Friedewalde. Zu schnell auf der Förthofstraße: „Hier muss etwas passieren“ lautete eine Pressemeldung von Oliver Plöger im Mindener Tageblatt, die am 15.Juni 2020 im Lokalteil erschienen war. Die Anwohner Iris Hanicke und Jörn Themann hatten sich mit ihm und Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau in Verbindung gesetzt, um auf die missliche Situation hinzuweisen.

Sie forderten von der Verwaltung der Stadt Petershagen bauliche Maßnahmen, um den Verkehr dauerhaft zu verlangsamen. Dass so etwas nicht von heute auf morgen passieren kann und noch dazu in einem Abwägungsprozess zwischen Bürgerinteressen und gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgen muss, erschwert jedoch eine alsbaldige Lösung.

Allerdings ist die Stadtverwaltung nicht ganz so tatenlos geblieben, wie ihr oft vorgeworfen wird. Vielmehr hat man für einen repräsentativen Zeitraum eine versteckte Messung mit einem DataCollect Traffic Gerät vorgenommen. Die Auswertung liegt der Verwaltung vor. Daraus kann man ablesen, welche Fahrzeugarten die Förthofstraße genutzt haben und wie schnell sie gewesen sind. Immerhin 45% der Verkehrsbewegungen haben sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km gehalten, sondern haben deutlich darüber im Bereich 40 bis 50 km gelegen. 17% der erfassten Fahrzeuge fuhren zwischen 50 und 60 km, 0,7% bis 70 km und es gab sogar einzelne Spitzenreiter, deren gemessene Geschwindigkeit im Bereich 90 km gelegen hat.

Diese Geschwindigkeitsüberschreitungen sind natürlich so deutlich, dass das Ordnungsamt der Stadt Petershagen nun das tun wird, was möglich ist, nämlich der Kreispolizeibehörde das Protokoll mit der Bitte um Prüfung der Vornahme etwaiger Kontrollen zu übersenden.

Da außerdem davon auszugehen ist, dass die betroffenen Anwohner die Ergebnisse ebenfalls zum Anlass nehmen werden, entsprechende Maßnahmen einzufordern, kann allen Nutzern nur geraten werden, sich noch einmal zu überlegen, warum in dieser Straße die Geschwindigkeit auf 30 km beschränkt ist. So schwer das bei der Ausgestaltung auch sein mag.