
Friedewalde. Während den Amerikanern die Eier ausgehen, steigt in Friedewalde das Angebot. Ganz neu, und vor allem ganz frisch, verkauft Nikolai Tissen Hühnereier. Die Tiere leben draußen auf dem Hof und dürften Eier von höchster Qualität legen. Die Familie versorgt sich in Teilen selbst, doch die Hühner legen mehr Eier als die Familienmitglieder selbst essen können.

An der Einfahrt ihres Hauses (In den Dannen 19, Friedewalde) haben sie einen schön gestalteten Glaskasten installiert, in dem die Eier in Zehnerkartons verpackt liegen. Eine Packung kostet drei Euro. Bezahlt wird mit Bargeld, das durch einen Schlitz gesteckt wird. „Dann darf man sich die Eier selbst nehmen, denn der Glaskasten ist nicht verschlossen“, erklärt die Familie das Prinzip der Vertrauenskasse, das übrigens sehr alt ist.

Der Anbieter vertraut darauf, dass die Kunden ehrlich sind. Im Gegenzug bekommen sie die Möglichkeit, jederzeit und völlig unkomliziert einzukaufen – in diesem Fall Eier. Da es keine Personalkosten gibt, liegen die Preise meistens etwas unter dem Ladenpreis. Das ist auch hier der Fall: Bio-Eier in Freilandhaltung kosten in der Regel mehr als 30 Cent pro Stück. Der Nachteil ist Missbrauch, was meistens dazu führt, dass der Anbieter sein Angebot zurückzieht. Eierdiebstahl bei den Tissens wäre nicht nur armselig, sondern auch nicht lukrativ. Im Verkaufsschrank befinden sich immer nur ein paar Eierkartons. Nikolai Tissen füllt laufend frisch nach.