewalde waren die Schulanfänger des Kindergartens Friedewalde ebenfalls dabei, konnten viele Eindrücke sammeln und ganz nebenbei schon viele ihrer Freunde in ihrer künftigen Schule wieder treffen.
Für das leibliche Wohl aller Unterstützer und Helfer hatte die Lehramtsanwärterin des Grundschulverbundes Rebecca Ledig leckeren Apfel- und Zuckerkuchen (Bäckerei Ledig) mitgebracht. Dazu habe es einen heißen Kaffee, aber leider keinen kalten Kakao aus der Glasflasche mit Strohhalm.

Notfall: Abstransport auf einer Rettungsliege.

Musical “Abgeschnallt” zum Abschluss


An einem weiteren Tag der Woche durften alle Schülerinnen und Schüler des GSV an dem Musical „Abgeschnallt“ teilnehmen. Alle Grundschulen im Kreis hatten die Möglichkeit sich für die Vergabe von fünf Spielterminen beim Straßenverkehrsamt des Kreises Minden-Lübbecke zu bewerben und der GSV gehörte zu den glücklichen „Schnellen“. Das Theater aus Meerbusch wird vom Verkehrsministerium und der Unfallkasse NRW gefördert. Die restlichen Kosten für die Veranstaltung werden durch das Straßenverkehrsamt übernommen. Dieser Abschluss mit der musikalischen Art der Verkehrserziehung war für alle Schülerinnen und Schüler eine sehr gelungene Veranstaltung. “Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön für diese spannenden Tage”, so Alexandra Mohrhoff.

Spielerisch lernen: Szene aus dem Musical “Abgeschnallt”.