Glasfaser: Über Hille nach Friedewalde

Nur noch einen Schritt: In Stemwede, hier Oppendorf, ragen die bunten Leerrohre schon aus dem Verteiler. Jetzt fehlen nur noch die Hausanschlüsse, die von hier aus vorgenommen werden. Fotos: Jürgen Krüger

Kreis Minden-Lübbecke/Petershagen. Seit Anfang September 2019 rollen die Bagger in Stemwede und Hüllhorst. Dort verlegen Mitarbeiter von Internexio zuerst die Leerrohre. Später blasen sie mit einer speziellen Technik die feinen Lichtwellenleiter (LWL) aus Glasfaser in die Leerohre ein und verlegen die Fasern bis in die Haushalte. In vier Jahren will das Unternehmen aus Hamburg die sogenannten “weißen Flecken” im Mühlenkreis Minden-Lübbecke mit bunten Glasfaserrohren samt LWL ausstatten. Das sind nach eigenen Angaben immerhin 15.600 Häuser. Weiße Flecken sind Gebiete, in denen es Übertragungsraten von weniger als 30 Megabit pro Sekunde gibt, wobei diese Definition schon für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. In Stemwede hat Internexio bislang 357 Kilometer Leerrohre verlegt und 233 Hausanschlüsse installiert. Doch bis die Daten tatsächlich rauschen, dauert es wohl noch in bisschen. Das gilt auch für den Breitbandausbau in Friedewalde.

Gigabit-Koordinator: Enrico Nauen vom Kreis Minden-Lübbecke.

Lichterfest im Mai

Der große Moment dürfte das sogenannte “Lichterfest” sein. “Das ist der Zeitpunkt, an dem Internexio das Glasfasernetz mit Licht flutet”, sagt Enrico Nauen. Der 41-jährige Verwaltungsangestellte (Bachelor of Laws) arbeitet beim Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Kreises Minden-Lübbecke und ist dort “Gigabit-Koordinator”. Der ehemalige Zeitsoldat kennt so gut wie alle Details zum Breitbandausbau und befindet sich in ständigem Kontakt mit Internexio. Bis zum Lichterfest wird es aber wohl noch bis Mai dauern. Denn Internexio muss erst an zwei Orten des Mühlenkreises sogenannte “technische Service-Standorte” einrichten, an denen die Server und die Steuerung untergebracht sind. Das ist einmal Preußisch Oldendorf und zweitens Minden-Todtenhausen. In Todtenhausen hat Internexio die ehemalige Geschäftsfstelle der Volksbank an der Graßhoffstraße 35 gekauft und lässt sie gerade umbauen. Das “Lichterfest” finde dort statt, wo man als erstes fertig sei, so Enrico Nauen. Die Station in Pr. Oldendorf wird an das Internet-Backbone Hamburg/Frankfurt in Stemwede-Fischerstatt (bei Dielingen) angeklemmt. Ein weitere Backbone-Leitung (Hamburg/Frankfurt) streift Bad Oeynhausen. Während Internexio Ostern anpeilt, schätzt Enrico Nauen den spannenden Moment mit Mai eher etwas konservativer ein.

Technischer Service-Standort: Internexio lässt derzeit das Gebäude der alten Volksbank in Todtenhausen an der Graßhoffstraße 35 herrichten.

Hilfe von Experten holen

In Stemwede dürften nach dem Lichterfest alle angeschlossenen Haushalte das schnelle Internet nutzen können, solange die Hauseigentümer und Unternehmen die technischen Voraussetzungen in ihren Räumen dafür geschaffen haben. Momentan sprechen die Mitarbeiter bei Hausbegehungen mit den Eigentümern durch, wo im Haus sie den Hausübergabepunkt (APL)  installieren sollen. Möglich seien Keller, 1. Obergeschoss oder ein Außenanschluss, wie Enrico Nauen sagt. Von dort an ist der Eigentümer dafür verantwortlich, wie es weitergeht. Wer sich die Installation technisch nicht zutraut, sollte die Hilfe eines Experten in Anspruch nehmen. Eine Liste von Elektrounternehmen sei in Arbeit, wie  Enrico Nauen sagt. Elektro Schlötel, Partner der Friedewalder Website, wäre ein solcher  Glasfaser-Spezialist. Ansprechpartner ist Elektrotechnikmeister Thomas Meier, Telefon (01 51) 55 00 06 66, Email: t.meier@elektro-schloetel.de

Die “letzte Meile” ist Geschichte

Da kaum ein Haushalt oder ein Unternehmen über eine interne Glasfaserstruktur verfügt, braucht man technisch gesehen einen optischen Wandler (ONT), der die Lichtwellen in elektrische Signale umwandelt. Dort wird dann der Router angeschlossen. Die sogenannte “letzte Meile” – das Telefonkabel aus Kupfer für den DSL-Anschluss  – und der bisherige Flaschenhals, sind damit Geschichte. Denn das Glasfasernetz von Internexio ist komplett neu und autark von anderen Netzen. Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s im Haus sind mit Netzwerkkabeln ab CAT 6 möglich. Herkömmliche WLAN-Router hingegen schaffen bis zu 300 Mbit/s. Die von Internexio empfohlene Fritz Box  7590 soll immerhin 600 Mbit/s ereichen. Um auf 1 Gbit/s im WLAN-Netz zu kommen, müssten die WLAN-Module über die sogenannte MIMO-Technik verfügen, erklärt Enrico Nauen. Die Server auf der Anbieterseite nutzen in der Regel bereits die Gigabit-Technik, so dass hier keine Engpässe – abgesehen von Überlastungen – zu erwarten sind.

Die Aufrissgenehmigung der Stadt Petershagen fehlt noch

Mit dem geplanten “Lichterfest” im Mai könnten nach der weiteren Leerrohrverlegung, den Hausbegehungen und den Hausanschlüssen alle vorgesehenen Haushalte nach und nach oder straßenabschnittsweise an das ringförmige Glasfasernetz angeschlossen werden und in Betrieb gehen. Momentan buddeln sich die Bagger durch Hille, danach wäre Friedewalde dran. Doch im Augenblick wäre  an der Grenze von Holzhausen zu Friedewalde Feierabend, da die Stadt Petershagen bislang noch gar keine Aufrissgenehmigung für die Erarbeiten erteilt hat, wie Kay Busche bestätigt. “Wir haben bislang von Internexio nur ein paar Pläne vorliegen. Der eigentliche Antrag fehlt noch”, sagt der Leiter der Bauverwaltung. Etwa vier Wochen werde sein Amt benötigen, um den Antrag nach Eingang zu prüfen und die Genehmigung zu erteilen. Und bevor es soweit ist, werde die Stadt Petershagen zunächst einmal Ortsbesichtigungen mit den Leuten von Internexio durchführen. Dort würden Verlegedetails besprochen. Bis Ostern ist zwar noch Zeit, doch die rund 150 Mitarbeiter von Internexio sind offenbar sehr schnell, wie das Beispiel in Stemwede und Hüllhorst zeigt. Gerade einmal fünf Monate brauchten die Hamburger, um die ersten Hausanschlüsse zu realisieren. Auch wenn sich einen Baustopp an der Grenze zwischen Holzhausen und Friedewalde wohl niemand wünscht, so werden die ersten Daten in Friedewalde sicherlich frühestens im Sommer durch die Glasfaserleitungen fegen. Wann welcher Straßenzug und welches Gebäude in Friedewalde dran ist, gibt Internexio rechtzeitig bekannt.

Schön bunt: Leerohre für Glasfaser, hier in Stemwede-Oppendorf.

Glasfaser auch für den Förster

Internexio hat sich verpflichtet,  die Leerrohr-Trassen bis zu jedem förderfähigen Haus zu verlegen. Das gelte auch für abgelegene Gebiete, wie Enrico Nauen verspricht. So werde Internexio auch ein Leerrohr bis zum Försterhaus im Mindenerwald verlegen. Im Vergleich zu Stemwede darf die Anschlussquote in Petershagen-West, unter anderem mit Eldagsen, Meßlingen, Maaslingen, Südfelde und Friedewalde durchaus als enttäuschend bezeichnet werden. Während in Stemwede rund 70 Prozent einen Glasfaseranschluss bestellten, seien bis heute in Petershagen-West von 620 möglichen Anschlüssen lediglich 260 bestellt worden. Das sind rund 40 Prozent. In Friedewalde haben 365 Haushalte die Möglichkeit, einen vom Bund geförderten Glasfaseranschluss zu bekommen mit einem Eigenanteil von 150 Euro (100 Euro Baukostenzuschuss, 50 Euro einmalige Anschlussgebühr) plus zweijährigem Dienstleistungsvertrag (960 Euro in der günstigsten Variante).  Wie viele Friedewalder davon tatsächlich schon bestellt haben, differenzieren die Zahlen nicht. Ein Grund für relativ schwache Nachfage im Vergleich zu Stemwede könnte sein, dass Internexio dort schon vor der Infoveranstaltung mit den Erdarbeiten begonnen hatte. “Da konnten die Leute schon was sehen”, sagt Enrico Nauen. In Petershagen gab es im Dezember 2019 bereits die Infoveranstaltung, von Baggern gab es da noch keine Spur.

Bestellung noch möglich

Beim Glasfasernetz von Internexio handelt es sich um eine “Open-Access-Technologie”. Das heißt, auch andere Anbieter (wie zum Beispiel die Deutsche Telekom) könnten sich theoretisch Kapazitäten bei Internexio mieten und ihren Kunden bereitstellen. Doch das wird wohl noch dauern. Deshalb haben die meisten auch gleich einen Internetzugang (200 Mbit/s, 5000 Mbit/s oder 1 Gbit/s) bestellt. Ein solcher Vertrag ist Bedingung für den Anschluss. Den Glasfaseranschluss für 100 Euro Baukostenzuschuss gibt es allerdings nur für diejenigen, die auch rechtzeitig bestellt haben. Wer jetzt noch ordert, bevor die Aufrissarbeiten am eigenen Haus abgeschlossen sind, müsse den Angaben zufolge momentan 500 Euro Baukostenzuschuss anstatt 100 Euro bezahlen. Auch ein nachträglicher Anschluss sei möglich, dann allerdings zu weit höheren Kosten. Mehr dazu auf der Internetseite von Internexio.

Weitere Informationen

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Im Koalitionsvertrag hat sich die Politik zwei Ziele gesetzt:

  • Bis Ende 2025 soll ganz Deutschland über Gigabit-Netze versorgt werden.
  • Noch in dieser Legislaturperiode sollen alle Gewerbegebiete, Schulen, Krankenhäuser an das Gigabit-Netz angeschlossen werden.

Die große Koalition hat sich verständigt, über vier Jahre hinweg insgesamt 10 bis 12 Milliarden Euro zu investieren.

Breitbandausbau Kreis Minden-Lübbecke

  • 21.000 förderfähige Haushalte (Atlas Breitbandausbau)
  • 110 Millionen Euro Investitionskosten
  • 47.000 km Glasfaser
  • 1.700 km Tiefbauarbeiten
  • Beginn: 2. September 2019
  • Geplante Dauer: Vier Jahre

Ansprechpartner
Enrico Nauen
Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Gigabit-Koordinator

Portastraße 13
32423 Minden

Telefon (05 71) 807 23011
Email: e.nauen@minden-luebbecke.de

Bäckermobilfahrer gesucht

Mitarbeiter*Innen gesucht: Dieser Zettel hängt im Schaufenster der Bäckerei Ledig in Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Uchte. Im Schaufenster der Bäckerei Ledig, Partner unserer Website, hängt seit geraumer Zeit ein Zettel. Dort sucht das Unternehmen mit Sitz in Uchte Auslieferungsfahrer*innen und Bäckermobilfahrer*innen. Erster Job hat sich mittlerweile erledigt. “Die Stelle haben wir gerade besetzt”, sagt Chefin Anette Ledig. Gut gebrauchen könnte sie allerding noch zwei Mitarbeiter*innen für mobile Verkaufswagen. “Am liebsten in Teilzeit”, wie Anette Ledig sagt. Möglich seien allerdings auch Vollzeit oder Minijob.

Sechs Verkaufswagen unterwegs

Das Uchter Unternehmen betreibt zehn Filialen, darunter eine in Friedewalde. Zusätzlich sind in der Region sechs mobile Verkaufswagen unterwegs. “Es gibt unterschiedliche Touren”, wie Anette Ledig sagt. Allen Touren gemein ist, dass sie in Uchte starten. Denn dort werden die Wagen beladen. In der Woche fahren die “Bäckermobile” um ca. 7.30 Uhr ab, am Samstag teilweise schon um 5 Uhr. Die Arbeitszeit variiert je nach Zusammenstellung der Touren. Wer sich für den Job als Bäckermobilfahrer*in interessiert und eine gültige Fahrerlizenz der Klasse B besitzt, sollte Kontakt zu Anette Ledig aufnehmen: Telefon (0 57 23) 22 72 oder Email: anette@baeckerei-ledig.com

Ina und Alexander Lau ziehen um

Dach runter, Klinker ab: Das neue Wohnhaus von Ina und Alexander Lau, an das noch ein Anbau kommt (dort, wo momentan die Container stehen). Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Eigentlich hatte Resi Hermeier aus Wegholm den Heimatverein im Auge, als sie den Bau eines kleinen Hauses an der Friedewalder Straße, gegenüber der Einmündnung Kleiriehe, in Auftrag gab. Doch nun hat das Gebäude eine neue Eigentümerin: Friseurmeisterin Ina Lau wird dort mit ihrer Familie einziehen. Momentan laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren, auch begünstigt durch das milde Wetter.

Anbau mit Doppelgarage geplant

“Es bot sich einfach an”, sagt Ina Lau. Nebenan betreibt sie ihr Friseurgeschäft, bei dem die Pflasterarbeiten für den 250 Quadratmeter großen Parkplatz gerade abgeschlossen sind. Die Fassade des neuen Hauses werde der des Geschäftes angepasst. Deshalb seien die Klinker entfernt. Außerdem haben  Bauarbeiter den Dachstuhl demontiert, da auf das bestehende Gebäude, das eine Grundfläche von 75 Quadratmetern hat, ein zweites Stockwerk für eine Einliegerwohnung soll. Das Erdgeschoss soll die neue Privatwohnung werden, allerdings werde das bestehende Gebäude noch durch einen einstöckigen Anbau (Richtung Norden) erweitert. Küche, Wohnzimmer, Esszimmer, Diele und eine Doppelgarage sind dort geplant. “Am Ende werden wir rund 150 Quadratmeter Wohnfläche haben”, verrät Ina Lau. Einziehen möchte die 42-Jährige mit ihrer Familie im Sommer 2020. Im Idealfall wäre dann auch ihr momentanes Wohnhaus am Rudolf-Hergt-Weg 10 in Friedewalde verkauft. Wer daran Interesse hat, darf Ina Lau gerne unter Telefon (01 51) 21 24 68 77 kontaktieren.

Beendet: Die Pflasterarbeiten für den 250 Quadratmeter großen Parkplatz am Friseurgeschäft.

Die Zukunft sichern

Athletisch: Fiona Kneip von den C2-Mädchen des HSV Minden-Nord läuft hier im Spiel gegen Bielefeld/Jöllenbeck einen Tempogegenstoß. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde/Minden. Seit der Saison 2012/2013 betreibt der TuS Freya Friedewalde gemeinsam mit dem TV Stemmer und dem TuS Minderheide den Handball-Spielverbund Minden-Nord. Kinder- und Jugendarbeit ist das Herzstück des HSV Minden-Nord. Dabei sind Leistungs- und Breitensport kein Widerspruch, wenn man genügend Mannschaften hat. „Wir wollen dafür sorgen, dass jeder, der beim HSV Minden-Nord Handball spielen möchte, auch eine Mannschaft vorfindet“, beschreibt der HSV diese Symbiose. Um die Zukunft zu sichern, hat der HSV nun den Jugendpool 100×100 gegründet. Ziel ist es, 100 Unterstützer zu finden, die jährlich 100 Euro spenden.

Solide Finanzierung notwendig

In einem Flyer heißt es: Der HSV Minden-Nord ist der größte Handball-Spielverbund im Mühlenkreis Minden-Lübbecke und führend im Frauen- und Mädchenhandball, wobei sich die Höhe der Spielklassen aus der Jugendarbeit ergibt. Unsere Frauen- und Männermannschaften besetzen wir überwiegend mit Spieler*innen, die die eigene Jugend durchlaufen haben. Darauf sind wir stolz. Um das auch künftig zu gewährleisten, brauchen wir eine solide Finanzierung. Dafür haben wir den Jugendpool HSV 100×100 gegründet. 100 Personen, Gruppen oder Firmen spenden jedes Jahr 100 Euro, um die Zukunft des HSV Minden-Nord zu sichern. Das Geld wird ausschließlich für die Kinder- und Jugendarbeit verwendet. Danke für Ihre Unterstützung.

So geht’s

Überweisung an: TV Stemmer
IBAN: DE 304 90 601 27 021 10 182 00
Verwendungszweck: Jugendpool HSV 100×100, Name und Anschrift

Sie bekommen von uns automatisch eine Zuwendungsbestätigung im Sinne des EStG.

Wir haben eine Sponsorentafel. Falls Sie anonym bleiben möchten oder wir ein Pseudonym verwenden sollen, bitte ich Sie um kurze Mitteilung per Email an: vorstand@hsv-minden-nord.de

Ansprechpartner

Ulrich Brinkmann
Vorstand & Finanzen
Mobil (01 51) 11 35 62 52

Hacker legt Seiten lahm

Mit freundlichen Grüßen: So sah die Internetseite von Friedewalde aus, nachdem der Hacker dort Änderungen vorgenommen hatte. Screenshot: Marcel von Behren

Friedewalde. Kriminelle Hacker haben die Internetseite unseres Dorfes kurzfristig lahmgelegt. Aufgefallen war das Marcel von Behren und Ronja Brown, die von Australien aus unsere Website besuchte. Nach einer Stunde allerdings war der Spuk beendet. Die Werbeagentur Pointdigital, die den Server für die Friedewalder Website betreibt, hat den Angriff abgewehrt. Schlimmer trifft es den TuS Freya Friedewalde, dessen Internetauftritt die Werbeagentur aus Sicherheitsgründen löschte. Der Hacker hatte die Website des Friedewalder Sportvereins als Einfallstor benutzt, um auf den Server von Pointdigital zu gelangen. Dort war noch ein veraltetes Content-Management-System (CMS) installiert. Dasselbe Schicksal ereilte vor geraumer Zeit auch den Schalke-04-Fanclubs “Wir lassen die Sau raus”, dessen Vorsitzender der Friedewalder Holger Finke ist. Der Schalke Fanclub hat mittlerweile eine neue Website, die auf dem CMS WordPress basiert – genauso wie die Website von Friedewalde.

IP aus der Türkei

Der TuS Freya Friedewalde steht nun ebenfalls vor der Aufgabe, sich eine neue Website zu gestalten. Zum Glück hatte Pointdigital ein Backup der alten Website gespeichert. Nach Angaben der Werbeagentur soll sich der Rechner (IP-Adresse), von dem aus die Attacken gestartet wurden, in der Türkei nahe der syrischen Grenze befinden. Den Hacker tatsächlich ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen, ist nahezu unmöglich.

Schnelles Internet im Anflug

So sieht sie aus: Die Postkarte, die alle Haushalte bekommen sollen, bei denen ein Glasfaseranschluss möglich ist.

Friedewalde. Bislang hat nur ein Teil von Friedewalde flottes Internet. Bis zum 50 Mbit sollen es in der Siedlung rund um Förthof, Pastorenfeld und Süntkebrink sein. Alle anderen dümpeln mit deutlich weniger als 10 Mbit herum. Damit sollte bald Schluss sein. Zumindest wenn man den Aussagen von Internexio vertraut. Und – wenn man eine Postkarte von der Firma erhalten hat oder noch erhält. “Ab sofort können Sie ultraschnelles Internet über ein eigenes Glasfaserkabel bekommen”, heißt es dort. Der Hausanschluss soll einmalig 100 Euro kosten, Tarife ab 200 Mbit bietet Internexio für 40 Euro im Monat an, bei einer Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren. Weitere Dienste, wie Telefonie oder TV, sind darin allerdings nicht enthalten.

Informationsveranstaltung am 2. Dezember

Anträge für einen Glasfaseranschluss müssten bis Heiligabend, 24. Dezember 2019, gestellt sein. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat für Montag, 2. Dezember, eine Informationsveranstaltung geplant. Beginn im Gymnasium Petershagen ist um 19.30 Uhr. Momentan verlegt Internexio in Stemwede Glasfaserkabel, gleich danach soll Friedewalde an der Reihe sein. In Petershagen werde dann ein Büro eröffnet. Öffnungszeiten und Adresse würden noch bekannt gegeben. Telefonisch ist Internexio momentan unter der Rahdener Nummer (0 57 71) 85 698-0 erreichbar.

Die Angst bleibt

Würde sich gerne mit anderen Betroffenen vernetzen: Uschi Borgmann aus Friedewalde, die an Vaskulitis erkrankt ist, einer seltenen Form von Rheuma. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Es beginnt mit Kopfschmerzen. “Ich habe Rotlicht angewendet, weil ich dachte, ich hätte eine Erkältung”, sagt Ursula Borgmann rückblickend auf den Dezember 2018. Es ist aber keine Erkältung. Als sie auch noch Sehstörungen bekommt und “ohne Ende” abnimmt, geht sie am 6. Dezember 2018 zum Arzt. “Ein Donnerstag”, wie sie sagt, weil sie diesen Tag ganz sicher nicht mehr vergessen wird. Nach der Blutabnahme geht alles ganz schnell. Es folgt die Einweisung in die Notaufnahme. Neurologen stellen nach umfassenden Untersuchungen fest,  dass Uschi Borgmann mehrere kleine Schlaganfälle erlitten hat. Als Ursache diagnostizieren die Mediziner eine seltene, rheumatische Krankheit: Vaskulitis.

“Mein Immunsystem kämpft gegen sich selbst”

“Von den vier Tagen Intensivstation weiß ich nicht mehr viel”, sagt Uschi Borgmann. Doch sie erholt sich langsam. “Zuerst konnte ich kaum gehen, hatte große Schmerzen”, so die 69-Jährige, die drei Wochen im Krankenhaus bleiben muss. Zum Geburtstag ihres Ehemannes am 16. Dezember darf sie aber nach Hause. Wenige Tage danach folgt die Entlassung, so dass sie Weihnachten 2018 mit der Familie feiert. Für die Behandlung der rheumatischen Krankheit spritzt sie sich seitdem selbst einmal in der Woche das Medikament RoActemra. “Immer sonntags”, wie sie sagt. Der Wirkstoff Tocilizumab blockiert ein bestimmtes Protein, das für Entzündungen im Körper verantwortlich ist. Bei ihr sind es Gefäßentzündungen im Kopf. “Mein Immunsystem kämpft im Grunde gegen sicht selbst”, sagt Uschi Borgmann. Mittlerweile hat sie ihre Kankheit unter Kontrolle, auch wenn die Angst immer noch da ist, dass die Kopfschmerzen und Sehstörungen eines Tages zurückkehren. “Man erkennt die Symptome nicht sofort. Das macht es so kritisch, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall durch das Medikament gleich Null ist”, sagt Uschi Borgmann, die im Nachinein betrachtet noch großes Glück hatte. Wäre sie verspätet zum Arzt gegangen, dann hätte sie durchaus einen schweren Schlaganfall erleiden können.

Rheuma-Liga hat Büro in Minden

Gerne würde sie sich mit anderen Betroffenen vernetzen, doch bislang hat sie noch niemanden gefunden, der oder die ihr seltenes Schicksal teilt. Allerdings ist sie Mitglied bei der Deutschen Rheuma-Liga und erfährt von ihrer Kursleiterin für Aqua-Fitness, Sigrid Kersting, dass sich die Arbeitsgruppe Minden gerade im Wiederaufbau befindet. Uschi Borgmann beteiligt sich aktiv und freut sich nun, verkünden zu können, dass die Rheuma-Liga NRW ab dem 14. November 2019 an der Hufschmiede 15 in Minden ein kleines Büro betreibt. Die Öffnungszeiten sind überschaubar: Jeden 2. Donnerstag im Monat von 16.30 Uhr bis um 18.30 Uhr sowie jeden 4. Freitag von 10 Uhr bis um 12 Uhr. Allerdings darf man Uschi Borgmann auch gerne privat anrufen, um sich mit ihr über Vaskulitis oder die Rheuma-Liga auszutauschen. Hier ihre Telefonnummer: (0 57 04) 5 63.

Uschi Borgmann hat 40 Jahre lang als Erzieherin gearbeitet und befindet sich seit vier Jahren im Ruhestand. Beschäftigt war sie in zwei Kindergärten  der Arbeiterwohlfahrt: 16 Jahre lang in Neesen und 25 Jahre lang als Leiterin des AWO-Familienzentrums Rahdener Straße in Espelkamp. Sie ist seit 1978 mit Alfred Borgmann verheiratet. Das Ehepaar lebt in Friedewalde und hat zwei gemeinsame erwachsene Söhne Guntram (40) und Wolfram (39) sowie sieben Enkeltöchter.

“Hier hat jedes Kind noch ein Gesicht”

Glücklich mit ihrer Entscheidung: Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, die hier auf einer Bank auf dem Schulhof der Grundschule Eldagsen sitzt. Foto: Jürgen Krüger

Eldagsen/Friedewalde. Sie scheint angekommen zu sein in ihrer neuen Rolle. Das merkt man sofort. Offen, fröhlich, warmherzig – so empfängt Alexandra Mohrhoff jeden Besucher. Nach rund einhundert Tagen als Schulleiterin des Grundschulverbundes (GSV) Eldagsen-Friedewalde weiß die 43-Jährige mittlerweile, wie der Hase läuft. “Es gibt viel zu organisieren, zu planen und zu verwalten. Aber vier Stunden in der Woche unterrichte ich noch selbst”, sagt Alexandra Mohrhoff. Zu Beginn des Schuljahres 2019/20 hatte sie die Leitung der beiden Standorte von Monika Krause übernommen.

Die Schule auf der grünen Wiese

Seitdem trägt die gebürtige Letelnerin die Verantwortung für den kompletten Schulbetrieb mit zwölf Lehrkräften, jeweils sechs an jedem Standort, wobei der Grundschulverbund einzigartig in Petershagen ist. Eldagsen ist eine evangelische Bekenntnisschule, Friedewalde zeichnet sich durch jahrgangsübergreifenden Unterricht aus. Doch nicht nur die Schulformen sind besonders, auch die Lage ist es. “Wir sagen immer, dass wir die Schulen auf der grünen Wiese sind”, beschreibt die Lehrerin für Deutsch, Sachkunde und evangelische Religion die geografischen Vorzüge beider Standorte – großzügig angelegt, weitab von Verkehr und anderem Trubel. Dass sie selbst kleine Dorfschulen liebt, sagt sie nicht nur. Sie lebt es auch. Ihr Referendariat hat sie Anfang der 2000er Jahre in Cuxhaven-Sahlenburg absolviert, ganz bewusst an einer kleinen Grundschule. Ihr erste Anstellung bekam sie an der Grundschule Hüllhorst-Tengern.

“Die Atmosphäre ist eine ganz andere”

Seit acht Jahren unterrichtet sie nun schon an der Grundschule Friedewalde. Sie lebt auch mit ihrer Familie im Dorf. “Ich kenne kleine Systeme, und ich mag es auch, eng mit Eltern und den Kindern zusammen zu arbeiten. Mir macht es auch nichts aus, in dem Dorf zu arbeiten, in dem ich wohne. Ich finde das sogar eher bereichernd”, sagt Alexandra Mohrhoff. “Kleine Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass jeder jeden kennt. Hier hat jedes Kind noch ein Gesicht. Die Atmosphäre ist eine ganz andere als an einer großen Schule. Man ist viel dichter dran, kann auf ganz kurzem Wege Dinge klären, und man ist total eingebunden in das ganze Dorfleben mit vielen Kontakten zu den Nachbarn, aber auch zu den Unternehmen vor Ort, was mir sehr wichtig ist. Man ist Teil von etwas Großem, gehört dazu und ist nicht anonym. Das finde ich total gut.”

Heute besuchen den GSV 176 Schüler*innen

Allerdings ist ihr auch klar, dass diese persönliche Transparenz besondere Lehrer*innen benötigt. Mitschwimmen im Mainstream ist an einer kleinen Schule nicht möglich. “Das muss man mögen. Aber es erleichtert auch viel, weil man ganz nah dran ist. Das möchte ich ganz deutlich sagen.” Kämpfen müsse man können, hatte ihre Vorgängerin im Amt, Monika Krause gesagt. Was das genau heißt, erlebte Alexandra Mohrhoff vor sechs Jahren, als die Grundschule Friedewalde geschlossen werden sollte und sie sich der Bürgerinitiative “kurz & gut” anschloss. “Das war natürlich eine negative Zeit, zumal unsere eigenen Kinder auch in Friedewalde zur Schule gehen sollten”, sagt sie rückblickend. Die Rettung gelang, auch dank der Haltung von Monika Krause, dem Widerstand aus der Bevölkerung und den Eltern, die ihre Kinder in Friedewalde trotz der bedrohlichen Lage und der Einführung eines neuen Lernsystems angemeldet haben. Mit Erfolg, wie  aktuelle Zahlen zeigen: Heute besuchen den Grundschulverbund 176 Schüler*innen (94 Eldagsen und 82 Friedewalde), der damit exakt die Größe wie die Grundschule Petershagen hat. Momentan laufen die Anmeldungen für das neue Schuljahr 2020/21. Ohne weitere Daten zu nennen, verrät Alexandra Mohrhoff: “Es läuft sehr gut. Die Schülerzahlen an beiden Standorten sind gesichert. Wir bekommen die Klassen so voll, wie wir sie gerne haben möchten – also auch nicht zu groß.” Sowohl Eldagsen als auch Friedewalde sind sogenannte “MINT-Schulen”. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Der Liebe wegen nach Friedewalde

Alexandra Mohrhoff ist in Leteln in die Speditionsfamilie Schierenberg hinein geboren. “Im Industriegebiet Ost”, scherzt sie. Ihre Grundschulzeit verbrachte sie an der örtlichen Dorfschule, die mittlerweile geschlossen ist. Dem Abitur am Ratsgymnasium Minden folgte das Studium in Vechta, samt Leben in einer Vierer-Studentinnen-WG “mit allem, was dazugehört”, wie sie lachend verrät. Vor 15 Jahren zog es die Pferdefreundin dann der Liebe wegen nach Friedewalde. Hier lebt sie seitdem mit Ehemann Cord Mohrhoff und den beiden gemeinnsamen Söhne Ole (10) und Till (8).

Die Kraft der alten Dörfer

Selbst im Dorf aufgewachsen: Prof. Dr. Ulrich Harteisen. Foto: Frank Stefan Kimmel

Bielefeld. Die Neue Westfälische hat im überregionalen Teil ihrer Ausgabe vom 7. November 2019 einen Bericht über die Zukunft der Dörfer veröffentlicht. NW-Mitarbeiterin Lieselotte Hasselhoff hat dazu mit Ulrich Harteisen gesprochen. Der Professor für Regionalmanagement und regionale Geografie an der Universität Göttingen teilt die teilweise düsteren Prognosen für den ländlichen Raum in Ostwestfalen-Lippe so nicht. Die Veröffentlichung des Beitrags an dieser Stelle erfolgt durch freundliche Genehmigung des stellvertretenden Chefredakteurs der Neuen Westfälischen, Carsten Heil.

Er ist in Paderborn geboren und in Altenbeken aufgewachsen. Das Landleben kennt Ulrich Harteisen seit seiner Kindheit. Inzwischen ist er Professor für Regionalmanagement und regionale Geografie in Göttingen. Am Zukunftszentrum Holzminden-Höxter ist er Sprecher der Forschungsgruppe Dorf. Im Gespräch mit der Neuen Westfälischen verrät er, wie er sich die Zukunft der Dörfer vorstellt.

Der ländliche Raum

„Wir sprechen nicht mehr von DEM ländlichen Raum, sondern wir verwenden den Plural: In OWL gibt es die wirtschaftsstarken ländlichen Räume, wie auf der Achse Gütersloh – Bielefeld – Herford.“ Es gibt aber auch das genaue Gegenteil: „Im Kreis Höxter haben wir einen ländlichen Raum, der sehr dünn besiedelt ist.“ In Zahlen: „Im Kreis Herford leben 557 Einwohner pro Quadratkilometer – im Kreis Höxter sind es 117.“

Sterben die Dörfer aus?

„Bezogen auf Ostwestfalen-Lippe würde ich das mit einem klaren Nein beantworten“, sagt Harteisen. „Die Dörfer verändern sich, aber sie verschwinden nicht von der Landkarte.“ Was sich ändert: „Viele Menschen leben im Dorf, arbeiten aber im städtischen Kontext.“ Andere ziehen ganz weg: „Wenn heute über 50 Prozent eines Jahrgangs Abitur machen, dann beginnen sie danach ein Studium oder eine Ausbildung und das findet in einer Stadt statt.“ Wer einmal in der Stadt lebt, hat wenig Gründe, in sein Dorf zurückzukehren. „Die jungen Menschen knüpfen soziale Kontakte, gründen Familien, finden vielleicht aus dem Studium heraus einen Arbeitsplatz.“ In der Folge fehlen auf dem Land Fachkräfte. „Wir haben in OWL diese starke Wirtschaftsachse Bielefeld – Gütersloh – Herford. Dort sind ja Industrieunternehmen, mittelständische Unternehmen, handwerkliche Betriebe.“ Was die Leute mehr interessiert als die Arbeit: „Ist eine Kita da, eine Grundschule, ein Nahversorger, Kulturangebote?“

Was ist mit den Alten?

„Einsamkeit im Alter ist nicht nur ein Dorf-Problem“, sagt Harteisen. „Das gibt es in Städten genauso.“ Er diagnostiziert eine generelle Veränderung sozialer Beziehungen: „Heute ist es normal, dass verschiedene Generationen einer Familie an unterschiedlichen Orten leben.“ Allerdings sind die Auswirkungen auf dem Dorf andere – zum Beispiel, wenn der Dorfladen zumacht oder der nächste Arzt 30 Kilometer entfernt ist. „Digitalisierung“ ist ein Stichwort, das Harteisen deshalb immer wieder aufgreift. „Wir müssen älteren Menschen Unterstützung anbieten sich in der digitalen Zeit zurechtzufinden“, sagt er. „Ich kenne schon viele Ältere die mit dem Tablet zurechtkommen, so Kontakt zu ihrer Familie pflegen und digital Einkäufe erledigen.“

Per Computer zum Arzt

„Digitalisierung“ ist auch ein Zauberwort, wenn es um den Kontakt zu Ärzten geht. „Ein gesundheitliches Problem muss nicht immer gleich vom Arzt behandelt werden“, sagt Harteisen. „Menschen, die dafür geschult sind, könnten Patientendaten aufnehmen und an einen Arzt übermitteln.“
„In meiner Jugend gab es in den Dörfern eine Gemeindeschwester“, erzählt Harteisen. Zwar konnte sie den Arzt nicht ersetzen, doch das sei auch nicht nötig: „Eine Art Gemeindeschwester könnte heute den Blutdruck messen, zu Hause bei der Pflege unterstützen und den Kontakt zum passenden Arzt herstellen.“ So könnte der Arzt dann auch aus der Ferne dem Patienten eine Diagnosen erstellen.

Selbst machen?

„In den Dörfern spielt das Ehrenamt eine große Rolle“, sagt Harteisen. „Das war immer so.“ Schlecht sei, wenn Ehrenamtler zu Lückenbüßern würden, wo eigentlich Fachkräfte gefragt sind. „Daseinsfürsorge, Bildung, medizinische Versorgung – das können keine Ehrenamtler leisten.“ Umso wichtiger sind sie aber für die Nahversorgung und das Gemeinschaftsleben: „Dorfläden zum Beispiel sind oft genossenschaftlich organisiert.“ Doch auch dort ist die Politik gefragt. „Sie kann finanziell unterstützen und beratend.“

Mehr als nur Tradition

Harteisen zitiert aus einem Forschungsbericht: „In den Städten ballen sich Kreativität und Kultur, hier findet sich die moderne Wissensgesellschaft, hier entstehen aus der kritischen Masse von klugen Köpfen und Ideen neue Unternehmen und die Jobs der 
Zukunft.“ Er warnt jedoch vor falschen Schlüssen: Diese Dinge gebe es nämlich auch 
auf dem Land. Zum Beispiel: „Kulturinitiativen, die tolle 
Orte in den Dörfern bespielen, wie alte Kirchen oder historische Gebäude. Da hört 
die ganze Dorfgemeinschaft zusammen ein tolles Jazzkonzert.“

Die Zukunft der Dörfer?

„Meine Vision als jemand der gerne im Dorf lebt, ist es, dass die Menschen durch die digitale Anbindung mehr Zeit im Dorf verbringen können.“ Statt täglich mehrere Stunden zur Arbeit zu pendeln, sollten sie mehr Arbeit vom heimischen Computer aus erledigen können. „Wer so Zeit spart, kann sich in der Dorfgemeinschaft engagieren.“ Noch einmal verweist er auf seine Forschung: „In der Literatur ist immer wieder die Rede von der ’Kraft der alten Dörfer’.“ Diese Gemeinschaft erhofft sich Harteisen für die Zukunft der Dörfer. „Das klingt vielleicht sehr optimistisch, aber sie haben mich 
ja nach meiner Vision gefragt.“

…und du bist weg

Nur noch Stahl: Das Innenleben des Pavillon an der Grundschule Friedewalde ist bereits entfernt. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Momentan sind Handwerker damit beschäftigt, den alten Pavillon an der Grundschule Friedewalde abzureißen. In dem Zusatzgebäude waren früher einmal Schulklassen und später die Ganztagsbetreuung untergebracht. Da die Bausubstanz in den Jahren aber arg gelitten hat – unter anderem ist das Dach undicht – wurde der Pavillon, der sich im Eigentum der Stadt Petershagen befindet, zuletzt nur noch als Abstellraum genutzt.  “Wir sind natürlich froh, dass der Pavillon wegkommt”, sagt Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, die in ein paar Tagen mit ihren Kolleg*innen wieder den Parkplatz nutzen darf. Der komplette Innenausbau ist schon entfernt, jetzt müssen noch die Stahlträger und das Dach demontiert werden.

Aufgeräumt: Bauarbeiter haben das Stahlkorsett sauber freigelegt.

Spende für Tierheim

Gut eintausend Euro: Die übergeben hier Varinja Kaupmann (von links), Annette Cornelius und Annika Lüttge an Laura Zimmer vom Tierheim Lübbecke.

Friedewalde. Der erste “Dog-and-Fun-Day” in Friedewalde war ein toller Erfolg. Bei herrlichem Wetter trafen sich am Hof von Annika Lüttge zahlreiche Hunde-Liebhaber*innen mit ihren Tieren. Aber auch viele Zaungäste nutzten die Gelegenheit, sich ein wenig umzuschauen. Am Ende des Tages waren alle zufrieden, und auch das Tierheim Lübbecke darf sich freuen. Exakt 1.010 Euro übergaben die Organisatorinnen Annika Lüttge, Annette Cornelius und Varinja Kaupmann jetzt Laura Zimmer. Es handelt sich dabei den Reinerlös der Veranstaltung, wobei unter anderem das Startgeld gespendet wurde. Daniela Brockmann von Fotoidee Minden steuerte 170 Euro zu der Spende hinzu. “Wir sind megafroh, dass soviel zusammengekommen ist. Damit haben wir nicht gerechnet”, sagt Annika Lüttge und bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten.

Per Handschlag besiegelt

Zufrieden in Wegholm: Sabine und Ulrich Hallerberg sitzen hier an einem Tisch an der Mühle. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Wegholmer Mühle ist so etwas wie das Wahrzeichen von Friedewalde. 1861 von Landwirt Fritz Bredemeier gebaut, war die Holländer-Wallmühle zuletzt im Eigentum der Familie Fullriede. Nach dem Tod von Ilse Fullriede wohnte dort allerdings niemand mehr. Das hat sich jetzt geändert. Sabine und Ulrich Hallerberg, die neuen Eigentümer, fühlen sich in Friedewalde pudelwohl. “Hier ist es wunderschön”, sagen sie. Dabei führte sie der pure Zufall nach Wegholm.

Waschechte Bayerin

Ulrich Hallerberg ist gebürtiger Mindener. Den gelernten Fernmeldetechniker (Deutsche Bundesbahn) und studierten Elektrotechniker zog es früh nach München, wo er 40 Jahre lang lebte und arbeitete – im Vertrieb eines Unternehmens, das unter anderem Mikroprozessoren produziert. Vor 20 Jahren lernte er in München seine Ehefrau Sabine, eine waschechte Bayerin, kennen. Beide sind weltoffen, seegeln gerne, lieben aber auch das Landleben. Eines Tages kam Sabine Hallbergs Tochter Sara auf die Idee, von München wegzuziehen, am besten in die Heimatregion von Ulrich Hallerberg – ins Mindener Land. “Wir haben uns dann hier mal umgeschaut und sind an Büschings Mühle in Petershagen gelandet”, sagt Ulrich Hallerberg. “Das war am 30. April 2018”, so der 68-Jährige rückblickend.

Liebe auf den ersten Blick

Das weiß er deshalb so genau, weil es bei Büschings Mühle einen Kaffee gab, den sie nicht zu bezahlen brauchten, denn die Leute dort bereiteten sich gerade auf einen Backtag am 1. Mai vor. Der Mühlenbesitzer bemerkte die Begeisterung der Hallerbergs und gab den entscheidenden Tipp, sich doch mal die Wegholmer Mühle anzusehen. Die stehe zum Verkauf. Einen Tag später, am 1. Mai 2018, fuhren die beiden nach Wegholm zur Mühle und trafen dort zufällig Ilsemarie Westermann, Tochter von Ilse Fullriede und Erbin der Mühle. “Sie hat uns alles gezeigt, und ich habe mich sofort in das Anwesen verliebt”, sagt die 60-jährige Sabine Hallerberg. Und dann ging alles ganz schnell: per Handschlag, direkt vor Ort, besiegelten sie den Kauf – und fuhren danach zum Seegeln.

Wunderschön: Die Mühle in Wegholm, das neue Zuhause von Sabine und Ulrich Hallerberg.

Sabine und Ulrich Hallerberg besitzen eine Seegelyacht in der Ägäis. Sie bieten Urlaubern außergewöhnliche Wochentouren entlang der türkischen Mittelmeerküste und durch die griechischen Inseln an – weit abseits vom Massentourismus. “In der Regel bin ich von Mai bis Oktober dort”, sagt Ulrich Hallerberg. Ehefrau Sabine ist mit dabei, allerdings nicht die ganze Zeit. Als das Ehepaar im Oktober 2018 vom Seegeln zurückkehrte, hatte der Handschlag-Vertrag mit Ilsemarie Westermann noch Bestand. “Erst dann haben wir notariell den Kauf vollzogen”, sagt Sabine Hallerberg, Diplom-Betriebswirtin (FH) und gelernte Steuerfachangestellte. Sofort begannen die Renovierungen, die mittlerweile größtenteils abgeschlossen sind. “Dabei hat die gesamte Verwandtschaft geholfen”, erklärt Ulrich Hallerberg. Seine Schwester Gabi wohnt in der Fischerstadt in Minden, seine Sohn Tim in der oberen Altstadt. Nichte Katharina allerdings ist Friedewalderin. Sie lebt mit ihrem Ehemann Rawinder Meier und Sohn Noah nicht weit von der Wegholmer Mühle entfernt – in der Brandheide.

Ein Schmuckstück: Die 15 Meter lange Segelyacht von Ulrich Hallerberg.

Auch in diesem Jahr war Ulrich Hallerberg von Mai bis Ende September beim Seegeln in der Ägäis, Ehefrau Sabine begleitete ihn die letzten vier Wochen. Sie hatte es sich in ihrem neuen Haus in Wegholm eingerichtet. “Ich kann mich ganz gut selbst beschäftigen”, sagt sie. “Ich kann ja auch jederzeit in eine Stadt fahren, wenn mir danach ist.” Im kommenden Jahr wird Ulrich Hallerberg nicht komplett von Mai bis Oktober in der Ägäis sein, sondern zwei Monate davon in Wegholm. “Wir möchten eventuell auch Backtage anbieten und Teil der Minden-Lübbecker Mühlentage sein. Allerdings fehlt uns das nötige Wissen”, sagen beide und streben eine Kooperation mit dem Mühlenverein Petershagen an. Sie wissen aber auch, dass es Nachbarn gibt, die sich mit dem Backofen in der Mühle auskennen. “Wir wollen uns ohnehin demnächst persönlich bei unseren Nachbarn vorstellen. Vielleicht kommen wir ja auch über das Thema Backtage mit ihnen ins Gespräch.” Kein Problem sei übrigens die Ausrichtung des GOA-Festivals “Psy Vision” im August am Gelände der Wegholmer Mühle gewesen. “Wir waren ja nicht da. Außerdem hat uns Ilsemarie bestens aufgeklärt. Das soll ja eine ganz nette Veranstaltung gewesen sein.”

Sara, die Tochter von Sabine Hallerberg, die ursprünglich die Idee hatte, ins Mindener Land zu ziehen, hat sich übrigens umentschieden. Sie blieb mit ihren beiden Kindern in München.

Niedringhaus baut Getreidelager

Die Grundlage ist geschaffen: Vor dem Ferkelstall entsteht auf einer Fläche von 1.300 Quadratmetern das neue Getreidelager. Hinter dem Ferkelstall ist der 2018 in Betrieb genommene Güllebehälter zu sehen. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Wer von Friedewalde nach Stemmer fährt, dem werden sicherlich die Bauarbeiten auf dem “Rießen” aufgefallen sein. Dort entsteht an den Stallungen von Niedringhaus Agrar ein neues Getreidelager, inklusive computergestützer Mahl- und Mischanlage. “Wir möchten künftig das Futter für alle Tiere selbst herstellen. Wir erhoffen uns dadurch eine Erhöhung der Qualität und der Wertschöpfung”, begründet Diplom-Agraringenieur Helge Niedringhaus die Investition in Höhe von 1,3 Millionen Euro. In Betrieb gehen soll die neue Anlage im Frühjar 2020.

580-KW-Photovoltaikanlage auf dem Dach

Bis zu 2.000 Tonnen Getreide fasst die neue Stahlhalle (1.300 Quadratmeter), die 49 Meter lang und 27 Meter breit sein wird. Zusätzlich sind noch zwei externe Silos geplant. Auf dem Dach des Getreidelagers und des Ferkelstalls soll eine Photovolatikanlage mit 580 Kilowatt installiert werden. “Damit könnte man jährlich 120 Vier-Peronenhaushalte mit Strom versorgen. Außerdem sparen wir jedes Jahr rund 300 Tonnen CO2 ein”, so Helge Niedringhaus. Geplant ist, die Futtermittel tagsüber zu produzieren, um den Strom dafür direkt vom Dach abzunehmen. Gerste, Weizen, Triticale, Mais, Ackerbohnen und Zuckerrüben sind die Kulturen, die das Friedewalder Unternehmen selbst anbaut. Versorgt werden damit 750 Sauen, die am Stammsitz im Friedewalder Ortskern untergebracht sind, sowie die im Schnitt rund 3.500 Ferkel in den Stallungen auf dem Rießen.

Pause: Die Arbeiter haben die Maschinen an die Seite gestellt, nachdem der Aushub erledigt ist.

Im Jahr 2010 hatte Niedringhaus Agrar den Ferkelstall gebaut, im Jahr 2018 folgte der Güllebehälter. Das neue Getreidelager vollendet die Betriebserweiterung, mit der sich die Familie Niedringhaus seit Jahren auf die Zukunft vorbereitet. Am Neubau beteiligt seien ausschließlich heimische Firmen, wie Helge Niedringhaus bekräftigt. Olav Meinert aus Kutenhausen und Heitmann aus Minden erledigen die Erd- und Betonarbeiten, die Firma Dohrmann aus Espelkamp übernimmt den Stahlbau. Für die Elektroarbeiten ist Elektro Schmidt aus Kutenhausen zuständig, die Photovolatikanlage installiert Hilker Solar aus Rahden. Die komplexe Mahl- und Mischanlage liefert Quellhorst aus Essern.

Rawinder lebt seinen Traum

Zu zweit geht es besser: Rawinder und Katharina Meier versuchen, einen beruflichen Teil ihres Lebens als Selbstständige zu gestalten. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Den Meistertitel als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer hat er schon lange in der Tasche, doch nun wagt Rawinder Meier den nächsten Schritt. Am Montag, 16. September, starten er und seine Ehefrau Katharina in die Selbstständigkeit. “Wir freuen uns auf die neue Herausforderung”, sagen beide einstimmig. “Meier Heizung – Sanitär” heißt die neue Firma. Und einen Slogan auf Plattdeutsch gibt es auch schon: “Ut Freiwohle fö Freiwohle”. Außerdem ist das Unternehmen neuer Partner der Friedewalder Website.

Rawinder Meier ist ein Dorfkind

Natürlich möchte der 38-Jährige seine Kundschaft nicht auf ein Dorf beschränken, sondern kreisweit unterwegs sein. Bäder und Sanitär, Öl-, Gas- und Holzheizungen, Solaranlagen für Wärme und Wasser, Haustechnik, Installation, Wartung und Reparaturen aus Meisterhand – so steht es auf seinem Flyer, den er in der Brandheider Nachbarschaft bei von Behren Mediendesign in Auftrag gegeben hat. Rawinder Meier ist nämlich ein Dorfkind. Geboren und aufgewachsen im Haus seiner Großeltern (Brandheide 6 in Friedewalde), wo er mit seiner Familie lebt und wo auch der Firmenstandort ist. Der gemeinsame Sohn Noah (6) besucht seit ein paar Tagen die nicht weit entfernte Grundschule Friedewalde. Der Vorname “Rawinder” stammt übrigens aus dem Indischen. “Mein Vater ist Inder, lebt aber schon seit 40 Jahren in Deutschland.”

Bei Borgmann gelernt

Katharina Meier ist gelernte Krankenschwester und arbeitet Teilzeit (20 Stunden pro Woche) im Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Sie wird einen Teil der Büroabeit im neuen Familienbetrieb übernehmen. “Ich denke, mit dieser Regelung können wir erst einmal starten”, sagt die 34-Jährige. Rawinder Meier hat 1999 mit einer Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer bei Borgamnn Heizungs- und Sanitärtechnik in Friedewalde begonnen, dort viele Jahre lang gearbeitet und sich zum Meister qualifiziert. “Bei einem kleinen Handwerksunternehmen wie Borgmann muss jeder Facharbeiter jede Arbeit können. Das kommt mir natürlich zu Gute”, sagt er.

Bürojob ist nichts für ihn

Allerdings hat er in seinem Berufsleben auch nicht so gute Erfahrungen gemacht. Vor zwei Jahren wechselte er in die Industrie zu Grohe in Porta Westfalica-Lerbeck. Doch der Bürojob im technischen Service war nichts für ihn. “Ich habe es wenigstens ausprobiert”, sagt Rawinder Meier rückblickend. Nach nur fünf Monaten zog es ihn zurück auf die Baustelle. Er arbeitete zunächst bei Düker Wasser & Wärme in Barkhausen im Kundendienst, ehe ihn sein Traum wieder packte. “Die Idee, mich selbstständig zu machen, trage ich schon seit Jahren mit mir herum”, verrät Rawinder Meier seine Motivation für die Selbstständigkeit. Werkzeug hat er bereits angeschafft, der Werkstattwagen ist bestellt. “Ein paar Aufträge sind schon da”, sagt Rawinder Meier und hofft, dass noch viele folgen werden.

MEIER Heizung – Sanitär
Rawinder Meier
Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister

Brandheide 6
32469 Petershagen

Telefon (057 04) 1 67 93 88

Email: info@meier-heizung-sanitär.de
www.meier-heizung-sanitär.de

Zwei Sterne des Sports

Sterne des Sports: Die Organisatoren (grüne Shirts) des Friedewalder Mühlenlaufs Claudia Heiden (von links), Uwe Bergner, Dieter Drabant, Christiane Bergner, Jürgen Krüger, Karin Tewes und Holger Dethardt haben Manfred Wutsch vom TTC Petershagen/Friedewalde in die Mitte genommen. Foto: Heike Saxowsky

Minden. Erfolg für den TuS Freya Friedewalde. Gleich zweimal gelang es Abteilungen des Friedewalder Sportvereins, bei der Preisverleihung “Sterne des Sports” der Volksbank Mindener Land aufs Treppchen zu steigen. Wie im Vorjahr landete der Friedewalder Mühlenlauf auf dem 2. Platz und bekommt dafür 1.000 Euro. Den 3. Platz, und damit 500 Euro für die Vereinskasse, eroberte der TTC Petershagen/Friedewalde. Platz eins, mit 1.500 Euro dotiert, ging in diesem Jahr an den TuS Hartum.

Sportliche “Aktion saubere Landschaft”

Die Hartumer überzeugten die Jury mit einer pfiffigen Idee. „Plogging“ heißt die, und erfunden hat es ein Schwede. Der Name setzt sich zusammen aus “Plocka” (schwedisch für “aufräumen”) und Jogging. Mehr als 70 Teilnehmer brachten die Hartumer bei dieser sportlichen Variante der “Aktion saubere Landschaft” auf die Beine. Beim Bücken bewegt man die Rumpfmuskulatur, mit Ausfallschritten wird die Beinmuskulatur beansprucht. Und Spaß in der Gemeinschaft gibt es gratis dazu. Als am Ende eine ordentliche Mulde mit Müll gefüllt und die Natur davon befreit war, war den Teilnehmern klar: Ab jetzt soll diese Aktion mindestens einmal jährlich stattfinden. Die Hartumer Sportler sind als Lokalsieger für die nächste Wettbewerbsstufe auf Landesebene nominiert. Als Lokalsieger dürfen sie im kommenden Jahr mit dieser Idee aber nicht mehr am Wettbewerb Sterne des Sports teilnehmen.

Lob für Kindertraining

Der TuS Freya Friedewalde trat zum zweiten Mal mit dem Friedewalder Mühlenlauf und dem Volksfest am Himmelfahrtstag an und holte erneut Platz zwei. Vor neun Jahren mit der Intention ins Leben gerufen, einen möglichsten schönen Volkslauf zu organisieren, hat sich der Mühlenlauf nach dem Mindener Volkslauf zur zweitgrößten Laufveranstaltung im Kreis Minden-Lübbecke gemausert. In den Jahren 2018 und 2019 kamen jeweils mehrb als 900 Sportler*innen ins Ziel, darunter 400 Kinder und Jugendliche. Die Jury lobte insbesondere das extra Kindertraining mit knapp 300 Teilnehmer*innen. Theoretisch könnte sich der TuS Friedewalde auch im kommenden Jahr, und damit zum dritten Mal, mit dem Mühlenlauf um einen Stern des Sports bewerben. Die Organisatoren lassen aber offen, ob sie das tatsächlich tun.

Integration durch Sport

Der TTC Petershagen/Friedewalde glänzte mit Integration durch Sport. Als Stützpunktverein für die Integration von Flüchtlingen und Kooperationspartner des Vereins „Menschen in Notlagen“ führt er mehrere Freizeitaktivitäten wie den Besuch eines Kletterwaldes durch, an denen ganze Familien teilnehmen können. Ein zusätzlicher Tischtennistrainer kümmert sich um die Flüchtlingskinder. So finden sie den Einstieg, können anschließend dem Verein beitreten und in den Schülergruppen mitmachen. Weitere praktische Hilfe gibt es bei alltäglichen Dingen wie Amtsgängen, Arztbesuchen, Schulaufgabenhilfe. Damit landete der TTCPF auf Rang drei und bekommt 500 Euro.

Respekt vor der neuen Aufgabe

Freut sich auf das neue Schuljahr: Benjamin Siller, Lehrer für Mathematik, Deutsch und Sport an der Grundschule Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Das neue Schuljahr steht vor der Tür, und Benjamin Siller steckt mitten in den Vorbereitungen. Der neue Sportlehrer an der Grundschule Friedewalde, der dort seit Februar in Vollzeit (28 Stunden) unterrichtet, wird dann seine eigene Klasse bekommen: die 3/4 b. “Ich bin schon etwas angespannt und habe Respekt vor der Aufgabe”, gibt der 38-jährige Lehrer für Mathematik, Deutsch und Sport zu. Außerdem ist Benjamin Siller Standortsprecher und löst damit Alexandra Mohrhoff ab, die die Leitung des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde von Monika Krause übernommen hat. Da geht es für den sportlichen Hiller gleich in die Vollen. Aber – er hatte sich gewünscht, an einer kleinen Dorfschule zu unterrichten.

“Ich möchte nah an den Kindern arbeiten”

Zuvor gehörte Benjamin Siller dem sogenannten “Vertretungspool” des Kreises Minden-Lübbecke an. Der Pädagoge arbeitete dort, wo gerade personelle Not war. “Ich habe viele Grundschulen kennengelernt”, sagt der gelernte Handballer (Hille und Hartum) und begeisterte Skifahrer. Allerdings gibt es in Friedewalde den jahrgangsübergreifenden Unterricht, der noch einmal ganz andere Herausforderungen hat. “Es geht darum, alle Schüler*innen zu erreichen, mitzunehmen und niemanden zu unter- oder überfordern. Außerdem sollen sie mehr selbstständig lernen”, sagt Benjamin Siller, der weiter ausführt: “Ich wollte immer gerne nah an den Kindern arbeiten und auch die Eltern mit einbinden.” An größeren Stadtschulen haber er durchaus erfahren, dass sich das Interesse der Eltern für die Grundschule ihrer Kinder “in Grenzen” halte. Das sei bei kleinen Dorfschulen anders, hier seien die Eltern engagierter. Berührungsängste kennt Benjamin Siller dabei nicht. “Ich komme auch mit Kritik gut zurecht.”

Rolle vorwärts, Balancieren, Schwimmen

Geboren ist Benjamin Siller in Filderstadt. Seine Eltern sind auch Lehrer. Im Alter von zwei Jahren zieht die Familie nach Hille, weil der Vater eine Stelle am Söderblom-Gymnasium in Espelkamp angenommen hat. Nach dem Abitur am Söderblom-Gymnasium studiert Benjamin Siller in München Sport auf Diplom. Nach einer schweren Schulterverletzung ist mit Handball Schluss, außerdem wechselt er zum Lehramts-Studium nach Paderborn. Dort arbeitet er nebenbei als “Talentsichter für sportliche Vielseitigkeit” und jobbt in einem Sportgeschäft. Dem Referendariat in Siegen folgt die Aufnahme in der Vertretungs-Pool und der jetzigen Festanstellung in Friedewalde. Als Sportlehrer möchte sich Benjamin Siller darum kümmern, dass die Schüler*innen eine solide und breite Grundausbildung erhalten. Rolle vorwärts, Balancieren, Radschlagen, Ballsport, Boden- und Geräteturnen aber auch Tanzen nennt der Sportlehrer als Beispiele. “Benjamin Siller: “Ich würde auch gerne mit den Kindern zum Schwimmen gehen. Das halte ich fü sehr wichtig.”

Er selber spielt mit Freunden (alles Handballer der 3. Mannschaft des TV Hille) regelmäßig Fußball. Seine Lieblingsmannschaft ist der VfB Stuttgart. Gerne spielt er aber auch Frisbee-Golf, fährt Mountainbike und im Winter liebend gerne Ski.

Schlaflos in der Nacht

Idyllisch: Die Kirche zu Friedewalde. Foto: Matteo Krüger

Friedewalde. Die evangelische Kirchengemeinde Stemmer-Friedewalde hat den 4. Gemeindebrief (September, Oktober, November) des Kirchenjahres 2019 veröffentlicht. In seinem Vorwort geht Pfarrer Thomas Salberg auf schlaflose Nächte ein, wie Christen damit umgehen und dass sie keineswegs nur ein Phänomen unserer heutigen Zeit seien. “Die Psalmbeter sind ehrlich”, schreibt Thomas Salberg. “Was sie berichten, sagt uns: Auch ein Mensch, der an Gott glaubt, kennt Angst und Sorgen und schlaflose Nächte. Aber sie sagen uns auch, was ihnen in solchen Situationen geholfen hat: Bei Gott ihr Herz im Gebet ausschütten zu können und zu wissen, da ist einer, der ist bei mir und hört mich.”

Spaß für Hund und Mensch

Sie lieben Hunde: Annika Lüttge (von links) mit “Diego”, einem zehn Monate alten Tschecheslowakischen Wolfhund, Carsten Putz mit “Cono”, zweieinhalbjähriger Rhodesian Ridgeback Rüde, Anette Cornelius mit “Amber”, einer achtjährigen Podenco-Hündin und Varinja Kaupmann mit “Ruby”, einer zweieinhalbjährigen bayerischen Gebirgsschweißhündin. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Sie lieben Tiere, insbesondere Hunde. Und deshalb freuen sich Annika Lüttge, ihr Lebensgefährte  Carsten Putz, Annette Cornelius und Varinja Kaupmann auf Sonntag, 22. September 2019. Dann nämlich gibt es in Friedewalde eine Premiere, den sogenannten “Dog-Fun-Day”. Dahinter verbirgt sich ein Treffen von Hund und Mensch, um ein paar sportliche und gemütliche Stunden miteinander zu verbringen. Beginn auf der Wiese bei Annika Lüttges Hof an der Lavelsloher Straße 28 in Friedewalde ist um 10 Uhr.

Geschicklichkeit und Hindernisse

Die Idee dazu kam Annette Cornelius, die die Hundeschule “Wilde Schnauzen” betreibt, nachdem sie einen “Hunting-Lauf” gesehen hatte. “Das ist so etwas wie der Drexlauf, nur für Hund und Mensch. Allerdings schien mir so eine Veranstaltung für das erste Mal etwas überdimensioniert und aufwändig zu sein”, sagt die ausgebildete Tierheilpraktikerin, Tierverhaltenstherapeutin und Hundetrainerin. Beim “Dog-Fun-Day” soll es einen Parcous mit 18 Aufgaben geben, der von jedem Paar Mensch/Hund ohne Schwierigkeiten bewältigt werden könne. “Im Vordergrund steht mehr der Spaß, nicht so sehr die Leistung”, ergänzt Annika Lüttge. “Es geht um Geschicklichkeit und das Überqueren von Hindernissen mit Zeitnahme.” Zu gewinnen gebe es attraktive Preise.

Spende für Tierheim Lübbecke

Wer mitmachen möchte, sollte sich bei Annette Cornelius per Email anmelden: acornelius@gmx.net. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro. “Den Erlös der Veranstaltung spenden wir dem Tierheim Lübbecke”, verspricht die Oberlübberin Varinja Kaupmann. Es wird gegrillt und es gibt Kaffee und Kuchen, so dass auch Zuschauer herzlich willkommen seien. Es gibt einen Stand mit Tierfutter, und eine Fotografin porträtiert für zehn Euro Mensch und Hund. “Auch sie spendet ihren Erlös an das Lübbecker Tierheim”, hebt Carsten Putz hervor.

“Man muss kämpfen können”

Bleibt gerne im Hintergrund: Monika Krause, Schulleiterin des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde/Eldagsen. Die große Bühne ist nicht ihr Ding, sagt sie. Deshalb zog es Monika Krause vor, ihren Abschied als Schulleiterin des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde in persönlicher Form mit den Kindern, Kolleg*innen und Eltern zu begehen. Eine Stunde Plauderei mit dem Bürgermeister inklusive. “Das war ja auch ganz nett”, sagt sie. Zeit, über die Zeit nach fast 45 Jahren Schuldienst nachzudenken, habe sie noch gar nicht gefunden. Es gibt immer noch viel zu tun, und schließlich ist die 66-Jährige ja noch bis zum 31. Juli 2019 im Amt. Dann folgt ihr Alexandra Mohrhoff, die Monika Krause vor drei Jahren gefragt hat, ob sie ihre Nachfolgerin werden möchte. “Alex” Mohrhoff sagte “Ja”, bestand ihre Prüfungen, bewarb sich – und wurde angenommen. Die Bestätigung der Bezirksregierung Detmold liegt schriftlich vor, die offizielle Ernennung folgt demnächt. Monika Krause holt ihre Entlassungsurkunde im Kreishaus selbst ab. “Dafür muss keiner rauskommen”, sagt sie.

82 Schüler*innen in vier Klassen

Die erfahrene Pädagogin, die in Bielefeld Mathematik, Biologie und Erdkunde studiert hat, wird dem Grundschulverbund aber erhalten bleiben. Sie übernimmt die pädagogische Leitung im Betreuungsverein, dem ihr Ehemann Hugo vorsteht. Im kommenden Schuljahr sind dort 144 Kinder aus beiden Standorten Eldagsen und Friedewalde im offenen Ganztag angemeldet. Apropos neues Schuljahr 2019/20: In Friedewalde wird es nach Angaben von Monika Krause 82 Schüler*innen in vier Klassen geben. Das ist nach der drohenden Schließung und der Rettung in letzter Sekunde vor fünf Jahren wohl als grandioser Erfolg zu werten. Monika Krause und ihr engagiertes Team haben aus der kurz vor dem Exitus stehenden Grundschule Friedewalde eine Bildungsperle in der Stadt Petershagen gemacht. “Ich habe immer für kleine Schulen gekämpft. Ich musste immer um Eldagsen kämpfen, und als ich hörte, dass Friedewalde geschlossen werden sollte, habe ich auch um Friedewalde gekämpft”, sagt die gebürtige Friedewalderin, die mit dem Familiennamen Wehking (Lürmers) in Wegholm geboren wurde. Sie setzte sich seinerzeit mit ihrem Vetorecht gegen den Willen ihres Kollegiums in Eldagsen durch. Das muss man erst mal machen.

Mitten drin: Die neue Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, hier beim Kindertraining für den 9. Friedewalder Mühlenlauf. Foto: Jürgen Krüger

“Ich weiß, dass ich gute Arbeit geleistet habe”

Monika Krause war 21 Jahre alt, als sie mit der Universitätsausbildung fertig war. Ihre erste Station als Referendarin und später als Lehrerin war die Grundschule Lahde. 1983 übernahm sie die Leitung der evangelischen Bekenntnisschule Eldagsen, die es in dieser Form seit 1968 gibt. Das sind 36 Jahre Schulleitung, was in Nordhrhein Westfalen wohl einmalig ist. Da könnte man schon auf Idee kommen, den ganz großen Bahnhof zum Abschied aufzufahren. Doch Monika Krause winkt ab und sagt. “Ich weiß, dass gute Arbeit geleistet habe. Das muss ich mir nicht in feierlichen Reden bestätigen lassen.” Sie wird ihre Nachfolgerin Alexandra Mohrhoff, die sie selbst aufgebaut hat, natürlich unterstützen. Monika Krause: “Wir brauchen jemanden mit Herzblut, der das Team zusammenhalten kann, einen Kopf, der vorangeht. Und – sie muss kämpfen können. Das ist ganz wichtig.”

FPV-Festival spendet fast 6.000 Euro

Friedewalde. Das FPV-Festival in Friedewalde war für die teilnehmenden Multikopter-Piloten und ihren Gästen ein großartiges Fest. Es soll sich sogar um Europas größtes und zugleich schönstes FPV-Flieger-Spektakel handeln. Und das auf einer Kuhwiese, in einem kleinen Dorf. So fing es in Wacken auch an. Ein paar Wochen später, nachdem alles abgebaut und abgerechnet ist, gibt es eine weitere frohe Botschaft: Chef-Organisator Marc Prieß hat der Deutschen Kinderkrebsstiftung sage und schreibe 5.847,51 Euro überwiesen. Eine Spende, die von Herzen kommt. “Wir haben alles, was wir brauchen. Das Geld soll dahin, wo es benötigt wird”, sagt der 34-Jährige, der vor sechs Jahren von Friedewalde nach Hamm gezogen ist und dort als Notfall-Sanitäter beim Deutschen Roten Kreuz im Raum Coesfeld arbeitet.

Copterfliegen ist seine große Leidenschaft. Bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2017 organsiserte Marc Prieß diese außergwöhnliche Veranstaltung in Friedewalde. Nur 2018 fiel das FPV-Festival aus, als Marc Prieß die Prüfung zum Rettungssanitäter bestehen wollte, was er ja auch schaffte. Mittlerweile hat sich der gebürtige Friedewalde ein sechsköpfiges Team aufgebaut, um den gewaltigen Aufwand auf mehrere Schultern zu verteilen. Und so soll es auch im kommenden Jahr ein FPV-Festival in Friedewalde geben. Und zwar am Wochenende nach Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 21. Mai 2020).

Das ist kein Müll: Das sind alles gespendete Pfandflaschen, für die es beim WEZ in Minden mehr als 500 Euro Pfandgeld gab.

Bereites 2016 kamen rund 1.000 Euro Spendengeld zusammen, im Jahr 2017 waren es schon 4.000 Euro, doch die knapp 6.000 Euro in diesem Jahr sind neuer Rekord. Das Geld stammt aus verschiedenen Aktionen. So hat Siegerin Daniela Seel ihr komplettes Preisgeld von 300 Euro gespendet. Boris Mueller-Kaatsch von Mylipo ersteigerte ein Einhorn mit den Unterschriften der Copter-Piloten*innen für 200 Euro. Die Teilnehmer und ihre Gäste spendeten ihre Pfandflaschen, legten sie im Anhänger von Marc’s Vater Heino Prieß, die wiederum damit zum WEZ-Markt nach Minden fuhren und 540,11 Euro Pfandgeld kassierten und spendeten. Wiese Fahrzeugbau, der für das FPV-Festival drei Sattelauflieger zur Verfügung gestellt hatte, spendete obendrauf noch einmal 500 Euro. “Der Rest ergibt sich aus Start- und Übernachtungsgebühren, dem Verkauf von T-Shirts und Standgebühren für Händler. Von der Deutschen Kinderkrebsstiftung hat Marc Prieß bereits ein Dankeschönschreiben erhalten. “Das ist unser Gewinn”, sagt Marc Prieß

Klein und schnell: Eine Multikopter, wie er beim FPV-Festival in Friedewalde geflogen wurde.

FPV steht übrigens für “First Person View”. Das heißt, dass die Copter-Piloten mit einer Videobrille ausgestattet “aus Sicht des Piloten” mit ihren Multicoptern, an denen eine Kamera angebracht ist, durch den Parcours fliegen.

Niemals geht man so ganz

Idyllisch: Christel und Willi Kleine sitzen bei herrlichem Sonnenschein an einem Tisch in ihrem Garten. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Haus- und Hofstätte von Christel und Willi Kleine gehört wohl zu den besten Lagen in Friedewalde. Idyllisch schmiegt sich das denkmalgeschützte Haus südlich vom Ortskern in Richtung Stemmer an den “Hallbruch”. Hier lässt es sich aushalten, hier möchte man sein. Christel und Willi Kleine aber wollen weg. Sie haben das 1,7 Hektar große Anwesen und das in den 1980er Jahren angebaute Zweifamilienhaus verkauft. Anfang Juli 2019 werden sie ihr Zuhause, wo sie  fast dreißig Jahre lang gelebt haben, aufgeben und zunächst nach Petershagen in eine Mietwohnung ziehen. “Es tut schon weh zu gehen”, sagt das Ehepaar, das seit 44 Jahren verheiratet ist.

Beste Lage: Das Anwesen am Hallbruch in Friedewalde.

Der Grund ist nachvollziehbar. Beide sind mittlerweile im Ruhestand, und von ihren Zwillingstöchtern Diana und Carmen (beide 44 Jahre) hat keine Interesse, sich an ein so großes Anwesen zu binden. Das müsste man nämlich schon tun, denn auf auf einem derartigen Gehöft ist man gebunden – arbeitstechnisch und auch finanziell. “Du bist damit nie fertig”, sagt Christel Kleine. “Aber – das hier ist ein Paradies, das wir uns selbst aufgebaut haben.” Die 63-jährige, ehemalige Zahnarzthelferin ist erst seit ein paar Monaten Rentnerin. “Wir haben uns bereits vor drei Jahren erste Gedanken gemacht und sind zum Entschluss gekommen, das Anwesen zu verkaufen. Wir hätten weiter investieren müssen, und auch die Arbeit wurde immer mehr zur Last als zur Lust”, ergänzt Ehemann Willi, der 50 Jahre lang im öffentlichen Dienst gearbeitet hat, davon 40 Jahre bei der Stadt Minden. Und dann ging alles ganz schnell. Kein Jahr standen ihr Haus und Hof öffentlich zum Verkauf, dann schlug ein Paar aus Wolfsburg zu. Sie träumen von einem Leben auf dem Land mit Kindern und Tieren. Apropos Tiere: Der achtjährige Rüde “Benny” wird Christel und Willi Kleine mit nach Petershagen begleiten, die zehn Hühner und zwei Katzen bleiben zurück.

Einfach nur schön: Ein Garten wie früher, in dem es viel Blühendes gibt.

“Es ist natürlich nicht so toll, hier wegzugehen, aber wir mussten uns entscheiden – entweder, oder”, so Christel Kleine. In Petershagen hatten sie zunächst zwei Wohnungen gemietet, eine weitere für ihre Mutter Henny. Doch die 92-Jährige wollte diesen Schritt nicht mitgehen und lieber in Friedewalde bleiben. Sie lebt nun im Alten- und Pflegeheim Kruse. Christel Kleines Mutter ist auf dem Anwesen am Hallbruch geboren, später zog es sie aber nach Bergkirchen. Dort wurde Christel geboren. 1958, als sie drei Jahre alt war, kehrten sie wieder zurück nach Friedewalde. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1974 wohnten Christel und Willi Kleine zunächst am Süntebrink in Friedewalde und bauten dann einen Bungalow am Binsengrund. Schwierige familiäre Entwicklungen am Hallbruch sorgten dafür, dass sich Christel und Willi Kleine 1992 entschieden, die Haus- und Hofstätte zu übernehmen. Seitdem hat sich unendlich viel getan. Christel und Willi Kleine haben viel Liebe, Kraft aber auch Geld investiert. Entstanden ist in der Tat ein Paradies. Damit es das auch bleibt, muss es weiterhin gehegt und gepflegt werden. Neben der wunderschönen Gartenanlage mit dem restaurierten Backhaus gehören zum 1872 errichteten, denkmalgeschützten Gebäude rund 230 Qaudratmeter Wohnfläche, zuzüglich 100 Quadratmeter Diele. Das zeit- und teilweise vermietete Zweifamilienhaus hat auch noch einmal 220 Quadratmeter Wohnfläche. Diese Verantwortung wollen und können Christel und Willi Kleine nicht länger tragen.

Sucht sich lieber Schatten: Der achtjährige Rüde “Benny”, hier hinter dem Haus unter hohen Bäumen.

Dem Tag des Abschieds begegnen sie mit gemischten Gefühlen. “Wir wissen nicht, wie wir das emotional verkraften. Die Gefühle verlaufen wellenartig. Einmal freut man sich, ein anderes mal ist die Angst da. Wir werden es sehen”, sagt Willi Kleine. Sie werden sich umstellen müssen. Die 100 Quadratmeter große Wohnung in Petershagen am Neerenweg hat keinen Garten und wird möglicherweise nur eine Übergangslösung sein. Christel und Willi Kleine können sich durchaus vorstellen, in Petershagen oder Rahden beispielsweise noch einmal zu bauen. Dann aber mit Garten – selbst wenn es nur ein ganz kleiner ist.

Liebevoll angelegt: Der weitläufige Garten, wobei links das angebaute Zweifamilienhaus zu sehen ist.

Diekweg Himmelfahrt frei

Kein Durchkommen: Noch ist der Abschnitt des Diekweges zwischen Bohnhorster Weg und Kleiriehe gesperrt, am Himmelfahrtstag soll er wieder frei sein. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Pünktlich zum 9. Friedewalder Mühlenlauf plant die Stadt Petershagen, die gesperrten Abschnitte des Diekweges freizugeben. Das verspricht Kai Busche. “Mit dem Mühlenlauf werden die frisch sanierten Straßenabschnitte quasi eingeweiht”, so der Leiter der Bauverwaltung. Da der Mühlenlauf am Feiertag Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 30. Mai 2019) stattfindet, werde die Sperrung im Laufe des Mittwochs aufgehoben. Kai Busche wird die Strecke übrigens persönlich testen, da er am Donnerstag den Halbmarathon läuft.

Kinder trainieren für Mühlenlauf

Ganz schön flott: Lauftrainerin Claudia Heiden (Mitte) und Sportlehrein Kerstin Tober (hinten 2. v. l.) beim Kindertraining mit den Grundschülern, die hier von der Kleiriehe abbiegen auf die Zielgerade am Sportplatz an der Grundschule in Friedewalde. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Wenn der TuS Freya Friedewalde am Himmelfahrtstag (Donnerstag, 30. Mai 2019) seinen 9. Friedewalder Mühlenlauf ausrichtet, dann sind die meisten der Kinder darauf bestens vorbereitet. Rund 250 Kindergartenkinder und Grundschüler machten am Montag vor dem Mühlenlauf beim Training mit. Karin Tewes lief mit den Kindergartenkindern die 660 Meter lange Strecke um die Grundschule herum, Claudia Heiden (Mädchen) und Fynn Heiden (Jungen) führten die Grundschüler auf der 1,1 Kilometer langen Schülerstrecke an. Selbst die Startschüsse aus der originalen Pistole, abgegeben von Uwe Bergner, waren Teil des Szenarios.

Grundschule Kutenhausen meldet 113 Kinder

Online haben sich mittlerweile mehr als 400 Läuferinnen und Läufer angemeldet, darunter 70 Kindergartenkinder (660 Meter Bambinilauf) und 211 Grundschüler (1,1 Kilometer Schülerlauf). Am Himmelfahrtstag starten zunächst die Bambinis um 10 Uhr. Der Lauf wird komplett abgeschlossen, ehe um 10.10 Uhr zunächst die Jungen starten und 30 Sekunden später die Mädchen beim Schülerlauf. Auch das war Inhalt des Trainings. “Wir trainieren schon seit Ende der Osterferien”, sagt Kerstin Tober. “Laufen steht im Lehrplan, und die Teilnahme am Mühlenlauf nehmen wir ernst.” Die Sportlehrerin der Grundschule Kutenhausen organisiert seit Beginn des Mühlenlaufes die Teilnahme ihrer Grundschüler. In diesem Jahr machen 113 Kutenhausener Grundschüler*innen mit. Sie stellen, wie jedes Jahr, die größte Gruppe. Zum Training reisten sie mit zwei Bussen an. Der Grundschulverbund Eldagsen-Friedewalde schickt als zweitgrößte Gruppe 71 Grundschüler*innen ins Rennen, gefolgt vom Evangelischen Kindergarten Friedewalde (31), dem Kindergarten Bollerwagen Stemmer (24) und der Grundschule Petershagen (18). [rl_gallery id="10587"]

Der kleine Däumling

Mitten im Dorf: Die Kirche zu Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die evangelische Kirchengemeinde Friedewalde-Stemmer hat den Gemeindebrief für Juni, Juli und August 2019 online gestellt. In seinem Vorwort geht Pfarrer Thomas Salberg auf Pfingsten ein, wie der Heilige Geist zu den Jüngern Jesu Christi kommt und sie leitet – ähnlich wie der kleine Däumling im Märchen ein Pferd lenkt.

Platz für 500 Autos

Kurze Wege: Die neue Parkfläche liegt westlich von Sportplatz und Grundschule. Der Parkplatz bei Frost ist auch nicht weit entfernt. Foto/Montage: Jürgen Krüger

Friedewalde. Beim 9. Friedewalder Mühlenlauf am Donnerstag, 30. Mai 2019 (Christi Himmelfahrt), braucht sich niemand Sorgen um einen Parkplatz zu machen. Da die Copterpiloten (FPV-Festival) bereits die Wiese von Gert Westermann, auf der sonst geparkt wurde, in Beschlag nehmen, hat sich der TuS Freya Friedewalde bereits im August vergangenes Jahr um neue Parkfläche bemüht. Auch hier hilft Landwirt Gert Westermann, indem er auf einen, westlich am Sportplatz angrenzenden Acker im Herbst Gras sähte anstatt Mais. Das schafft Platz für weit mehr als 500 Autos.

Für den Verzicht auf den Maisanbau erhielt Gert Westermann eine Ausgleichszahlung von 400 Euro, finanziert jeweils zur Hälfte von Annette Berane (Autohaus Meier) und Uwe Hempen-Hermeier (JENZ). Außerdem darf kostenfrei der Parkplatz bei Frost benutzt werden. Somit entfallen Parkgebühren und der Aufwand, sie zu erheben. Der TuS Freya Friedewalde bedankt sich herzlich bei Gert Westermann, Annette Berane, Uwe Hempen-Hermeier, Peter Frost und Jens Lütkemann (Geschäftsführer Frost Maschinenbau) für die tolle Unterstützung.

Mühlenlauf an Himmelfahrt

Los geht’s: Der Start über 10 Kilometer beim 8. Friedewalder Mühlenlauf 2018 mit dem späteren Sieger Nicolai Riechers (Nummer 981). FOTO: MAXIMILIAN HARRE

Friedewalde. Der TuS Freya Fiedewalde richtet am Donnerstag, 30. Mai (Christi Himmelfahrt) seinen 9. Friedewalder Mühlenlauf aus. Es ist zugleich der 3. Lauf der Mühlenkreisserie. Im Angebot sind sechs Wettbewerbe. Hier die Startzeiten: 10 Uhr Bambinilauf (660 Meter), 10.10 Uhr Kinderlauf (1 km), 10.25 Uhr Mühlenlauf 2km, 10.50 Halbmarathon, 10.55 Uhr Mühlenlauf 10km, 11 Uhr Mühlenlauf 5km. Halbmarathon, 10km und 5km sind amtlich vermessen, so dass die Ergebnisse in den Bestenlisten des Deutschen Leichtathletikverbandes aufgenommen werden können. Die Siegerehrungen sind wie folgt geplant: 11.10 Uhr Kinderläufe, 12.30 Uhr Mühlenläufe, 13.30 Uhr Halbmarathon. Im vergangenen Jahr kamen 961 Läufer*innen ins Ziel, was die bisherige Rekordmarke darstellt. Der Veranstalter rechnet auch in diesem Jahr mir einer ähnlich hohen Beteiligung. Die Online-Anmeldung ist unter www.ttjnet.de bis Montagabend, 27. Mai, möglich, Nachmeldungen am Veranstaltungstag ab 9 Uhr. Programm Sportfest.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Training für Kinder

Für Kindergartenkinder und Grundschüler*innen hat der TuS Freya Friedewalde ein eigenes Kindertraining organisiert. Am Montag, 27. Mai, werden die beiden Lauftrainer Claudia Heiden und Uwe Bergner mit den jüngsten Teilnehmer*innen einmal die Originalstrecken laufen, damit die Kinder wissen, wo sie am Himmelfahrtstag lang laufen müssen. Start des Kindertrainings ist um 10 Uhr am Sportplatz an der Grundschule in Friedewalde. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Im vergangenen Jahr bereiteten sich so knapp 300 Kinder auf den Mühlenlauf vor.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden


Sieger 8. Friedewalder Mühlenlauf 2018

Halbmarathon
Männer: Jan Isendahl 1:19,46 Stunden
Frauen: Sandra Weise (ATSV Espelkamp) 1:44,09 Stunden
10 Kilometer
Männer: Nicolai Riechers (Bahr Modultechnik) 32:55 Minuten
Frauen: Silke Rösener (SV 1860 Minden) 41:05 Minuten
5 Kilometer
Männer: Emanuel Meier (SV 1860 Minden) 17:53 Minuten
Frauen: Lea Weike (SV Brackwede) 19:05 Minuten.
2 Kilometer
Männer: Kai Mußmann (ESV Eintracht Hameln) 8:39 Minuten
Frauen: Nike Schmidt (GSV Eldagsen-Friedewalde) 9:39 Minuten

Streckenrekorde

Halbmarathon
Männer: Jan Isendahl 1:19,46 Stunden (2018)
Frauen: Sandra Weise (ATSV Espelkamp) 1:44,09 Stunden (2018)
10 Kilometer

Männer: Nicolai Riechers (Bahr Modultechnik) 32:55 Minuten (2018)
Frauen: Silke Rösener (SV 1860 Minden) 41:05 Minuten (2018)
5 Kilometer

Männer: Philip Priebe (ESV Eintracht Hameln) 17:02 Minuten (2015)
Frauen: Lea Weike (SV Brackwede) 19:05 Minuten (2018)



Hier der Link zu allen Artikeln über den Friedewalder Mühlenlauf

Wunder Bar: Friedewalder Hof lebt

Betreiben die Wunder Bar: Sascha Kleine (von links), Sandra Pearce und Marcus Scheer. Foto: Detlef Müller

Friedewalde. Seit vielen Jahren steht der Friedewalder Hof still, doch nun tut sich was. Sascha Kleine (46), Marcus Tanaskoski-Scheer (46) und dessen Lebensgefährtin Sandra Pearce (51) nehmen am Dienstag, 30. April 2019, den Betrieb der Gaststätte samt Biergarten wieder auf und laden alle Friedewalder*innen zur Neueröffnung der “Wunder Bar”, so der neue Name, ein. Beginn ist um 18 Uhr. “Wir freuen uns sehr und sind reichlich aufgeregt”, sagt Marcus Scheer.

Durch Zufall entdeckt

Sascha Kleine ist Friedewalder bereits bekannt durch die Organisation des Psy-Vision-Festivals an der Wegholmer Mühle. Im vergangenen Jahr lernte er Marcus Scheer beim Weserdrachen-Cup in Minden kennen. Der gebürtige Koblenzer ist an der Mosel mit Gastronomie aufgewachsen, entschied sich dann aber für das Metallhandwerk (Schlosser und Schmied). Durch Zufall sind er und Freundin Sandra, die im Johannes-Wesling-Klinikum in Minden arbeitet, auf den leer stehenden Friedewalder Hof aufmerksam geworden. Ein paar Überlegungen weiter war die Idee geboren, sich hier niederzulassen. Momentan wohnt das Paar noch in Lahde, sobald die Wohnungen im Friedewalder Hof, beziehungsweise der Wunder Bar, bezugsfertig sind, wollen sie aber umziehen.

Detmolder Kirschbier vom Fass

Die drei, die die Wunder Bar als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) betreiben, arbeiten derzeit hart an der Eröffnung. Auch nachts brennt das Licht. “Wir möchten jetzt erst einmal starten und dann nach und nach unser Angebot ausbauen”, verrät Marcus Scheer. Als Getränke-Lieferanten hat das Trio Thorsten Schwarze aus Tonnenheide gewonnen. Im Anstich ist Detmolder Pilsener, wobei es auch Detmolder Kirschbier vom Fass geben soll. Das Weizenbier ist von Paulaner, Cola und Limo von Sinalco. Verschiedene Weine und die gängigen Sprituosen runden das Getränkeangebot ab. Auch vor Ort haben sie sich bereits umgehört und Bullenschluck sowie den Mühlenkorn für Schwatten bestellt.

Am Eröffnungstag wird gegrillt

“Wir bekommen ganz neue Zapfhähne und Leitungen”, verspricht Sascha Kleine, der gemeinsam mit Marcus Scheer sämtliche handwerkliche Arbeiten selbst ausführt. Eine vorläufige Konzession ist beantragt. In die Kegelbahn soll später ein kleines Atelier für Metall-Kunsthandwerk einziehen, und im Juli ist die Wiedereröffnung des Saals geplant. Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass zumindest in der Anfangsphase die Küche kalt bleibt. Marcus Scheer: “Die müssen wir technisch erst auf einen neueren Stand bringen.” Am Eröffnungstag (Dienstag, 30. April 2019) werde aber gegrillt. Als Öffnungszeiten danach sind in der Woche abends ab 18 Uhr, sowie ab 11 Uhr an Sonn- und Feiertagen geplant.

Update Montag, 1.Februar 2021
Die Wunder Bar hatte leider nur rund vier Monate geöffnet. Die Schließung vollzog sich auch nicht ganz geräuschlos, sondern endete im Streit. Sandra Pearce schreibt dazu: “Ich distanziere mich von der Person, dem Verhalten und den Handlungen des Marcus Tanaskoski-Scheer.”

Handwerker: Sascha Kleine (links) und Marcus Scheer, hier ein paar Tage von der Eröffnung, machen alles selbst. Foto: Jürgen Krüger
Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Den Bauern stinkt’s – dem Boden auch!

Blühstreifen: Den wünscht sich gesetzlich verpflichtend Margarete Traue an den Ackerrändern.

Warmsen/Friedewalde. Zum Thema “Landwirte demonstrieren gegen schärfere Düngeordnung” erreichte uns ein Leserbrief von Margarete Traue aus Warmsen.

Weit mehr als 6.000 Landwirte demonstrierten in Münster gegen eine schärfere Düngeverordnung, die von der EU gefordert wird. Die Bauern befürchten durch neue Auflagen und Gesetze eine düstere Zukunft und ein weiteres Höfesterben.

Ernst der Lage nicht bewusst

Genau dieses wird auch ohne neue Dünge-Gesetze eintreten, denn mit dem Demo-Aufruf der Landwirtschafts-Lobby hat diese bewiesen, dass den Landwirten der Ernst der Lage gar nicht bewusst ist. Hier geht es nämlich nicht um etwas belangloses, hier geht es um die Grundsubstanz und das Fundament, gewissermaßen den Rohstoff, ohne den die Landwirte arbeitslos wären – den BODEN (inkl. GRUNDWASSER). Stellenweise verseucht mit Nitrat und Nitrit, überdüngt und verdichtet finden wir ihn vor, verursacht durch Pflanzenwachstum um jeden Preis. Gute Pflege und Sorgfalt sieht anders aus, oder?

Wer nicht am Ball bleibt ist raus

Dabei kann ich die Landwirte sogar verstehen, dass sie auf die Straße ziehen und demonstrieren, leider nur für das falsche Ziel. Wie wäre es denn mit Demos gegen Politik, preisdrückenden Handel und schlussendlich auch gegen uns Verbraucher? Denn wer hat die Landwirtschaft dorthin gebracht wo sie heute steht. Zum einen die politisch gesteuerten und völlig verfehlten Subventionen, die alles zum Ziel haben aber bestimmt keine naturschonende und nachhaltige Bewirtschaftung. Große Handelsketten knebeln die Landwirte mit Dumpingpreisen und ständig wechselnden Vereinbarungen, wer da nicht am Ball bleibt ist raus. Doch am schlimmsten sind wir Verbraucher selber. Wer im Discounter Gehacktes in der Plastikschale für unter zwei Euro erwirbt oder im Januar die Erdbeeren aus Spanien nachfragt löst Vorgänge aus, über die sich anscheinend nur die wenigsten von uns Gedanken machen. Wer viel Billig-Nahrung nachfragt, zwingt die Landwirte auch billig zu produzieren. Die Folgen sehen wir in Massentierhaltungen und Überdüngung und chemischer Keule für das schnelle Pflanzenwachstum. Das wiederum löst auch wieder viele Kettenreaktionen aus und mündet in einer kranken Umwelt. Genau an diesem Punkt stehen wir JETZT! Daher kann ich es nicht verstehen, dass Landwirte für Dinge demonstrieren, die das Grundproblem gar nicht berühren!

Trecker so groß wie Hochhäuser

Früher waren Landwirte gleichzeitig Naturschützer, sie wussten wie wichtig der Boden und eine intakte Natur für sie sind. Heute kann ich davon nicht viel erkennen, die Außenwirkung ist eine andere. Mit riesigen fahrbaren „Hochhäusern“ rasen sie über ihre Äcker um Zeit zu sparen. Nachts hell erleuchtet scheuchen sie jedes sich zur Ruhe gelegtes Tier in der Natur auf. Übergroße fahrbare „Gülle-Fabriken“ versperren und zerstören Gemeindestraßen, verteilen den gepriesenen organischen Dünger in großen Mengen und Windeseile auf Feldern und Wiesen und oft nicht einmal vom eigenen Hof, sondern durch LKW’s exportiert wer weiß woher. Diese fahren täglich durch die Republik und bringen die Gülle in Gegenden und auf Äcker, die noch nie so viel Güllemengen gesehen haben.

Über die Grenzen hinaus

Seit einigen Jahren scheint eine neue Methode in der Landwirtschaft aufzukommen: Verkürzung und Einsparung von Acker-Bearbeitungszeiten durch Glyphosat-Spritzbehandlung, das sogemannte „totspritzen“, aktuell gut sichtbar an den gelb-rot verfärbten Ackerflächen. Die chemische Keule tötet alles ab, Folgenschäden für uns Menschen sind noch immer nicht endgültig erforscht. Klar ist, dass diese Giftstoffe über die Pflanzen in die Nahrung gelangen und somit, meist unbewusst, von uns Menschen aufgenommen werden. Gerne wird vom Landwirt auch gründlich bis an und über die Feldgrenze hinaus gespritzt. Das gilt im Übrigen auch für das Pflügen der Äcker. Viele Landwirte halten sich nicht an Grenzen und pflügen bis zum Asphalt der anliegenden Straße. Das bedeutet das Aus für etliche Grünstreifen zwischen Acker und Straße. Alle Arbeiten müssen schneller, früher und öfter durchgeführt werden, der Profit zählt.

Spargelanbau mit Bodenheizung

Spargelbauern erweitern sie Saison mit Bodenheizung und einem Folienmeer, bewässern im Sommer rund um die Uhr. Lohnunternehmer rüsten ihre Maschinenflotten auf. Vielleicht wären diese auf Flächen in Polen und Russland gerechtfertigt, aber hier…? In unzähligen selbstdarstellerischen Videos stellen sie den Wahnsinn zur Schau. Highlights sind Filme mit festgefahrenen Maschinen und Schlammschlachten im Boden. Dabei sollten die Landwirte doch wissen, dass verdichteter Boden tot ist und keinen Ertrag mehr bringt. So etwas in Szene gesetzt zeigt den Sachverstand dieser Menschen. In Kürze beginnt die Grasernte, dann erledigen unzählige schnell fahrende Mäh-Maschinen ihre Arbeit und töten jedes Rehkitz und kleine Hasen. Diese sind ohne jegliche Chance. Ich sehe keine Landwirte, die diese Flächen vorher abgehen oder bestimmte Mähtechniken anwenden, die retten könnten. Welcher Landwirt betritt eigentlich noch seinen eigenen Boden oder die Wiese? Moderne Technik macht es möglich, Stichwort „autonomes Fahren“. Immer schneller und mehr, so hat es auf jeden Fall den Anschein, wenn ich durch die Landschaft fahre. Das ist doch völlig krank, oder? Ich vermisse die Landwirte, die freiwillig großzügige Blühstreifen um ihre Äcker anlegen, sich aktiv im Naturschutz einsetzen ohne Neid und Missgunst und aktive Argumente für eine bessere Landwirtschaft hervorbringen – warum macht das keiner oder nur wenige? Kontakt mit der Bevölkerung, Reden auf Augenhöhe, Austausch? – nein, das sieht anders aus.

Landwirtschaft gleicht Industrie

Die heutige Landwirtschaft gleicht einer riesigen Industrie, schaut man sich einzelne Höfe an, wird dieses bestätigt. Tausende von kleinen und damals gesunden und fachkompetenten Familien-Betrieben sind verschwunden. Dörfer wandeln sich und müssen mit vielerlei politisch geförderten und oft unsinnigen Strukturprogrammen am Leben erhalten werden. Was fehlt sind die vielfältig strukturierten und kleinen Bauernhöfe und die Menschen, die das mit Liebe leben. Das hätte übrigens auch positive Auswirkungen auf unsere Kinder, denn wir könnten uns die ganzen oft unnötig und aufwendig künstlich gestellten Bildungsprojekte sparen. Unsere Kinder könnten all das Wissen was sie für ihr Leben benötigen an der frischen Luft auf einem Bauernhof, in einem gesunden Dorf oder einer grünen Stadt aufsaugen. All das haben wir auch als Verbraucher zu verantworten!

Was können wir tun?

  1. Sofortige Abschaffung von Glyphosat und anderen Pestiziden, deren Wirkung auf Boden und Menschen noch nicht endgültig erforscht sind!
  2. Verbot v. Ackerflächenkäufen für landwirtschaftsfremde Organisationen (Spekulationsgeschäfte), Steuerung durch Behörde vgl. Kartellamt!
  3. Ökoausgleich durch Betriebe, wie z.B. Spargelbauern (Folie, Bodenheizung), konventionelle Gewächshausbetreiber (Flächenversiegelung), Betriebe, die den Boden einseitig anbauen (Mais).
    (Entwicklung einer Berechnungsformel mit Faktoren wie Pestizidverbrauch, Anzahl der Tiere, Fruchtfolge, etc.)
  4. Abschaffung von Billig-Lebensmitteln, faire Preise für gute Qualität!
  5. Gezielte Förderung von Bio-Landwirtschaft
  6. Gesetzliche Verpflichtung von Blühstreifen, mind. 3 Meter auf JEDER landwirtschaftlich genutzten Ackerfläche, Ausgleich durch Förderung.

Das Problem ist komplex und betrifft die gesamte Gesellschaft und viele weitere Bereiche. Änderungen werden weh tun, das ist klar. Doch jeder kann helfen. Das Ziel: Erhalt unserer Erde, der Schöpfung, der Natur mit all ihrer Flora und Fauna – und ganz besonders für unsere Kinder.
Hierfür müssen WIR ALLE etwas tun. JETZT…

Es kommt nichts an

Seit 2006 online: Die Dorf-Website von Friedewalde.

Kreis Minden-Lübbecke/Friedewalde. Dorfhandy – abgelehnt, weil der Verwaltungsangestellte Marvin Rösch vom Dezernat 5 (Städtebauförderung) der Bezirksregierung in Detmold nicht versteht, wofür wir es in Friedewalde brauchen. IKEK – ein Rohrkrepierer. Viele Bürger aus den 29 Ortschaften der Stadt Petershagen haben große Hoffnungen in das sogenannte “Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept” für Petershagen gesetzt und ehrenamtlich mitgearbeitet. Rund 40.000 Euro hat ein Planungsbüro dafür bekommen. Der öffentliche Versammlungsraum an der Turnhalle Friedewalde wird aber nicht gefördert. Lediglich das Schützenhaus in Ilse soll renoviert werden. So richtig scheint das Fördergeld in den Dörfern nicht anzukommen. Aber – warum ist das so? Das zeigt sehr deutlich und konkret das Beispiel Mühlenkreis 2.0, aus dem Friedewalde jetzt ausgestiegen ist.


Der Kreis Minden-Lübbecke deckt sich mit Personal ein

Der Kreis Minden-Lübbecke deckt sich bei Förderprojekten gerne mit Personal ein. Im Fall des Förderprogramms “Vital.NRW“, aus dem das Projekt Mühlenkreis 2.0 finanziert wird, wird das offensichtlich. Die Kreis-Tochter “Bündnis ländlicher Raum“, zuständig für die 1,55 Millionen Euro Fördergeld, die bis 2022 ausgegeben sein müssen, stellte als erstes eine neue Regionalmanagerin ein. Pia Steffenhagen-Koch, promovierte Umweltwissenschaftlerin, besetzt die Stelle für fünf Jahre (2017 bis 2022), was dem Kreis Minden-Lübbecke rund 300.000 Euro kostet (finanziert aus dem Fördertopf Vital.NRW).

Das Geld bekommen andere

Die neue Regionalmanagerin leitet auch das Projekt “Mühlenkreis 2.0”. Dabei geht es darum, wie sich die Digitalisierung für die Dörfer im Kreis Minden-Lübbecke nutzen lässt. Das sollte in elf Modelldörfern ausprobiert werden, darunter auch in Friedewalde. Dafür stehen für jedes der Dörfer in etwa 17.500 Euro zur Verfügung – allerdings nur auf dem Papier. “Nein”, lautete die Antwort von Pia Steffenhagen-Koch, ob auch tatsächlich Geld in die Dörfer fließe. Das Geld bekommen andere. Und wer das ist, stellte sich nach und nach heraus.

Bürger schreiben für Bürger funktioniert nicht

Der Vorschlag aus Friedewalde sah vor, die Dörfer zunächst mit WordPress-Internetseiten auszustatten, um als erstes die Dorfkommunikation zu digitalisieren. Die sogenannten “Kümmerer” sollten honoriert werden mit 15 Euro pro Stunde, weil uns die Erfahrung gezeigt hat, dass Aufbau und Pflege von Internetpräsentationen ehrenamtlich kaum zu stemmen sind. Das Konzept “Bürger schreiben für Bürger” hat noch nie funktioniert. Die Kümmerer der elf Dörfer, für Friedewalde sind das Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau und ich (Jürgen Krüger), sollten WordPress-Schulungen erhalten und sich anschließend selbst organisieren, indem sie sich treffen, sich gegenseitig befruchten und dann ihrerseits Dorfreporter ausbilden. Die Kosten für Webhosting liegen bei rund 10 Euro pro Monat. Und mit Mittwald in Espelkamp haben wir einen der kompetentesten WordPress-Spezialisten Deutschlands vor Ort. So der Plan. Doch es kam anders.


Honorar für Kümmerer gestrichen

Als erstes strich die Bezirksregierung in Detmold den Kümmerern das Honorar. Im Gegenzug brauchten die Dörfer zwar keinen Eigenanteil von rund 3.500 Euro mehr zu bezahlen (die Förderquote bei Vital.NRW wurde von ursprünglich 65 Prozent auf 80 Prozent erhöht). Allerdings hatten die Kümmerer jetzt dafür zu sorgen, ehrenamtliche Arbeitsstunden nachzuweisen. “Als vorteilhaft” bezeichnete Rainer Riemenschneider, angestellter Geschäftsführer des gemeinnützigen Trägervereins Bündnis ländlicher Raum (Vorsitzender ist Landrat Ralf Niermann), die Vorgehensweise bei der Auftaktveranstaltung am 20. Juni 2018 in Espelkamp. Die Frage ist nur, vorteilhaft für wen? Für den Kümmerer sicherlich nicht. Er bekommt jetzt nämlich nicht nur kein Geld, er muss auch noch mit seiner Unterschrift für eine entsprechend hohe ehrenamtliche Arbeitszeit bürgen. Da Friedewalde schon eine funktionierende Website mit einem durch regionale Unternehmen bezahlten Kümmerer hat, kamen aber nur ein paar ehrenamtliche Stunden zusammen. Karl-Christian Ebenau und ich waren nicht bereit, ehrenamtliche Stunden zu “konstruieren”. Vorteilhaft ist die Regelung allerdings sowohl für die Bezirksregierung als auch für das Bündnis ländlicher Raum. Erstens entledigen sie sich einer möglichen arbeitsrechtlichen Verantwortung, auf der anderen Seite brauchen sie nicht hinter dem Eigenanteil der Dörfer herzulaufen. “Mit bezahlten Kümmerern hätten wird das Projekt nicht bewilligt bekommen”, rechtfertigt Pia Steffenhagen-Koch die Entscheidung und schiebt damit den schwarzen Peter der Bezirksregierung Detmold zu.

“Wir müssen doch die Bedarfe feststellen”

Ebenfalls bei der Auftaktveranstaltung präsentierte uns die Projektleiterin einen Fahrplan, der als ersten Schritt eine Umfrage in den Modelldörfern vorsah – zum Entsetzen der Friedewalder. Eine Umfrage machte zum diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn. Wenn der leider schon verstorbene Steve Jobs (Apple) Mitte der 2000er Jahre erst eine Umfrage gemacht hätte, ob sich die Weltbevölkerung ein iPhone wünschte, dann hätten wir heute keine Smartphones, weil sich außer Steve Jobs niemand vorstellen konnte, was ein Smartphone ist. Digitale Projekte funktionieren anders: dort lässt man Schiffe zu Wasser und guckt, ob sie schwimmen. “Nein”, lautete abermals die Antwort von Pia Steffenhagen-Koch auf die Frage, ob wir unbedingt eine Umfrage brauchen? Gemacht haben wir sie trotzdem. Unterstützung bekam die Regionalmanagerin wiederum von Rainer Riemenschneider. “Wir müssen doch die Bedarfe feststellen”, flankierte er. Der Auftrag wurde freihändig vergeben an “planinvent“, einem nach eigenen Angaben “Büro für räumliche Planung”. Geschäftsführer Frank Bröckling wird sich sicher über die rund 16.500 Euro freuen, die er für die Durchführung der Umfrage bekommen hat.

Völlig überflüssige Umfrage

Im Grunde hätte es nur eine einzige Frage gegeben: Welche digitalen Dienste wünschen sie sich für ihr Dorf? Da aber eine Umfrage mit nur einer Frage in diesem Fall ziemlich albern gewesen wäre, blähte das Bündnis ländlicher Raum den Fragenkatalog auf. “Wie bewertet ihr Haushalt das derzeitige äußere Erscheinungsbild Ihres Ortes?” oder “Wie oft kaufen Sie pro Woche ein?” sind solche Fragen. In Nammen kam heraus, dass eine funktionierende Nachbarschaft besonders wichtig für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfbewohner sei, was die Frage gewesen war. Ganz am Ende der Umfrage kamen dann auch digitale Themen vor: “Wie zufrieden sind Sie mit der verfügbaren Geschwindkeit?, heißt es etwa, und “Welche digitalen Anwendungen werden von Ihnen häufig benutzt?” Die Gretchenfrage “Welche digitalen Dienste wünschen sie sich für ihr Dorf?” war übrigens nicht mit dabei. Die Friedewalder Kümmerer lehnten es ab, ihre Bürgerinnen und Bürger mit dieser völlig überflüssigen Umfrage zu belästigen, lieferten aber stattdessen eine eigene Vorschlagsliste.

“Ich dachte, wir stecken die Köpfe zusammen”

“Ich dachte, wir stecken die Köpfe zusammen und reden darüber, was geht”, sagte Eva Rahe, Kümmerin in Hedem. Daraus wurde nichts, denn durch die Umfrage beschäftigten sich jetzt fast alle mit der Umfrage, nicht aber mit den Dorf-Websites. Wir mussten also abwarten, bis die Ergebnisse auf dem Tisch lagen. Das war am 5. November 2018 soweit. Die Umfrage brachte im Wesentlichen eine Gliederung von Dorf-Internetseiten zutage, die unter anderem die örtlichen Vereine, einen Veranstaltungskalender, eine Dorfchronik sowie aktuelle Meldungen beinhalten sollte. Dieses Ergebnis ist so lächerlich, dass Friedewalde an dieser Stelle schon aus dem Projekt aussteigen wollte. Mittlerweile hatte sich die leicht überfordert wirkende Pia Steffenhagen-Koch mit Heike Dühring verstärkt. Außerdem war deren Chef Rainer Riemenschneider jetzt regelmäßiger bei den Treffen mit dabei. Das Projekt “Mühlenkreis 2.0” wurde nun von drei Leuten geleitet, die offensichtlich nicht ganz so viel Ahnung von digitalen Projekten haben. Und es sollte noch schlimmer kommen.

Warnung vor einer App-Lösung

Es scheint rätselhaft zu sein, wie man aus dieser missratenen Umfrage einen Ausschreibungstext für eine sogenannte “Digitale Plattform” herleiten kann, wobei die Frage (wieder aus Friedewalde), was genau sich hinter dieser “Digitalen Plattform” verberge, unbeantwortet blieb. Marvin Waidmann (CDU), Mitglied im Petershäger Stadtrat, Ortsbürgermeister von Quetzen und Kümmerer, hatte früh davor gewarnt, eine Dorf-App progammieren zu lassen. “Eine App muss man herunterladen und auf dem Smartphone installieren. Das könnte dem ein oder anderen Dorfbewohner möglicherweise zu aufwändig sein. Außerdem gibt es dann einen geschlossenen Nutzerkreis”, so die Argumente des IT-Spezialisten, der selber für einen App-Entwickler arbeitet und seine geschätzte Fachkompetzenz gerne zur Verfügung stellte. Quetzen hatte sich übrigens auch nicht an der Umfrage beteiligt. Quasi wie aus dem Nichts gab es dann plötzlich einen Ausschreibungstext. Nach eigenen Angaben angefertigt von Pia Steffenhagen-Koch, allerdings mit aus Lemgo und Höxter übernommenen Textpassagen. Die Kreise Lemgo und Höxter sind bezüglich der Digitalisierung ihrer Dörfer etwas weiter als Minden-Lübbecke und verfügen über Erfahrungen mit dem Fraunhofer Institut. Vertreter aus Lemgo und Höxter sowie vom Fraunhofer-Institut waren auch bei der Auftaktveranstaltung am 20. Juni 2018 in Espelkamp als Vortragende eingeladen.

Mehr als 50.000 Euro für Digitale Plattform

Von den zehn angeschriebenen Unternehmen (freihändige Vergabe) machten fünf bei der Ausschreibung mit, drei kamen in die engere Wahl. Den Zuschlag erhielt das Fraunhofer Institut. Für mehr als 50.000 Euro sollte die gemeinnützige Instution eine Digitale Plattform progammieren. Am 18. März 2019 stellte das Fraunhofer Institut dann seine Ideen vor. Die “Digitale Plattform” entpuppte sich lediglich als Steuerungs-Software für WordPress-Seiten, aufgehübscht mir ein paar selbst programmierten Plugins. Im Köcher hatten Steffen Hess und Annika Meier aus Kaiserslautern aber noch eine an die WordPress-Seiten angedockte Dorf-App, obwohl wir gar keine Dorf-App wollten. Das Angebot enthält WordPress-Schulungen für die Kümmerer sowie eine Infokampagne. Auf die Dörfer würden nach Ende des Projektes Kosten in Höhe von jährlich 400 Euro zukommen, zuzüglich die Kosten für die Domainregistrierung – mehr als dreimal so viel wie eine von einem professionellen Anbieter gehostete WordPress-Installation. Die Kümmerer sollten sich nun ihre Domains besorgen. Nach der technischen Installation und Integration der Dorf-Websites durch das Fraunhofer Institut und den Schulungen sollen die Kümmerer dann die digitalen Inhalte liefern (Texte, Fotos, Audios, Videos).

Friedewalde steigt aus

Digitale Inhalte zu produzieren, aufzubereiten und zu publizieren ist nicht ganz einfach und oft sehr aufwändig, insbesondere für Laien. Die Kümmerer stehen nun wieder am Anfang, haben immer noch keine Dorf-Websites und bezahlt werden sie für enormen Aufwand, der nun auf sie zukommt, auch nicht. Im Gegenteil – sie müssen nach dem Projektende auch noch jährlich 400 Euro auftreiben. Und redaktionelle Schulungen sieht das Angebot des Fraunhofer-Instituts gar nicht erst vor. An diesem Punkt waren sich Karl-Christian Ebenau und ich einig, das Projekt Mühlenkreis 2.0 zu verlassen.

Posaunenchor meets Mühlenlauf

Sagte spontan zu: Der Posaunenchor Friedewalde, hier mit Anneke Horstmann (von links), Doris Rathert-Horstmann, Heiko Rathert, Rahel Trölenberg, Dirk Christiani, Dietrich Trölenberg, Matthias Bröer und Alina Stelloh, exakt an dem Ort bei Dirk Christiani, an dem sie auch beim 9. Friedewalder Mühlenlauf spielen werden. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Das gute Verhältnis zwischen Sportverein und Posaunenchor führt zu einer wohl einmaligen Kooperation: Beim 9. Friedewalder Mühlenlauf wird der Posaunenchor an der Strecke ein kleines Konzert geben und gleichzeitig einen Verpflegungsstand betreiben. Ort des Geschehens ist der Hof von Dirk Christiani, Ecke Kleiriehe/In den Dannen.

“Da steht einer und spielt Trompete”

Die Idee dazu entstand im Jahr zuvor, als mehrere Läufer*innen im Ziel davon berichteten, dass “unterwegs einer mit der Trompete steht und Lieder spielt”. Das hätte ihnen gut gefallen. Eine kleine Recherche ergab, dass es sich dabei um Dirk Christiani handelte. Da der TuS Friedewalde aufgrund des Halbmarathons (21,1 Kilometer) einen vierten Verpflegungsstand für Getränke plante und der Standort dafür bei Dirk Christiani perfekt in die Streckenplanung passt, war die Idee geboren.

Zu Fuß vom Sportplatz zum Konzert

Beim 9. Friedewalder Mühlenlauf werden die Läufer*innen nun also vier Getränkesteände vorfinden: zwei am Sportplatz (einen für durchlaufende Sportler*innen, einen im Zielbereich), einen dritten Stand bei Käthe Müller Ecke Diekweg/Bohnhorster Straße und den vierten bei Dirk Christiani an der Kreuzung Kleiriehe/In den Dannen. “Wir werden wahrscheinlich nicht komplett sein, aber wir werden eine Truppe aufbieten, die ein ordentliches, kleines Konzert hinlegt”, verspricht Dirk Christiani. Für Zuschauer und Zuhörer dürfte sich der kleine Fußmarsch vom Sportplatz bis zum Konzertort mit Sicherheit lohnen.

Der Ort des Geschehens: Der Posaunenchor Friedewalde gibt hier am Hof von Dirk Christiani (Kreuzung Kleiriehe/In den Dannen) am Himmelfahrtstag ein kleines Konzert und betreibt einen Verpflegungsstand für Getränke. Bis zum Sportplatz ist es nur einen Kilometer weit. Foto: Jürgen Krüger

Eier aus dem Automaten

Da steht er: Der erste Eierautomat in Friedewalde bei Autohaus Meier. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde/Essern. Bei Autohaus Meier in Friedewalde steht neuerdings ein Eierautomat. Hingestellt hat ihn die BB Essern KG. Julia und Olaf Beke-Bramkamp betreiben in Diepenau-Essern einen Bauernhof mit 23.000 Hühnern, denen rund 10 Hektar Auslauf zur Verfügung stehen. Transparenz sei ihnen wichtig. Das Futter beziehen sie von ForFarmers. “Garantiert nicht gen-manipuliert”, verspricht Julia Beke-Bramkamp. Zehn Eier aus Freilandhaltung kosten zwei Euro, bezahlt wird am Automaten in Friedewalde ausschließlich bargeldlos. Zu kaufen gibt es die Freilandeier in Friedewalde allerdings schon länger – im Friseurgeschäft von Nicole Ruhe.

Kontaktlos bezahlen: Bargeld braucht man für den Eierkauf nicht.

“Ich war sofort begeistert”

Anette Berane, Geschäftsführerin von Autohaus Meier, sah eines Tages auf dem Gebrauchtwagenparkplatz einen Mann, von dem sie glaubte, er suche ein neues Auto. Doch weit gefehlt: Es war Horst Beke-Bramkamp, der Senior im Hause des Eierproduzenten aus Essern. Er war auf Standortsuche für einen Eierautomaten. “Ich war sofort begeistert”, sagt Anette Berane und fragt rhetorisch hinterher: “Wie oft fehlen Eier zum Kochen, Backen oder Braten – oftmals am Wochenende?” Das hat sich nun erledigt, denn der Eierautomat ist rund um die Uhr geöffnet. Und das Unternehmer-Ehepaar aus Diepenau fährt regelmäßig ihre Automaten ab, um sie mit frischer Ware zu bestücken.

Eierautomat bei Autohaus Meier

Aus der Not heraus geboren

Beke-Bramkamps Eierautomaten gibt es in der Region mehrere. Zum Beispiel bei BE-Reisen am Bierpohl in Minden, bei Elektro Schlötel in Minden oder Fleischerei Abraham-Rodenberg in Dankersen. Weitere Geräte sind in Porta Westaflica, Rahden, Diepenau und Pr. Ströhen aufgestellt. Der Grund, warum die Beke-Bramkamps überhaupt auf Automaten setzen, ist eigentlich ein trauriger. “Wir hatten es vermehrt mit Diebstahl zu tun”, sagt Julia Beke-Bramkamp. Beim Hofverkauf auf dem Land sei es üblich, dass sich die Kunden die Eier aus einer kleinen Verkaufshütte nehmen und das Geld in eine fest installierte Kasse legen. Dieses System basiert auf Vertrauen, dass der ein oder andere offenbar nicht so genau nahm. Aus dieser Not heraus ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell geworden.

Ein Meister seines Faches

Ruhig, freundlich, kompetent: Malermeister Heinrich Olfert, der hier im Garten seines Hauses in Friedewalde an einem Tisch sitzt. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Heinrich Olfert lebt mit seiner Familie bereits seit knapp zehn Jahren in Friedewalde. Im Jahr 2014 macht sich der Malermeister selbstständig, worauf ein Werbeschild an seinem Carport hinweist. Man muss aber schon genau hinsehen, denn allzu groß ist das Schild nicht. “Die Leute, die aus der Volksbank kommen, können es lesen. Das reicht mir. Zu auffallend sollte es nun auch wieder nicht sein”, so der 37-Jährige, der die laute Bühne scheut. Wohl aber fände er es natürlich gut, wenn die Friedewalder wissen, dass es im Dorf einen Malermeister gibt.

Heinrich Olfert und seine Frau Lydia sind in Russland geboren, im südlichen Uralgebirge mehr als 4.000 Kilometer von Friedewalde entfernt . Obwohl ihre Dörfer nicht weit voneinander liegen, lernen sie sich erst in Deutschland kennen. Anfang der 1990er Jahr ziehen es ihre Familien als Spätaussiedler nach Porta Westfalica. Heinrich Olfert ist damals acht Jahre alt. Die deutsche Sprache lernt er schnell und verrät: “Wir haben in Russland Plattdeutsch gesprochen.”

Heinrich Olfert macht eine Ausbildung zum Maler beim Malerbetrieb Schubert in Porta Westfalica-Wülpke. Dann arbeitet er sechs Jahre lang bei Weber Kunststofftechnik in Minden. Mittlerweile sind seine Frau und er nach Kreuzkrug umgezogen. Heinrich Olfert kehrt dann beruflich wieder zu seinen Wurzeln zurück, bildet sich zum Malermeister weiter und macht sich in Friedewalde selbstständig. “Wir fühlen uns hier sehr wohl”, sagt er. Zum Familienglück gehören die beiden Söhne Arik (13) und Janes (11) sowie Tochter Anni (10).

Heinrich Olfert arbeitet gemeinsam mit dem fest angestellten Malergesellen Kai Utikal zusammen und bietet alle Arbeiten eines Malerfachbetriebes für Decke, Wand und Boden an. Dazu gehören auch verschiedene Gestaltungs- und Kreativtechniken, wie zum Beispiel Wickel- und Tupftechnik aber auch Sandsteinimitationen, metallische Oberflächen und Marmorierungen sowie Fassadensanierung und Wärmedämmverbundsysteme.

Gegenüber der Volksbank: Das Haus der Familie Olfert. Links am Carport ist kleine Werbeschild zu sehen. Foto: Jürgen Krüger

Malermeister Heinrich Olfert
Lavelsloher Straße 6
32469 Petershagen
Telefon (0 57 04) 958 90 79
Mobil (01 71) 471 94 07
Email: malermeister-olfert@t-online.de

Grünes Licht für Mühlenlauf

Nicht ganz ungefährlich: Risse und Schlaglöcher auf der Laufstrecke (Diekweg) zwischen Bohnhorster Weg und Kleiriehe. Fotos: Jürgen Krüger

Petershagen/Friedewalde. “Keine Panik”, sagt Kai Busche. “Der Mühlenlauf wird stattfinden.” Der Leiter der Bauverwaltung Petershagen zeigt sich hinsichtlich der geplanten Straßenbauarbeiten nicht nur entspannt, sondern auch bürgernah. Voraussichtlich in der 17. Kalenderwoche (22. bis 28. April) sollen die Arbeiten für zwei Straßenbauabschnitte anlaufen, die genau auf der Strecke des 9. Friedewalder Mühlenlaufes am Donnerstag, 30. Mai 2019 (Christi Himmelfahrt) liegen. “Wir hatten die Laufveranstaltung von anfang an auf dem Schirm”, so der 46-Jährige, der selbst den Halbmarathon in Friedewalde laufen wird. Der 9. Friedewalder Mühlenlauf ist zugleich der 3. Lauf der 29. Mühlenkreisserie. Im vergangenen Jahr machten knapp 1.000 Sportler*innen mit, darunter 361 Kinder. Der Mühlenlauf erhielt 2018 den bronzenen “Stern des Sports “.

Teilstück des Diekwegs in katastrophalem Zustand
Geplant ist ein neuer Asphalt auf dem Teilstück der Kleiriehe, direkt am Sportplatz, zwischen Kocks Diek und Rieheweg. Desweiteren soll das rund 800 Meter lange Teilstück des Diekweges zwischen Bohnhorster Straße und Kleiriehe mit einer sogenannten “wassergebundenen Decke” versehen werden. Das ist ein Schotterweg, der sich auch “sehr gut laufen lässt”, wie Kai Busche verspricht. Dieser Abschnitt des Mühlenlaufes befindet sich seit Jahren in einem katastrophalen Zustand. Es gibt unzählige Schlaglöcher. Claudia Heiden und Uwe Bergner vom Organisationsteam des Mühlenlaufes haben in den vergangenen Jahren die gröbsten Stellen farblich eingekreist, damit niemand aus Versehen dort hineintritt und sich verletzt.

Bauarbeiten dauern maximal anderthalb Wochen
An den Baumaßnahmen beteiligt seien drei Unternehmen: eines für die Fräsarbeiten, eines für die Asphaltdecke, eines für den Wegebau. Momentan gehe es darum, die Arbeiten der drei Firmen zu koordinieren. Dafür ist bei der Stadt Petershagen Robert Nöther zuständig. “Die Bauarbeiten dauern maximal anderthalb Wochen”, sagt der Bauhof-Mitarbeiter, wobei Kai Busche ergänzt: “Die wassergebundene Decke muss nach Fertigstellung ein paar Tage ruhen und braucht ein kräftiges Regenschauer, um sich zu setzen.” Sollte sich bei der Koordination der drei Baufirmen der Termin für den Baubeginn zu nah an den Himmelfahrtstag schieben, dann würde die Bauverwaltung den Start der Bauarbeiten auf Anfang Juni verlegen. “Selbst wenn es während der Bauarbeiten Komplikationen geben sollte, mit Ausnahme von höherer Gewalt, dann werden wir einen Weg für die Läuferinnen und Läufer finden”, so Kai Busche.

Zu Gast bei Freunden

Freundlich und sympathisch: Emma und Ulf Jetter, hier im Wintergarten ihres Cafés. Foto: Jürgen Krüger

Nordholz. “Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah”, heißt es in Goethes Vierzeiler “Erinnerung”. Damit gemeint ist durchaus auch die eigene Heimat, die genauso schön sein kann, wie ferne Länder. Mit dem Cafe Nordholz an der Biologischen Station Minden-Lübbecke haben wir ein Schätzchen in der Nähe, das seit drei Jahren das Ehepaar Emma und Ulf Jetter betreibt, die wiederum eine sehr außergewöhnliche Lebensgeschichte zu erzählen haben.

Sie ist Australierin, er aus Bad Essen
Beide lernen sich an einer Universität in Australien kennen und lieben. Sie stammt aus der Nähe von Brisbane, er ist Deutscher – genauer aus Bad Essen. In Australien wird 2012 auch Tochter Nahlia geboren, die zweisprachig aufwächst. Doch zwei Jahre später beschließt das Ehepaar, sich zu verändern. Sechs Monate lang reisen sie zunächst durch Australien und arbeiten bei Bio- und Selbstversorgerhöfen. Danach zieht es die Familie nach Deutschland, wo sie ein Jahr lang in der Lüneburger Heide auf einem Demeter Hof arbeiten. Das Projekt „Solidarische Landwirtschaft“ zieht sie dann nach Minden. „Wir haben Solawi Minden ja mit gegründet“, erklärt Ulf Jetter. Ihr Glück finden sie in einem ehemaligen Gutshaus, mitten im Naturschutzgebiet Nordholz.

Vegane und glutenfreie Torten
Emma und Ulf Jetter, beide 40 Jahre alt, wohnen dort nicht nur, sondern sind auch vom Kreis Minden-Lübbecke als Hausmeister angestellt. Nebenan befindet sich die Biologische Station. Seit drei Jahren betreiben sie zudem mit Hingabe und Erfolg das „Café im Nordholz“. Kuchen, Torten und Waffeln backt Ulf Jetter selbst. Mehr als 30 veschiedene Kreationen, darunter vegane und glutenfreie, hat das Ehepaar im Angebot. Beliebt ist zudem das reichhaltige Frühstücksbuffet. „Dazu gibt es eine malerische Aussicht und Natur pur“, sagt Emma Jetter, die auch Feiern und Grillpartys organisiert. Emma und Ulf Jetter achten auf Qualität und Nachhaltigkeit. „Wir bemühen uns darum, so gut wie möglich Zutaten in Bio-Qualität und aus der Region zu beziehen“, klären sie auf.

Alle zwei Jahre verwandelt sich das idyllische Gelände in einen fröhlichen, bunten Künstlermarkt mit allerlei Leckereien und Live-Musik. In diesem Jahr ist das Sonntag, 7. Juli 2019, von 11 Uhr bis um 18 Uhr.

Café im Nordholz
Emma & Ulf Jetter
Nordholz 5
32425 Minden
Telefon (0 57 04) 16 78 68
Email: info@cafe-nordholz.de
www.cafe-nordholz.de

Öffnungszeiten
Samstags 14 Uhr bis 18 Uhr
Sonntags 9.30 Uhr bis 18 Uhr (mit Frühstücksbuffet bis 12 Uhr)
Feiertage 11 Uhr bis 18 Uhr
Sommerpause 2019: Montag, 15. Juli, bis Dienstag, 30. Juli
Weitere Frühstücksbuffets, Gruppenreservierungen, Feiern und Veranstaltungen auf Anfrage.

Handy für unser Dorf

Online seit 2006: Die Internetseite von Friedewalde, hier dargestellt auf einem Smartphone. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Unser Dorf hat sich für den Heimatpreis Minden-Lübbecke beworben und präsentiert seine Idee des “Dorfhandys” bei den 11. Holztagen Mindenerwald auf dem Gelände der Pohlschen Heide. Am Samstag, 6. April, ist der Gemeinschaftsstand des Kreises Minden-Lübbecke (zehn Stehtische mit jeweils zwei Hockern plus Poster) von 11 Uhr bis um 18 Uhr besetzt, um den Besuchern und der Jury für Fragen zum Dorfhandy zur Verfügung zu stehen. Diese Aufgabe übernehmen Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau und Jürgen Krüger. Die Prämierung der Beiträge ist am Sonntag, 7. April, um 16 Uhr.

Was ist ein Dorfhandy?
Für die Steuerung unserer Internetseite benötigt man einen Computer, eine digitale Kamera und Kenntnisse im Umgang mit dem Content-Management-System WordPress. Im Gegensatz dazu haben die meisten Bürger ihr Smartphone immer mit dabei und nutzen es auch. Und da immer mehr Menschen über Smartphones miteinander vernetzt sind, sollte auch Friedewalde per Smartphone erreichbar sein. Es ist sofort verfügbar und mobil, die Vernetzung mit anderen erfolgt per Apps (zum Beispiel WhatsApp, Facebook…). Außerdem lassen sich damit auch noch Fotos, Filme und Audios produzieren. Deshalb sollte das Smartphone auch eine entsprechende Qualität haben: zum Beispiel iPhone X, Samsung Galaxi S10 oder Huawei P30 pro.

Einsatzbeispiele
Schadenmeldungen per WhatsApp; Verleih an Vereine, um über ihre Veranstaltungen zu berichten, inklusive Liveübertragungen bei Facebook oder Youtube. Dabei wird der Datentarif des Dorfhandys verbraucht und nicht der persönliche Datentarif des Benutzers.

Bezirksregierung lehnt Förderung ab
Friedewalde ist mit seiner Idee übrigens schon einmal gescheitert. Marvin Rösch vom Dezernat 5 (Städtebauförderung) der Bezirksregierung in Detmold hatte die erste Ablehnung zur Förderung des Dorfhandys durch einen sogenannten “Heimatcheck” (2.000 Euro) damit begründet, dass die Bezirksregierung keine Luxushandys (im Antrag stand das Apple iPhone X) fördere. Im zweiten Anlauf (jetzt mit Samsung Galaxy S9) scheiterte die Förderung daran, dass der Mobilfunkvertrag eine zweijährige Laufzeit habe, das Fördergeld aber im Jahr der Bewilligung ausgegeben werden müsse. Wir haben es dann noch einmal über Karina Lehmann von der Bauverwaltung der Stadt Petershagen versucht. Doch – keine Chance. Danach haben wir aufgegeben, versuchen jetzt unser Glück beim Heimatpreis und hoffen darauf, dass Jury, die aus der Region kommt, besser versteht, welchen großen Nutzen ein Dorfhandy für uns hat.

Die Jury

  • Ralf Niermann, Landrat Kreis Minden-Lübbecke als Vorsitzender
  • Henning Vieker, Vorsitzender des Ausschusses für Strukturförderung
  • Ulrike Grannemann, Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Kultur und Tourismus
  • Luise Lahrmann, Vorsitzende der Kommission „Unser Dorf hat Zukunft“
  • Achim Overath, GF mhv, Vertreter des Themenbereichs „Mobilität“
  • Beatrix Aden, Leiterin des Kreisbauamtes, Vertreterin des Themenbereichs „Bauen/Intelligente Gebäude“
  • Maik Blase, Fa. Wortmann AG, Vertreter des Themenbereichs „Digitale Versorgung“
  • Lothar Meckling, NABU, Vertreter der Umweltverbände
  • Anke Steinhauer, Leiterin VHS Lübbecker Land, Vertreterin des Themenbereichs „Kultur & Bildung“
  • Friedrich Klanke, Vorsitzender des Kreisheimatbundes Minden-Lübbecke
  • Allissia Witte, Jugend-Vertreterin Kreissport-Jugend
  • Annalena Peper, Jugend-Vertreterin Kreissport-Jugend
  • Volker Böttcher, Vorstand Sparkasse Minden-Lübbecke
  • Peter Scherf, Vorstand Volksbank Mindener Land
  • Karl Kühn, Kreishandwerkerschaft Minden-Lübbecke
  • Werner Weingarz, GF Landwirtschaftskammer Minden-Lübbecke-Herford
  • Helmut Schemmann, Kreissportbund Minden-Lübbecke
  • Dagmar Selle, Radio Westfalica


1.000 Nummern, 5.000 Becher

Daumen hoch für JENZ: Startnummern, Sicherheitsnadeln und Trinkbecher für den 9. Friedewalder Mühlenlauf. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Vorbereitungen für den 9. Friedewalder Mühlenlauf am Donnerstag, 30. Mai 2019 (Christi Himmelfahrt) sind angelaufen. Eingetroffen sind jetzt 1.000 Startnummern, 4.000 Sicherheitsnadeln, 2.500 Flyer und 999 Leihchips (Nummer 1 bis 999) von Time-Team Jung (Online-Anmeldung). Die Startnummer 1.000 wird nicht vergeben, sondern ist ein Geschenk für die JENZ GmbH.

Das Wegholmer Unternehmen hat dem Sportverein nicht nur die Startnummern und Sicherheitsnadeln gesponsert, sondern liefert auch 5.000 biologisch abbaubare Trinkbecher. “Wirklich so viele?”, fragte Elisabeth Hermeier, Assistentin der Geschäftsführung und Ur-Enkeling von Firmengründer Hans Jenz, vorsichtshalber nach. Doch der Wunsch des Sportvereins stimmt. “Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr, wollen wir 2019 auf Nummer sicher gehen”, sagt Organisatorin Christiane Bergner.

Im Vorjahr, als fast 1.000 Teilnehmer (Rekord) an den Start gingen, reichten die 1.500 Trinkbecher nicht aus. Beim Versorgungsstand in Wegholm half sogar Käthe Müller mit, indem sie benutzte Becher ausspülte und dem Versorgungsteam um Holger Dethardt wieder zur Verfügung stellte. Die jetzt 5.000 Becher sollten ausreichen. Christiane Bergner: “Den Rest können wir ja für das kommende Jahr verwenden.

Tag der offenen Tür

Friedewalde. KruSen.care ambulant lädt alle Friedewalderinnen und Friedewalder zum “Tag der offenen Tür” am Sonntag, 24. März, ein. In der Zeit von 11 Uhr bis um 16 Uhr dürfen sich die Gäste die neuen Büroräume in der ehemaligen Sparkassen-Filiale ansehen, das Team kennenlernen und eine Einblick in das “vielfältige Aufgabengebiet” gewinnen, wie Simon Kruse sagt. “Für das leibliche Wohl ist gesorgt”, so der Geschäftsführer.

Wiese-Azubis bei Krone

Neugierig: Die Auszubildenden von Wiese und Tönsmeier bei Krone in Werlte.

Werlte (jk). Einen ganz besonderen Tag erlebten die Auszubildenden von Wiese Fahrzeugbau, Partner unserer Website. Sie besuchten gemeinsam mit Dirk und Burkhard Wiese sowie den Auszubildenden von Tönsmeier das Werk von Krone in Werlte. “Tönsmeier ist ein sehr guter Kunde von uns. Deshalb sind wir auch gemeinsam zur Werksbesichtigung gefahren”, sagt Dirk Wiese. Im emsländischen Werlte produziert Krone aktuell mit mehr als 1.200 Mitarbeitern auf 87 Hektar Gesamtfläche rund 30.000 Fahrzeug-Einheiten pro Jahr. Das Programm umfasst Planen- und Koffersattelauflieger, Containerchassis, Wechselsysteme, Anhänger und Motorwagen-Aufbauten.

In den 1960er Jahren wurde der Standort Werlte zunächst als Zweigniederlassung für die Maschinenfabrik Bernard Krone errichtet. Seit 1971 wurde dann die Produktion von Anhängern und später Aufliegern aufgenommen. Mittlerweile ist das Werk in Werlte die größte Auflieger-Produktionsstätte in Europa.

Gelbe Säcke gibt’s beim Schuster

Die erste Lieferung schon da: Matthias Schweitzer hält Gelbe Säcke für recyclingfähige Verpackungen in seinen Händen. Foto: Jürgen Krüger

Petershagen/Friedewalde. Seit dem 1. Januar 2019 ist nicht mehr das Portaner Unternehmen Tönsmeier für die Müllentsorgung im Kreis Minden-Lübbecke zuständig, sondern die RMG Rohstoffmanagement GmbH mit Sitz in Eltville am Rhein. Mit dem Wechsel des Entsorgers verschwindet auch ein schöner Service von Tönsmeier: die Belieferung leerer Gelber Säcke für recycelbare Verpackungen an jeden Haushalt. Das sei zu gefährlich, argumentieren die Rheinländer. Die Stadt Petershagen richtete daraufhin drei Ausgabestellen ein: in den Amtststuben Petershagen und Lahde sowie am Bauhhof in Lahde. Weitere Ausgabestellen seien in Planung, heißt es auf der Internetseite der Kommune. In Friedewalde wird diesen Service Matthias Schweitzer übernehmen. Die erste Lieferung Gelber Säcke ist schon da. Ab sofort brauchen die Friedewalder Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nach Petershagen oder Lahde zu fahren.

Öffnungszeiten
Matthias Schweitzer
Telefon (0 57 04) 6 27
Montag und Mittwoch 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 Uhr bis 13 Uhr und 15 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 9 Uhr bis 12 Uhr

Gemeindebrief ist online

Idyllisch: Die Evanglische Kirche zu Friedewalde mit Gemeindehaus. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die evangelische Kirchengemeinde Friedewalde-Stemmer hat ihren Gemeindebrief für die Monate März, April und Mai 2019 veröffentlicht. In seinem Vorwort geht Pfarrer Thomas Salberg auf Mauern, Abgrenzung und Hass ein. “Bevor da tatsächlich Mauern gebaut werden, gibt es schon längst Mauern in den Köpfen der Menschen. Mauern, die uns trennen von Menschen, die nicht unsere Meinung haben, die andere Wege gehen als wir. Mauern, die ein Gespräch mit dem anderen und das Hören auf seine Argumente verhindern. Noch schlimmer ist es, wenn aus der Abgrenzung von dem anderen Ablehnung und Hass wird”, schreibt der Theologe.

Zu wenige Kunden: Olala schließt

Leer geräumt: Das Ladengeschäft von Olala in Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Nach knapp einem Jahr schließt das Friedewalder Mode- und Accessoiresgeschäft “Olala” wieder seine Pforten. Und das hat seinen Grund: “Wir haben in Friedewalde super nette Kunden gehabt, aber leider zu wenige”, sagt Inhaberin Jessica Beermann. “Von zwei bis drei Kunden am Tag kann man nicht leben. Da haben sich meine Mitarbeiterinnen wie auf dem Abstellgleis gefühlt.”

Jede Menge Schilder: Ein Blick in das Schaufenster zur Friedewalder Straße hin. Foto: Jürgen Krüger

Sie gehe nicht mit Verlust aus dem Versuch, in Friedewalde ihr viertes Standbein nach Hahlen (2012), Bückeburg (2014) und Hausberge (2015) aufzubauen, aber sie werde es dazu auch nicht gar nicht erst kommen lassen. “Dafür bin ich zu konsequent”, sagt die 51-Jährige. Gutscheine behielten ihre Gültigkeit. Beermann: “Das händeln wir ganz unklompiziert in den anderen Filialen.” In Minden-Hahlen gebe es momentan einen Räumungsverkauf. “Wir ziehen um in die ehemligen Räume von Fernseh-Traue”, sagt Jessica Beermann.

Vertrauen zurück gewinnen

Erfahrung pur: Die Friedewalder Zahnärzte Dr. med. dent. Wolfgang Mühl (links) und Dr. med. dent. Oliver Samson, hier in der Praxis an der Förthofstraße. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Manch ein Dorf wäre froh, wenn es noch einen Arzt und einen Zahnarzt vor Ort hätte. Die Friedewalder brauchen sich in dieser Hinsicht nicht zu beschweren. Mit der Allgemeinmedizinerin Olga Wiens und der Zahnarztpraxis von Dr. Wolfgang Mühl und Dr. Oliver Samson ist Friedewalde bestens ausgestattet. Doch irgendetwas stimmt nicht. “Wir könnten durchaus noch ein paar Patienten mehr vertragen”, sagt Oliver Samson. Wie kann das sein?

Gut erreichbar: Die Praxis an der Förthofstraße in Friedewalde bietet ausreichend viele Parkplätze. Foto: Jürgen Krüger

Oliver Samson und Wolfgang Mühl sehen für die freien Kapazitäten zwei Gründe: einen allgemeinen und einen für Friedewalde speziellen. “In Minden gibt es mehr als sechzig Zahnärzte und damit eine Überversorgung von 770 Prozent”, nennt Oliver Samson den einen Grund. “Und in Friedewalde wissen offensichtlich viele nicht, dass unsere Praxis überhaupt noch existiert”, ergänzt Wolfgang Mühl. Wobei letzteres Problem durchaus hausgemacht ist, was Oliver Samson und Wolfgang Mühl auch einräumen.

Öffnungszeiten wären gut: Die fehlen noch auf dem Schild der beiden Zahnärzte. Foto: Jürgen Krüger

Als Wolfgang Mühl im Jahr 2008 plant, sich nach und nach zurückzuziehen, holt er sich Dirk Sensmeier (Dr. Sirk Sensmeier & Kollegen) mit ins Boot. “Das war ein großer Fehler”, sagt der Friedewalder Zahnarzt, ohne ins Detail zu gehen. Nach zwei Jahren folgt die Trennung. Wolfgang Mühl versucht danach, seine Praxis zu verkaufen und findet in Oliver Samson den geeigneten Partner. “Wir verstehen uns sehr gut”, sagen die zwei, die seit 2012 in Friedewalde eng zusammenarbeiten. Das soll auch noch eine Weile so bleiben. “Zehn Jahre möchte ich mindestens noch arbeiten”, sagt der 62-jährige Oliver Samson, während der 77-jährige Wolfgang Mühl schmunzelnd einschränkt: “So lange wird es bei mir sicherlich sein. Aber zwei, drei Jahre könnte ich mir durchaus vorstellen.”

Ganz in weiß: Der Eingangsbereich der Zahnarztpraxis in Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Die beiden Mediziner sind davon überzeugt, dass viele Friedewalder die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre in der Praxis nicht nachvollziehen konnten, dass dadurch Vertrauen verloren ging und sie sich deshalb einen anderen Zahnarzt suchten. “Wir haben es ihnen aber auch nicht ordentlich erklärt”, gibt Wolfgang Mühl zu und Oliver Samson fügt an: “So richtig vorgestellt habe ich mich den Friedewalden auch noch nicht.” Das wollen die beiden Friedewalder Zahnärzte ändern und versuchen, verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen.

Dr. Oliver Samson
Geboren 1956 in Minden legt der Sohn von Zahnarzt Rudolf-Erich Samson ein Abitur mit der Durchschnittsnote von 3,7 hin, was nie und nimmer reicht, um Zahnmedizin zu studieren. Deshalb macht er erst einmal bei Althoff eine Lehre zum Zahntechniker, gibt seinen Traum aber nicht auf. Zunächst leistet er seinen Wehrdienst, wird als Zahntechniker eingesetzt und sammelt reichlich Erfahrung. Als sogenannter “externer Student” besucht Oliver Samson gleichzeitig fünf Universitäten (Münster, Marburg, Bielefeld, Bochum, Aachen). “Finanziert habe ich das durch Taxifahren”, sagt der Zahnarzt. Eingeschrieben in Münster als Physik-Lehramtsstudent (damals ohne Numerus Clausus) macht er mehrere Praktika und sammelt sogenannte pro-klinische Scheine (Chemie, Physik, Biologie, Anatomie, Biochemie, Physiologie, drei Propädeutikscheine). “Ich war damals bundesweit der einzige externe Student, der ein Physikum hatte”, sagt Oliver Samson.

Damit bewirbt er sich an 26 Universitäten und wird in 1986 München angenommen. Neben München studiert er noch in Göttingen, Mainz, Hamburg und Hannover. “Ich bin immer den besten Professoren hinterhergereist.” In nur vier Jahren schließt er sein Studium ab. Nach Examen und Promition arbeitet eOliver Samon für zwei Jahre als Assistent in Salzgitter, lässt sich Ende 1989 in Minden am Markt nieder und übernimmt für ein paar Jahre als ärztlicher Direktor die Marienklinik in Minden. Im Jahr 2005 verlegt Oliver Samson seine Praxis an die Portastraße und betreibt zeitgleich sechs Jahre lang gemeinsam mit Kollegen im italienischen Bozen (Südtirol) eine private Zahnklinik. Eine Woche lang arbeitet er in Minden, die nächste Woche in Bozen. Sechs Jahre lang geht das so, dann ist in Tirol Schluss. Ende 2011 fällt ihm ein Exposé in die Hand, in dem steht, dass Wolfgang Mühl seine Praxis in Friedewalde abgeben möchte. Beide werden sich einig.

Der Handballfreund gilt als führend in der ästethischen Zahnheilkunde und produziert zum Beispiel den Mundschutz für einige Spieler des Handball-Bundesligisten GWD Minden, dessen Sponsor er auch ist. Oliver Samson war einmal kurz verheiratet und ist ansonsten “bekennender Single”, wie er sagt. Er bezeichnet sich selbst als “offenen” Menschen, der sich durchaus seinen Humor bewahrt hat, was auch ein Spruch auf seiner Website verdeutlicht: “Gönn dir ein paar frohe Stunden. Geh zum Zahnarzt”, heißt es dort.

Dr. Wolfgang Mühl
Geboren 1941 in Bad Godesberg studiert Wolfgang Mühl in Bonn Zahnmedizin. Aufgrund einer astmathischen Erkrankung seiner Tochter, zieht es ihn nach Abschluss des Studiums 1968 nach Lübeck, wo er seine zweijährige Assistentenzeit verbringt. In Scharbeutz (Ostsee) lässt er sich dann als Zahnarzt nieder. Aus familiären Gründen zieht es ihn 1983 nach Minden, und noch im selben Jahr übernimmt er die Praxis von Dr. Wieloch in Friedewalde. Er verlegt auch seinen Wohnitz nach Friedewalde und wohnt unter anderem im Bungalow gegenüber von Autohaus Meier, ehe es ihn nach Minden verschlägt. Heute lebt Wolfgang Mühl in Bölhorst. Seine im Jahr 2016 verstorbene dritte Ehefrau Vera Gottschalk-Mühl war viele Jahre lang Lehrerin an der Grundschule Friedewalde. Im ehemaligen Wohnhaus in Friedewalde leben heute Vera Gottschalk-Mühls Sohn Niklas Gottschalk und Ehefrau Ellis, die als Innenarchitektin Partnerin unserer Website ist, genauso wie die Zahnarztpraxis.

Zwei Praxen
Oliver Samson betreibt seine Hauptpraxis in Minden an der Portastraße 2a seit 2005, Friedewalde ist seit 2012 rein rechtlich seine Zweitpraxis. Dort arbeitet er gemeinsam mit Wolfgang Mühl. In Minden gibt es zusätzlich eine hochwertige Ausstattung, wie zum Beispiel Laser oder eine interole Kamera, so dass bei Bedarf Friedewalder Patienten auch in Minden weiterbehandelt werden können. Es gibt vier fest angestellte Zahnarztherlferinnen, die schon sehr lange bei Oliver Samsnon arbeiten und zwischen Minden und Friedewalde pendeln. Die Praxis in Friedewalde sei zwar nicht permanent besetzt, aber immer erreichbar unter Telefon (0 57 04) 13 00. Öffnungszeiten: Montag 15 Uhr bis 18 Uhr, Dienstag 9 Uhr bis 12 Uhr und 15 Uhr bis 18 Uhr, Mittwoch 9 Uhr bis 12 Uhr, Donnerstag 15 Uhr bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.

Schuhhaus Schweitzer zu verkaufen

Zu verkaufen: Die Doppelhaushälfte von Matthias Schweitzer mit Ladenlokal, Lagerraum und Carport. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Nachdem Matthias Schweitzer sein Schuhgeschäft geschlossen hat, steht nun der Verkauf der Geschäftsräume (Schloort 6 in Friedewalde) an. “Die Gebäude verursachen lediglich Kosten und bringen mir sonst nichts mehr ein”, sagt der 54-Jährige, der sich seit der Schließung auf die Reparatur von Schuhen und schwerem Leder konzentriert. Der Schuhmachermeister hat das Mindener Immobilienunternehmen Kellermeier & Salge mit dem Verkauf der ehemaligen Geschäftsräume beauftragt. Eine Vermietung der Doppelhaushälfte schließt Matthias Schweitzer aus.

Idyllisch: Die ruhige Lage ind Friedewalde, Schloort 6.
Foto: Jürgen Krüger

Der Kaufpreis beträgt 158.000 Euro

Laut Beschreibung handelt es sich beim Objekt um ein Grundstück von 500 Quadratmetern, die Nutzfläche des Erdgeschosses (Ladenlokal mit Schaufenster und Sozialräume) und des Dachgeschosses (Lagerraum) beträgt den Angaben zufolge 450 Quadratmeter. Die zu verkaufenen Gebäude wurden 1980 und 2008 an das Wohnhaus angebaut. Dazu gehört auch das Doppelcarport. Der Kaufpreis beträgt laut Kellermeier und Salge 158.000 Euro (inklusive Umsatzsteuer). Hier geht es zum Angebot. Ansprechpartner ist Reinhard Becker, Telefon (05 71) 946 12 11.

Ein etwas anderer Blick: Das zu verkaufene Objekt von der Kleiriehe aus.
Foto: Jürgen Krüger

Neue berufliche Existenz aufgebaut

Matthias Schweitzer hofft, schnell einen Käufer zu finden, um sich von den laufenden Kosten für Unterhaltung und Kreditrückzahlung sowie Grundsteuer und Versicherungen befreien zu können. Er selber hat sich beruflich eine neue Existenz aufgebaut. Neben der selbstständigen Tätigkeit in seiner Schumacherwerkstatt (www.schuhhaus-schweitzer.de) und dem Betrieb eines DHL-Paketshops arbeitet der Friedewalder für zwei Tage pro Woche bei Schuhmacher Tim Wegener (www.wegener-schuhe.de) in der Gemeinde Buchholz bei Bad Eilsen.

Olles up platt

Die plattdeutsche Gruppe: Hier beim Treffen im Januar 2019 bei Carola Westermann. Im Uhrzeigersinn, beginnend bei der Gruppensprecherin Anneliese Trölenberg (hinten, roter Pullover), Heinz Trölenberg, Cornelia Wilk, Anette Vinke, Angelika Dreier, Otto Vinke, Gerda Meißner, Georg Meißner, Horst Kruse, Helga Kruse und Carola Westermann. Foto: Karl-Christian Ebenau

Friedewalde. Die plattdeutsche Gruppe im Heimatverein gibt es schon genauso lange wie den Heimatverein selbst, nämlich seit 1990. Erste Gruppensprecherin war Christina Ruhe, es folgte Hans Marold. So beginnt die heutige Gruppensprecherin Anneliese Trölenberg, die sich auf plattdeutsch mit ihrem Beinamen “Born Anneliese” vorstellt, die Beschreibung der Gruppe. Die plattdeutsche Sprache in Geselligkeit zu pflegen, ist ihr Anliegen. Alle zwei Monate treffen sich die Mitglieder privat, wobei es eine offene Gruppe sei. Neulinge, die gerne plattdeutsch sprechen oder auch plattdeutsch lernen möchten, seien herzlich willkommen. Ortsbürgermeister Karl-Christian Eebenau war zu Gast und bat die Gruppenmitglieder, sich kurz vorzustellen. Das Ergebnis kann man hören – natürlich in plattdeutscher Sprache.

Plattdeutsche Gruppe im Heimatverein Friedewalde. Ansprechpartnerin: Anneliese Trölenberg, Telefon (0 57 04) 225.

Dreikönigs-Konzert mit SenzaNome

SenzaNome: Ingrid Stein (von links), Peter Krudup von Behren und Susanne Mewes. Foto: Wolfgang Schimmack

 

Friedewalde. Das Bielefelder Ensemble “SenzaNome”  besticht durch Vielfältigkeit und Facettenreichtum. Susanne Mewes (Sopran), Ingrid Stein (Maezzosopran) uns Peter Krudup von Behren (Bass-Bariton) singen bekannte Melodien aus Oper, Operette, Musical und Popmusik. Am Sonntag, 6. Januar 2019, am Tag der “Heiligen drei Könige”, bringen sie allerdings besinnliche und heitere Winter- und Weihnachtsmusik nach Friedewalde. “So, wie die heiligen drei Könige Weihrauch, Myrrhe und Gold zur Krippe nach Bethlehem brachten”, wie Peter Krudup von Behren sagt. Das “Dreikönigs-Konzert” in der Friedewalder Kirche beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, allerdings bittet SenzaNome um eine Spende am Ausgang.

Ein ganz spezielles Konzert

Der Projektchor Friedewalde: Hier bei eine Probe mit Leiterin Regina Kruse-Mohrhoff. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Der Friedewalder Projektchor hat sich im Jahr 2017 gegründet und im Frühjahr 2018 ein Konzert gegeben. Danach sollte eigentlich Schluss sein, so die Idee von Dietrich Trölenberg und Regina Kruse-Mohrhoff. Doch weil es vielen der Projektteilnehmer sehr viel Spaß gemacht hat, führt Regina Kruse-Mohrhoff den Chor zunächst weiter. “Wir machen auf alle Fälle ein kleines Weihnachtsprogramm”, sagte die Chorleiterin bei einer Probe. Dort haben wir einen kleinen Film gedreht, in dem Regina Kruse-Mohrhoff über den Projektchor und das ganz spezielle Weihnachtskonzert spricht. Gesungen wird natürlich auch – und das kann sich wirklich hören lassen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Auf den Spuren Dschingis Khans

Wegholm. Die Mongolei ist ein faszinierendes Land im östlichen Teil Zentralasiens. Der Binnenstaat liegt zwischen dem Norden Russlands und China. Dort, wo im 13. Jahrhundert Dschingis Khan herrschte, hat sich Georg Klingsiek umgesehen.

Foto- und Filmreise am Freitag, 7. Dezember 2018
Der Petershäger möchte seine Erlebnisse teilen und nimmt seine Gäste am Freitag, 7. Dezember ab 19 Uhr mit auf eine Foto- und Filmreise ins Land der Nomaden. Veranstaltungsort ist die Firma JENZ, die gemeinsam mit der Fördergesellschaft erneuerbare Energiequellen die Foto- und Filmreise “Mongolei – Auf den Spuren von Dschingis Khans” veranstaltet. Der Eintritt ist frei. Allerdings bittet JENZ zur besseren Planung um Kartenvorbestellung unter Telefon (0 57 04) 94 090.

Ina Lau braucht Verstärkung

Das Team von Haar’genau: Anna Brand (von links), Auszubildende Indira-Maria Spiegel, Friseurmeisterin Ina Lau und Ulrike Hoffmann. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Anfang des Jahres 2018 hatte Ina Lau ihr Friseurgeschäft an der Friedewalder Straße neu eröffnet. Jetzt braucht die Friseurmeisterin Verstärkung. “Ich suche eine Friseurin oder einen Friseur in Vollzeit oder Teilzeit”, sagt sie. Die neue Kollegin oder der neue Kollege sollten eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringen, Spaß am Beruf haben, sicher im Umgang mit Kunden sein, zuverlässig, teamfähig und kreativ. Ina Lau verspricht ein familiäres Umfeld mit netten Kolleginnen, eine abwechslungsreiche Tätigkeit sowie Tariflohn. Auf eine schriftliche Bewerbung verzichtet sie. “Mein Team und ich freuen uns auf ein persönliches Vorstellungsgepräch”, sagt Ina Lau.

Kontakt
Salon Haar’genau
Friedewalder Straße 32a
32469 Petershagen-Friedewalde

Telefon (0 57 04) 95 80 68
Email: ina.lau@freenet.de

www.salon-haar-genau.com

Die Grenze von Friedewalde

Deutlich sichtbar: Die Grenze von Friedewalde als dicke, weiße Linie. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Beim digitalen Friedewalder Schnatgang aus der Luft (knapp 8-minütiger Film) braucht man nur der weißen Linie zu folgen, allerdings war diese weiße Linie bislang reichlich dünn. Das hat sich nun geändert. Die wesentlich breitere Linie sorgt für weitaus mehr Qualität bei der Betrachtung. Hier noch einmal der Text von der Erstveröffentlichung im Oktober 2016:

Ein Schnatgang ist die Grenzbegehung einer Ortschaft. Was normalerweise mit einer Wanderung verbunden ist – was nicht das schlechteste ist – geht heute auch digital. Friedewalde ist mit mehr als 20 Quadratkilometern flächenmäßig die größte Ortschaft in Petershagen, von immerhin 29. Die Außengrenze dürfte gut 20 Kilometer lang sein und ist damit für einen analogen Schnatgang eine echte Herausforderung. Mit Google Earth hingegen ist das (fast) kein Problem, wenn man weiß, wo überhaupt Friedewaldes Außengrenze verläuft. Ich habe es heraus gefunden und bin selbst überrascht, wohin die Reise uns führt. So teilt sich unser Ort das längste Stück Grenze mit Holzhausen II, gefolgt von Niedersachsen, Stemmer, Südfelde, Hille und Meßlingen – und nicht einen einzigen Meter mit Nordhemmern. Stemmer reicht an einer Stelle weiter nach Friedewalde hinein, als es so mancher ahnen mag. Und bei Gerd Kruse (Galgenheider Straße / Südfelder Straße) verläuft die Grenze sogar durch den Rinderstall. Knapp acht Minuten dauert die “Flugreise” entlang unserer Dorfgrenze. Start und Ziel ist das “Dreiländereck” Friedewalde/Stemmer/Südfelde beim Hof Ohlemeyer.

Viel Freude beim digitalen Schnatgang wünscht, Jürgen Krüger.

P.S. Immer schön der weißen Linie folgen.

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Neuer Gemeindebrief ist online

Angedacht: Pfarrer Thomas Salberg (rechts) im Gespräch. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die evangelische Kirchengemeinde Friedewalde-Stemmer hat den 4.Gemeindebrief für 2018 veröffentlicht. Hier das Vorwort “Angedacht” von Pfarrer Thomas Salberg:

Liebe Gemeindeglieder,
in unserem Wohnzimmer stehen in einem Vitrinenschrank ein paar kleine Engelsfiguren aus dem Erzgebirge. Freundlich lächeln sie den Bewohner an und spielen dabei auf verschiedenen Instrumenten, einer Flöte vielleicht oder auf einer Posaune.

Der Theologe in mir sagt: Aber so sieht doch kein richtiger Engel aus!
Andererseits: einen echten Engel habe ich auch noch nicht gesehen. Die Beschreibungen in der Bibel reden zwar oft zum Beispiel von einer Gestalt in einem leuchtenden Gewand, aber eine genaue Be-schreibung sucht man meist vergebens. Vielleicht weil die, die eine Begegnung mit einem Engel hatten, sich viel mehr für das interessier-ten was der Engel zu sagen hatte. Maria zum Beispiel sah einen Engel. Der kündigte ihr die Geburt Jesu an. Das war für sie das wichtigste – nicht wie der Engel nun genau aussah. „Fürchte dich nicht“ sage der Engel, und „du hast Gnade gefunden bei Gott“- das war für Maria wichtig. Denn das mit der Schwangerschaft war ja gar nicht so einfach für sie.

“Fürchte dich nicht”
Ihr Verlobter, Josef, will sie deshalb am liebsten verlassen, bis Gott eingreift und auch Josef erklärt was es mit dieser besonderen Schwangerschaft auf sich hat. Maria wird bestimmt in ihrem Leben manches mal an die Begegnung mit dem Engel zurückgedacht haben. Ihr Leben war keinesfalls immer leicht. Die Bibel berichtet von ihrer Angst um Jesus, von ihrem Schmerz als er starb, von dem ungläubigen Staunen als er auferstand. Aber auch davon, dass sie bei den Jün-gern der ersten Gemeinde war, die im Glauben an Jesus, den Retter, vereint war. Und alles das fing an mit dem Engel, der sagte „Fürchte dich nicht“. Sie hat es erlebt: Gott hatte immer einen Weg für sie. Immer war Er bei ihr. Der Gruß des Engels war nicht nur eine leere Grußformel, es war eine Zusage Gottes: Keine Angst, ich kümmere mich um dich.

Jesus will auch bei dir sein und mitgehen
Deshalb finde ich das freundliche lächeln der Engelsfiguren in meinem Schrank so schön. Sie lächeln den Betrachter an, als wollten sie sagen: Hey, fürchte dich nicht! Auch du darfst auf Jesus vertrauen, auch du findest bei ihm Gnade. Und auch für dich gilt: Wie immer
dein Weg ist – Jesus will auch bei dir sein und mitgehen.

Thomas Salberg

Gemeindebrief 04-2018

Wie der Vater, so der Sohn

Gemeinsame Sache: Dieter Danisch (links) und Sohn Timo in der hauseigenen Küchenausstellung. Foto: Gabi Dera

Minden-Stemmer. Die Firmennachfolge ist bei vielen Unternehmen momentan ein großes Thema. Nicht so beim Küchen-Forum Minden, Partner unserer Website. Hier haben Dieter Danisch und Sohn Timo das meiste schon geregelt. “Am Ende des Jahres werde ich 60 Jahre alt. Dann werden wir einen Masterplan erstellen, und es sollte dann nicht mehr lange dauern, bis Timo die Firma übernimmt”, sagt Dieter Danisch, während sein Sohn zustimmend nickt. Beide leben mit ihren Familien in Hille-Rothenuffeln. Bodenständig, kompetent und immer an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet – so sehen sich die beiden. “Wer im Einzelhandel tätig ist, kann nicht immer nur verkaufen, man muss sich auch kümmern. Und wir kümmern uns. Punkt. Das ist unser Credo, und das wollen wir auch so weiter machen”, fährt der Firmengründer fort. Das Küchen-Forum Minden wird als Einzelunternehmen betrieben, mit Dieter Danisch als Eigentümer und Timo Danisch seit 2012 als Geschäftsführer. Die Übergabe des Unternehmens vom Vater auf den Sohn soll in den kommenden zwei Jahren über die Bühne gehen.

“Wir wollen hier auch nicht weg”
Dieter Danisch hat jahrzehntelange Erfahrung in der Möbelbranche. Geboren in Bad Oeynhausen hat der 59-Jährige fünfzehn Jahre lang (1985 bis 2000) als Prokurist bei Porta Möbel gearbeitet, danach sammelte er als Geschäftsführer bei Möbel Finke und bei der Garant Möbelgruppe (Bereich Kücheneinrichtung) in Rheda-Wiedenbrück weitere Erfahrungen. Mit der Selbstständigkeit im Herbst 2010 betrat Dieter Danisch Neuland, war sich aber sicher, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, nämlich an der Stemmer Landstraße 125 (zweites Gebäude rechts hinter dem NP-Markt) zu sein. “Wir sind von den Stemmeranern und Friedewaldern sehr offenherzig aufgenommen worden”, sagt Dieter Danisch. “Wir wollen hier auch nicht weg.” Auf mehr als 500 Quadratmetern zeigen er und seine elf Mitarbeiter seitdem, was aktuell in der Küchenwelt angesagt ist. Ganz neu im Portefeuille sind Ballerina-Küchen. Interessant dürften zudem die Angebote rund ums „Life-Cooking“ sein. Dazu gehören auch Koch- und Grillkurse. In den acht Jahren seit der Firmengründung hat das Küchen-Forum rund 8.000 Bestellungen ausgeliefert, und zwar deutschlandweit.

Zu Hause in der Welt der Küchen
Sohn Timo ist ein gelernter Gas- und Wasserinstallateur und kennt damit die technische Seite. Später ist der 32-Jährige in die Firma seines Vaters hineingewachsen, angefangen mit Küchenmontagen, jetzt in der Geschäftsführung. “Küche ist ein super interessantes Thema. Man hat es durchweg mit netten Menschen zu tun. Die Kunden freuen sich auf ihre neue Küche, es ist ein tolles Produkt. Küche erleben, Küche schmecken, Küche fühlen – das ist meine Welt.” Timo Danisch ist verheiratet mit Ehefrau Michelle. Seit anderhalb Jahren macht Tochter Ida das Glück der jungen Familie perfekt.

Küchen-Forum-Minden
Stemmer Landstraße 125
32425 Minden

Telefon: +49 571 829 718 45
Telefax: +49 571 829 718 47

info@kuechen-forum-minden.de

Öffnungszeiten:
Mo-Fr. 10:00 – 19:00 Uhr
Sa. 09:00 – 14:00 Uhr

www.kuechen-forum-minden.de

So erklärt Dieter Danisch die Angebote und Leistungen des Küchen-Forums Minden (Audio)

Da geht noch mehr

Mit Reportermikrofon: Jessica König (von links), Angelika Dreier, Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau, Ursula Borgmann, Elke Buddenbohm. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Wohin geht die Reise mit Friedewalde.de? Das war die große Frage beim Treffen der Kulturgemeinschaft. Friedewalde hat seit 2006 eine eigene Internetpräsentation und ist damit das erste Dorf im Mühlenkreis, das seine Dorfkommunikation erfolgreich digitalisiert hat. Der ganze Nutzen dieser digitalisierten Dorfkommunikation offenbarte sich Jahre später, denn Friedewalde hat heute keinen Supermarkt (auch keinen Dorfladen oder ähnliches), keine Gaststätte und keinen öffentlichen Versammlungsraum. Alle Dorfgeschichten stehen online unter www.friedewalde.de, und ohne diese Plattform wäre das Heimatgefühl der Bürgerinnen und Bürger sicherlich nicht so ausgeprägt, wie es heute der Fall ist. Im Schnitt hat Friedewalde.de pro Monat 10.000 Besucher.

Mühlenkreis 2.0: Friedewalde macht mit
Friedewalde ist eines von elf Modelldörfern im Kreis Minden-Lübbecke, die am Projekt Mühlenkreis 2.0 teilnehmen. Sie sollen herausarbeiten, welche Chancen die Digitalisierung für Dörfer bietet. Weitere Modelldörfer sind Quetzen, Nammen, Oberbauerschaft, Eickhorst, Hedem, Fiestel, Vehlage, Twiehausen, Westrup und Wehe. Das Projekt hat im Juni 2018 begonnen und ist für drei Jahre ausgelegt. Die Kümmerer für Friedewalde sind Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau und Jürgen Krüger. Beide lieferten einen ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge, hielten sich hinsichtlich des erwartbaren Nutzens für Friedewalde aber eher zurück. Deshalb rückte auch die Frage in den Vordergrund, wie die Zukunft der eigenen Dorfkommunikation aussehen könnte. Und hier stellte sich heraus, dass das Engagement der Vereine nicht sehr stark ist.

Veranstaltungen selbst ankündigen
Dass Jürgen Krüger als bezahlter Redakteur die meistens Artikel schreibt und die Dorf-Internetseite redaktionell verantwortet, ist selbstverständlich. Allerdings beschränkt er sich auf exklusive Geschichten, die entweder ausschließlich auf Friedewalde.de veröffentlicht werden oder zuerst. Den sogenannten Terminjournalismus kann er nicht leisten und ist auf die Hilfe der Vereine, Organisatonen und Partner der Website angewiesen. Sie müssen ihre Veranstaltungens selbst ankündigen und auch selbst darüber berichten. Dazu bekommen sie Zugangsdaten für www.friedewalde.de und eine Einweisung. Doch die meisten Vereine machen nicht mit. Auch der Terminkalender ist verwaist. Wünschenswert wäre, dass jeder Verein und jede Organisation eine Person bereitstellen würde, die die Öffentlichkeitsarbeit für ihre Gruppe auf Friedewalde.de übernimmt. Dabei geht es gar nicht darum, permanent irgendwelche großen Geschichten zu veröffentlichen, sondern zunächst nur darum, die eigenen Termine in der Kalender einzutragen, die eigenen Veranstaltungen anzukündigen und auch darüber in Wort und Bild zu berichten. Der Aufwand begrenzt sich auf ein paar Stunden pro Jahr. Das nützt dem Verein, und die Vielfalt auf Friedewalde.de würde extrem zunehmen. Bei Interesse, bitte Jürgen Krüger kontaktieren, Telefon (01 71) 838 92 91 oder per Email post@friedewalde.de. Die Einweisung sowie die Veröffentlichungen auf Friedewalde.de sind für die Vereine kostenfrei. Unabhänghig davon können Termine auch per Email gemeldet werden: termine@friedewalde.de. Danke an Marcel von Behren, der sich bereiterklärt hat, die Termine bei Fiedewalde.de einzustellen.

Honorartopf für Freie Mitarbeiter
Der zweite Ansatz ist, einen Honorartopf aufzubauen, aus dem wir Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Dorfreporter) finanzieren. Von diesen Dorfreportern möchten wir im Frühling kommendes Jahr 2019 zwei, drei finden und ausbilden. Sie sollen pro Beitrag zehn Euro bekommen und übernehmen Aufgaben, die über die Vereinsberichterstattung hinausgehen. Mit Marilena Wiegmann und Matteo Krüger hat Friedewalde schon zwei Freie Mitarbeiter, doch sie studieren mittlerweile und sind nicht mehr so oft in Friedewalde. Dieser Job wäre sicherlich interessant für Schülerinnen und Schüler. Die Kulturgemeinschaft stellte dafür spontan 100 Euro zur Verfügung. Später ist geplant, ein Spendenkonto einzurichten, auf das auch Bürgerinnen und Bürger einzahlen können. Die Friedewalder Unternehmen unterstützen Friedewalde.de jetzt schon in hohem Maße.

Investieren in Medientechnik
Um mehr als Text und Foto auf die Interntetseite zu bekommen, hat der Heimatverein ein Reportermikrofon angeschafft. Das mobile Aufnahmegerät kostet 979 Euro und liefert Audiodateien in Radioqualität. Beim Treffen der Kulturgemeinschaft testeten die anwesenden Teilnehmer Karl-Christian Eebenau, Jessica König, Ursula Borgmann, Angelika Dreier und Elke Buddenbohm das Reportermikrofon und waren verblüfft von der einfachen Bedienung und der Tonqualität. Das neue Reportermikrofon dient der kostenfreien Ausleihe. Zwei Gottesdienste haben wir damit schon digital aufgezeichnet und auf Friedewalde.de veröffentlicht. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind Interviews bei Vereinssitzungen, das Vorlesen Plattdeutscher Texte oder möglicherwiese eine kleine Serie “Auf einen Kaffee mit….”. Das sind digital aufgezeichnete Gespräche mit Bürgerinnen und Bürger über Gott und die Welt, gerne auch in Plattdeustch. Diese Form des Journalismus heißt Podcast – im Internet abrufbare Hörsendungen.

Dorfhandy: So sieht die Internetseite auf einem Smartphone aus. Foto: Jürgen Krüger

Dorfhandy im Gespräch
Friedewalde.de plant auch die Einführung eines sogenannten “Dorfhandys”. Darunter ist ein Smartphone inklusive Datentarif zu verstehen, für das wir einen Förderantrag (Heimat-Scheck 2.000 Euro) gestellt haben. Da immer mehr Menschen über Smartphones vernetzt sind, sollte auch Friedewalde per Smartphone erreichbar sein. Für die Steuerung der Internetseite benötigt man nämlich einen internetfähigen Computer, eine digitale Kamera und Kenntnisse im Umgang mit dem Content-Management-System WordPress. Im Gegensatz dazu haben die meisten Bürger ihr Smartphone immer mit dabei und nutzen es auch. Es ist sofort verfügbar und mobil, die Vernetzung mit anderen erfolgt per Apps (WhatsAp, Facebook…). Außerdem lassen sich damit auch noch Fotos, Filme und Audios produzieren.
Hier drei Einsatzbeispiele:
  • Schadenmeldung: Wenn ein Bürger ein Schlagloch melden möchte, kann er es fotografieren und per WhatsApp an das Smartphone von Friedewalde senden.
  • Verleih an Vereine, um über ihre Veranstaltungen zu berichten, inklusive Liveübertragungen bei Facebook oder Youtube. Dabei wird der Datentarif des Dorfhandys verbraucht und nicht der persönliche Datentarif des Benutzers. Außerdem postet der Verein im Namen von Friedewalde und nicht im Namen des Benutzers.
  • Die freiberuflichen Dorfreporter (medial ausgebildete Schülerinnen und Schüler) könnten das Dorfhandy als Werkzeug für ihre Geschichten (Foto, Video, Audio) nutzen.

Hörbeispiele bei der Einweisung des Reportermikrofons (unbearbeitet)

Jürgen und Elke

Ursula und Angelika

Jessica und Ursula

Ursula und Karl-Christian

Hightech in der Kirche

Präsentieren das neue Reportermikrofon: Susanne Kruse (von links), Ilona Kruse, Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau, Holle Niemann-Ahnefeld, Christine Kruse. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Auch der zweite Test hat funktioniert: das neue Reportermikrofon zeichnete den Gottesdienst mit den Landfrauen in einer sehr guten Qualität auf. Tonaufnahmen in der Kirche sind eine besondere Herausforderung, denn die Lautstärke der einzelnen Beiträge (Lesungen, Predigt, Gesang) variiert. Das Mikrofon pegelt sich aber automatisch selbst ein, so dass eine gleichbleibende Qualität gesichert ist. Die Friedewalder Landfrauen gestalteten diesen Gottesdient mit dem Thema “Wege gemeinsam mit Gott gehen” nicht nur mit, sondern sie luden auch zum anschließenden Stehcafé in das Gemeindehaus ein. Dort gab es Schnittchen, Kaffee und Kuchen.

Simpel zu bedienen: Der Rekorder kann nur “EIN (Roter Knopf) oder AUS (Weißer Knopf).

Investition des Heimatvereins
Das Reportermikrofon ist im Grunde ein mobiles, digitales Gerät für Tonaufnahmen. Seine ganze Stärke zeigt es bei Interviews, denn der Rekorder von Yellowtec ist konzipiert für professionelle Radioreporter. Es ist simpel zu bedienen (kann nur “Ein” und “Aus”), hat einen integrierten USB-Akku sowie ein Batteriefach als Notstromaggregat. Die Tondateien werden auf einer SDHC-Speicherkarte, wie man sie von digitalen Kameras her kennt, abgelegt. Damit lassen sich zum Beispiel kleine Radiobeiträge produzieren und, wie im Beispiel des Gottesdienstes, auf Friedewalde.de veröffentlichen. Aber auch Filmaufnahmen mit dem Handy wertet der Rekorder enorm auf, weil jetzt der Ton passt. Das war bislang bei Handyfilmen ein großes Problem.

Ortsbürgermeister besorgt Spendengelder
Qualität hat ihren Preis. Der Heimatverein hat 979 Euro investiert, um den Friedewalder Bürgerinnen und Bürgern diesen mobilen Rekorder zur Verfügung zu stellen. Die Finanzierung kam aber über eine Spende von der Sparkasse-Minden-Lübbecke in Höhe von 1.000 Euro zustande, die Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau für das Projekt Mühlenkreis 2.0, bei dem Friedewalde Modelldorf ist, beantragt hatte.

Kostenfreie Ausleihe
Die Friedewalder dürfen sich das neue Reportermikrofon gerne kostenfrei ausleihen, um damit Beiträge für Friedewalde.de zu produzieren. Die Einweisung dauert nur zwei Minuten, weil der Rekorder in der Bedienung absolut einfach konzipiert ist. Ausleihe und Einweisung bietet Jürgen Krüger an, Telefon (0 57 04) 12 18 oder Email post@juergen-krueger.de

Hier der aufgezeichnete Gottesdienst von Sonntag, 14. Oktober 2018

 

Fotos vom Gottesdient

Fotos vom Stehcafé

Oskar des Breitensports

Das sind nur die Jungs: Start des Kinderlaufes beim 8. Friedewalder Mühlenlauf. Foto: Maximilian Harre

Friedewalde/Minden. Der TuS Freya Friedewalde hat sich mit dem 8. Friedewalder Mühlenlauf für die sogenannten “Sterne des Sports” beworben, nach eigenen Angaben “Deutschlands wichtigster Vereinswettbewerb im Breitensport” und wird auch als “Oskar des Breitensports” bezeichnet. Der Deutsche Olympische Sportbund und die Volksbanken Raiffeisenbanken zeichnen Sportvereine aus, die sich über ihr sportliches Angebot hinaus besonders gesellschaftlich engagieren. Der Wettbwerb verläuft dreistufig: Kreisebene (Bronze; Siegprämie 1.500 Euro), Landesebene (Silber, Siegprämie 2.500 Euro), Bundesebene (Gold, Siegprämie 10.000 Euro). Die Sieger der Kreise qualifizieren sich für Preisverleihung auf Landesebene, und die Sieger der Landeswettbewerbe qualifizieren sich für die Preisverleihung auf Bundesebene. Letzteres haben aus dem Kreis Minden-Lübbecke bislang der SV 1860 Minden (2016) und der TuS Möllbergen (2015) geschafft. Eine Jury wählt jeweils die Preisträger aus, es ist für die Bevölkerung also nicht möglich, mitzustimmen.

Konzept, Kinder, Kommunikation
Zunächst steht die Preisverleihung auf Kreisebene an. Die ist am Donnerstag, 20. September 2018, um 18 Uhr im Verwaltungsgebäude der Volksbank Mindener Land. Der 8. Friedewalder Mühlenlauf war ein ganz besonderer Volkslauf. Zum ersten Mal gehörte der Mühlenlauf zur Mühlenkreisserie. Entsprechend erhöhte sich die Teilnehmerzahl auf 961 Finisher, womit der Friedewalder Mühlenlauf in etwa auf Augenhöhe mit dem Mindener Volkslauf (999 Finisher), größter Volkslauf im Mühlenkreis, liegt. Einzigartig im Kreis Minden-Lübbecke, aber auch landesweit bemerkenswert, ist sicherlich, dass beim 8. Friedewalder Mühlenlauf sage und schreibe 443 Kinder und Jugendliche mitmachten. Punkten möchten die Verantwortlichen des Friedewalder Mühlenlaufes aber auch mit dem Himmelfahrtskonzept, dem speziellen Kinderlauftraining drei Tage vor dem Wettbewerb und der vereinseitigen multimedialen Kommunikation (http://muehlenlauf.friedewalde.de). Der Himmelfahrtstag wurde im Jahr 2004 vom TuS Freya Friedewalde konzipiert als friedliche und freundliche Alternative zu den anderorts üblichen Trinkgelagen. Hier die komplette Bewerbung des TuS Freya Friedewalde für die Sterne des Sports. Um die Sterne des Sports 2018 im Kreis Minden-Lübbecke beworben haben sich sieben Sportvereine:

  • 1. Ruderclub Minden (Erhalt des Ruderns als Schulsport durch Kooperation mit dem Gymnasium Petershagen
  • ADFC Minden-Lübbecke (Radfahren – Abbau von Bewegungsmangel bei jedem Wetter, Vorbeugung vor Vereinsamung: zu vielen Gelegenheiten super zu nutzen)
  • Kanu-Club Minden (Kanutouren für Menschen mit Demenz – das geht!)
  • SV 1860 Minden (Vereinsfusion: Die richtige Antwort auf die geänderten Ansprüche der Mitglieder)
  • SuS Neuenbaum (DreXlauf)
  • TSV Hahlen (Handballcamp)
  • TuS Freya Friedewalde (Der Friedewalder Mühlenlauf)

Teilnehmer des TuS Friedewalde an der Siegerehrung: Arne Wohl (Sportwart TuS Friedewalde), Claudia Heiden, Uwe Bergner, Christiane Bergner und Jürgen Krüger (alle Organisatoren Mühlenlauf). Lauftreff-Mitgründerin Lisa Niedringhaus kann leider nicht teilnehmen, da sie sich im Urlaub befindet.

 

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Psy Vision und Lichtkunst in Wegholm

Petershagen Friedewalde Wegholm // Diplom-Volkswirt Jürgen Krüger, Lavelsloher Straße 31, 32469 Petershagen // Telefon 0049 1718389291 // Email: post@juergen-krueger.de // www.juergen-krueger.de

Klein-Gallien: Das Veranstaltungsgelände samt Campingplatz an der Wegholmer Mühle aus nördlicher Sicht. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde-Wegholm. Das kleine Wegholm könnte es durchaus noch zu einer gewissen Berühmtheit schaffen. Denn von Freitagabend, 31. August 2018, bis Sonntagmorgen, 2. September 2018, feiern in dem kleinen Wäldchen an der Wegholmer Mühle rund 300 Goa-Fans ihr Festival “Psy Vision”. Organisator Sascha Kleine vom Mindener Stellwerk ist bestens gelaunt. “Es sieht alles sehr gut aus. Die Psy Vision gilt mittlerweile als eines der schönsten Psytrance-Festivals in Nordrhein Westfalen, wie mir viele DJ’s versichert haben”, sagt der 45-Jährige, der das Goa-Festival unter anderem innerhalb der geschlossenen Facebookgruppe “Stampfgemeinde Minden” organisiert.

Petershagen Friedewalde Wegholm // Diplom-Volkswirt Jürgen Krüger, Lavelsloher Straße 31, 32469 Petershagen // Telefon 0049 1718389291 // Email: post@juergen-krueger.de // www.juergen-krueger.de

Klein-Gallien: Das Veranstaltungsgelände samt Campingplatz an der Wegholmer Mühle aus südlicher Sicht. Foto: Jürgen Krüger

Tickets online und an der Abendkasse
Zugesagt haben 21 Discjockeys, die auf der Hauptbühne auflegen. Zehn weitere sorgen im sogenannten “Chillzelt” für die passende musikalische Atmosphäre. Gespielt wird elektronische Musik. Psy Vision in Wegholm (siehe auch Ankündigung von Jessica König) öffnet offiziell am Freitag um 18 Uhr und endet am Sonntag zwischen 8 Uhr und 11 Uhr. Die Eintrittspreise an der Abendkasse betragen nach Angaben von Sascha Kleine 35 Euro für das gesamte Wochenende und 20 Euro ab Samstag 22 Uhr. Mit 25 Euro ist das große Veranstaltungsticket im Vorverkauf deutlich günstiger. Allerdings gebe es online nur noch die Möglichkeit, per Paypal zu zahlen, wie Sascha Kleine sagt. Die Tickets gibt es unter www.goa-festival.eu. Zudem ist auf dem Feld von Holger Kruse ein Campingplatz eingerichtet. Weitere Informationen dazu gibt es direkt bei Sascha Kleine unter Telefon (01 72) 5 96 48 81.

Besuch in der Nachbarschaft
Die Psy Vision wird man über das Veranstaltungsgelände hinaus hören, allerdings halte sich der Lautstärkepegel in Grenzen, wie Sascha Kleine verspricht. Um die Nachbarschaft auf das Goa-Festival vorzubereiten, habe er am Sonntag, 26. August 2018, sage und schreibe 26 Häuser “Richtung Friedewalde” abgeklappert. Die Wegholmer Anwohner werde er ebenfalls noch besuchen. “Wir haben die besten Nachbarn, die man sich vorstellen kann”, lobt Sascha Kleine die unmittelbar betroffenen Anwohner. Bereits im Vorjahr hatte der Psy-Vision-Veranstalter den persönlichen Kontakt zu den Wegholmern und Friedewaldern gesucht.

Lichtinstallation von Oliver Roth an der Wegholmer Mühle
Dauerhafte elektronische Musik sowie Licht- und Lasershows inmitten der Natur prägen die Psy Vision. Doch neben der audiovisuellen Kunst auf dem Veranstaltungsgelände sorgt in diesem Jahr der Mindener Lichtkünstler Oliver Roth dafür, dass die Wegholmer Mühle in einem völlig anderen Glanz erscheint. Und das Ergebnis gibt es wahrscheinlich schon in der Donnerstagnacht, 30. August 2018, zu sehen. “Der gesamte Aufbau beginnt am Mittwoch, und wir wollen in der Tat versuchen, die Lichtinstalltion an der Wegholmer Mühle schon ab Donnerstag zu zeigen – sowie Freitag und Samstag natürlich bei Einbruch der Dunkelheit”, sagt Sascha Kleine. Wie die Lichtinstallation aussehen könnte, verrät der kleine Film von der Lichtinstallation an der Dützer Mühle, die Oliver Roth auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat.

 

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Neu: Boule in Friedewalde

Boule in Friedewalde: Stefan Brandt (hintere Reihe von links), Dieter Brandt, Michael Thielking; Nicole Beermann (vordere Reihe von links), Gerhard Beermann, Angelika Dreier. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Was aus einer Bierlaune heraus entstand, hat sich mittlerweile in Friedewalde organisiert: im Dorf gibt es eine Boule-Mannschaft. Gerhard Beermann ist so etwas wie der Mannschaftsführer der momentan dreizehn Mitglieder umfassenden Boule-Gruppe. Und es dürfen gerne noch ein paar mehr werden. “Wir sind offen für alle und freuen uns, wenn wir neue Mitglieder bekommen”, sagt Gerhard Beermann. Einen Verein zu gründen sei momentan aber nicht geplant, dennoch spielt die Friedewalder Boulemannschaft in der Petershäger Stadtliga II und hatte kürzlich die Mannschaften von Hävern und Buchholz zu Gast. Gegen Buchholz gab es eine 6:8-Niederlage, gegen Hävern II feierten die Friedewalder mit 13:4 ihren ersten Saisonsieg.

Barrierefreie Doppelbahn geplant
Ausgetragen wurde der Spieltag auf der Aschebahn am Sportplatz. “Die Bahn ist grauenhaft”, sagte eine der Gästespielerinnen. Die Aschebahn sei ohnehin nur ein Prosvisorium, wie Gerhard Beermann sagt. “Wir möchte eine barrierefreie Doppelbahn bauen, weil Boule auch von Menschen mit Handicap gespielt werden kann”, so der 67-Jährige. Als Standort habe sich die Gruppe eine Fläche an der Turnhalle hin zum Radweg ausgesucht und auch schon mit der Stadt Petershagen als Grundbesitzeigentümerin gesprochen. “Wir haben grünes Licht bekommen”, sagt Gerhard Beermann. Allerdings müsse die Boulegruppe mit dem Beginn der Bauarbeiten so lange warten, bis die Sanierung der Turnhalle abgeschlossen sei. Vom Heimatverein Friedewalde gab es 1.000 Euro Unterstützung, die jeweils als 500-Euro-Spende von der Volksbank Mindener Land sowie der Sparkasse Minden-Lübbecke stammen. Angeliefert sind bereits gesponserte Betonplatten für die Umrandung.

Ein ganz einfaches Spiel
Enstanden ist die Boule-Gruppe im Sommer 2017, als sich der Fanclub von Werder Bremen, der sich oft bei Gerhard Beermann trifft, in Hävern bei Helmut Hachmeier zu Gast war. Dort war auch Uwe Schäkel, Spielleiter der Petershäger Bouleliga, die Friedewalder Fußballfans mit zur Boulebahn. “Das hat richtig Spaß gemacht”, schwärmt Gerhard Beermann. Daraufhin entsteht auch in Friedewalde eine Boulemannschaft. Boule ist ganz einfach und für nahezu jedes Alter geeignet. Vom Prinzip her muss man eine Stahlkugel möglichst nahe an eine kleine Zielkugel werfen. Im Ligaspielbetrieb gewinnt der, der zuerst 13 Punkte hat oder wer nach maximal einer halben Stunde Spielzeit die meisten Punkte hat. Boule lässt sich aber prima außerhalb einer Liga spielen.

Wer sich für das neue Sportangebot in Friedewalde interessiert, sollte sich mit Gerhard Beermann unter Telefon (0 57 04) 15 95 in Verbindung setzen. “Wir haben noch kein regelmäßiges Training, sondern sprechen uns ab”, sagt er. Mehr zur Boule-Liga: www.boule-petershagen.de

“In Friedewalde lacht mich keiner aus”

Idylle auf dem Land: Annika Lüttge (links) und ihre Familie haben nicht nur ein Bett im Garten, das als Hochbeet genutzt wird, sondern sie hatten auch Platz für weitere Betten im Haus. Hildegard Heidger (Mitte) und Ingrid Peitzmeier nutzen das Betreute Wohnen in der Familie – ein Wohnangebot für Menschen mit Behinderung mit Familienanschluss. Fotos: Anke Marholdt

Friedewalde (AM). Familie Lüttge hat ein Bett im Garten. Es wurde im Haus nicht mehr gebraucht und ist jetzt ein ideales Hochbeet für Kräuter, Salat und anderes Gemüse. Im Haus war Platz für weitere Betten, deswegen hat zunächst die Familie von Anita Lüttge und später auch ihre Tochter Annika die Türen für Gäste geöffnet. Ein Mann, der mittlerweile im Rentenalter ist, lebt seit fast 13 Jahren dort. Ingrid Peitzmeier ist vor vier Jahren nach Friedewalde umgezogen, zwei Jahre später Hildegard Heidger. Familienanschluss haben alle drei, ebenso wie ein junger Mann, der als minderjähriger unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland gekommen ist.

Für Ingrid Peitzmeier ist damit ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen: „Ich wollte gerne auf dem Bauernhof leben.“ Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist der Hof von Familie Lüttge schon lange nicht mehr, aber es gibt Ponys, Pferde, Katzen und Hunde. Das ist genau das, was sich die  65-Jährige gewünscht hat. Sie macht gerne einen kleinen Spaziergang zu den Ponys oder beobachtet die Katzen, wenn sie auf ihrem Lieblingsplatz vor dem Haus sitzt und dort gerne mit Oma Frieda, dem ältesten Familienmitglied der Familie Lüttge, einen Plausch hält. Für Hildegard Heidger war es ganz wichtig, dass ihr Hund Patita ebenso herzlich in der Familie aufgenommen wurde, wie sie selbst. Auch die Frührentnerin liebt Tiere und hat eine der kleinen Hofkätzchen mit der Flasche aufgezogen.

„Die andere Katze heißt Kai. Ich habe ihr den Namen Kai gegeben“, berichtet Peitzmeier stolz, die sich irgendwann einen Besen gesucht und den Hof gefegt hat: „Das mussten wir früher immer im Goldkreuz machen“, berichtet Peitzmeier, die seit ihrem vierten Lebensjahr auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen gelebt hat. Heute nutzt sie das Betreute Wohnen in Familien und lebt bei Familie Lüttge. Sie hat ein eigenes Zimmer und zusammen mit Hildegard Heidger eine kleine Wohnung mit Bad und Küche. Zum Mittagessen treffen sich am Wochenende alle im Untergeschoss. In der Woche ist die Runde kleiner, weil die einen bei der Arbeit sind oder an Tagesstrukturierenden Angeboten teilnehmen, die der Wittekindshof für Menschen mit Behinderung im Rentenalter anbietet.

„Hildegard hat viele Ideen, was wir kochen könnten. Wir probieren es zusammen aus. Wir haben auch schon viel frisches Gemüse aus unserem Bett im Garten verarbeitet. Sie hilft gerne beim Kochen und Backen und hat viele Handgriffe bereits gelernt“, berichtet Annika Lüttge, die sich freut, dass die beiden Frauen sich auch um die Spülmaschine kümmern und die Wäsche legen. Regelmäßig fährt Anita Lüttge mit Ingrid Peitzmeier zum Einkaufen, weil der Fußweg zu weit ist. Hildegard Heidger erledigt Einkäufe selbständig mit ihrem Fahrrad: „Radfahren habe ich erst hier gelernt, jetzt bin ich oft unterwegs und die Menschen grüßen mich freundlich. Keiner lästert, weil ich mit drei Rädern fahre“, freut sich die Frührentnerin, die früher auch mal ganz alleine in einer Wohnung gelebt hat, aber von Nachbarn Hänseleien erlebt hat auch wegen ihres Hundes Patita, der auf drei Pfoten läuft. Sie freut sich, dass sie durch das Fahrrad viel mobiler und selbständiger geworden ist. Trotzdem genießt sie gemeinsame Ausflüge und erinnert sich besonders gerne an den ersten Besuch im Dorfgemeinschaftshaus: “Da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben getanzt. Hier in Friedewalde lacht mich keiner aus!“.

Annika und Anita Lüttge und ihr Ehemann Wilhelm haben die Entscheidung, fremden Menschen in ihr Haus und in ihre Familie aufzunehmen, noch nie bereut. „Das Zusammenleben macht einfach Spaß. Wir helfen, wo es nicht alleine klappt, und überlegen gemeinsam, wenn sie uns um Rat fragen. Wir hören so oft ein Dankeschön, da lernt man die kleinen Dinge wieder zu schätzen“, berichtet Anita Lüttge, die wie ihre ganze Familie froh ist, dass sie auch selbst Unterstützung durch das Wittekindshofer Fachteam bekommt: „Regelmäßig kommt eine Mitarbeiterin vorbei und wir besprechen alles, was anliegt. Außerdem können wir zwischendurch immer anrufen und wenn wir selbst mal nicht für die Betreuung sorgen könnten, organisiert das Wittekindshofer Team eine Alternative.“

Seitdem vor wenigen Monaten ein Zeitungsbericht erschienen ist, wird vor allem Annika Lüttge, die im Lebensmitteleinzelhandel arbeitet, immer wieder angesprochen auf das Wohnangebot für Menschen mit Behinderung im privaten Lebensumfeld: Im Juli hatten sie deswegen zu einem Infotag eingeladen, denn sie wollen anderen Familien und Einzelpersonen Mut machen, die Türen für einen Menschen mit Behinderung zu öffnen: „Es gibt doch in unserer Gegend so viele Menschen, die Platz im Haus haben. Wer Familienanschluss bietet, bekommt ganz viel Schönes zurück“, sind sich alle Angehörige der Familie Lüttge einig.

Dieser Beitrag, inklusive Fotos, stammt von Anke Marholdt, Pressesprecherin Wittekindshof


Betreutes Wohnen in Familien
Betreutes Wohnen in Familien ist ein Wohnangebot mit Familienanschluss für Menschen mit Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung. Entscheidend ist nicht der Trauschein, sondern die Bereitschaft, eine Person aufzunehmen, mit ihr den Alltag zu teilen und da zu unterstützen, wo es nötig ist. Das Wittekindshofer Fachteam begleitete und unterstützt die Familien und kümmert sich um alternative Betreuung bei Urlaub und Krankheit. Beim Wittekindshofer Fachteam haben sich mehrere Personen mit Behinderung oder Beeinträchtigungen gemeldet, die Familienanschluss suchen und in der Stadt leben wollen. Deswegen sucht das Fachteam zurzeit ganz konkret auch Familien und Einzelpersonen in Minden und anderen Städten. Kontakt: Wittekindshof, SoLe-Bereichsleitung Kirsten Lüking, Telefon: (05731) 303 70-25 oder kirsten.lueking@wittekindshof.de

Weitere Infos
https://www.wittekindshof.de/wohnen/familien/

Wer sind die Veggie Sisters?

Sie sind die Veggie Sisters: Holle (links) und Anne Niemann. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Sie heißen Easy going, Posh & Spice, Prince, Cheeky Shot, 6 Pack Power und Twins. Das sind aber keine neuen Trendsportarten, obwohl sie einem Trend folgen: Fitness- und Ernährung. Hinter den englischprachigen Begriffen verbergen sich Gemüsearten. Zur Gruppe Easy going gehören etwa die Landgurke Swing, die Gurke Diamant und der Kürbis Uchiki Kuri. Heiß, scharf und pikant wird es bei Posh & Spice mit der Mexico Chili Jalapeno Fundador, der Tomatenpaprika Pritavit und der italienischen Paprika Toscana. Produziert werden die peppigen Gemüsesorten aber nicht in exotischen Ländern, sondern in Friedewalde – von den Veggie Sisters.

Geistesblitz von Tochter Merle
Anne und Holle Niemann sind die Veggie Sisters, die Gemüseschwestern. Sie sind in Friedewalde groß geworden und als Kinder über die Felder und Wiesen “gestromert”, wie sie sagen. “Meist allerdings haben wir uns auf dem großen Gartenbaubetrieb unserer Eltern aufgehalten, der bis heute unser Fixpunkt ist”, sagt Holle Niemann. Auf rund 40 Hektar Feldern zieht die Familie Niemann seit den 1950er Jahren selbst Gemüsepflanzen groß. Die Schwestern Holle und Anne dachten schon im Jahr 2016 über ein Gemüse-Sortiment speziell für junge Familien und Veggie-Fans nach. Im Team mit beyond-flora entstand die Idee und mit einem großartigen Geistesblitz von Annes Tochter Merle später der Name „Veggie-Sisters”.

International ausgerichtet
“Ich wollte immer schon mal meine eigene, neue Marke entwickeln”, sagt Anne Niemann. Mit Erfolg, denn die Veggie Sisters vertreiben ihre neuen Produkte nicht nur deutschlandweit, sondern auch in England, Holland und in der Schweiz. Anne Niemann: “Die englische Sprache der Marke soll dazu beitragen, auch international bekannt zu werden.” Mit ihrer Idee und ihrer Geschichte schafften es Anne und Holle Niemann jetzt sogar auf die Titelseite des Gartenbau-Magazins DEGA.

Veggie Sisters
Gärtnerei Anne Niemann

Galgenfeld 15
32469 Petershagen

Telefon (0 57 04) 16 42 52

www.veggie-sisters.de

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Der Sonne entgegen: Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach von Autohaus Meier. Foto: Jürgen Krüger

Strom aus Sonne

Der Sonne entgegen: Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach von Autohaus Meier. Foto: Jürgen Krüger

Der Sonne entgegen: Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach vom Autohaus Meier. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Laut Bundesverband Solarwirtschaft sind im Jahr 2017 in Deutschland 67.300 Solaranlagen neu installiert worden. Eine davon befindet sich auf dem Hallendach vom Autohaus Meier. In nur zwei Wochen installierten die Monteure die Anlage mit einer Nennleistung von 95,4 kWp (Kilowatt Peak). Dabei handelt  es sich nach Angaben von Marcel Borm vom Autohaus Meier um “360 Polykristalline Hochleistungsmodule vom Hersteller Canadian Solar CS6”.

Die Anlage liefert 40 Prozent des im Betrieb benötigten Stroms
Seit November 2017 produziert die neue Solaranlage rund 40 Prozent der benötigten Strommenge des Betriebes, speist aber zudem den nicht selbst genutzten Strom ins öffentliche Netz ein und bekommt dafür den im Erneuerbaren-Energie-Gesetz festgelegten Tarif. “Wir haben uns für die Investition entschieden, um eine Alternative zu den ständig steigenden Strompreisen zu haben”, sagt Marcel Borm. Die installierten Solaranlagen in Deutschland haben laut Bundesverband Solarwirtschaft im vergangenen Jahr knapp 40 Terrawattstunden (40.000 Millionen Kilowattstunden) Strom produziert, was rein rechnerisch ausreiche, um den Jahresstrombedarf von 11,4 Millionen Haushalten zu decken.