Die Geschichte einer Urne

Historische Urnenbestattung in Friedewalde: Daniel Bake (von links, Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V.), Anita Ostermeier, Thomas Ahrens, Ilona Wiese, Claudia Sulzbacher (RAUZWI Lebendige Archäologie Mittelweser e. V.) Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Daniel Bake kann gut erzählen. Das muss der 34-jährige auch, denn ohne die passende Geschichte hinter archäologischen Funden fehlt die Orientierung. Die Geschichte über eine in Costedt gefundene Urne ist allerdings so abenteuerlich, dass sich sogar zahlreiche Medien (WDR, Mindener Tageblatt, Neue Westfälische) als auch der Landtag von Nordhrein Westfalen dafür interessieren. Jetzt möchte der Grabungstechniker, der die Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke (GeFBML) im Jahr 2017 mit gegründet hat und dessen Geschäftsführer er ist, die Geschichte dieser Urne verfilmen. Dafür braucht er ein kleines Stück Ackerland, womit Karl-Christian Ebenau dienen kann. Der ehemalige Ortsvorsteher von Friedewalde ist Mitglied bei der GeFBML.

Vorbereitung: Claudia Sulzbacher trägt die Urne, in diesem Fall ein kleineres Duplikat des Originals, zur “Grabstätte”, während hinter ihr Ilona Wiese den Umhang von Thomas Ahrens verschließt. Foto: Jürgen Krüger

Diebe klauen die Urne und geben sie 32 Jahre später zurück

Im Jahr 1989 entdecken Archäologen unter der Leitung von Werner Best in Costedt 43 Gräber aus der jüngeren römischen Kaiserzeit (ca. 150 bis 250 n. Chr.), darunter auch die Urne, die laut Grabungsbuch “einen breiten, nach außen biegenden Rand, gut 1 cm breit, einen steil abfallenden Hals hat – etwa so wie die Uslar-II-Urnen, dann aber ein gewölbtes Unterteil”. Der Fund sorgt seinerzeit durchaus für mediales Aufsehen, was wohl auch Diebe aufhorchen lässt. Und so stehlen Unbekannte noch während der Ausgrabung die rund 1.800 Jahre alte Urne. Das Entsetzen nicht nur unter Fachleuten ist groß. Knapp 32 Jahre später, im Januar 2021, öffnet der Friedewalder Friedhelm Raute morgens seine Haustür an der Förthofstraße und findet ein Paket. Der Diplom-Ingenieur und Vorsitzender der GeFBML traut seinen Augen nicht. Im Paket liegt ein altes und beschädigtes Tongefäß. Es ist die verschollene Urne, was später zweifelsfrei nachgewiesen wird. Im Paket liegt ein Begleitschreiben mit folgendem Inhalt. “Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit überlasse ich Ihnen die Urne aus Costedt, die ich den 1980er-Jahren auf dem Gelände des Guts Rothenhoff ausgegraben habe. Dies war nicht richtig und ich entschuldige mich hiermit aufrichtig. Bitte kümmern Sie sich um das gute Stück. Vielen Dank und Grüße, ein Anonymer.“

Mit der Regieklappe in der Hand: Daniel Bake erklärt den Darstellern die folgende Szene. Karl-Christian Ebenau (rechts) beobachtet die Lage. Foto: Jürgen Krüger

Acker in Friedewalde wird Drehort

“Einen solchen Vorgang hat es in der deutschen Archäologie noch nicht gegeben”, sagt Daniel Bake, der nach eigenen Angaben ehrenamtlich für die GeFBML arbeitet. Das wiederum bringt ihn auf die Idee, die Geschichte der Costedter Urne zu verfilmen. Und diese Geschichte beginnt nun einmal vor 1.800 Jahren, als in der Urne in Costedt wahrscheinlich die Asche “einer Person älter als 50 Jahre” begraben wird. Das Geschlecht lässt sich nicht mehr festlegen, da die Urne während ihrer Zeit in Diebeshänden ausgewaschen worden ist. Auf dem Acker von Karl-Christian Ebenau am neuen Friedhof in Friedewalde stellen Daniel Bake und sein Filmteam die Bestattungszene nach. Da in die römische Kaiserzeit keine modernen Klamotten passen, bitten Daniel Bake und seine Freundin Karin Höhle, zugleich Pressesprecherin der GeFBML, den Verein RAUZWI – Lebendige Archäologie Mittelweser um Hilfe.

Der Abschluss: Thomas Ahrens (vorne), Claudia Sulzbacher (von rechts) und Ilona Wiese schauen zu, wie Anita Ostermeier die Urne mit einem Deckel abschließt. Foto: Jürgen Krüger

Im August soll der Film fertig sein

Der Verein erforscht und rekronstruiert eine archäologische Fundstelle auf einem altsächsischen Gräberfeld in Liebenau-Steyerberg. Auf dem musealen Areal finden gelegentlich Veranstaltungen mit handwerklichen Tätigkeiten und Vorführungen durch Vereinsmitglieder in frühmittelalterlicher Bekleidung, die Einblicke in das damalige Leben geben, statt. Genau das, was Daniel Bake braucht. Thomas Ahrens, Ilona Wiese und Claudia Sulzbacher schlüpfen so in ihre Gewänder und in die Rolle der Schauspieler, die die Bestattungsszene aus der römischen Kaiserzeit auf dem Acker in Friedewalde darstellen. Die Szene gehört zu einem von sieben Drehtagen, an denen Daniel Bake das Filmmaterial zusammenbekommen möchte. Es folgt die sogenannte Postproduktion, in der aus dem Material die Geschichte der Urne geschnitten wird. Aber – Geschichten erzählen, das kann Daniel Bake ja. Im August soll der Film fertig sein.

Teamarbeit: Karin Höhle (rechts), Pressesprecherin der Gesellschaft zur Förderung der Bodenpflege im Kreis Minden-Lübbecke, macht Aufnahmen von Karl-Christian Ebenau (von links), Thomas Ahrens, Daniel Bake, Anita Ostermeier und Claudia Sulzbacher (verdeckt). Foto: Jürgen Krüger

Hausanschlüsse folgen

Er kennt sich aus: Der technische Betriebswirt Markus Gromsztat führt momentan in Friedewalde die Hausbegehungen für den Glasfaseranschluss durch. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Während die ersten Sonnenstrahlen auf den nahenden Frühling hinweisen, fährt Markus Gromsztat durch Friedewalde. Der 42-jährige technische Betriebswirt aus Cloppenburg bespricht im Auftrag des Tiefbauunternehmens Jörgensen & Schmidt mit den Hauseigentümern den Glasfaseranschluss. Es geht darum, rechtssicher zu klären, wo genau der sogenannte Hausübergabepunkt (HÜP) installiert werden soll. Markus Gromsztat macht Fotos, fertigt Notizen und eine kleine Skizze an und setzt Häkchen in einem Formular. Anschließend muss der Eigentümer die Vereinbarungen unterschreiben. “Wir können ja nicht einfach so, ohne Einwilligung durch die Eigentümer, Löcher durch Hauswände bohren. Das wäre Sachbeschädigung”, erklärt Markus Gromsztat den Sinn seiner Arbeit.

Jedes Haus bekommt sein eigenes Kabel

In Friedewalde ist noch ein weiterer Kollege im Einsatz. Den vorbereitenden Anruf tätig die sehr freundliche Sarah Schwarz. Nach der Begehung lädt Markus Gromsztat die Daten in eine Cloud hoch. Dort bedienen sich die Tiefbauer, die relativ zeitnah mit den Arbeiten beginnen. “Dazwischen liegen oft nur ein paar Tage”, verrät er. Im nächsten Schritt werden die Glasfaserkabel in die Leerrohre eingeblasen, wobei jeder Haushalt eine eigene, direkte Verbindung zum Verteiler bekommen soll. “Man braucht sich dann seine Leitung nicht mehr mit anderen zu teilen”, erläutert der Fachmann.

Diekweg ist erst der Anfang

Straße ohne Namen: Die Abkürzung zwischen Lavelsloher Straße und Holzhauser Straße wurde gebaut, um den Transport der Särge von der Kapelle auf dem neuen Friedhof zum alten Friedhof zu gewährleisten. Mit dem Auto benötigt man gut eine Minute, um auf die Holzhauser Straße zu gelangen, durch den Ort zu fahren dauert es 45 Sekunden länger. Foto: Jürgen Krüger

Petershagen-Friedewalde. Pläne, Zeichungen und Karten sind nützlich, denn sie reduzieren die Wirklichkeit auf das Wesentliche. Das gilt auch für das Wirtschaftswegekonzept der Stadt Petershagen. Beschlossen und verkündet im Jahr 2017 dümpelten die Modelle eine Weile vor sich hin, bis aus daraus Realität wurde. Mit der Umgestaltung eines Teiles des Diekweges in eine Fahrbahn mit wassergebundener Decke begannen die Probleme, denn plötzlich bekamen insbesondere die Wegholmer zu spüren, welche Konsequenzen die Umgestaltung hat. Das Ergebnis der Bauarbeiten ist jetzt für jeden sichtbar und spürbar. Und das ist erst der Anfang. “Aber”, beruhigt Kay Busche, stellvertretender Bürgermeister und Leiter der Bauverwaltung, “in diesem Jahr 2021 und nächstes Jahr 2022 sind keine weiteren Rückbaumaßnahmen in Friedewalde geplant.”

Der Zustand der Verbindung zwischen Lavelsloher Straße und Holzhauser Straße ist zumindest in Teilen bedenklich. Foto: Jürgen Krüger

Ein Blick auf die Karte offenbart aber noch einige hellblau markierte Straßenabschnitte. Das sind die Wege, für die laut Planungsbüro Ge-Komm aus Melle keine “bituminöse Befestigung notwendig” sei. Die Bewertung hat die Gesellschaft für Infrastruktur, wie sich Ge-Komm selbst bezeichnet, nach Bereisung durch die Dörfer vorgenommen und in einer Kartenübersicht zusammengefasst. Die Karten für jede Ortschaft hat die Stadt Petershagen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Allerdings seien die Karten lediglich als “Handlungsgrundlage” zu verstehen, wie Kay Busche sagt. “Da ist nichts ist in Stein gemeißelt”. Entschieden werde anlassbezogen, aktuell und vor Ort.

Betroffen: Die Straße “Zur Kloppenburg”, von der Südfelder Straße bis zum ersten Haus (hinten links).
Der Brandheider Weg soll ab dem Haus von Nicole und Dirk Ruhe eine wassergebundene Decke bekommen. Foto: Jürgen Krüger

Von Friedewalde bis nach Mailand sind es rund 1.000 Kilometer. Genauso lang ist das Straßennetz der Stadt Petershagen. Da war seinerzeit die Überlegung, ob es nicht Sinn mache, einige Straßen mit wassergebundener Decke auszustatten, um Straßenunterhaltungskosten zu sparen. Das Verfahren lief mit öffentlicher Beteiligung und wurde im Februar 2017 verabschiedet. Seitdem habe die Stadt Petershagen nach Aussage von Kay Busche aber erst 6,5 Kilometer Weg umgestaltet. Und funktionsfähige Straßen würden auch nicht “geschreddert”, wie viele befürchten. “Wir müssen die Verkehrssicherheit beachten”, sagt der Diplom-Bauingenieur. Sollte die Verkehrsicherheit in Gefahr geraten, so würde die Stadt Petershagen die Verkehrsteilnehmer zunächst mit Schildern “Vorsicht Straßenschäden” warnen. Im weiteren Verlauf würde vor Ort entschieden, wie weiter zu verfahren sei. Dabei spielten auch aktuelle Entwicklungen, wie zum Beispiel die Fahrstrecken der Schulbusse, eine Rolle.

Der Kämpenweg, Verbindung zwischen Lavelsloher Straße und dem Feuerwehrgerätehaus (vorne), steht in der Liste der Straßen, für die keine bituminöse Befestigung vorgesehen ist. Foto: Jürgen Krüger
Betroffen: Das Teilstück “In den Dannen” von der Lindheide bis zum Hof des landwirtschaftlichen Lohnbetriebes Heinrich Kruse.
Betroffen: Das Teilstück vom “Bahndamm” zwischen der Straße “Auf dem Winkel” (hinten) bis zum Haus links. Die Zufahrt von der Friedewalder Straße zum IVL Baumaschinenverleih (Mitte) bleibt von den Überlegungen verschont. Foto: Jürgen Krüger
Betroffen: Der Rieheweg zwischen Lavelsloher Straße und dem ersten Haus (hinten rechts) auf dem Weg zur Kleiriehe. Foto: Jürgen Krüger
Protest: Anwohner des Rieheweges zwischen Lavelsloher Straße und Galgenheide Straße fordern auf einem selbst gestalteten Schild eine geteerte Straße, aber beschränkt auf 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Foto: Jürgen Krüger
Betroffen: Die Kleiriehe ab der Südfelder Straße in Richtung L770. In der Mitte quert der Diekweg, der als erste Straße überhaupt in Friedewalde eine wassergebundene Decke erhalten hat. Foto: Jürgen Krüger

Himmelfahrt: Mühlenlauf virtuell

Einzigartig: Marie Hermeier trägt hier die Nummer 1.000, die exklusiv an Sponsor JENZ vergeben wurde. So ganz aus der Luft gegriffen ist die Startnummer aber nicht, denn in den Jahren 2018 und 2019 zählte der Friedewalder Mühlenlauf jeweils knapp eintausend Teilnehmer. Foto: Maximilian Harre

Friedewalde. Wie im vergangenen Jahr 2020 sagt der TuS Freya Friedewalde auch dieses Jahr 2021 die Austragung des Mühlenlaufes ab, hat aber als Alternative die virtuelle Variante im Angebot. So freut sich Organisatorin Claudia Heiden auf möglichst viele Teilnehmer am Donnerstag, 13. Mai 2021 (Christi Himmelfahrt). “Ihr könnt bei euch vor der Haustür, auf der Lieblingsstrecke oder auch auf der Mühlenlaufstrecke, jedoch unter Einhaltung der aktuellen Coronaschutzverordnung, laufen”, sagt die Leiterin des Lauftreffs. In Friedewalde sind die Laufstrecken 5 Kilometer, 10 Kilometer und der Halbmarathon offiziell vermessen. Wer die originalen Strecken laufen möchte, muss das allerdings in eigener Verantwortung machen, da der TuS Freya Friedewalde nicht als Veranstalter auftritt.

Mitten drin: Claudia Heiden (blau-gelbes Shirt), Leiterin des Lauftreffs und Organisatorin des Friedewalder Mühlenlaufes, hier beim Kindertraining. Foto: Jürgen Krüger

Keine Startgebühr

Die technische Organisation der 11. Auflage übernimmt Time-Team-Jung aus Wadersloh, seit Beginn im Jahr 2010 ein verlässlicher Partner des Friedewalder Mühlenlaufes. Die Online-Plattform wird “raceresult” sein. Die virtuelle Variante beruht auf Technik und Vertrauen. Die Sportlerinnen und Sportler zeichnen ihren Lauf entweder mit dem Smartphone und einer Lauf-App auf oder mit einer GPS-fähigen Laufuhr und senden die Daten dann an “raceresult”, inklusive Foto von der App oder der Laufuhr. Wichtig sei, dass die Läufe am Himmelfahrtstag (Donnerstag, 13. Mai 2021) in der Zeit von 8 Uhr bis um 18 Uhr durchgeführt werden. Die Anmeldung für den Mühlenlauf ist sogar noch am Veranstaltungstag bis um 15 Uhr möglich. Die Ergebnisse sind dann über raceresult einsehbar. “Wir verzichten auf eine Alterklassenplatzierung, sondern es wird nur die Gesamteinläufe männlich/weiblich geben”, sagt Claudia Heiden. Hier die Wettbewerbe: 660m Bambinilauf (bis 7 Jahre), 1 km Meter Kinderlauf (6 bis 10 Jahre), 2 km Mühlenlauf, 5 km Mühlenlauf, 10 km Mühlenlauf, Halbmarathon.

Der TuS Freya Friedewalde erhebt nach eigenen Angaben keine Startgebühr. “Allerdings würden wir uns sehr über eine kleine Spende für die Kinder- und Jugendabteilung sowie für den Lauftreff freuen”, sagt Vorsitzender Arne Wohl. Da es für die jeweils drei Erstplatzierten Sachpreise gebe, bitten Claudia Heiden und Arne Wohl darum, bei der Anmeldung die Adresse mit anzugeben. Alles weitere veröffentlicht der Sportverein demnächst auf der Website des Mühlenlaufes http://muehlenlauf.friedewalde.de.

Bankverbindungen für die Spende

TuS Freya Friedewalde 1920 e.V.
Volksbank Herford-Mindener Land: IBAN DE 95 4905 0101 0060 0017 73
Sparkasse Minden-Lübbecke: IBAN DE10 4949 0070 0200 3547 00
Verwendungszweck: Spende Mühlenlauf

Auf geht’s: Der Start beim Halbmarathon des 9. Friedewalder Mühlenlaufes auf der Kleiriehe. Die Nummer 2039 trägt Stephan Bretthauer, Sieger der Mühlenkreisserie über die lange Distanz. Foto: Maximilian Harre

Start der Mühlenkreisserie verschiebt sich

Der Mühlenlauf des TuS Freya Friedewalde ist einer von neun Läufen der Mühlenkreisserie, die im vergangenen Jahr ebenfalls abgesagt worden war. Und auch für dieses Jahr ist die Durchführung der beliebten Laufserie im Kreis Minden-Lübbecke nicht gesichert. Die TG Werste hatte den 1. Lauf der Serie, den Weser-Werre-Lauf, der für den 22. März 2021 vorgesehen war, abgesagt. Der Mühlenlauf in Friedewalde am Donnerstag, 13. Mai 2021, wäre der 2. Lauf der Mühlenkreisserie gewesen, und auch der 3. Lauf beim OTSV Pr. Oldendorf drei Tage später (Sonntag, 16. Mai 2021) ist bereits abgesagt. Das bestätigte Inge Kolbe, Leiterin der Leichtathletikabetilung des OTSV, auf Anfrage. Es bleiben also nur noch sechs Läufe übrig, wobei die nächste Möglichkeit einzusteigen am Sonntag, 6. Juni 2021, bei den Lübbecker Berglöwen ist.

Festgefahren

Streitpunkt: Der durch zwei Metallpfosten gesperrte Diekweg, der mit einer wassergebundenen Decke versehen ist, hier beginnend an der Südfelder Straße in Richtung Bohnhorster Weg. Foto: Jürgen Krüger

Petershagen-Friedewade. Die Begrifflichkeit, eine “Straße zu schreddern” findet Kay Busche befremdlich. “Wir schreddern keine Straßen”, sagt der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Petershagen und Leiter der Bauverwaltung. Viel lieber benutzt der Diplom-Ingenieur den Fachbegriff “wassergebundene Decke” für die besondere Form des Fahrbahnbelages, der erstmalig in Friedewalde am Himmelfahrtstag 2019 freigegeben wurde. Die Teilnehmer des 9. Friedewalder Mühlenlaufes durften die wassergebundene Decke auf einem Teilstück des Diekweges sozusagen einweihen.

Autofahrer kacheln wie auf einer Rennstrecke

Das war dann auch schon die letzte erfreuliche Meldung von diesem Straßenabschnitt. Autofahrer hielten sich offenbar nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen, so dass Anwohner Jürgen Müller durchsetzte, dass die Stadt Petershagen die Strecke im Herbst 2020 mit Pfosten für den Durchgangsverkehr sperrt. Seitdem können nur noch Radfahrer und Fußgänger den Diekweg zwischen Südfelder Straße und Bohnhorster Weg durchgängig nutzen. Autos und Traktoren müssen einen Umweg nehmen. Das wiederum brachte einige Landwirte auf, darunter Holger Kruse. Die Wegholmer organisierten einen stillen Protest am Rande einer Fachaussschusssitzung des Petershäger Stadtrates in Windheim und haben inzwischen eine Bürgerinitiative gegründet.

Wunde verarztet: Ein Fachunternehmen hat die angesägten Pfosten wieder zusammengeschweißt. Foto: Jürgen Krüger

Angesägte Pfosten wieder zusammengeschweißt

Unrühmlicher Höhepunkt des Streites war bislang, dass Unbekannte in einer Nacht- und Nebelaktion die Pfosten ansägten. Die sind mittlerweile aber wieder zusammengeschweißt. Doch wie geht es nun weiter? Die Sperrung des Diekweges mit Pfosten sei ohnehin nur von vorübergehender Natur gewesen, hatte Kay Busche seinerzeit versichert, sondern “um Zeit zu gewinnen”. Angesichts der momentan zerfahrenen Situation, dass die einen für die Aufhebung der Sperrung sind, andere wiederum dafür, dass sie bleibt, mag der 49-Jährige nicht mehr so recht an eine einvernehmliche Lösung glauben, gibt die Hoffnung aber nicht auf.

Treckerschleuse: Hier auf dem “Promilleweg” zwischen Nordhemmern und Hille. Foto: Jürgen Krüger

Treckerschleuse könnte die Lösung sein

Eine Treckerschleuse könnte durchaus ein brauchbarer Lösungsansatz sein. Die gibt es seit Jahren auf dem sogenannten “Promilleweg” zwischen Nordhemmern und Hille. Dort ragen zwei dicke, abgerundete und von Eisen ummantelte Betonpfosten rund 22 Zentimeter aus dem Asphalt heraus. Radfahrer und Trecker können die Stelle an der Kreuzung “Grefte” / “Zum alten Markt” problemlos passieren, Autofahrer nicht. Schilder kündigen schon weit im Voraus an, was gleich auf die Fahrzeugführer zukommt. Dennoch muss der ein andere Autofahrer versucht haben, die Treckerschleuse zu überqueren – zum Preis einer neuen Ölwanne. Darauf deuten die Abschürfungen hin. Auf der anderen Seite birgt eine Treckerschleuse durchaus auch Gefahren für Radfahrer, die sich nicht zu einhundert Prozent auf die Straße konzentrieren. “Und wir müssten nachts über eine Beleuchtung nachdenken”, sagt Kay Busche.

Erste Ankündigung: Ab hier ist die Durchfahrt für Fahrzeuge, deren Bodenfreiheit nicht größer als 22 Zentimeter ist, verboten. Foto: Jürgen Krüger
Letzte Warnung: Das Schild kurz vor der Treckerschleuse an der Straße “Am alten Markt”. Foto: Jürgen Krüger

Ganz dünnes Eis

Digitale Dörfer: Die Startseite für den “Mühlenkreis 2.0” beim Bündnis ländlicher Raum. Screenshot: Jürgen Krüger

Kreis Minden-Lübbecke/Friedewalde. An dieser Stelle sollte eigentlich der Abschlussbericht des Projektes “Mühlenkreis 2.0 – Smart versorgte Dörfer” stehen. Daraus wird allerdings nichts, weil sich Projektleiterin Pia Steffenhagen-Koch weigert, die Finanzierung offen zu legen. Das Projekt endete offiziell mit einer Schlussveranstaltung im Oktober 2020, doch die Regionalmanagerin sieht sich bis heute nicht in der Lage, einen Verwendungsnachweis vorzulegen. Selbst einzelne Positionen hält sie unter Verschluss. Das wirft Fragen auf und öffnet der Spekulation Tür und Tor. Wo also sind die 111.532,97 Euro Fördergeld (Vital.NRW) geblieben? Und was hat Pia Steffenhagen-Koch zu verbergen? Ein Erklärungsversuch.

Überflüssige Umfrage, fragwürdige Leistungen

Friedewalde war frühzeitig aus dem Projekt ausgestiegen, weil die beiden Kümmerer Karl-Christian Ebenau und Jürgen Krüger schnell merkten, wohin die Reise geht. In den Dörfern kommt vom Fördergeld nämlich nichts an. Die Idee aus Friedewalde, die elf Modelldörfer mit WordPress-Seiten auszustatten und dabei Mittwald-Medien aus Espelkamp als kompetenten Partner ins Boot zu holen und die Kümmerer zu honorieren, hatten Pia Steffenhagen-Koch und die Bezirksregierung in Detmold schnell verworfen. Im Gegenteil – die Kümmerer sollten sogar für ehrenamtlich erbrachte Arbeitsstunden bürgen. Außerdem vergaben Steffenhagen-Koch und Rainer Riemenschneider, Geschäftsführer vom Projektträger Bündnis ländlicher Raum, freihändig den Auftrag für eine komplett überflüssige Umfrage an „planinvent – einem nach eigenen Angaben „Büro für räumliche Planung“. Geschäftsführer Frank Bröckling hat sich sicherlich sehr über die rund 16.500 Euro gefreut. Mehr als 50.000 Euro wies Pia Steffenhagen-Koch für das Fraunhofer IESE Institut mit Sitz in Kaiserslautern an. Und wieder stellen sich Fragen: Was haben die elf Modelldörfer dafür bekommen? Welche Leistungen hat das Fraunhofer Institut in Rechnung gestellt? Wieviel Geld ist für genau welche Leistung an das Fraunhofer Institut geflossen? Befriedigende Antworten darauf verweigert Pia Steffenhagen-Koch.

Geld geht an Beratungsunternehmen

Die Dorffunk-App kann diese Kosten nicht verursacht haben, denn die App ist nicht allein für den Mühlenkreis programmiert worden, sondern es gibt sie schon länger. Unter anderem wird sie in den Kreisen Lippe und Höxter genutzt. Es ist gut möglich, dass das Fraunhofer Institut von Anfang an den Auftrag bekommen sollte. Vertreter des Fraunhofer Instituts waren schon zur Auftaktveranstaltung eingeladen, genauso wie Vertreter der Kreise Lippe und Höxter. Eine Adaption der Umfrageergebnisse aus den beiden OWL-Kreisen hätte es auch getan, doch Pia Steffenhagen-Koch setzte sich mit ihrer Idee der eigenen Umfrage durch und half anschließend dem Fraunhofer Institut aufs Pferd. Durch diese Entscheidungen gingen den elf Modelldörfern insgesamt rund 65.000 Euro verloren. Das sind für jedes Dorf etwa 6.000 Euro, die diese in Technik und redaktionelle Schulungen hätten investieren können. Dieses Geld haben jetzt Beratungsunternehmen.

Mittwald Medien übernimmt Hosting

Auf der Internetseite des Projektes schreibt die Regionalmanagerin dazu folgendes. “In einer breit angelegten Bedarfsanalyse im Jahr 2018 konnten die Bürgerinnen und Bürger in den Modelldörfern im Rahmen von Haushaltsbefragungen, Infoveranstaltungen etc. ihre Wünsche und Bedarfe äußern. Aus den Ergebnissen wurden bedarfsgerechte Lösungen entwickelt, die den individuellen Anforderungen eines jeden Dorfes entsprechen.” Was für ein Bullshit! Bekommen haben die elf Modelldörfer neben der fertigen Dorfunk-App je eine WordPress-Seite, die zudem alle sehr ähnlich sind. Damit wurden sie alleine gelassen und mussten zur Kenntnis nehmen, dass das Fraunhofer Institut von jedem Dorf 400 Euro jährlich für das Hosting verlangt. Dazu waren die Dörfer offenbar nicht bereit, und so drohte das Projekt zu scheitern. Mittlerweile ist das Fraunhofer Institut aus dem Projekt ausgeschieden, gerettet hat das Projekt Florian Jürgens – Geschäftsführer von Mittwald Medien in Espelkamp. Er hat die elf Dorf-Websiten übernommen und hostet sie kostenfrei. Hier schließt sich der Kreis, denn genau das war die anfängliche Idee aus Friedewalde. Nur dass auf dem Umweg dorthin 65.000 Euro versenkt worden sind.

Es gibt viele Verantwortliche

Auch nach Abzug der 65.000 Euro für planinvent und das Fraunhofer Institut fehlt außerdem der Nachweis der restlichen 45.000 Euro. Wo ist das Geld geblieben? Pia Steffenhagen-Koch verweigert dazu die Auskunft, wodurch sie sich rechtlich auf sehr dünnes Eis begibt, denn sie ist nach §4 des Pressegesetzes NRW zur Auskunft verpflichtet. Verantwortlich für diesen Vorgang, der durchaus als Steuerverschwendung anzusehen ist, sind nicht nur die Regionalmanagerin Pia Steffenhagen-Koch und BLR-Geschäftsführer Rainer Riemenschneider, sondern auch die Bezirksregierung in Detmold als genehmigungspflichtige Behörde sowie der Vorstand des gemeinnützigen Vereins Bündnis ländlicher Raum, der im Februar 2021 neu gewählt wurde. Vorsitzende ist Landrätin Anna Katharina Bölling. Auch Petershagens Bürgermeister Dirk Breves gehört dem 15-köpfigen Gremium an. Vielleicht bringt ja der neue Vorstand etwas mehr Licht ins Dunkel eines gehörig aus dem Ruder gelaufenen Projektes und unterzieht dem gesamten Bündnis ländlicher Raum grundsätzlich einer Prüfung. Denn die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende.

Plötzlich wird das Projekt verlängert

Am 15. Februar 2021 schreibt Pia Steffenhagen-Koch in einer Antwort auf die Fristsetzung zur Herausgabe es Verwendungsnachweises folgendes: “Erfreulicherweise wurde Ende letzten Jahres die Verlängerung des Durchführungszeitraums für das Vorhaben seitens der Bezirksregierung Detmold bis 31.12.2022 genehmigt. Von daher wird der Verwendungsnachweis folglich erst nach Ende des neuen Durchführungszeitraumes fällig.” Warum ist das Projekt verlängert worden? Die Antwort auf diese Frage bleibt die Regionalmanagerin genauso schuldig wie die Aufklärung, wo die 111.532,97 Euro Fördergeld (Vital.NRW) geblieben sind. Bemerkenswert ist, dass der Arbeitsvertrag zwischen dem Bündnis ländlicher Raum und Pia Steffenhagen-Koch auf die Dauer des Projektes Vital.NRW, also fünf Jahre, befristet ist und demnach zum 1. März 2022 ausläuft. Es scheint so, als könne sie das Planungs- und Kommunikationsdesaster rund um das Projekt “Mühlenkreis 2.0” aussitzen. Auf der anderen Seite scheint dem Bündnis ländlicher Raum möglicherweise so langsam die Tragweite des verkorksten Projektes bewusst zu werden. Im 13. Infobrief bietet der Verein zahlreiche Online-Schulungen an. Darunter ist auch eine mit dem Titel “Erfolgreich Schreiben im Web”. Termin folgt.

“Das ist eine Sauerei”

Entsetzt: Naturschutzwächter Willi Traue hat den illegal entsorgten Müll entdeckt und umgehend die Stadt Petershagen informiert. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Als Naturschutzwächter Willi Traue bei einer Autofahrt zufällig die blauen Müllsäcke sieht, fährt es aus ihm heraus. “Das ist eine Sauerei”, schimpft der 77-jährige Friedewalder angesichts des illegal entsorgten Mülls im Wald. Sogleich beginnt er mit der Suche nach Hinweisen und erinnert sich an einen Vorfall vor drei Jahren. “Da habe ich im Müll Bewerbungsunterlagen gefunden. Der Täter ist tatsächlich ermittelt worden”, sagt der Jäger und Naturschützer. Bei diesem Müllhaufen am Rand des Meßlinger Weges, der links und rechts von der Lavelsloher Straße abgeht und parallel zur L770 verläuft, wird er nicht fündig.

Widerlich: Die deutschen Steuerzahler werden für die Entsorgung des Abfalls aufkommen müssen. Foto: Jürgen Krüger

Bußgeld zwischen 410 und 1.500 Euro

Einige hundert Meter weiter liegen die nächsten beiden Müllsäcke. Auch hier sucht Willi Traue nach Hinweisen, geht aber erneut leer aus. Mittlerweile hat er die Stadt Petershagen informiert, die den Müll abholt und fachgerecht entsorgt. Zwischen 500 Euro und 700 Euro, so die Schätzung, wird diese offensichtliche Ordnungswidrigkeit dem Steuerzahler kosten. Sollte der Täter ermittelt werden, droht ihm ein Bußgeld zwischen 410 Euro und 1.500 Euro. Das geht aus dem Bußgeldkatalog des VFR-Verlages hervor. Illegale Müllentsorgung wird nach den Angaben des Berliner Strafrechtsanwaltes Ulrich Lehmann in der Regel dann als Straftat behandelt, wenn dadurch Gewässer, Boden oder Luft nachhaltig verunreinigt werden oder wenn eine solche Verunreinigung droht. Das dürfte in diesem Fall nicht so sein, dennoch ist Willi Traue entrüstet. “Ich verstehe nicht, wie man so etwas tun kann. Mir ist das unbegreiflich.”

Nächster Fund: Willi Traue untersucht die beiden Müllsäcke, die er einige hundert Meter weiter entdeckt hat, nach Hinweisen. Foto: Jürgen Krüger

Nicht ganz dicht

Fast fertig: Ein Blick auf das Flachdach der Grundschule Friedewalde verrät, die Arbeiten liegen in den letzten Zügen. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Stadt Petershagen bringt die Grundschule Friedewalde weiter auf Vordermann. Genauer gesagt saniert ein Handwerksunternehmen das Dach der Pausenhalle. Dort sei es immer wieder zu Wassereintritt gekommen, wie Detlev Scheumann von der Sozial- und Schulverwaltung sagt. “Es handelt sich um eine normale Unterhaltungsmaßnahme.” Vor zweieinhalb Jahren hatte die Stadt bereits die Turnhalle saniert.

Gebäude aus den 1960er Jahren

Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1960. Damals ersetzte die “Zentralschule” an der Kleiriehe die kleinen Volksschulen in Wegholm, im Ortskern und in der Galgenheide sowie ein paar Jahre später auch die Schulen in Südfelde und Meßlingen. Im Jahr 1969 hatte die Grund- und Hauptschule Friedewalde 176 Grundschüler in sechs Klassen und 135 Hauptschüler in fünf Klassen. Die Klassen 5 und 6 wurden in Meßlingen unterrichtet, die Klassen 3 und 4 in Südfelde und die Klassen 1, 2 und 7 bis 9 in Friedewalde. 1971 zogen die Hauptschüler nach Petershagen. Heute ist die Grundschule Friedewalde Teilstandort des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde.

Unbekannte sägen Pfosten an

Unbrauchbar: Ein angesägter Absperrpfosten auf dem Diekweg, von der Südfelder Straße in Richtung Bohnhorster Weg betrachtet. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Unbekannte Täter haben auf dem Diekweg die vier Absperrpfosten angesägt und zunächst umgeworfen. Etwas später standen sie dann zwar wieder aufrecht, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass sie unbrauchbar sind. Die Stadt Petershagen hat den Vorfall dokumentiert und wird Strafanzeige stellen. Das bestätigt Kay Busche, stellvertretender Bürgermeister und Leiter der Bauverwaltung.

Kay Busche: “Das ist das falsche Signal”

“Ich muss jetzt erst einmal tief Luft holen”, kommentiert Busche die Aktion, die den momentanen traurigen Höhepunkt im Streit um die wassergebundene Decke auf dem gesperrten Straßenabschnitt Diekweg zwischen Bohnhorster Weg und Südfelder Straße darstellt. “Diese Aktion ist in meinen Augen das falsche Signal, um eine konstruktive Lösung des Problems herbeizuführen”, so der 54-Jährige. Er müsse nun überlegen, wie mit der Lage zu verfahren sei. Eines sei allerdings klar: Kriminellen werde sich die Stadt Petershagen nicht beugen und die Pfosten auch nicht entfernen, nur weil sie mutwillig zerstört worden seien. In jedem Fall seien mit dieser Tat Kosten entstanden, die der Steuerzahler zu tragen habe. Alle Artikel zum Wegekonzept.

Auch angesägt: Die beiden Absperrpfosten auf dem Diekweg vom Bohnhorster Weg in Richtung Südfelder Straße betrachtet. Foto: Jürgen Krüger

Rasend schnell

Mehr als bestellt: Die Live-Messung in Dielingen am Mittwoch, 3. März 2021, ergab 612,7 Mbit im Download. Fotos: Jürgen Krüger

Stemwede-Dielingen. Als Jürgen Semmler auf den Startknopf klickt, schlägt die Tachonadel sofort aus und stoppt erst bei 612,7 Mbit im Download. “Mehr als die bestellten 500 Mbit”, lobt der Dielinger, der sich seit Mitte Dezember 2020 über schnelles Internet freut. “Das ist einfach super”, assistiert Ehefrau Helga. Dass die gemessene Uploadrate bei 103,6 Mbit stoppt und nicht die vom Internetdienstleister Greenfiber verprochene 250 Mbit erreicht, liege wahrscheinlich an der verwendeten Hardware, wie Jürgen Semmler vermutet. “Das hatte mir der Techniker gleich gesagt.” Die Semmlers verwenden das Vorgängermodell der von Greenfiber favorisierten Fritz Box.

https://vimeo.com/519893069

Auch die Telefonie funktioniere. “Wir haben sogar unsere alte Telefonnummer behalten”, sagt Helga Semmler. Aber, Jürgen Semmler warnt: “Nicht selber den Telefonanschluss kündigen, sondern die Kündigung Greenfiber überlassen.” Sie hatten selber gekündigt und deshalb für ein paar Wochen weder Internet noch Telefon. Doch mit dem neuen Glasfaseranschluss gab es wieder Licht am Ende des Tunnels. Das Gute: Während der alte Vertrag noch laufe, könne man schon die schnelle Glasfaserleitung nutzen ohne doppelt bezahlen zu müssen. Der Vertrag mit Greenfiber beginne erst, wenn der Vertrag mit dem alten Anbieter ende. “Das hat uns positiv überrascht”, so Helga und Jürgen Semmler.

Sehr zufrieden: Helga und Jürgen Semmler, hier im Garten ihres Hauses in Stemwede-Dielingen.

Die Semmlers gehören zu den ersten Privathaushalten im Mühlenkreis, die vom Breitbandausbau profitieren. Zuvor waren sie bei 1&1 und mussten sich mit 3 bis 5 Mbit zufrieden geben, wenn überhaupt. “Wir sind zwischendurch immer mal wieder rausgeflogen und hatten gar kein Internet”, berichtet Helga Semmler. Mit diesen Problemen haben wohl die meisten zu kämpfen, die in den sogenannten “weißen Flecken” leben und bis Ende 2022 mit Glasfaser versorgt werden sollen. “Wir sind so froh, dass wir jetzt das schnelle Internet haben. Es funktioniert hervorragend, und auch die Zusammenarbeit mit Greenfiber verlief reibungslos”, sagen beide.

Glasfaser für Friedewalde noch im Jahr 2021

Am 1. März 2021 waren im Kreis Minden-Lübbecke 613 Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen – alle in Dielingen und Haldem. Die Zahl stammt von Enrico Nauen, Gigabit-Koordinator beim Kreis Minden-Lübbecke. Er kennt auch den weiteren Fahrplan. Nach Stemwede werde Greenfiber die Rahdener Haushalte ans Glasfasernetz anschließen. Es folgt Espelkamp, und dann sollen zeitgleich Hüllhorst und Friedewalde dran sein. Ohne sich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, schätzt Enrico Nauen, dass Friedewalde in diesem Jahr ans Glasfasernetz angeschlossen sein wird.

Eine Neuerung gibt der Gigabit-Koordinator noch heraus: Greenfiber wird den zweiten Technikstandort nicht in Minden-Todtenhausen betreiben, sondern plant eine Niederlassung bei der Wortmann AG in Hüllhorst-Tengern. Der zweite Technikstandort in Preußisch Oldendorf ist bereits in Betrieb.

Neuer Technikstandort: Die Wortmann AG in Hüllhorst-Tengern.

Volle Terminkalender

Coole Idee: Friseurmeisterin Ina Lau und ihre Kollegin Camilla (Foto) begrüßen jeden Kunden mit Vornamen und herzlichem Spruch auf einer Tafel. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Von Null auf Hundert: So lässt sich wohl der Start für die Friseure am 1. März 2021 beschreiben. Nach zweieinhalb Monaten Stillstand haben auch die beiden Friseurgeschäfte in Friedewalde ihre Türen wieder geöffnet. Die Terminkalender sind sowohl bei Nicole Ruhe als auch Ina Lau gut gefüllt. “Neue Termine gibt es erst Ende März wieder”, erklären die beiden. Hier die Kontaktdaten:

Friseur Team Schmidt
Nicole Ruhe
Telefon (0 57 04) 1 63 74

Salon Haargenau
https://www.salon-haar-genau.com
Ina Lau
Telefon (0 57 04) 95 80 68

Wegholmer wehren sich

Bald nur noch Schotter?: Der Teil des Bohnhorster Weges, der hier geradeaus vom Diekweg zur L770 führt, soll einen wassergebundenen Straßenbelag bekommen. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Käthe Müller ist sauer. Offensichtlich plant die Stadt Petershagen, einen Teil des Bohnhorster Weges sowie einen Teil des Ossenweider Weges in Wegholm zu schreddern. “Was soll das?”, fragt die 81-Jährige. “Ich fühle mich so langsam als Bürgerin dritter Klasse.” Friedewaldes Ortsbürgermeisterin Jessica König bestätigt die Pläne, die bereits im Jahr 2017 im Wegekonzept beschlossen und verkündet worden seien.

Stille Mahnwache

Die Wegholmer wollen das nicht hinnehmen und werden am heutigen Montag, 1. März 2021, eine stille Mahnwache in Windheim abhalten. Dort im Evangelischen Gemeindehaus “Haus Curia”, an der Dorfstraße 6, trifft sich um 17 Uhr der Infrastrukturausschuss des Petershäger Stadtrates. Die Wegholmer Protestler treffen sich um 16.30 Uhr. Angemeldet haben sich rund zwanzig Personen. Käthe Müller, die für die Aktion extra ein Plakat gemalt hat, hofft auf die Solidarität der Friedewalder.

Fräse soll angeschafft werden

Die Wegholmer Straßen sind laut Sitzungsvorlage zwar gar kein Thema. Allerdings soll über die Anschaffung einer Spezialfräse beraten werden. Damit sollen bereits vorhandene, wassergebundene Straßenbeläge wieder in Form gebracht werden. In Friedewalde gibt es schon eine geschredderte Straße: Teile des Diekweges, ebenfalls am Haus von Käthe Müller. Diesen Straßenabschnitt hat die Stadt Petershagen für den Durchgangsverkehr mittlerweile gesperrt. Außerdem soll sich die Qualität des Belages derart verschlechtert haben, dass es dafür an dieser Stelle die Fräse brauche, um sie wieder instandzusetzen. Auch Jessica König, Sprecherin des Infratsrukturausschusses, werde sich für die Anschaffung einsetzen, wie sie auf Anfrage sagt.

Bürgerinitiative in Gründung

Die Wegholmer wehren sich und wollen eine Bürgerinitiative gründen. Federführend sind Holger Kruse und Gerhard Sigg. Einen Namen gibt es auch schon: “Friedewalde lebt. Stoppt die Einäscherung der Straßen”.

Direkt vor der Haustür: Rechts ist das Haus von Käthe und Jürgen Müller zu sehen. Nach links beginnt der geschredderte und gesperrte Teil des Diekweges und geradeaus führt der Teil des Bohnhorster Weges, der geschreddert werden soll. Foto: Jürgen Krüger

Kleiner Piks, großer Nutzen

Auf Nummer sicher: Arzt Volker Wittig impft hier Christel Koch. Es ist durchaus eine historische Szene am Freitag, 15. Januar 2021 um 10.47 Uhr. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Mit ihren 74 Jahren weiß Christel Koch genau, was sie will. Eine Besprechung mit den Angehörigen sei nicht notwendig gewesen, sagt sie. “Ich möchte mit Corona nichts zu tun haben, deshalb lasse ich mich heute auch impfen. Da gehe ich auf Nummer sicher”, so die Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims Kruse. Sie ist die erste, wahrscheinlich in der gesamten Stadt Petershagen, die gegen Covid-19 geimpft ist. An diesem Freitag, 15.Januar 2021, sind noch weitere 113 Personen in der Pflegeeinrichtung dran: alle Bewohner und 85 Prozent der Mitarbeiter, worauf Margitta Kruse, Geschäftsführerin des Alten- und Pflegeheims Kruse, sichtlich stolz ist.

Sie sieht genau hin: Medizinstudentin Hannah Wittig beobachtet, wie ihr Vater Volker eine Impfspritze aufzieht.

Tochter Hannah impft den Vater

Allgemeinmediziner Volker Wittig führt die Impfung, die den ganzen Tag dauern wird, durch. Der 61-Jährige hat seine Tochter Hannah mitgebracht. Die 21-jährige Medizinstudentin wird später ihren Vater impfen. “Die Impfung ist die Grundlage dafür, die Pandemie in den Griff zu bekommen”, sagt Volker Wittig. Die Argumente von Impfgegenern kann er nicht nachvollziehen. “Es gibt nur ganz wenige medizinische Gründe, eine Impfung nicht durchzuführen. Was Impfgegner ins Feld führen ist Kokolores”, sagt der Arzt.

In kleinen Fäschchen: Der Imfpstoff von BioNTech/Pfizer, hier im Kühlschrank des Alten- und Pflegeheims Kruse.

Volker Wittig lobt die Organisation

Der Imfpstoff von BioNTech/Pfizer war am Morgen aus Düsseldorf angeliefert worden. Per Express mit einem Sprinter, in den eine Kühlung verbaut ist. Bei Ankunft und Lagerung im Kühlschrank bleiben zwei Tage Zeit, um den Wirkstoff zu verimpfen. Zur Vorbereitung der Injektionsspritzen helfen neben Arzt-Tochter Hannah noch Margitta Kruse, die unter anderem ausgebildete Pflegefachkraft ist, und ihre Tochter Tabea mit. Die 26-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin (Bachelor of Science) hat die Impfaktion organisiert und fängt sich ein Lob von Volker Wittig ein. “Besser kann man das nicht vorbereiten”, sagt er. Eine Impfdosis enthält 0,3 Milliliter Impfstoff. Tabea Kruse hat einen exakten Plan ausgearbeitet, in welcher Reihenfolge die Impfung durchgeführt wird.

Teamarbeit: Margitta Kruse (von links), Hannah Wittig, Volker Wittig und Tabea Kruse bei der Vorbesprechung.

Bislang nur ein Corona-Fall

Dass das Alten- und Pflegeheim Kruse die erste Einrichtung in der Stadt Petershagen ist, die die Corona-Impfung durchführt, hat auch damit zu tun, dass es dort keine Corona-Fälle gibt. “Wir hatten in der gesamten bisherigen Pandemie-Zeit einen einzigen Corona-Fall und sind glücklich, dass wir eine Ausbreitung verhindert haben”, sagt Einrichtungsleiter Simon Kruse, Sohn von Margitta Kruse und Bruder von Tabea. Der 31-Jährige hebt die Disziplin und das Verständnis von Bewohnern und deren Angehörigen hervor. “Auch die Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass es zu keiner Ausbreitung bei uns im Haus gekommen ist. Wir sind stolz auf unser Personal”, lobt Simon Kruse. Das strenge Hygienekonzept habe sich bewährt. So würden zum Beispiel zweimal pro Woche Schnellests bei allen Bewohnern und dem Personal durchgeführt. Auch die Besucher müssten sich einem Schnelltest unterziehen und 15 Minuten auf das Ergebnis warten, bevor sie die Einrichtung betreten dürften. Die Heimleitung habe Kerneinlasszeiten von 9 Uhr bis um 11 Uhr und von 15 Uhr bis um 17 Uhr definiert und eine Terminvergabe eingerichtet.

Konzentriert: Hannah Wittig zieht Kochsalzlösung in die Spritze.

Noch sieben Tage Disziplin

Wenn die erste Impfung erledigt ist, brauchen Bewohner, Personal und Angehörige weitere Disziplin. “Erst nach etwa sieben Tagen gilt man als minimal geschützt”, erklärt Tabea Kruse. Diese Zeit wird Christel Koch auch noch überstehen. Genauso wie die zweite Imfpung in drei bis vier Wochen. Sieben Tage nach der zweiten Impfung ist von einer Immunisierung auszugehen. Die gebürtige Stadthagenerin, die in Wegholm und Südhemmern gewohnt hat, lebt seit gut drei Jahren im Alten- und Pflegeheim Kruse und fühlt sich hier geborgen. “Ein hervorragendes Heim”, lobt sie. Dennoch freue sie sich natürlich, wenn sie Besuch von Tochter Claudia sowie den Enkelkindern Verena (24) und Marlon (21) bekommt – wenn alles gut geht, auch gerne wieder mit einer festen Umarmung.

Mieten und Kaufen

Hitachi Kompakt-Radlader und Minibagger.
Rolf Lamker

Friedewalde. “Einfach mieten” – das ist das Motto des IVL Baumaschinenverleihs in Friedewalde. Was das heißt, wissen die Kunden von Rolf Lamker und Kirstin Schürer zu schätzen: keine Kaution, zuverlässige Abwicklung, Zahlung per Rechnung. Den perfekten Service anzustreben, ist der Anspruch der beiden. “Auch wenn es nicht immer gelingt, aber wir versuchen es”, sagt Rolf Lamker. Der 56-Jährige baut sein Geschäft aus und hat nun Neumaschinen zum Verkauf: IVL (Industrieverwertung Lamker) ist seit dem 1.Januar 2021 Kompaktmaschinen-Partner (KMP) der Firma Kiesel.

Giant G2500 X-Tra HD
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Reparaturen, Wartung, Service und Ersatzteile

Im Angebot sind Baumaschinen der Hersteller Hitachi und Giant. Von Hitachi vertreibt Rolf Lamker Kompakt-Radlader mit bis zu 80 PS sowie Mini- und Kompaktbagger bis 10 Tonnen. Von Giant alle Modelle von Kompakt-Radladern. Rolf Lamker verantwortet als Generalvertrieb die Landkreise Nienburg, Schaumburg und Diepholz, bedient aber grundätzlich alle Kunden. “Wir nehmen auch gebrauchte Maschinen in Zahlung”, verspricht er. Mit dem Kauf einer Baumaschine lässt Rolf Lamker seine Kunden nicht allein: Reparaturen, Wartung, Service und Ersatzteile ergänzen das Angebot. Selbst eine Finanzierung sei möglich.

Giant im Winterdienst
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Vorführpark in Planung

Ab März möchte Rolf Lamker an seinem Firmensitz in Friedewalde eine Auswahl an neuen Baumaschinen vorhalten, damit sie die Kunden direkt, aktiv und intensiv testen können. “Wir sind momentan damit beschäftigt, einen Vorführpark aufzubauen”, sagt Rolf Lamker. “Mir fehlt nur noch ein griffiger Name dafür. Für Vorschläge wäre ich sehr dankbar.”

Giant mit Holzgreifer
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Ein leiser Abschied

Gewohnte Handbewegung: Matthias Schweitzer dreht den Schlüssel an der Haustür um. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. “Wenn ich ein letztes Mal den Schlüssel umdrehe, dann wird es sicherlich noch einmal hart.” Mit Unbehagen sieht Matthias Schweitzer dem 31. Januar 2021 entgegen. Es ist ein Sonntag. Dann übergibt er sein Elternhaus an die neuen Eigentümer, die Familie Bicakci aus Hiddenhausen. Die möchte aus dem ländlichen Anwesen zwei Wohneinheiten machen. Dann ist das Schuhhaus Schweitzer endgültig Geschichte, nach mehr als 120 Jahren. Mit dem Erlös ist Matthias Schweitzer schuldenfrei. Der 56-Jährige hat dann auch noch etwas Startkapital übrig, um sich mit seiner Partnerin Brigitte ein neues Leben aufzubauen. Es wird ein leiser Abschied aus seinem Geburtsort werden.

Zieht weg: Schuhmachermeister Matthias Schweitzer, hier vor seinem Elternhaus in Friedewalde.

Umzug nach Eickhorst

Das Paar hat sich bereits ein Domizil in Eickhorst ausgesucht. Doch noch wohnen beide mit Brigittes Tochter Ann-Katrin sowie zwei Hunden und einer Katze im Haus von Matthias Schweitzer am Schloort 6 in Friedewalde. Es ist auch noch einiges zu tun, bis sie die 130 Quadratmeter große Doppelhaushälfte in der Gemeinde Hille beziehen dürfen. So folgt noch ein klärendes Gespräch, welchen Hausrat der neue Eigentümer übernimmt, und was Matthias Schweitzer abtransportieren muss. Immerhin beträgt die Wohnfläche seines Wohn- und Geschäftshauses in Friedewalde 250 Quadratmeter. “Da kommt ganz schön was zusammen”, sagt der Schuhmachermeister. “Wir hoffen, dass der Umzug nach Eickhorst im Januar klappt.”

Schöne Lage: Das Wohn- und Geschäftshaus von Matthias Schweitzer am Schloort 6 in Friedewalde.

Schulden zu hoch, Gläubiger ungeduldig

Vielleicht kommt Matthias Schweitzer dann auch etwas zur Ruhe, denn die vergangenen vier Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Er hatte den 1896 gegründeten Familienbetrieb in vierter Generation geführt. Sein Ur-Großvater Heinrich, sein Großvater Wilhelm und sein Vater Alfred waren alle Schuhmachermeister – genauso wie Matthias Schweitzer auch. Doch das kleine Geschäft geriet in Schwierigkeiten. Und so kündigte Matthias Schweitzer die Schließung für den 30. April 2017 an. Er fing ganz unten wieder an“, wie er damals selbst sagte. Die Hoffnung, das Haus und die Geschäftsräume halten zu können, erfüllten sich nicht. Die Schulden waren zu hoch und die Gläubiger zu ungeduldig.

Ein Spießrutenlauf

Was Matthias Schweitzer durchgemacht hat, erinnert teilweise an einen Spießrutenlauf. Bei der Volksbank Herford-Mindener Land, dem größten Gläubiger, erhielt er am Ende nicht einmal mehr einen Gesprächstermin. Die hatte den Fall längst an die VR-Inkasso GmbH in Hannover abgegeben. Und die machte Druck. Auch das Finanzamt Minden sowie die Stadt Petershagen verlangten, die offenen Verbindlichkeiten zu begleichen. Der Verkauf seines Elternhauses war die letzte Patrone von Matthias Schweitzer, um der drohenden Zwangsversteigerung zu entgehen. Dafür brauchte er auch die Unterschriften für die Verzichtserklärung auf Wohnrecht von seiner Mutter Lisa (82) und von seinem Vater Alfred (87), die beide im Alten- und Pflegeheim Kruse leben. Ein schwerer Gang. “Das ist alles eine große Scheiße”, sagt Matthias Schweitzer, wobei seine Stimme zittert. “Ich habe alles versucht, aber es gab für mich keinen anderen Weg.”

Sein Arbeitsplatz: Ein Blick in die Werkstatt von Matthias Schweitzer. Die muss er nun räumen und baut sie in Bünde-Spradow wieder auf.

Reparaturen weiterhin möglich

Mit dem Verkauf des Anwesens endet am 31. Januar 2021 auch der Betrieb des DHL-Shops, den Matthias Schweitzer am 3.April 2018 eröffnet hatte. “Der Vertrag ist zum 31.Januar 2021 gekündigt”, sagt er. Weitermachen möchte er aber mit der Reparatur von Ledersachen wie Schuhen, Taschen oder Reitsportartikeln. Dazu wird er seine Werkstatt ausräumen und in Bünde-Spradow wieder aufbauen. Das hat ihm sein neuer Chef Tim Wegener (www.wegener-schuhe.de), für den er seit geraumer Zeit arbeitet, zugesagt. Wegener hat in Spradow vom Modehaus Deppermann eine Halle gekauft, in der er die komplette Produktion von orthopädischen Schuhen verlagern wird. Matthias Schweitzer arbeitet dann an vier Tagen für Tim Wegener und weitere anderthalb Tage für sich selbst. “Für meine Stammkunden bin ich also weiterhin da”, sagt er. Aufträge nimmt er unter folgender Rufnummer (01 70) 310 20 10 entgegen.

Parzelle für die Zuchthühner

Seine sechs Zuchtgänse haben bei Thorsten Buchholz in Wegholm Unterschlupf gefunden. Für die zwanzig Ramelsloher Zuchthühner hat Matthias Schweitzer eine Lösung in der Gemeinschaftszuchtanlage des Rasse- und Geflügelzuchtvereins Meinefeld bei Stadthagen eine Lösung gefunden. Dort habe er eine 300 Quadratmeter große Parzelle gekauft. Alle zwei, drei Tage fahre er dorthin, um nach dem Rechten zu sehen.

Volksbank schließt Filialen

Nur noch Selbstbedienung: Die Friedewalder Geschäftsstelle der Volksbank Herford-Mindener Land. Foto: Jürgen Krüger

Petershagen-Friedewalde. Die Volksbank Herford-Mindener Land schließt ab Montag, 21. Dezember 2020, “bis auf Weiteres” weit mehr als die Hälfte ihrer Geschäftsstellen und Hauptgeschäftsstellen. Betroffen ist auch die Filiale in Friedewalde. Als Grund nennt das Unternehmen, Partner unserer Website, die “aktuelle dramatische Entwicklung der Corona-Pandemie”. Von den insgesamt 38 Geschäftsstellen mit persönlichem Schalterbetrieb sind dann nur noch 14 geöffnet. Dazu gehören Hille, Petershagen, Lahde und zwei Filialen in Minden (Königstraße und Markt).

SB-Terminals weiter zugänglich

Der Selbstbedienungsbereich (SB) aller Geschäftsstellen soll aber “zu den gewohnten Öffnungszeiten zur Bargeldversorgung oder zur Abwicklung von Bankgeschäften am SB-Terminal zur Verfügung stehen”. Auch die 13 SB-Geschäftsstellen sollen geöffnet bleiben. Für weitere Informationen klicken Sie hier.

Grundschüler pflanzen Obstbäume

Mit Hingabe: Grundschüler pflanzen Obstbäume mit Sascha Traue (rechts).

Maaslingen. Die Kinder der Klasse 3/4c des Grundschulverbundes Eldagsen- Friedewalde konnte ihr Glück kaum fassen. Unter all den Vorgaben, Einschränkungen und wenig weihnachtlichen Momenten in der Schule, konnten sie aktiv etwas tun. Weg vom täglichen Hände desinfizieren und einer festen Sitzordnung nach Plan, ging es mit Sascha Traue von der Biologischen Station Nordholz nach draußen.

Danke an Jenz und Damke

Die Förderung der Umweltbildung ist am Grundschulverbund schon seit Jahren ein fester Bestandteil des Schulprogramms. Durch die großzügige Unterstützung der Firmen Jenz und Metallbau Damke, kann die sogenannte „Flatrate“ für die Schule schon seit Jahren an beiden Standorten finanziert.

Warmer Kakao zum Frühstück

Mit der tollen Unterstützung der Eltern, der Klassenlehrerin und der Familie Zimmer vom „Wüntken Hof“ pflanzten die Kinder an einem Schulvormittag an der frischen Luft und bei herrlichem Wetter in Maaslingen Obstbäume. Während der Arbeit in kleinen Gruppen durften die Kinder ihren Mund-Nase-Schutz ablegen und tatkräftig mitarbeiten. Zum Frühstück gab es warmen Kakao von der Familie Zimmer, und mit dem nötigen Mindestabstand konnte gefrühstückt und gefachsimpelt werden. Zum Abschluss entstand ein schönes Gruppenfoto mit allen Beteiligten.

Abfuhrtermine jetzt digital

Die neue gelbe Tonne: Die erste Leerung in Friedewalde ist am Freitag, 22. Januar 2021. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Am Freitag, 22. Januar 2021, wird es in Friedewalde eine Premiere geben. Dann nämlich holt das Entsorgungsunternehmen PreZero erstmalig die neuen gelben Tonnen, die die gelben Säcke für Verpackungsmüll ersetzen, ab. Das geht aus dem Abfallkalender hervor, den die Stadt Petershagen jetzt veröffentlicht hat. Den gibt es in gedruckter Version und digital. Die digitale Variante hat die Option, individuell für seine Straße einen Kalender für sein Smartphone zu abonnieren, der die Abfuhrtermine automatisch dort einträgt. Sogar eine Erinnerungsfunktion im Kalender selbst und zusätzlich per E-Mail ist möglich. Hier der Link zum digitalen Abfallkalender der Stadt Petershagen: https://petershagen.mein-abfallkalender.de/

Ein Stern über dem Stall

Weithin sichtbar: Der leuchtende Stern über dem Stall von Niedringhaus Agrar. Passen dazu drei Weihnachtsbaum-Installationen. Foto: Helge Niedringhaus

Friedewalde. Seit dem ersten Adventswochenende leuchtet Friedewaldes höchster Stern auf der Getreidesiloanlage von Niedringhaus Agrar – und zwar in einer Höhe von 23 Metern über dem Erdboden. Stefan Wrede hat die Eisenkonstruktion mit einem Durchmesser von knapp drei Metern in mühevoller Handarbeit geschweißt. Zu dritt erfolgte, bei winterlichen Temperaturen in luftiger Höhe, die Montage des mehr als 40 Kilogramm schweren Prototyps. Die Arbeit hat sich offensichlich gelohnt, denn viele Vorbeifahrende haben ihre Freude über den leuchtenden Stern schon zum Ausdruck gebracht. “Das freut auch uns”, sagt Helge Niedringhaus und wünscht allen eine gesegnete Adventszeit. Stern und Weihnachtsbäume leuchten täglich von 5 Uhr bis um 9 Uhr sowie von 16 Uhr bis um 23 Uhr.

Kreis blitzt mit Laser

Drei Streifen: Die neue Blitzersäule an der L770 (links) in Höhe der Pohlschen Heide, die in diesem Fall nur in die östliche Fahrtrichtung Petershagen messen kann. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde/Mindenerwald. Der “Starenkasten” an der L770 hat ausgedient. Der Kreis Minden-Lübbecke, zuständig für die Geschwindikeitskontrolle im Mühlenkreis, hat den grauen Kasten an der Pohlschen Heide durch eine moderne Blitzersäule mit Lasertechnik ersetzt. Erlaubt sind dort 70 km/h. Erste Gerüchte, die neue Biltzersäule könne in beide Richtungen messen, bestätigen sich nicht. Dafür hätte die Blitzersäule vier dunkel-rote Ringe haben müssen, sie hat aber nur drei und kann deshalb zwar zwei Fahrspuren, aber nur in eine Fahrtrichtung messen. In diesem Fall ist es die östliche Fahrtrichtung von Espelkamp nach Petershagen. Hinter der dunkel-roten Abdeckung im oberen Bereich der Säule befindet sich laut Fahrzeugportal mobile.de die Beleuchtungseinheit mit den Blitzern. Die Messeinheiten samt Kameras befinden sich hinter in den Ringen darunter.

Gelbe Tonne rollt an

Gleich zwei auf einmal: Andrea Lüttge vom Kultverein Stemmer liefert hier die neue Gelbe Tonne in Friedewalde an. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Das Entsorgungsunternehen PreZero aus Porta Westfalica hat damit begonnen, im Kreis Minden-Lübbecke die neuen gelben Wertsstofftonnen zu verteilen. Das macht PreZero aber nicht allein, sondern hat sich Hilfe geholt. In Friedewalde beliefern zum Beispiel Mitglieder des Kultvereins Stemmer die Haushalte mit den relativ großen Tonnen. Nutzen können die Bürgerinnen und Bürger die neuen Wertstofftonnen aber ab dem 1. Januar 2021. Bis dahin soll der Verpackungsmüll wie gewohnt in den gelben Säcken an die Straße gestellt werden.

Friedhof in erbärmlichem Zustand

Freie Sicht: Durch den Heckenschnitt ist der Friedhof von außerhalb ohne Probleme einsehbar. Allerdings offenbart sich dem Betrachter auch der miserable Zustand der Wege. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Stadt Petershagen hat die Hecke auf dem neuen Friedhof geschnitten. Dem einen dürfte das deutlich zu weit gegangen sein, der andere findet es gerade richtig. Das weiß auch Kay Busche von der Bauverwaltung. “Die Hecke wächst wieder nach”, beruhigt er. Desweiteren haben Mitarbeiter des Bauhofes und Friedhofspflegerin Marlene Barrelmeyer versucht, mit Heißluft die Wege von Unkraut zu befreien. Allerdings mit mäßigem Erfolg. “Wir dürfen kein Gift mehr einsetzen sondern nur noch mechanische Verfahren. Da wird es schwierig, den gewünschten Erfolg zu erzielen”, so Kay Busche weiter. Es komme unter anderem auf regelmäßige Behandlung an. Und bei 18 Friedhöfen, die die Kommune noch zu pflegen habe, seien Mitarbeiter des Bauhofes in etwa alle zwei Wochen in Friedewalde vor Ort. Friedewalder Bürgerinnen und Bürger hatten den Friedhof im Jahr 2015 ehrenamtlich auf Vordermann gebracht. Genutzt hat das offensichtlich nur kurzfristig.

Saubere Arbeit: Die Mitarbeiter des Bauhofes haben der Hecke am Friedhof einen ordentlichen Schnitt verpasst.
Hartnäckig: Das Unkraut auf den Wegen lässt sich offenbar von der mechanischen Behandlung mit Heißluft wenig bis gar nicht beeindrucken.

Vorübergehend dicht

Stopp: Ab hier geht es auf dem Diekweg nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad weiter. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Seit Mai 2018 ist ein Teil der Straße Diekweg mit einer  sogenannten “wassergebundenen Decke” ausgestattet, wie im Wegekonzept von 2017 beschlossen. Das heißt, sie ist nicht mehr geteert. Zusätzlich hatte die Stadt Petershagen die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge verboten, für den landwirtschaftlichen Verkehr, Radfahrer und Fußgänger hingegen war die Strecke frei. Doch offensichtlich haben viele Autofahrer das Verkehrsschild mehr als nützlichen Hinweis als ein Verbot aufgefasst. Jetzt hat die Stadt Petershagen Pfosten aufgestellt, so dass Autofahrer, aber auch Traktoren, vom Bohnhorster Weg und von der Südfelder Straße her nicht mehr in den Diekweg einfahren können. Den betroffenen Landwirten bleibt nur die Zufahrt über die Kleiriehe.

Sackgasse: Autofahrer werden gezwungen, auf der Südfelder Straße (rechts) zu bleiben.

Polizeikontrollen bringen nichts

“Die wassergebundene Decke auf dem Diekweg ist sehr gut. Sie ist aber offensichtlich so gut, dass viele Autofahrer trotz des Verbotes den Diekweg weiterhin benutzen. Und das teils mit hoher Geschwindigkeit. Damit zerstören sie die Infrastruktur der wassergebundenen Decke”, rechtfertigt Kay Busche von der Bauverwaltung die Sperrung. Auch Polizeikontrollen hätten nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Allerdings sei die Sperrung nicht in Stein gemeißelt. “Wir mussten jetzt handeln, um Zeit zu gewinnen. Wir haben momentan noch keine Lösung, allerdings werde ich Anfang des Jahres das Thema in die politischen Gremien tragen”, verspricht Kay Busche, der sich bereits mit Ortsbürgermeisterin Jessica König und Landwirt Holger Kruse getroffen und ausgetauscht habe.

Apotheke: Lieferservice in Corona-Zeiten

Neuer Lieferservice: Den bietet die Apotheke Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Apotheke Friedewalde hat ihren Lieferservice in Zeiten der Corona-Pandemia angepasst. “Wir liefern wochentags täglich und kostenfrei, sowohl Arzneimittel als auch alle anderen Artikel unseres Sortiments”, verspricht Mitarbeiterin Lisa Themann. Für ihre Kunden hat die Apotheke einen Flyer zum Ausdrucken gebastelt.

Hier die fünf Wege zur Bestellung
Telefon (0 57 04) 15 15
Telefax (0 57 04) 1 61 72

E-Mail: info@apotheke-friedewalde.de
Internet: www.apotheke-friedewalde.de
Online-Service: https://ihreapotheken.de

Aktionstag der Apotheke

Das richtige Produkt: Auch darum geht es beim Aktionstag der Apotheke Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Apotheke Friedewalde führt am Dienstag, 6. Oktober 2020, einen Aktionstag “Pflegehilfsmittel und Inkontinenzprodukte” durch. Dabei geht es um Fragen wie “Möchten Sie trotz Inkontinenz am aktiven Leben teilnehmen?” oder “Sie haben selbst einen Pflegegrad oder pflegen eine Person zu Hause, die einen Pflegegrad besitzt?” Antworten darauf liefert das Team der Apotheke am Aktionstag, für den eine Terminvereinbarung notwendig ist. Entweder direkt in der Apotheke Friedewalde oder telefonisch unter (0 57 04) 15 15.

Handballerinnen steigen in Bundesliga auf

Jubel: Die A-Mädchen des HSV Minden-Nord sind in die Handball-Bundesliga aufgestiegen. Hier feiern sie ihren 32:31-Sieg über den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck. Foto: Christian Bendig

Friedewalde/Minden. Die Handballabteilung des TuS Freya Friedewalde feiert den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Die A-Mädchen des HSV Minden-Nord sind in die Handball-Bundesliga aufgestiegen. Die Mannschaft von Trainer Olaf Wittemeier legte den Grundstein für den Erfolg mit einem 32:31-Sieg im ersten Spiel der Aufstiegsrunde gegen den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck. Neben dem HSV steigen noch der TV Verl und HTV Hemer in Deutschlands höchste Spielklasse auf.

Aufstieg auf Rückfahrt

Die Chance für den Bundesligaaufstieg war noch nie so groß wie in diesem Jahr, denn von den vier teilnehmenden Mannschaften aus dem Handballverband Westfalen steigen drei auf. Dem Sieg über Bielefeld/Jöllenbeck folgte eine 24:27-Niederlage gegen den TVG Verl. Den Aufstieg feierte die Mannschaft des HSV Minden-Nord auf der Rückfahrt von Verl nach Hause. Per Liveticker verfolgten sie den 24:18-Sieg von HTV Hemer über Bielefeld/Jöllenbeck. Aufgrund des gewonnen direkten Vergleichs war der Aufstieg für den HSV perfekt. Die letzten beiden Spiele in Hemer waren überflüssig.

Drei Vereine betreiben den HSV Minden-Nord

Der HSV Minden-Nord ist der gemeinsame HandballSpielVerbund des TuS Freya Friedewalde, des TV Stemmer und des TuS Minderheide. Gegründet wurde der HSV im Jahr 2012 als Zusammenschluss der HSG Stemmer/Friedewalde (gegründet 1994) mit der Handballabteilung des TuS Minderheide.

Wir haben die Wahl

Schön bunt: So sehen die Wahlzettel für die Kommunalwahl 2020 aus – Landrat (orange), Kreistag (weiß), Bürgermeister (grün) und Stadtrat (blau). Foto: Jürgen Krüger

Petershagen. Am Sonntag, 13. September 2020, wählen die Bürger*innen von Nordrhein Westfalen ihre politischen Vertreter vor Ort. Dabei stellt sich die politische Landschaft in Friedewalde sehr übersichtlich dar. Nur die CDU hat im Dorf noch eine eigene Ortsgruppe. Alle anderen Parteien sind in den Petershäger Stadtverbänden organisiert. Drei Frauen und ein Mann aus Friedewalde stellen sich zur Wahl: Jessica König (CDU) und Margret Spönemann (Grüne) kandidieren für den Stadtrat, Corinna Stöxen (Grüne) und Alfred Borgmann (CDU) für den Kreistag Minden-Lübbecke, wobei Corinna Stöxen nicht direkt gewählt, sondern nur über die Parteienliste in den Kreistag einziehen kann.

Stichwahlen am 27. September

Spannend dürften die Wahlen des Petershäger Bürgermeisters sowie des Landrates sein. Stichwahlen am Sonntag, 27.September, sind insbesondere bei den Landratswahlen durchaus wahrscheinlich. Nicht ganz so spektakulär wird wohl in Friedewalde die Wahl des Ortsbürgermeisters ausfallen. Mit Jessica König (CDU) gibt es momentan nur eine Bewerberin, die alle Voraussetzungen erfüllt und auch Ortsbürgermeisterin werden möchte. Margret Spönemann (Grüne) hatte im Vorfeld auf das Amt verzichtet. Alle anderen Direktkandidaten wohnen nicht in Friedewalde. Björn Nommensen (Grüne) wohnt in Gorspen-Vahlsen, Jaqueline Lauf (CDU) in Meßlingen, Susanne Huxoll (SPD) in Wietersheim und die erst 20-jährige Sanja Angelina Deppendorf in Wasserstraße.

Landrat Minden-Lübbecke (Oranger Wahlzettel)

  • Anna Katharina Bölling (CDU)
  • Ingo Ellerkamp (SPD)
  • Siegfried Gutsche (Grüne)
  • Thomas Röckemann (AfD)

Kreistag Minden-Lübbecke (Weißer Wahlzettel)

  • Alfred Günter Borgmann (CDU)
  • Susanne Steuber (SPD)
  • Katja Maria Sonntag (Grüne)
  • Günter Wehmeyer (FDP)
  • Karl Heinrich Wilhelm Pundt (AfD)
  • Florian Kai Olavi Gierke (Linke)
  • Kurt Heinrich Riechmann (FWG Mühlenkreis)
  • Wilfried Seele (UB-UWG)

Bürgermeister Petershagen (Grüner Wahlzettel)

  • Dirk Breves (CDU)
  • Jens Wölke (SPD)
  • Lydia Behnke (AfD)

Stadtrat Petershagen (Blauer Wahlzettel)

Maaslingen/Meßlingen/Südfelde/Friedewalde-Brandheide (Wahlbezirk 014)

  • Jaqueline Lauf (CDU)
  • Susanne Bärbel Annemarie Huxoll (SPD)
  • Björn Nommensen (Grüne)
  • Günter Wehmeyer (FDP)
  • Elke Kreutze (AfD)

Friedewalde, außer Brandheide (Wahlbezirk 015)

  • Jessica König (CDU)
  • Sanja Angelina Deppendorf (SPD)
  • Margret Marie Spönemann (Grüne)
  • Hermann Heinrich Eitemüller (FDP)
  • Lothar Manfred Kreutze (AfD)

Kommunalwahl 2020

  • Am Wahlsonntag, 13. September 2020, gibt es vier Wahlzettel, zwei für den Kreis Minden-Lübbecke (Landrat und Kreistag) und zwei für die Stadt Petershagen (Bürgermeister und Stadtrat). Die Legislaturperiode beträgt für alle Ämter fünf Jahre.
  • Neue Wahlbezirke: Aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes Nordrhein Westfalen vom 20. Dezember 2019 gibt es sowohl in der Stadt Petershagen als auch im Kreis Minden-Lübbecke neue Wahlbezirke, die in ihrer Größe (Anzahl der Einwohner und Wahlberechtigten) nicht mehr als 15 Prozent vom rechnerischen Mittelwert (Zahl der Einwohner/Wahlberechtigte geteilt durch die Anzahl der Wahlbezirke) abweichen dürfen.
  • Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es 30 Wahlbezirke, in der Stadt Petershagen 15 Wahlbezirke.
  • Im Kreis gehört Friedewalde zum Wahlbezirk 20 (u.a. mit Eldagsen, Südfelde, Holzhausen II, Nordhemmern, Hartum, Südhemmern u.v.a.)
  • In der Stadt Petershagen gehört Friedewalde im Wesentlichen zum Wahlbezirk 15, mit Ausnahme der Brandheide. Die gehört mit den Ortschaften Maaslingen, Meßlingen und Südfelde zum Wahlbezirk 14.
  • Der Kreistag Minden-Lübbecke hat 60 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 30 Direktkandidaten und 30 Listenplätzen. Der Stadtrat Petershagen hat 30 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 15 Direktkandidaten und 15 Listenplätzen.
  • Landrat und der Bürgermeister wählen die Bürgerinnen und Bürger direkt. Die Kandidaten für Landrat sind Anna Katharina Bölling (CDU), Ingo Ellerkamp (SPD), Siegfried Gutsche (Bündnis 90 / Die Grünen), Thomas Röckemann (AfD). Die Kandidaten für den Petershäger Bürgermeister sind Dirk Breves (CDU), Jens Wölke (SPD) und Lydia Behnke (AfD).
  • Den Ortsbürgermeister stellt in der Regel die Partei, die im Dorf die meisten Stimmen bekommt.

Grüne Frauenpower

Friedewalde: Margret Spönemann (Bündnis 90/Die Grünen) möchte sich im Petershäger Stadtrat für ihr Dorf einsetzen. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat zwei Friedewalderinnen für die Kommunalwahl am Sonntag, 13. September 2020, nominiert. Während Corinna Stöxen auf einem Listenplatz 9 für den Kreistag Minden-Lübbecke kandidiert, stellt sich Margret Spönemann für den Petershäger Stadtrat zur Verfügung. Sie kandidiert im Wahlbezirk 15 (Friedewalde, außer Brandheide). “Für das Amt der Ortsbürgermeisterin stehe ich aber nicht zur Verfügung”, sagt Magret Spönemann. Das gilt auch für ihren Kollegen Björn Nommensen aus Gorspen-Vahlsen, der sich für den Stadtrat im Wahlbezirk 14 (Meßlingen, Maaslingen, Südfelde, Friedewalde-Brandheide) hat aufstellen lassen.

Korrektur
Hier stand zuvor: Das gilt auch für ihre Kollegin Katja-Maria Sonntag, die sich für den Stadtrat im Wahlbezirk 14 (Meßlingen, Maaslingen, Südfelde, Friedewalde-Brandheide) hat aufstellen lassen.

Stellt sich zur Wahl: Margret Spönemann kandidiert im Wahlbezirk 15 (Friedewalde, ohne Brandheide) für den Petershäger Stadtrat.

Margret Spönemann hat ihre politischen Schwerpunkte für unser Dorf in Stichpunkten zusammengefasst:

  • Beratungs- und Versorgungsnetze für ältere Menschen
  • schnelles Internet für alle
  • Förderung des Vereinslebens, Jugendzentren und Freizeiteinrichtungen
  • intelligentes Mobilitätskonzept, Verbesserung des Anrufsammeltaxis,
    Radwegeausbau und Radschnellweg
  • Förderung regnerativer Energien
  • Leerstand von Gebäuden durch Standortwerbung und aktive Vermarktung entgegenwirken

Kommunalwahl 2020

  • Am Wahlsonntag, 13. September 2020, gibt es vier Wahlzettel, zwei für den Kreis Minden-Lübbecke (Landrat und Kreistag) und zwei für die Stadt Petershagen (Bürgermeister und Stadtrat). Die Legislaturperiode beträgt für alle Ämter fünf Jahre.
  • Neue Wahlbezirke: Aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes Nordrhein Westfalen vom 20. Dezember 2019 gibt es sowohl in der Stadt Petershagen als auch im Kreis Minden-Lübbecke neue Wahlbezirke, die in ihrer Größe (Anzahl der Einwohner und Wahlberechtigten) nicht mehr als 15 Prozent vom rechnerischen Mittelwert (Zahl der Einwohner/Wahlberechtigte geteilt durch die Anzahl der Wahlbezirke) abweichen dürfen.
  • Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es 30 Wahlbezirke, in der Stadt Petershagen 15 Wahlbezirke.
  • Im Kreis gehört Friedewalde zum Wahlbezirk 20 (u.a. mit Eldagsen, Südfelde, Holzhausen II, Nordhemmern, Hartum, Südhemmern u.v.a.)
  • In der Stadt Petershagen gehört Friedewalde im Wesentlichen zum Wahlbezirk 15, mit Ausnahme der Brandheide. Die gehört mit den Ortschaften Maaslingen, Meßlingen und Südfelde zum Wahlbezirk 14.
  • Der Kreistag Minden-Lübbecke hat 60 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 30 Direktkandidaten und 30 Listenplätzen. Der Stadtrat Petershagen hat 30 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 15 Direktkandidaten und 15 Listenplätzen.
  • Landrat und der Bürgermeister wählen die Bürgerinnen und Bürger direkt. Die Kandidaten für Landrat sind Anna Katharina Bölling (CDU), Ingo Ellerkamp (SPD), Siegfried Gutsche (Bündnis 90 / Die Grünen), Thomas Röckemann (AfD). Die Kandidaten für den Petershäger Bürgermeister sind Dirk Breves (CDU), Jens Wölke (SPD) und Lydia Behnke (AfD).
  • Den Ortsbürgermeister stellt in der Regel die Partei, die im Dorf die meisten Stimmen bekommt.

Matthias Schweitzer verkauft sein Elternhaus

Wohin geht seine Reise?: Schuhmachermeister Matthias Schweitzer wird sich nach dem Verkauf des Wohnhauses und der Geschäftsfräume ein neues Leben aufbauen. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Gekämpft, gehofft und doch verloren. So könnte man die Geschichte von Matthias Schweitzer deuten. Doch in der Krise hat sich schon so manche Chance offenbart. Und so könnte es auch bei dem Schuhmachermeister sein, der nach der Geschäftsaufgabe als Schuhhändler nun sein Elternhaus verkaufen und ein neues Leben beginnen möchte. “Ich kann das Haus nicht mehr halten”, sagt der 56-Jährige.

Ganz schön groß: Das Wohn- und Geschäftsgebäude auf rund 4.000 Quadratmetern. Foto: Jürgen Krüger

“Dafür reicht es nicht”

Zunächst hatte er versucht, nur den großen Anbau zu verkaufen, doch der Plan ging nicht auf. Stattdessen hat Matthais Schweitzer das Lagergebäude verpachtet. Die Einnahmen halfen ihm, zumindest einen Teil der Forderungen der Volksbank Mindener Land und des Finanzamtes Minden zu befriedigen. Am Ende alles vergebene Liebesmüh, wie sich herausstellte. “Zumal ich in das Gebäude investieren müsste. Dafür reicht es nicht”, sagt Matthias Schweitzer.

Ein Interessent war schon da

Mit dem Verkauf des gut 4.000 Quadratmeter großen Anwesens hat Matthias Schweitzer das Mindener Immobilienunternehmen Kellermeier & Salge beauftragt. Als Kaufpreis sind 194.000 Euro angegeben. Das Wohnhaus mit Schuhmacherwerkstatt, Stallung und Scheune wurde um 1952 errichtet. 1970 erfolgte die erste Erweiterung der Verkaufsräume, und 2008 wurde das Ladenlokal noch einmal deutlich vergrößert. Im Wohnhaus gibt es sechs Zimmer, vor dem Haus acht Parkplätze. Ein Interessent hat sich das Anwesen bereits angesehen. Ansprechpartner bei Kellermeier & Salge ist Reinhard Becker, Telefon (05 71) 9 46 12 11.

Einmalige Lage: Am Schloort 6 in Friedewalde geht es sehr ruhig und beschaulich zu. Foto: Jürgen Krüger

Arbeit bei Tim Wegener

Matthias Schweitzer und seine Lebensgefährtin werden sich ein neues Leben aufbauen, insbesondere suchen sie eine neue Wohnung. Die Schuhmacherwerkstatt und der DHL-Paketshop sollen bis zum Verkauf geöffnet sein. Nach dem Verkauf wird Matthias Schweitzer seine Arbeit bei Orthopädie-Schuhmachermeister Tim Wegener (www.wegener-schuhe.de) in der Gemeinde Buchholz bei Bad Eilsen intensivieren. Für seine treuen Kunden möchte der gebürtige Friedewalder weiter Reparaturen anbieten. Geplant ist ein Hol- und Bringservice. Doch das ist eine ganz andere Geschichte.

Kleine Natur-Tour für Anna

Am Rande einer Wildblumenwiese: Anna Katharina Bölling (von links), Willi Traue und Alfred Borgmann kurz vor Start der kleinen Natur-Tour. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Wahlkampf in Corona-Zeiten ist anders. Großveranstaltungen sind abgesagt, und so tingeln die Landratskandidaten über die Dörfer. Anna Katharina Bölling (CDU) besuchte jetzt Friedewalde und war zu Gast bei den Friedewalder Landfrauen und JENZ. Doch bevor sie auf Publikum taf, machte sie etwas ganz Besonderes: sie ließ sich von Willi Traue zeigen, wie Naturschutz funktioniert – zumindest in Friedewalde. Bei der kleinen Natur-Tour bekam die CDU-Landratskandidatin Orte gezeigt, die ihr ohne Führung ganz sicher verschlossen geblieben wären.

Hört genau zu: Willi Traue erklärt hier Anna Katharina Bölling, dass das Biotop in der Galgenheide nicht austrocknet. Foto: Jürgen Krüger

Willi Traue – ein Meister des persönlichen Gesprächs

Während der Fahrt zu einigen Biotopen, einer naturgeschützten alten Eiche und dem Naturschutzgebiet Piewitzfeld bekam Anna Katharina Bölling reichlich Informationen von Willi Traue, ein Meister des persönlichen Gesprächs. Bis auf den Zeitung lesenden Torsten Huck begegneten sie dabei keinem Menschen, was für den Wahlkampf vielleicht suboptimal erscheint. Allerdings täuscht der Eindruck, denn Anna Katharina Bölling war absolut beeindruckt von “diesem wunderschönen Ausflug”, wie sie sagte, und all den versteckten Orten. Außerdem sah sie ihren Wahlkampf-Slogan bestätigt: “Besser miteinander reden als übereinander”. Denn Willi Traue machte der CDU-Politikerin deutlich, dass Naturschutz ohne Landwirtschaft nicht funktioniere. “Wir brauchen die Landwirte, weil sie es sind, die die Flächen bewirtschaften”, sagte der Jäger und Naturschützer.

Für Instagram: Während Anna Katharina Bölling mit ihrem Smartphone ein Foto von der naturgeschützten Eiche an Willi Traues Elternhaus produziert, warten Alfred Borgmann (links) und Willi Traue, bis sie damit fertig ist. Foto: Jürgen Krüger

“Vielen Dank für den wunderschönen Ausflug”

Absolut beeindruckt von der kleinen Natur-Tour durch Friedewalde ging es zurück zum Hof von Hildegard und Willi Traue, wo es einen kleinen Imbiss gab. Nach ein paar lockeren Gesprächen fuhr die 40-Jährige Mindenerin und Mutter von fünf Monate alten Zwillingen (Emma & Emil) zu JENZ und danach zu den Landfrauen auf dem Hof von Christine und Christian Kruse. Organsisiert hatte den Besuch der Friedewalder Alfred Borgmann. Der CDU-Politiker kandidiert bei den Kommunalwahlen am Sonntag, 13. September 2020, für den Kreistag Minden-Lübbecke.

Kommunalwahl 2020

  • Am Wahlsonntag, 13. September 2020, gibt es vier Wahlzettel, zwei für den Kreis Minden-Lübbecke (Landrat und Kreistag) und zwei für die Stadt Petershagen (Bürgermeister und Stadtrat). Die Legislaturperiode beträgt für alle Ämter fünf Jahre.
  • Neue Wahlbezirke: Aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes Nordrhein Westfalen vom 20. Dezember 2019 gibt es sowohl in der Stadt Petershagen als auch im Kreis Minden-Lübbecke neue Wahlbezirke, die in ihrer Größe (Anzahl der Einwohner und Wahlberechtigten) nicht mehr als 15 Prozent vom rechnerischen Mittelwert (Zahl der Einwohner/Wahlberechtigte geteilt durch die Anzahl der Wahlbezirke) abweichen dürfen.
  • Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es 30 Wahlbezirke, in der Stadt Petershagen 15 Wahlbezirke.
  • Im Kreis gehört Friedewalde zum Wahlbezirk 20 (u.a. mit Eldagsen, Südfelde, Holzhausen II, Nordhemmern, Hartum, Südhemmern u.v.a.)
  • In der Stadt Petershagen gehört Friedewalde im Wesentlichen zum Wahlbezirk 15, mit Ausnahme der Brandheide. Die gehört mit den Ortschaften Maaslingen, Meßlingen und Südfelde zum Wahlbezirk 14.
  • Der Kreistag Minden-Lübbecke hat 60 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 30 Direktkandidaten und 30 Listenplätzen. Der Stadtrat Petershagen hat 30 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 15 Direktkandidaten und 15 Listenplätzen.
  • Landrat und der Bürgermeister wählen die Bürgerinnen und Bürger direkt. Die Kandidaten für Landrat sind Anna Katharina Bölling (CDU), Ingo Ellerkamp (SPD), Siegfried Gutsche (Bündnis 90 / Die Grünen), Thomas Röckemann (AfD). Die Kandidaten für den Petershäger Bürgermeister sind Dirk Breves (CDU), Jens Wölke (SPD) und Lydia Behnke (AfD).
  • Den Ortsbürgermeister stellt in der Regel die Partei, die im Dorf die meisten Stimmen bekommt.

Film von der großen Natur-Tour mit Willi Traue.

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Offener Ganztag mit neuer Leitung

Die neue OGS-Leitung: Katja Vodegel (links) und ihre Stellvertreterin Diana Stolle, hier auf dem Spielplatz der Grundschule Eldagsen. Foto: Jürgen Krüger

Eldagsen/Friedewalde. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2020/21 hat der Grundschulverbund Eldagsen-Friedewalde einen neuen Träger für den Offenen Ganztag. Die Volkshochschule (VHS) Minden/Bad Oeynhausen löst dabei den Betreuungsverein des Grundschulverbundes nach 15 Jahren ab. „Der Betreuungsverein hat gegenüber der Stadt erklärt, die OGS-Arbeit zum nächstmöglichen Zeitpunkt beenden zu wollen, und uns ist es gelungen, mit der VHS schon zu diesem Schuljahr einen erfahrenen Träger für die OGS Eldagsen-Friedewalde zu gewinnen”, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Stadt Petershagen und Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, die auch Hugo Krause, Vorsitzender des Betreuungsvereins, bestätigt.

Grundschule Friedewalde: Der Offene Ganztag ist im Schulgebäude integriert, nachdem die alten Pavillons den neuen Parkplätzen (links) gewichen sind. Foto: Jürgen Krüger

Frühe Öffnungszeiten

Die VHS Minden/Bad Oeynhausen betreibt in Minden, Porta Westfalica, Bad Oeynhausen und Petershagen an 15 Schulstandorten den Offenen Ganztag, darunter nun auch die Grundschule Eldagsen, die 93 Kinder besuchen, sowie die Grundschule Friedewalde mit 87 Schülerinnen und Schüler. Für die Kinder und Eltern ändert sich zunächst kaum etwas, denn fast alle Mitarbeiterinnen arbeiten unter dem neuen Träger VHS weiter. Ledigleich zwei in Eldagsen und eine in Friedewalde hörten aus privaten Gründen auf. Den Offenen Ganztag in Eldagsen besuchen 72 Kinder, in Friedewalde sind es 55 Kinder. Etwas besonderes sind die frühen Öffnungszeiten: täglich von 7 Uhr bis um 8 Uhr und von 11.30 Uhr bis um 16.30 Uhr (freitags bis 16 Uhr).

Neue Leitung: Katja Vodegel und Diana Stolle

Neu ist allerdings die Leitung. Katja Vodegel führt den Offenen Ganztag als Hauptverantwortliche an beiden Standorten und ist zudem für die Leitung in Eldagsen zuständig. Diana Stolle ist die Stellvertreterin von Katja Vodegel im Verbund und bleibt Standort-Leiterin in Friedewalde. Die 49-Jährige ist seit der ersten Stunde vor neun Jahren im Offenen Ganztag der Grundschule Friedewalde mit dabei. Katja Vodegel arbeitet seit acht Jahren im Offenen Ganztag, die ersten drei Jahre in Eldagsen, die vergangenen fünf Jahre in Friedewalde. “Wir freuen uns auf die neue Herausforderung”, sagen Diana Stolle und Katja Vodegel. “Wir werden beibehalten, was sich bewährt hat, insbesondere die Aktionsgemeinschaften”, sagt Diana Stolle, wobei die Corona-Maßnahmen momentan einige Einschränkungen erfordern.

Grundschule Eldagsen: Im gelben Bau (hinten rechts) ist der Offene Ganztag untergebracht. Foto: Jürgen Krüger

Eingespielte Teams

Was Diana Stolle bereits vor zehn Jahren abgeschlossen hat, steht Katja Vodegel noch bevor: ein Fernstudium am LWL in Hamm zur staatlich anerkannten pädagogischen Fachkraft im Offenen Ganztag. “Angemeldet bin ich schon. Das Studium startet im März”, sagt Katja Vodegel. Die 50-jährige Eldagsenerin geht ihren neuen Job mit viel Zuversicht an. Besonders freue sie sich darüber, dass sie sich auf eingespielte Teams verlassen kann. Team Eldagsen: Manuela Jürgens, Ulrike Backemeier, Cornelia Ötting, Nadine Homann, Anke Koopmann, Nicole Hain, Jutta von der Ahe; Leitung: Katja Vodegel. Team Friedewalde: Christiane Bergner, Heike Eikmeier, Anette Leclaire, Sylvia Möhring, Karin Schmiedel; Leitung: Diana Stolle.

Auf neuen Wegen

Digital planen: Ein Blick über die Schulter von Timo Danisch, Geschäftsführer des Küchen-Forums Minden. Foto: Jürgen Krüger

Minden. Elektro Schlötel ist neuer Partner des Küchen-Forums Minden. Das haben Peter Schlötel und Dieter Danisch, Eigentümer des Küchen-Forums Minden, vereinbart. Beide Unternehmen sind Partner unserer Website. Das Küchen-Forum Minden mit Sitz in Stemmer liefert jedes Jahr rund  350 Küchen aus, wie Dieter Danisch sagt. Also fast jeden Tag eine Küche. Das Unternehmen besteht seit zehn Jahren, wobei Sohn Timo seit acht Jahren Geschäftsführer mit im Boot sitzt. Die Monteure von Elektro Schlötel sorgen für die Elektroinstallation der Neuküchen, aber auch für gewünschte Änderungen im Bestand. „Ich arbeite mit einem Netzwerk aus Handwerkern zusammen, damit ich meinen Kunden alle Gewerke anbieten kann. Bei uns gibt es alles aus einer Hand. Das ist ganz wichtig“, sagt Dieter Danisch und ergänzt: „Das sind alles Top-Handwerker, und auch Elektro Schlötel liefert eine hervorragende Arbeit.“ Die gute Arbeit zahlt sich offenbar aus: rund 90 Prozent der Kunden besuchen das Küchen-Forum Minden  aufgrund einer Empfehlung. Und Elektro Schlötel beschreitet mit diesem Auftrag durchaus neue Wege. „Das hatten wir bislang in diesem Umfang noch nicht“, sagt Peter Schlötel.

Wunderschön: Eine Ausstellungsküche beim Küchen-Forum Minden. Foto: Jürgen Krüger
Fürsorglich: Dieter Danisch bereitet seinen Monteuren eine Tasse Kaffee zu. Foto: Jürgen Krüger

Glasfaser: Dieses Jahr nicht mehr

Leerrohre: Friedewalde ist damit bereits versorgt, wie hier an der Grundschule. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Bagger von Greenfiber haben Friedewalde längst verlassen, zurück bleiben Leerrohe und das ein oder andere leere Gesicht. Wie geht es nun weiter? Wann bekommen wir den Glasfaseranschluss? Das sind die zwei Fragen, mit denen sich die Friedewalder nun auseinandersetzen. Konkrete Antworten darauf gibt es momentan nicht, wie eine Sprecherin des Unternehmens zugibt. Auch auf der Internetseite des Unternehmens gibt es dazu keine Informationen. “Die Öffentlichkeitsarbeit von Greenfiber lässt sehr zu wünschen übrig”, beschwerte sich unlängst ein Friedewalder Bürger.

Stemwede fast komplett angeschlossen

Dafür weiß Enrico Nauen, Gigabit-Koordinator beim Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung, mehr. Er war in Stemwede bei den ersten Hausanschlüssen (nur Anschlusspunkt APL, kein Medien- und Protokollkonverter ONT) mit dabei und hat davon sogar einen Film (siehe unten) gemacht. Greenfiber habe in Stemwede bereits Lichtwellenleiter eingeblasen und rund 1.000 Haushalte angeschlossen. “In Stemwede fehlen nur noch 30 Anschlüsse”, sagt Enrico Nauen. Jetzt stünden erst einmal Prüfungen seitens der Födermittelgeber durch das Berliner Planungsbüro Atene Kom an. Fertig sei auch der Anschluss an das Backbone in Dielingen-Fischerstadt. Hier fehlt noch die Verbindung zum Technikstandort in Pr. Oldendorf und nach Espelkamp. Enrico Nauen rechnet damit, dass es Ende August/Anfang September das sogenannte “Lichterfest” geben soll. Dann wird erstmalig Licht auf das Glasfasernetz gegeben.

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Erst müssen Leerrohre in Hille liegen

Friedewalde hingegen wird sich noch gedulden müssen, denn bevor hier das erste Licht durch die Leitungen fließt, müsste erst die Gemeinde Hille komplett mit Leerrohren versorgt werden, wie Enrico Nauen sagt. Das sei nämlich noch nicht geschehen. Außerdem müsste die Backbone-Anbindung an den Technikstandort Minden erledigt sein. Doch hier stocken die Arbeiten momentan aufgrund fehlender Genehmigungen. Da zwischen dem Hausanschluss und der Lichtgabe durchaus ein halbes Jahr verstreichen können, ist in diesem Jahr in Friedewalde nicht mehr mit schnellem Internet zu rechnen.

Kaputt: So sehen Glasfaser-Leerrohre aus, wenn ein Fahrzeug (zuvor stand hier Trecker, siehe Kommentar) drüber gefahren ist. Hier an der Lavelsloher Straße. Foto: Jürgen Krüger

Greenfiber will gesamten Kreis ausbauen

Uwe Krabbe, Planungsingenieur und geschäftsführender Gesellschafter von Greenfiber, tourt zurzeit durch den Mühlenkreis, um sich weitere Aufträge  zu sichern. Im Kreis Minden-Lübbecke hat Greenfiber den Zuschlag dafür bekommen, lediglich die sogenannten weißen Flächen (Internet mit weniger als 30 Mbit/s.) mit Glasfaser zu versorgen. Doch gerade in Zeiten des Wahlkampfes haben die meisten Politiker eine kreisweite Versorgung mit schnellem Internet für alle Haushalte in ihrem Wahlprogamm stehen. In Pr. Oldendorf hat Greenfiber bereits mit den Arbeiten begonnen, möglich gemacht durch eine eigenwirtschaftliche Initiative der Stadt. “Wenn alles gut geht, will Greenfiber den gesamten Kreis ausbauen”, heißt es auf der Website der Firma.

Deutsche Telekom mischt plötzlich auch mit

Und plötzlich scheint sich auch die Deutsche Telekom für Minden-Lübbecke zu interessieren. Beim Ausschreibungsverfahren um den Glasfaserausbau im Mühlenkreis hatte sich das einstige Staatsunternehmen gar nicht erst beworben, was bei vielen Kreispolitikern für Stirnzunzeln gesorgt hatte. Greenfiber, damals noch Internexio, war seinerzeit das einzige Unternehmen, das an der Ausschreibung teilgenommen hatte. Die Deutsche Telekom scheint sich nun die Rosinen herauspicken zu wollen, denn im Gewerbegebiet Hüllhorst machten sie laut NW-Lübbecke 301 Unternehmen das Angebot, sich kostenfrei an das Gigabit-Hochgeschwindigkeitsnetz der Telekom anschließen zu lassen, wenn sich bis zum 30. November mindestens 30 Prozent der dort ansässigen Firmen für einen solchen Anschluss vertraglich verpflichten.

Es blüht und brummt

Der Nutzen steckt im Detail: In einem Blühstreifen, den Landwirt Helge Niedringhaus am Ortseingang von Friedewalde angelegt hat, bereichert sich eine Hummel an einer jungen Sonnenblume, während sich eine andere Hummel im Anflug befindet. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. An den Äckern in Nordrhein Westfalen gibt es immer mehr Blühstreifen. Laut Landwirtschaftskammer NRW hat sich die Fläche, auf denen es blüht und brummt, von 530 Hektar im Jahr 2010 auf 6.200 Hektar im vergangenen Jahr nahezu verzwölffacht. Darüber freuen sich sicherlich viele Naturschützer genauso wie die Natur selbst. Allerdings entstehen solche Blühstreifen nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern dahinter stehen auch ökonomische Interessen. Blühstreifen sind sogenannte „Öffentliche Güter“, und die haben zwei Eigenschaften, die sie von einem normalen Gut, wie einer Currywurst, unterscheiden.

Der Blühstreifen als Öffentliches Gut

Die erste Eigenschaft ist „Nicht-Konkurrenz im Konsum“, die zweite Eigenschaft „Nicht-Ausschließbarkeit vom Konsum“. Der Vergleich mit der Currywurst macht es deutlicher. Wenn sich jemand eine Currywurst kauft, dann gehört sie ihm und kein anderer darf sie ohne Erlaubnis essen (Ausschließbarkeit vom Konsum). Das ist bei einem Blühstreifen anders: Niemand lässt sich davon ausschließen, sich einen Blühstreifen anzusehen. Und wenn jemand die Currywurst isst, dann ist sie verschwunden. Auch das ist beim Blühstreifen anders: Es ist egal, wie viele sich den Blühstreifen ansehen, er bleibt bestehen (Nicht-Konkurrenz im Konsum). Bei öffentlichen Gütern spricht man von Marktversagen, weil diese Güter gar nicht, oder nicht in der gewünschten Menge, produziert werden. Klassische Beispiele von öffentlichen Gütern in den Wirtschaftswissenschaften sind der Leuchtturm oder die Straßenbeleuchtung. Marktversagen wiederum liefert in einer Marktwirtschaft dem Staat die Rechtfertigung, in den Markt einzugreifen. Der Staat kann nun selbst Blühstreifen produzieren oder er kann Anreize dafür schaffen, dass mehr Blühstreifen produziert werden. Der Staat kann aber auch auf bürgerschaftliches Engagement hoffen oder Zwang ausüben. Letztes geschieht per Gesetz momentan nicht.

3,8 Hektar Blühstreifen an 20 verschiedenen Flächen

In vielen Städten und Gemeinden gibt es aber mittlerweile auf kommunalen Flächen Blumenwiesen. Es gibt auch reichlich private Initiativen, die sich damit beschäftigen. Um aber Blühstreifen professionell im großen Stil anlegen zu wollen, braucht es die Landwirtschaft. Und da Landwirte auch Betriebswirte sind, braucht der Staat auch betriebswirtschaftliche Argumente, um einen Landwirt davon zu überzeugen, dass es für ihn Sinn macht, Blühstreifen anzulegen. Fördergelder sind solche Argumente, wobei das wichtigste wohl die sogenannte „Agrarumweltmaßnahme“ der Europäischen Union ist.

Kennt sich aus: Agrar-Ingenieur Helge Niedringhaus. Foto: Jürgen Krüger

Wie sie funktioniert weiß Helge Niedringhaus, Agrar-Ingenieur aus Petershagen-Friedewalde. Der 35-Jährige produziert auf 180 Hektar Fläche die Futtermittel für seine 750 Sauen und Ferkel selbst. Überschüssige Ernteerträge verkauft er. „Wir haben Blühstreifen an 20 verschiedenen Flächen, was insgesamt 3,8 Hektar ausmacht“, sagt Niedringhaus. Pro Hektar und Jahr bekommt er 1.200 Euro Förderzuschuss, muss sich allerdings für fünf Jahre verpflichten, auf eben 3,8 Hektar Blühstreifen anzulegen. Bei der Auswahl der Flächen ist er hingegen frei. „Das kann sich von Jahr zu Jahr ändern“, sagt Niedringhaus. Die Auswahlkriterien legt er selbst fest. „Wir achten natürlich darauf, dass die Anlage der Blühstreifen unserer Wirtschaftsweise entgegenkommt. Das sind schwer zugängliche, keilige Flächen, Flächen an Gewässern oder feuchte Flächen. Bevor man sich jedes Jahr darüber ärgert, dass das Getreide absäuft, kann man dort auch prima Blühstreifen anlegen“, sagt der junge Familienvater. Mit der örtlichen Jägerschaft habe er sich ausgetauscht und die Empfehlung erhalten, Blühstreifen am Waldrand anzulegen, weil sich Rehwild gerne dorthin zurückzieht, wenn das Korn gemäht wird. Hin und wieder legt er auch kleinere Blühstreifen außerhalb der Agrarumweltmaßnahme an. „Das sind dann gut sichtbare Orte, die der Öffentlichkeitsarbeit dienen.“

Perfekt: Ein sechs Meter breiter Blühstreifen in Friedewalde zwischen Getreidefeld und Anwohner-Hecke. Foto: Helge Niedringhaus

Die Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer unterstützen ihre Landwirte und machen durchaus Vorschläge, wo Blühstreifen Sinn machen. „Mit dem Thema muss sich aber jeder Landwirt selbst auseinandersetzen“, sagt Niedringhaus. Aus der Bevölkerung bekomme er gelegentlich positive Rückmeldungen. „Das tut natürlich gut.“
Der Westfälisch Lippische Landwirtschaftsverband hatte kürzlich seinen Bauern Saatgut für zehn Millionen Quadratmeter Blühstreifen kostenfrei bereitgestellt. Davon hat Helge Niedringhaus zu spät erfahren. Im nächsten Jahr werde er sich auch bewerben. Denn bei allem Wohlwollen gegenüber Natur und Blühstreifen macht der Landwirt aus Petershagen unmissverständlich klar, dass die betriebswirtschaftliche Rechnung für ihn am Ende aufgehen muss. „Ohne Fördermittel“, sagt er, „würde ich dort etwas anderes sähen.“

Förderung

  • Die Förderung von Zuschüssen in der Landwirtschaft ist sehr komplex. Allein der Ratgeber der Landwirtschaftskammer NRW (LWK) umfasst 68 Seiten.
  • Blühstreifen sind nur eine von zahlreichen Möglichkeiten, die Biodiversität zu fördern. „Sie sind aber momentan die sichtbarste Maßnahme“, sagt LWK-Pressesprecher Bernhard Rüb.
  • Agrarumweltmaßnahmen werden durch die Europäische Union und zum Teil vom Bund mitfinanziert, in jedem Bundesland aber differenziert angewendet.
  • Blühstreifen werden auch als ökologische Vorrangfläche innerhalb des sogenannten „Greenings“ gefördert und mit dem Faktor 1,5 sehr hoch bewertet.
  • Der Fördersatz der Agrarumweltförderung von 1.200 Euro pro Hektar wird dann allerdings um 380 Euro gekürzt.
  • Die Flächenprämie bleibt voll erhalten.
  • Werden Blühstreifen als Agrarumweltmaßnahme umgesetzt, müssen sie sechs bis zwölf Meter breit sein. Alternativ können Blühflächen von maximal 0,25 Hektar je Schlag (hier: Feld) angelegt werden.
    Es sind für NRW festgelegte Saatmischungen zu verwenden. Der Einsatz von Pflanzengift ist verboten.
  • Es gelten weitere Vorschriften.

Kommentar: Ohne Landwirte geht es nicht

Von Jürgen Krüger

Viele Diskussionen zwischen Naturschützern und Landwirten in den vergangenen Jahren waren oft geprägt von idiologischen Grabenkämpfen. Dabei redeten beide Parteien die meiste Zeit aneinander vorbei. Während Landwirte gebetsmühlenartig betonten, dass sie sich stets an die gesetzlichen Vorgaben hielten, kritisierten Naturschützer die Gesetze und diejenigen, die sie befolgen. Landwirte mit Vorwürfen zu Naturschützern umerziehen zu wollen, ist dabei keine gute Idee, denn Naturschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Das weiß jeder, der schon einmal versucht hat, eine Blumenwiese anzulegen und zu pflegen. Wenn der Staat Blühstreifen haben möchte, dann muss er sie auch finanzieren. Zusätzlich braucht es sicherlich Landwirte, die  zumindest eine Affinität zum Naturschutz haben. Denn sie allein entscheiden, was sie auf ihre Felder sähen. Naturschutz im großen Stil wird nur mit der professionellen Landwirtschaft gelingen und viel Geld kosten. Und die Zahlen zeigen, dass das Fördermodell für Blühstreifen das Zeug zum Erfolgsmodell hat.

Video: Jessica König im Interview

Stellt sich zur Wahl: Die Wegholmerin Jessica König (CDU). Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Jessica König (43) kandidiert bei den NRW-Kommunalwahlen 2020 (Sonntag, 13.September) für den Petershäger Stadtrat und möchte Ortsbürgermeisterin von Friedewalde werden. Im Video-Interview erklärt sie unter anderem, warum sie sich kommunalpolitisch für die CDU engagiert.

Kommunalwahlen 2020

 

  • Am Wahlsonntag, 13. September 2020, gibt es vier Wahlzettel, zwei für den Kreis Minden-Lübbecke (Landrat und Kreistag) und zwei für die Stadt Petershagen (Bürgermeister und Stadtrat). Die Legislaturperiode beträgt für alle Ämter fünf Jahre.
  • Neue Wahlbezirke: Aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes Nordrhein Westfalen vom 20. Dezember 2019 gibt es sowohl in der Stadt Petershagen als auch im Kreis Minden-Lübbecke neue Wahlbezirke, die in ihrer Größe (Anzahl der Einwohner und Wahlberechtigten) nicht mehr als 15 Prozent vom rechnerischen Mittelwert (Zahl der Einwohner/Wahlberechtigte geteilt durch die Anzahl der Wahlbezirke) abweichen dürfen.
  • Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es 30 Wahlbezirke, in der Stadt Petershagen 15 Wahlbezirke.
  • Im Kreis gehört Friedewalde zum Wahlbezirk 20 (u.a. mit Eldagsen, Südfelde, Holzhausen II, Nordhemmern, Hartum, Südhemmern u.v.a.)
  • In der Stadt Petershagen gehört Friedewalde im Wesentlichen zum Wahlbezirk 15, mit Ausnahme der Brandheide. Die gehört mit den Ortschaften Maaslingen, Meßlingen und Südfelde zum Wahlbezirk 14.
  • Der Kreistag Minden-Lübbecke hat 60 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 30 Direktkandidaten und 30 Listenplätzen. Der Stadtrat Petershagen hat 30 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 15 Direktkandidaten und 15 Listenplätzen.
  • Landrat und der Bürgermeister wählen die Bürgerinnen und Bürger direkt. Die Kandidaten für Landrat sind Anna Katharina Bölling (CDU), Ingo Ellerkamp (SPD), Siegfried Gutsche (Bündnis 90 / Die Grünen), Thomas Röckemann (AfD). Die Kandidaten für den Petershäger Bürgermeister sind Dirk Breves (CDU), Jens Wölke (SPD) und Lydia Behnke (AfD).
  • Den Ortsbürgermeister stellt in der Regel die Partei, die im Dorf die meisten Stimmen bekommt.

 

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Tschüss auf Youtube

Hat jetzt viel Zeit für seinen Bauernhof: Rentner Karl-Christian Ebenau, der hier einen Sack Hühnerfutter durch die Gegend fährt. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Nach 38 Jahren bei der Gewerkschaft ist für den Friedewalder Ortsbürgermeister Karl-Christian Ebenau jetzt Schluss. Er geht in Rente. Früher seien die Verabschiedungen in den Ruhestand immer mit einem großen Bahnhof durchgeführt worden, wie der ehemalige Verdi-Gewerkschaftssekretär sagt. Doch diese Zeiten seien lange vorbei und  momentan wegen Corona auch gar nicht zulässig. Doch einfach so möchte sich der 64-Jährige nicht aus dem Staub machen und hat sich etwas Besonderes und durchaus Modernes ausgedacht: ein Abschiedsvideo auf Youtube. Bei der Produktion sei ihm allerdings bewusst geworden, dass es so einfach nicht ist, wie es scheint. Dennoch hat er nach viel Tüftelei, Beschäftigung mit rechtlichen Dingen und der Schnittsoftware Adobe Premiere Pro einen Filme zusammengebastelt, über den sich sicherlich viele seiner ehemaligen Kolleginnen und Kollegen sehr freuen werden.

https://youtu.be/VWeyRpULAWc

Borgmann tritt im Kreis nochmal an

Mit der Natur verbunden: Kreistagsmitglied Alfred Borgmann (CDU), hier in seinem Garten. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Alfred Borgmann diskutiert gerne, auch kontrovers. “Das war schon immer so”, sagt der 69-Jährige, der bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 nicht mehr für den Petershäger Stadtrat kandidiert, wohl aber erneut für den Kreistag Minden-Lübbecke. Dabei stellt sich der CDU-Politiker dem Votum der Bürgerinnen und Bürger in einem neuen Wahlbezirk mit der Nummer 20. So ist es auch zu erklären, dass ihn sowohl die CDU Petershagen als auch der CDU-Ortsverband Holzhausen II nominiert.

Alfred Borgmann ist Ur-Friedewalder und hat eine bewegende politische Geschichte hinter sich. Zunächst sitzt er für die Grünen von 1984 bis 1993 im Petershäger Stadtrat, ehe er 1994 die Partei wechselt und in die CDU eintritt. Im selben Jahr schafft er für die Christdemokraten den Sprung in der Kreistag Minden-Lübbecke, dem er seitdem angehört. Nach dem politischen Rückzug von Heinrich Wehking im Jahr 1998 gehört Alfred Borgmann auch wieder dem Stadtrat von Petershagen an. Für die Kommunalwahlen 2020 macht der Jung-68er nun den Weg frei für Jessica König. “Man muss jungen Leuten, die Verantwortung übernehmen möchten, dann auch die Chance geben und zur Seite treten”, begründet Alfred Borgmann seine Zurückhaltung.

“Man ist ja nicht alleine auf dieser Welt”

Auf Kreisebene habe sich eine ähnliche Lösung noch nicht ergeben. “Deshalb trete ich gerne noch einmal ehrenamtlich für die nächsten fünf Jahre an”, sagt Alfred Borgmann. “Ich habe das immer gerne gemacht, auch wenn es immer mal wieder Entscheidungen gibt, mit denen man selbst nicht gut umgehen kann. Aber, das ist nunmal so. Man ist ja nicht alleine auf der Welt.” Ein Beispiel ist die momentane Diskussion um die Mindener Kampa-Halle. “Da hätte ich mir ein anderes Verhalten gewünscht. Wir haben wesentlich mehr Angebote in der Kampa-Halle gehabt als die Handballspiele von GWD Minden. Diverse Großveranstaltungen fallen jetzt weg, und auch der Schulsport hat die Kampa-Halle genutzt. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass wir mit ein bisschen mehr Vernunft eine andere Lösung als die Schließung gefunden hätten. Mit einer ordentlichen Sanierung hätten wir alle Belange im Kreisgebiet abgedeckt und in Ruhe überlegen können, was wir noch brauchen. Eine Multihalle ist eine tolle Sache, keine Frage. Aber wir müssen sie auch finanziert bekommen. Man kann eben nicht alles, was man sich wünscht, auch umsetzen”. Bis zum Jahresende erwartet Alfred Borgmann eine Entscheidung. “Wir haben fünf Jahre über dieses Thema diskutiert.” Der Ausbau des Glasfasernetzes, Kinder- und Jugendarbeit, Radwegeprogramm und Kreisstraßen sowie Müllentsorgung seien zudem weitere, momentan vorherrschende Themen.

“Die Entscheidung habe ich nie bereut”

Es mache ihm einfach Spaß, “über Dinge, die zu entscheiden sind, mit anderen zu diskutieren und Lösungen zu finden”. So beschreibt Alfred Borgmann seine Motivation, sich überhaupt politisch zu engagieren. Der gelernte Schriftsetzer (JCC Bruns) studiert in den 1970er Jahren Grafik und Design an der Fachhochschule Bielefeld. Die Idee, sich als Hausmann gleichzeitig um die beiden Söhne Guntram und Wolfram zu kümmern und sein Studium (damals natürlich ohne Internet) erfolgreich zu Ende zu bringen, lässt sich nicht verwirklichen. Er bricht das Studium ab und organisert Haushalt, Kinder und Garten, während seine Ehefrau Uschi als Erzieherin arbeitet und das Geld verdient. “Aus Naturschutzgründen” engagiert sich Alfred Borgmann in 1980er Jahren politisch bei den Grünen, hadert aber insbesondere nach der Wiedervereinigung 1989 mit einigen politischen Ausrichtungen und Turbulenzen in der Partei und findet sein Glück 1994 bei der CDU. Alfred Borgmann: “Ich konnte mich ja auch dort für den Naturschutz einsetzen. Die Entscheidung habe ich nie bereut.” Für die Christdemokraten ist Alfred Borgmann, der sich als “medien-affin” bezeichnet, im Kreis Minden-Lübbecke zunächst für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er findet, auch dank der Unterstsützung des ehemaligen Landrates Wilhelm Krömer, eine Anstellung bei der CDU-Geschäftsstelle, die er von 2006 bis zu seinem Ruhestand zehn Jahre später als Kreisgeschäftsführer leitet. “Das war eine spannende Aufgabe, die mir auch Spaß gemacht hat”, sagt er rückblickend. Und seine politische Reise soll am 13. September 2020 noch fünf Jahre länger dauern.

Kommunalwahlen 2020

  • Am Wahlsonntag, 13. September 2020, gibt es vier Wahlzettel, zwei für den Kreis Minden-Lübbecke (Landrat und Kreistag) und zwei für die Stadt Petershagen (Bürgermeister und Stadtrat). Die Legislaturperiode beträgt für alle Ämter fünf Jahre.
  • Neue Wahlbezirke: Aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes Nordrhein Westfalen vom 20. Dezember 2019 gibt es sowohl in der Stadt Petershagen als auch im Kreis Minden-Lübbecke neue Wahlbezirke, die in ihrer Größe (Anzahl der Einwohner und Wahlberechtigten) nicht mehr als 15 Prozent vom rechnerischen Mittelwert (Zahl der Einwohner/Wahlberechtigte geteilt durch die Anzahl der Wahlbezirke) abweichen dürfen.
  • Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es 30 Wahlbezirke, in der Stadt Petershagen 15 Wahlbezirke.
  • Im Kreis gehört Friedewalde zum Wahlbezirk 20 (u.a. mit Eldagsen, Südfelde, Holzhausen II, Nordhemmern, Hartum, Südhemmern u.v.a.)
  • In der Stadt Petershagen gehört Friedewalde im Wesentlichen zum Wahlbezirk 15, mit Ausnahme der Brandheide. Die gehört mit den Ortschaften Maaslingen, Meßlingen und Südfelde zum Wahlbezirk 14.
  • Der Kreistag Minden-Lübbecke hat 60 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 30 Direktkandidaten und 30 Listenplätzen. Der Stadtrat Petershagen hat 30 Mitglieder und setzt sich zusammen aus den 15 Direktkandidaten und 15 Listenplätzen.
  • Landrat und der Bürgermeister wählen die Bürgerinnen und Bürger direkt. Die Kandidaten für Landrat sind Anna Katharina Bölling (CDU), Ingo Ellerkamp (SPD), Siegfried Gutsche (Bündnis 90 / Die Grünen), Thomas Röckemann (AfD). Die Kandidaten für den Petershäger Bürgermeister sind Dirk Breves (CDU), Jens Wölke (SPD) und Lydia Behnke (AfD).
  • Den Ortsbürgermeister stellt in der Regel die Partei, die im Dorf die meisten Stimmen bekommt.

Baggern für Kinder abgesagt

Optimistisch: Rolf Lamker und Kirstin Schürer, die hier in einem Stapel Scheitholz sitzen, wollen die Kinderaktion zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. “Es tut  uns unendlich leid.” Rolf Lamker und Kirstin Schürer hatten sich so sehr auf “Nach Schätzen baggern” gefreut, genauso wie wahrscheinlich die Kinder und Eltern auch. Doch nun müssen die beiden vom IVL Baumaschinenverleih die Aktion absagen. Grund sind die Bedenken der Stadt Petershagen aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen. “Es handelt sich um eine Veranstaltung mit öffentlichem Charakter”, hatte Vanessa Becker  vom Ordnungsamt Lamker mitgeteilt und die Kinderaktion am Sonntag, 28. Juni 2020, untersagt.

27 Bewerbungen bleiben gültig

Insgesamt 27 Bewerbungen sind nach Angaben von Rolf Lamker eingegangen. Und diese Bewerbungen behalten ihre Gültigkeit, wie der Unternehmer verspricht. “Wir werden einen neuen Termin finden und die Bewerber vier Wochen vorher infomieren”, sagt Rolf Lamker. Alle hätten auch noch Chancen, denn die Auslosung der zwölf Kandidaten habe es noch nicht gegeben. Neue Bewerbungen seien allerdings ausgeschlossen.

Gina macht sich gut

Gut gelaunt: Gina Robers, die erste weibliche Auszubildende für den Beruf der Elektroinstallateurin bei Elektro Schlötel. Foto: Jürgen Krüger

Minden. Zwischen all den Handwerkern fällt Gina Robers durchaus auf. Denn nach wie vor ist eine Frau auf der Baustelle nicht alltäglich, auch bei der innovativen Elektro Schlötel GmbH, Partner unserer Website, nicht. Das ist seit August 2019 anders, denn mit Gina Robers hat Elektro Schlötel erstmals eine junge Frau als Auszubildende eingestellt. Ihr Beruf: Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik (früher Elektroinstallateurin). „Ich habe mich sehr früh für Elektronik interessiert. Ich wollte wissen, wie das funktioniert“, sagt die 17-Jährige, die in Minden geboren wurde, aber in Neuenkirchen im Kreis Steinfurt aufwuchs. Dort besuchte sie die Grundschule und anschließend die Verbundschule Neuenkirchen-Wettringen. Ihren Realschulabschluss macht sie dann aber in Porta Westfalica, nachdem sie zu ihrem Vater gezogen war.

Über ein Praktikum zum Ausbildungsplatz

Bei Elektro Schlötel macht sie ein Praktikum, bei dem sie bereits mit zu den Baustellen fährt und im Kundenservice hilft. Gleichwohl setzt sie nicht alles auf eine Karte, sondern macht noch ein Praktika in einem großen Elektro-Industrieunternehmen und eines als Erzieherin. „Das Praktikum bei Elektro Schlötel hat mir am besten gefallen, und dann habe ich mich für einen Ausbildungsplatz beworben“, sagt Gina. Den Kontakt zu Elektro Schlötel stellt seinerzeit ihr Nachbar Guido Teichmann her, der hier arbeitet. Unterstützung bekommt sie von ihrer Familie, wobei ihr Vater als Zerspanungsmechaniker arbeitet. Nach knapp einem Jahr sieht sie sich auf dem richtigen Weg. „Es ist immer noch sehr schön, hier zu arbeiten. Ich lerne viel dazu, und die Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit“, lobt sie. „Sie haben Geduld und geben mir Sicherheit.“ Momentan verlegt Gina zum Beispiel Leitungen, schließt Leuchten an oder installiert Rauchmelder. Dabei wird es nicht bleiben, denn der Ausbildungsrahmenplan ist umfangreich. Später wird sie zum Beispiel Einzelteilzeichnungen, Explosionszeichnungen und Stücklisten lesen und anwenden; Leitungswege und Gerätemontageorte unter Beachtung der elektromagnetischen Verträglichkeit festlegen; Baugruppen zerlegen und montieren; Verteiler, Schalter, Steckvorrichtungen und Leitungsverlegesysteme auswählen und montieren sowie elektrische Größen messen, bewerten und berechnen. Selbst Betriebssysteme installieren und konfigurieren oder Datennetze und Kommunikationssysteme installieren gehören zum Berufsbild einer Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik.

Auszubildende werden in der Regel übernommen

„Gina macht das gut, und sie geht auch gut mit ihrer besonderen Situation um“, sagt Elektrotechnikermeister Jens Gräber. Dennoch gibt der 48-jährige Ausbildungsleiter zu: „Sie muss sich ganz schön strecken, denn die Ausbildung ist anspruchsvoll. Das gilt aber für alle Auszubildenden.“ Elektro Schlötel stellt jedes Jahr zwischen drei und vier neue Auszubildende ein. Die Ausbildung als Elektroniker (m/w/d) für Energie- und Gebäudetechnik dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Eine Verkürzung um ein halbes ist bei entsprechender Leistung des Azubi möglich. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 37,5 Stunden, die Ausbildungsvergütung erfolgt nach Tarif. Ein bis zweimal wöchentlich geht es zur Berufsschule, von der es jeweils eine in Minden und Lübbecke gibt. „In der Regel übernehmen wir unsere Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss“, sagt Jens Gräber.

Ausbildungsleiter: Elektrotechnikermeister Jens Gräber. Foto: Jürgen Krüger

Für den Ausbildungsstart am 1. August 2020 sind noch zwei Plätze frei

Bewerbungen bitte schriftlich an:
Elektro Schlötel GmbH
z. Hd. Jens Gräber
Hahler Straße 152 – 154
32427 Minden

oder per Email: j.graeber@elektro-schloetel.de

Übernachten auf dem Land

Idyllisch: Das Wohnhaus an der Lavelsloher Straße 31 in Friedewalde mit der Ferienwohnung Krüger, Garten, Wald und Streuobstweise auf eine Größe von einem Hektar. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Nach dem Gästehaus Andres gibt es nun in Friedewalde eine weitere Übernachtungsmöglichkeit. Heike und Jürgen Krüger haben eine 39 Quadratmeter große Ferienwohnung (www.ferienwohnung-krüger.de) in ihrem Haus an der Lavelsloher Straße 31 eingerichtet. “Übernachten auf dem Land” heißt der Slogan für die abgeschlossene Wohnung im Erdgeschoss mit sepratem Eingang, kostenfreiem Parkplatz vor der Tür, Terrasse und Garten.

Zur Verfügung stehen Wohnküche, Schlafzimmer, Badezimmer, Abstellraum und Flur. Die Ferienwohnung ist komplett eingerichtet mit Bettwäsche und Handtücher, Fernseher, Waschmaschine, Kühlschrank, Herd und Backofen, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Geschirr, Kochtöpfen, etc.

Die Wohnung ist optimal geeignet für Singles oder zwei Personen. Bis zu vier Personen können dort aber übernachten (Doppelbett und Schlafsofa). Die Ferienwohnung eignet sich auch hervorragend für Handwerker, Monteure oder Geschäftsreisende. 

Ansprechpartner, Buchung, Preise

Der Preis pro Übernachtung beträgt 40 Euro, zuzüglich 30 Euro für die Endreinigung (oder selbst reinigen), Sonderkonditionen gibt es für langfristige Buchung >1 Monat oder bei Einzelbelegung.
Buchung auch über Airbnb: https://airbnb.com/h/ferienwohnung-krueger

Heike und Jürgen Krüger
Ferienwohnung
Lavelsloher Straße 31
32469 Petershagen
www.ferienwohnung-krüger.de

Telefon (0 57 04) 12 74
Mobil (01 71) 838 92 91
Email: post@juergen-krueger.de
www.juergen-krueger.de

Fotos

Nach Schätzen baggern

Freuen sich auf die Kinder: Rolf Lamker und Kirstin Schürer. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Coronar-Krise scheint überwunden zu sein, und nun möchten Kirstin Schürer und Rolf Lamker (IVL Baumaschinenverleih, Partner unserer Website) Kindern eine Freude machen. “Als Baumaschinenverleih verfügen wir unter anderem über Bagger und Radlader. Da kam uns die Idee, Kinder baggern zu lassen”, sagt Rolf Lamker. Am Sonntag, 28. Juni 2020, in der Zeit von 14 Uhr bis um 18 Uhr laden die beiden zwölf Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren zu sich nach Friedewalde ein, um ausgiebig in jeweils zehn  Tonnen Sand zu baggern. “Und nicht nur das, denn in jedem Sandhaufen haben wir einen kleinen Schatz versteckt”, verrät Kirstin Schürer. Die Aktion sei selbstverständlich kostenfrei. Eltern, Großeltern und Geschwister sind eingeladen, um bei Kaffee und Kuchen der großen Buddelei zuzusehen.

Drei Bagger, ein Radlader, vier Haufen Sand

IVL stellt drei Bagger (JCB 8026 CTS / JCB 8008 CTS / JCB 19 C1), einen Radlader (JCB 403) und vier Sandhaufen (je zehn Tonnen). So können vier Kinder unter professioneller Betreuung gleichzeitig baggern. Davon soll es  drei Runden (14 Uhr / 15.15 Uhr / 16.30 Uhr) geben, so dass insgesamt zwölf Kinder in den Genuss kommen. Die Bewerbung ist nur per Email möglich, wie Rolf Lamker sagt. Einsendeschluss ist Donnerstag, 18.Juni 2020, um 18 Uhr. Sollten bis dahin mehr als zwölf Bewerbungen eingehen, so entscheidet das Los. Für die Bewerbung werden folgende Angaben benötigt: Vorname und Name des Kindes, Alter, Wohnort sowie Emailadresse und Telefon der Eltern. “Die Daten nutzen wir nur für diese Aktion und werden im Anschluss daran den kompletten Email-Schriftverkehr wieder löschen”, versprechen Kirstin Schürer und Rolf Lamker. Hier die Emailadresse für die Bewerbung: industrieverwertung@gmx.de

IVL Baumaschinenverleih & Industrieverwertung
Rolf Lamker
Bahndamm 12
32469 Petershagen-Friedewalde

Telefon (0 57 04) 1 67 37 93
Telefon (0 57 04) 1 67 37 94
Mobil (01 51) 19 46 00 68

E-Mail: industrieverwertung@gmx.de
www.ivl-baumaschinenverleih.de

Das Kabel ist repariert

Fast fertig: Der Techniker von Kabel Sustev hat seine Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Das durch einen Bagger beschädigte Edkabel der Deutschen Telekom ist repariert. Nur rund anderthalb Stunden benötigte der Techniker der kroatischen Spezialfirma Kabel Sustev (Zagreb), um den Schaden zu beheben. Am Freitagnachmittag, 8.Mai 2020, funktionierte in den betroffenen Haushalten wieder das Internet und damit auch die Festnetztelefone.

Perfekt: Die Muffe mit den 200 reparierten Adern, hier in direkter Nachbarschaft mit den Glasfaser-Leerrohren.

Bagger beschädigt Telekom-Kabel

Zerfetzt: Das defekte Erdkabel der Deutschen Telekom, das hier direkt neben den neuen Glasfaserkabeln liegt. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Momentan verlegen Bauarbeiter in der Galgenheide Glasfaserkabel. In Höhe des Funkturmes hat ein Baggerführer offensichtlich ein Erdkabel der Deutsches Telekom übersehen und es mit seiner Schaufel beschädigt. In Teilen von Friedewalde gibt es somit seit Mittwoch, 6. Mai 2020, weder Internet noch Telefon. Ein Techniker der Deutschen Telekom war am Donnerstag, 7.Mai 2020, um 10.30 Uhr vor Ort, hat den Schaden begutachtet und gemeldet. Ein Bautrupp der Deutschen Telekom wird nun das defekte Erdkabel reparieren. Dabei wird das gesamte Kabel durchtrennt, wobei die 200 Adern in einer Muffe neu zusammengelötet werden. Wie lange das dauern wird, ist noch offen.

Vorbildlich: Die Bauarbeiter, die im Auftrag von Internexio (jetzt: Greenfiber) Glasfaser verlegen, haben die Baugrube am Funkturm in der Galgenheide offen gelassen.
Reichlich Power: Gleich fünf Leerrohre für Glasfaser liegen in der Erde. Da wirkt das Telekom-Kabel wie aus der Zeit gefallen.

Glasfaser: Es geht flott voran

Hand in Hand: Polnische Abeiter verlegen hier Leerrohre in Wegholm am Ossenweider Weg. Fotos: Jürgen Krüger

Kreis Minden-Lübbecke/Petershagen-Friedewalde. Nachdem die Trassenbauer in Wegholm damit begonnen haben, den Glasfaserausbau in Friedewalde und Petershagen voranzutreiben, laufen auch die weiteren Planungen bei Internexio wieder auf Hochtouren. Wegen der Corona-Krise hatte es einen zweiwöchigen Baustopp gegeben, weil Arbeiter aus Polen nicht anreisten. Das ist nun Geschichte, und Mitte Mai 2020 sollen die Verlegearbeiten der Leerrohre in Friedewalde abgeschlossen sein, wie Internexio-Geschäftsführer Paul Gummert sagt. Bis ganz Petershagen links und rechts der Weser versorgt seien, würden aber wohl noch ein Jahr bis anderthalb Jahre ins Land gehen. “Der gesamte Fahrplan ist nicht gefährdet, weil wir hervorragend in der Zeit liegen”, so der 33-jährige Jurist. Momentan arbeitet in Friedewalde nur eine fünf Mann starke Kolonne. Weitere sollen folgen. In der Spitze habe Internexio bis zu 160 Arbeiter im Einsatz, wie Gummert bekräftigt.

Glasfasereinblasung im Altkreis Lübbecke

Bereits im Mai oder Juni 2020 könnten die ersten Haushalte im Altkreis Lübbecke ihren neuen Glasfaseranschluss nutzen, weil Mitarbeiter von Internexio dort schon Glasfaserdrähte in die bereits verlegten Leerrohre blasen. Außerdem stehe der Anschluss des Technikstandortes Pr. Oldendorf an der Rathausstraße 11 an das Internet-Backbone Hamburg/Frankfurt in Dielingen-Fischerstatt kurz vor der Vollendung. “Dann könnten wir theoretisch schon Licht einspeisen und die ersten Haushalte anschließen. Allerdings halten wir uns momentan mit den Hausbegehungen und den Hausanschlüssen wegen der Corona-Pandemie und der notwendigen Kundenkontakte zurück”, sagt Gummert. Auch in dieser Frage soll es im Mai vorangehen.

Zuversichtlich: Internexio-Geschäftsführer Paul Gummert (rechts) und Vertriebsleiter Deutschland Markus Fučik.

Nur 339 Anträge in Petershagen-West

Nach wie vor als enttäuschend darf die Anzahl der Anträge auf schnelles Internet in Petershagen links der Weser angesehen werden. Nur 339 Anträge hat Markus Fučik, Vertriebsleiter Deutschland bei Internexio, in seiner Liste. Zum Vergleich: Allein in Espelkamp seien es 1.270 Anträge.  Dieses Ungleichgewicht könnte durchaus mit den unterschiedlichen Verfahrensweisen zusammenhängen. Während im Altkreis Lübbecke die Informationsveranstaltungen durchgeführt wurden, während bereits gebaggert wurde, habe die Stadt Petershagen darauf bestanden zuerst die Informationsveranstaltung durchzuführen. “Man sieht dann halt noch nichts”, sagt Paul Gummert. Das ist nun anders, denn momentan wird in Friedewalde gebaggert, was das Zeug hält. Wegholm, nördlich der L770, ist bereits komplett erschlossen. Wie Vertiebler Markus Fučik sagt, sei es nach wie vor möglich, dass förderberechtigte Friedewalder Haushalte einen subventionierten Glasfaseranschluss bekommen. Allerdings nur noch bis Mitte Juni und nicht mehr für 100 Euro Baukostenzuschuss, sondern für 500 Euro. “Man darf gerne die Bautrupps ansprechen”, so der 48-Jährige. Besser wäre allerdings ein Anruf unter Telefon (05 71) 7 83 41 80. Mehr dazu auf der Internetseite von Internexio.

Start der Bauarbeiten verschoben

So sehen sie aus: Von Internexio verlegte Glasfaser-Leerrohre, hier in Rahden-Varl. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Eigentlich wollte Internexio Ende März 2020 mit den Trassenarbeiten zur Verlegung der Leerrohre für den Breitbandausbau in Friedewalde beginnen. Doch daraus wird nichts, wie Geschäftsführer Paul Gummert bestätigt. Grund für die Verschiebung auf unbestimmte Zeit sei die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das scheint sich zunächst mit den Aussagen der Industriegewerkschaft Bau zu widersprechen, die für ihre 3.360 Beschäftigte der Baubranche im Kreis Minden-Lübbecke mit einem “Großteil ihrer Kapazitäten weiterarbeitet”, wie Sabine Katzsche-Döring von der IG Bau in der Neuen Westfälischen zitiert wird. Klarer wird die Begründung Gummerts aber dann, wenn man die polnischen Arbeitstrupps berücksichtigt, die für Internexio den Breitbandausbau im Mühlenkreis umsetzen.

Rigorose Einreisebeschränkungen für Polen

Die polnische Regierung hat zur Eindämmung der Corona-Pandemie rigorose Einreisebestimmungen erlassen. Seit Sonntag, 15. März 2020, dürfen unter anderem auch polnische Staatsbürger nur dann wieder in ihr Land einreisen, wenn sie sich anschließend für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das hält viele polnische Staatsbürger offensichtlich davon ab, überhaupt erst auszureisen. Von diesem Phänomen sind unter anderem die Spargelbauern betroffen, aber auch Firmen wie Internexio. Paul Gummert möchte “das beschriebene Szenario nicht ausschließen”. 

Gummert: “Keine Verzögerung des Gesamtprojekts”

Trotz des Baustopps beim Trassenausbau würde mancherorts weiter gearbeitet.  “Wir haben die Baustelle auch nicht einfach verlassen”, bekräftigt Gummert, sondern: “Es werden nachwievor Arbeiten ausgeführt und auch für die erforderliche Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit wird gesorgt.” Derzeit seien nur Monteure in Zweiergruppen beschäftigt, um Arbeiten ohne weitere Kundenkontakte auszuführen. Dabei würden Restarbeiten an bereits gebauten Strecken erledigt und die Arbeitsstellen aufgeräumt. Dieser „Frühjahrsputz“ sei eine sehr wichtige Aufgabe, um die errichteten Trassen endgültig abzuschließen und dann auch zeitnah in Betrieb zu nehmen. Gummert: “Wir sind im Ausbau auf den Kundenkontakt angewiesen  – dieser ist aktuell mit wechselseitigen großen Risiken verbunden.” Der Internexio-Geschäftsführer hofft, “dass wir zügig wieder in der vollen Mannstärke weitermachen können. Eine Verzögerung im Gesamtprojekt wird sich nicht einstellen, da die Planungs- und Genehmigungsarbeiten weiterlaufen.” Er verspricht, die Bürger*innen umgehend zu informieren, sobald die Bauarbeiten in Friedewalde beginnen.

Eine kleine Hausaufgabe

16 Wörter, 16 Fotos: Die pädagogischen Mitarbeiter*innen des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde zeigen sich kretaiv. Unten rechts ist Schulleiterin Alexandra Mohrhoff zu sehen. Sie hat das Schlusswort “Friedewalde” auf ein Tuch gemalt.

Eldagsen-Friedewalde. Not macht erfinderisch. Und so hatte Alexandra Mohrhoff, Schulleiterin des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde, während der Corona-Krise die Idee “für eine kleine Hausaufgabe”, wie sie sagt. Allerdings nicht für die Schülerinnen und Schüler, sondern für die pädagogischen Mitarbeiter*innen. “Alles freiwillig natürlich”, bekräftigt sie. “Ich musste erst einmal sehen, wer mitmacht, und dann habe ich mir Format und Inhalt ausgedacht.” Herausgekommen ist eine Fotocollage, die drei Sätze offenbart: “Wir lassen euch nicht alleine. Passt gut auf euch auf. Euer Team aus Eldagsen und Friedewalde.” Das sind 16 Wörter, kreativ dargestellt auf 16 Einzelfotos, die die pädagogischen Mitarbeiter*innen selbst zu Hause produziert haben.

Sie sind angekommen

Halten zusammen: Rolf Lamker und Kirstin Schürer. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Ein Foto mit Partnerin Kristin Schürer auf der Harley Davidson scheint Rolf Lamker “etwas zu dick aufgetragen”. Allein aus dieser Haltung heraus lässt sich die Bodenständigkeit des 55-Jährigen ablesen. Der gelernte Metzger und Berufskraftfahrer aus Melle ist zudem ein Mann der klaren Worte und verbindlichen Vereinbarungen. So führt er auch seine beiden Unternehmen: IVL Baumaschinenverleih und Industrieverwertung. Im Jahr 2017 verlegte er seinen Stammsitz von Warmsen nach Friedewalde und fühlt sich hier pudelwohl.

Anerkannter Auktionator

Zum Baumaschinenverleih sei er über die Industrieverwertung gekommen. Rolf Lamker ist ein sogenannter “Auktionator” im Sinne von §34b der Gewerbeordnung. Die Genehimgung wurde erteilt vom Landkreis Nienburg, wo es nur zwei Auktionatoren gibt. Versteigerungen von Betriebsvermögen können aufgrund von Insolvenzen notwendig werden. “Oder ein Unternehmer findet keinen Nachfolger und möchte seinen Betrieb verkaufen”, sagt Rolf Lamker. Dieses Geschäft betreibt er schon seit fast 30 Jahren. Vor gut zehn Jahren entwickelte er daraus den Baumaschinenverleih.

“Ideal” am Bahndamm

Das war im Jahr 2009, als Rolf Lamker seine Partnerin Kristin Schürer bei den Hamburg Harley Days kennenlernte. Die beiden sind seitdem zusammen und kauften sich in Warmsen ein Haus. In dem niedersächsischen Dorf betrieben sie zunächst auch ihr Geschäft. Im Jahr 2017 folgte dann der Umzug nach Friedewalde, nachdem der Pachtvertrag in Warmsen ausgelaufen war. “Das Gelände und die Räumlichkeiten am Bahndamm sind ideal”, schwärmt Rolf Lamker. “Außerdem ist die Nähe zu Minden vorteilhaft.” Er selber leitet die Geschäfte, bekommt aber Unterstützung durch die beiden Mitarbeiter Detlef von Behrens (Maschinenwartung) und Abiturient Pascal Stavropoulos (Auslieferung) sowie von seiner Frau Kirstin, die Freitag nachmittags in der Buchhaltung arbeitet. Ansonsten hat die in Hamburg-Altona geborene 55-Jährige einen Job in einer Mindener Zahnarzt-Gemeinschaftspraxis als zahnmedizinische Fachangestellte im Bereich der Prophylaxe.

Alles, was das Heimwerker-Herz begehrt

Rolf Lamker hat sich in den vergangenen Jahren einen breiten Kundenstamm aufgebaut, darunter sind auch viele Friedewalder. “Wir möchten mit dem Dorf etwas zu tun haben”, sagt er. Deshalb sei ihm die Entscheidung, Partner der Website von Friedewalde zu sein, auch leicht gefallen. Der Maschinenpark umfasst alles, was das Herz der Hand- und Heimwerker oder Gärtner höher schlagen lässt: Baumaschinen (zum Beispiel Minibagger, Radlader, Rüttelplatten, Kernbohrmaschinen, Stampfer, Abbruchhämmer, Betonfräsen, Fugenschneider…), PKW-Anhänger und Handmaschinen (zum Beispiel Akkuschrauber, Mauernutfräsen, Kettensägen, Betonsägen, Stemmhämmer, Schlagbohrmaschinen, Winkelschleifer, Heizer, Laubpuster…) gehören zum Mietpark. Zum Verkauf bestimmt sind Gase, Schüttgüter und Verbrauchsmaterial. Hier der Link zu den Katalogen.

Mieten kann so einfach sein

“Einfach mieten”, lautet der Slogan. Und das sei auch genauso gemeint, wie Rolf Lamker verspricht. “Mieten bei uns ist nicht kompliziert, weil wir es einfach machen”, sagt er. Nur von Neukunden verlange er beim ersten Mietgeschäft eine sofortige Zahlung (bar oder per EC-Karte). Danach würden Rechnungen geschrieben. Auch verzichtet Rolf Lamker auf lästige Kautionen. “Als einer der ersten in der Region”, wie er sagt. Zuverlässigkeit und Vertrauen seien ihm wichtig, aber auch Ehrlichkeit. “Wir sind nicht perfekt, aber wir sind verdammt gut.”

Begeisterte Biker

Nach Feierabend zieht es Rolf Lamker und Kirstin Schürer zurück ins beschauliche Warmsen. Und wenn es die Zeit zulässt, dann cruisen sie durch die Lande auf ihrer Harley Davidson Cross Bones. An dieser Stelle wäre natürlich das Foto auf der Harley Davidson ideal gewesen:).

Internet: Frist verlängert

Schön bunt: Glasfaserkabel, hier ein Internexio-Verteiler in Stemwede-Oppendorf. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Das Internetunternehmen Internexio hat die Vermarktungsphase für Glasfaseranschlüsse auf der linken Weserseite von Petershagen ausgeweitet. Ursprünglich war die Frist für Neuverträge am 7.Februar 2020 abgelaufen. Die neue Frist ist nun auf Donnerstag, 9. April 2020, festgesetzt. Das bestätigt Ansprechpartner Artur Wiens, der übrigens in Friedewalde wohnt, auf Nachfrage. Die aktuelle Telefonnummer für Rückfragen im Kreis Minden-Lübbecke lautet (05 71) 783 41 80. Die Internexio Service & Dienste GmbH ist mittlerweile in ihre neuen Geschäftsräume an der Graßhoffstraße 35 in Minden-Todtenhausen (ehemalige Filiale der Volksbank) eingezogen. Von dortaus koordiniert das Unternehmen den Breitbandausbau im Mühlenkreis

Vertrag und Grundstückseigentümererklärung notwendig

Um an einen subventionierten Glasfaeranschluss für einen einmaligen Baukostenzuschuss von 100 Euro zu kommen, müsste bis zum 9. April 2020 ein Vertrag bei Internexio sowie eine Grundstückseigentümererklärung vorliegen. Nach Ablauf der Frist stiegen die Kosten für die Anbindung an das Gigabitnetz nach Angaben des Unternehmens auf 500 Euro. Danach würde es “signifikant teurer”. Der Zweijahresvertrag (200 Mbit/s – 500Mbit/s – 1 Gbit/s – 10 Gbit/s) mit Internexio beinhaltet  monatliche Kosten ab 40 Euro. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite www.internexio.de.

Frisch bezogen: Der Service-Standort von Internexio in Minden-Todtenhausen.

Stadt erlässt Allgemeinverfügung

Idyllisch: Luftaufnahme von der Weser und der Stadt Petershagen. Foto: Jürgen Krüger

Petershagen. Die Stadt Petershagen hat zur Eindämmung des Corona-Virus mit Datum vom 16.März 2020 eine Allgemeinverfügung erlassen. Sie gilt ab sofort und ist zunächst bis Sonntag, 19. April 2020 befristet. Mehr dazu auf der Internetseite der Stadt Petershagen.

  1. Alle öffentlichen Veranstaltungen werden hiermit untersagt. Ausgenommen sind Veranstaltungen, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder der Daseinsfürsorge bzw. Daseinsvorsorge zu dienen bestimmt sind oder der Versorgung der Bevölkerung dienen (z. B. Wochenmärkte) sowie Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse. Es wird dringend empfohlen, auch private Veranstaltungen abzusagen.

  2. Die Durchführung von Oster-/Brauchtumsfeuern wird hiermit untersagt.

  3. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten nach den Festlegungen des Robert-Koch Instituts wird für den Zeitraum von 14 Tagen nach Aufenthalt Betretungsverbote für folgende Bereiche erlassen:
    a) Gemeinschaftseinrichtungen (Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Heilpädagogische Kindertageseinrichtungen, „Kinderbetreuung in besonderen Fällen“, Schulen und Heime, in denen überwiegend minderjährige Personen betreut werden) sowie betriebserlaubte Einrichtungen nach § 45 SGB VIII (stationäre Erziehungshilfe) und Flüchtlingsunterkünfte
    b) Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, in denen eine den Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt, Dialyseeinrichtungen, Tageskliniken
    c) stationäre Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe
    d) Berufsschulen
    e) Hochschulen.

    Für unentbehrliche Schlüsselpersonen können die unter Buchstabe a) bis c) genannten Einrichtungen Ausnahmen von dem Betretungsverbot zulassen.

    Schlüsselpersonen sind Angehörige von Berufsgruppen, deren Tätigkeit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung und der Aufrechterhaltung zentraler Funktionen des öffentlichen Lebens dient. Dazu zählen insbesondere:
    Alle Einrichtungen, die der Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung und der Pflege sowie der Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung einschließlich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz), der Sicherstellung der öffentlichen Infrastrukturen (Telekommunikationsdienste, Energie, Wasser, ÖPNV, Entsorgung), der Lebensmittelversorgung und der Handlungsfähigkeit zentraler Stellen von Staat, Justiz und Verwaltung dienen.

    Die Unentbehrlichkeit ist der betreffenden Einrichtung gegenüber durch eine schriftliche Bestätigung des jeweiligen Arbeitgebers bzw. Dienstvorgesetzten nachzuweisen.

  4. Für Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sowie für stationäre Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe werden nachstehende Maßnahmen angeordnet:
    a) Diese Einrichtungen haben Maßnahmen zu ergreifen, um den Eintrag von Corona-Viren zu erschweren, Patienten und Personal zu schützen und persönliche Schutzausrüstung einzusparen.
    b) Sie haben Besuchsverbote oder restriktive Einschränkungen der Besuche auszusprechen; maximal ist aber ein registrierter Besucher pro Bewohner/ Patient pro Tag mit Schutzmaßnahmen und mit Hygieneunterweisung zuzulassen. Ausgenommen davon sind medizinisch oder ethisch-sozial angezeigte Besuche (z. B. Kinderstationen, Palliativpatienten).
    c) Kantinen, Cafeterien oder andere der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtungen für Patienten und Besucher sind zu schließen
    d) Sämtliche öffentliche Veranstaltungen wie Vorträge, Filmvorführungen, Lesungen, Informationsveranstaltungen etc. sind zu unterlassen.

  5. Folgende Einrichtungen, Begegnungsstätten und Angebote sind zu schließen beziehungsweise einzustellen:
    a) Alle Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Kinos und Museen unabhängig von der jeweiligen Trägerschaft oder von Eigentumsverhältnissen
    b) Alle Fitness-Studios, Schwimmbäder und Saunen
    c) Alle Angebote in Volkshochschulen, in Musikschulen, in sonstigen öffentlichen und privaten außerschulischen Bildungseinrichtungen sowie die Durchführung von Kulturangeboten, von Jugend- und Seniorentreffs und die Öffnung der Musikschule, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, von Begegnungsstätten wie Dorfgemeinschaftshäusern
    d) Zusammenkünfte in Sportvereinen, Sporthallen, Sportplätzen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen
    e) Zusammenkünfte in Spielhallen, Spielbanken und Wettbüros.

  6. Der Zugang zu Restaurants und Gaststätten sowie Hotels für die Bewirtung von Übernachtungsgästen wird beschränkt und nur unter strengen Auflagen (Besucherregistrierung mit Kontaktdaten, Reglementierung der Besucherzahl, Vorgaben für Mindestabstände zwischen Tischen von zwei Metern, Aushänge mit Hinweisen zur richtigen Hygienemaßnahmen etc.) gestattet.

  7. Sämtliche Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen und „Kinderbetreuungen in besonderen Fällen“ (Brückenprojekte) haben in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich Kindern im Alter bis zur Einschulung sowie Schülerinnen und Schülern sowie deren Erziehungsberechtigten bzw. Betreuungspersonen den Zutritt zu Betreuungsangeboten zu untersagen. Auszunehmen von Satz 1 sind Kinder im Alter bis zur Einschulung sowie Schülerinnen und Schüler, deren Erziehungsberechtigte bzw. Betreuungsperson eine unentbehrliche Schlüsselperson ist. Diese Betreuung soll erfolgen, sofern eine private Betreuung insbesondere durch Familienangehörige oder die Ermöglichung flexibler Arbeitszeiten und Arbeitsgestaltung (bspw. Homeoffice) nicht gewährleistet werden kann. Die unter Ziffer 3 Satz 2 gemachten Ausführungen zu den Schlüsselpersonen gelten entsprechend.

  8. Die Anordnungen unter Ziffern 1 – 7 sind sofortig vollziehbar.

  9. Die Allgemeinverfügung gilt im gesamten Gebiet der Stadt Petershagen.

  10. Die Allgemeinverfügung ist befristet bis 19.04.2020 um 24.00 Uhr.

  11. Auf die Strafbarkeit einer Zuwiderhandlung gegen diese Anordnungen wird hingewiesen (§75 Abs. 1 Nr.1, Abs. 3 Infektionsschutzgesetz).

  12. Die Allgemeinverfügung tritt am Tage nach der öffentlichen Bekanntmachung in Kraft.

Rückzug aus der Politik

Heute parteilos: Das frühere SPD-Mitglied Karl-Christian Ebenau, das sich nicht wieder zur Wahl des Ortsbürgermeisters von Friedewalde stellt. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Unser Dorf wird bei den Kommunalwahlen am 13.September 2020 mit Sicherheit einen neuen Ortsbürgermeister oder eine neue Ortsbürgermeisterin bekommen. Denn der jetzige Amtsinhaber Karl-Christian Ebenau zieht sich aus der Politik zurück. Der 64-Jährige gehörte gut zwanzig Jahre lang dem Stadtrat von Petershagen an und war zwei Legislaturperioden (zehn Jahre) Ortsbürgermeister von Friedewalde. In unserem 20-minütigen Podcast nennt der Gewerkschaftssekretär die Gründe für seinen Rückzug, spricht über den Bruch mit der SPD vor einigen Jahren und über seine große Leidenschaft – die Landwirtschaft.

Gespräch Karl-Christian Ebenau mit Jürgen Krüger am Montag, 16.März 2020 (20 Minuten).

Warnung vor Marco Verch

Falsches Impressum: Die angegebene Telefonnummer auf der Website von Marco Verch ist nicht vergeben.

Friedewalde. Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, bei der Verwendung von Fotos auf das Urheber- und Persönlichkeitsrecht zu achten, da es offensichtlich im Internet Menschen gibt, die das noch so kleinste Fehlverhalten zu Geld machen wollen. Marco Verch dürfte einer dieser Geschäftemacher sein.  Er schickte Friedewalde.de (Jürgen Krüger als Verantwortlicher im Sinne des Presserechts) eine Rechnung in Höhe von zunächst 228 Euro. Autor Karl-Christian Ebenau, der normalerweise akribisch auf Bildrechte achtet, hatte bei seinem Artikel über die Kommunalwahlen, als Beitragsbild ein Foto von Marco Verch benutzt.

Die Bedingungen

Da das besagte Foto unentgeltlich nur unter den Regeln einer sogenannten Creative-Commons 2.0-Lizenz zu verwenden ist, sind an die kostenfreie Veröffentlichung Bedingungen geknüpft: Nennung des Namens des Urhebers Marco Verch, Verlinkung auf das Originalbild und Verlinkung auf die Lizenz. Das alles war technisch nicht möglich, da Karl-Christian Ebenau das Foto lediglich als Thumbnail auf der Übersichtsseite verwendet hatte. Doch genau darauf bezieht sich nun die Forderung auf Schadenersatz von Marco Verch.

Nachweis als Berufsfotograf fehlt

Die Vorgehensweise von Marco Verch scheint dabei immer gleich zu sein. Zunächst sendet er eine Rechnung in Höhe von 228 Euro und begründet seine Schadenersatzforderung (entgangene Werbewirkung) damit, dass er Berufsfotograf sei und nach einer sogenannten MFM-Tabelle abrechne. Marco Verch war aber nicht bereit oder in der Lage, einen Nachweis für diese Behauptung (etwa Zugehörigkeit zu einem Berufsverband) zu liefern. Wenn er merkt, dass er mit seiner überhöhten Forderung nicht weiter kommt, senkt er den Preis auf 100 Euro. Das ist die Summe, die Gerichte ihm in der Vergangenheit zugestanden haben: 50 Euro für die Nichtnennung des Urhebers und 50 Euro für die fehlende Lizenzverlinkung. Marco Verch lässt auch nicht mit sich reden. Die Telefonnummer in seinem Impressum ist nicht vergeben, damit falsch und irreführend. “Ich telefoniere derzeit nicht”, lautete die Antwort auf die entsprechende Anfrage per Email mit dem Angebot, die Bildbeschriftung zu korrigieren. Dieses Verhalten scheint im Nachinein auch logisch zu sein, denn das Ziel von Marco Verch ist es ja offenbar nicht, Fehler zu korrigieren, sondern Fehler auszunutzen.

Danke an Rechtsanwalt Niels Luckner

Für Niels Luckner, in Friedewalder wohnender Rechtsanwalt der Kanzlei Rassi Warai, ist Marco Verch kein Unbekannter. Er riet, die 100 Euro zu zahlen. “Er muss kein Berufsfotograf sein, um seine Bildrechte geltend zu machen. Wenn man sein Geschäftsfmodell trocken legen möchte, dann müsste der Gesetzgeber Gesetze ändern”, sagt Niels Luckner, der für diesen Rat übrigens kein Honorar verlangte, wofür wir sehr dankbar sind. Karl-Christian Ebenau hatte angeboten, die 100 Euro aus eigener Tasche zu zahlen. Doch das braucht er nicht zu tun, weil wir unsere Autoren schützen und möchten, dass sie auch weiterhin für Friedewalde.de schreiben. Uns alle sollte das gezahlte Lehrgeld aber achtsamer im Umgang mit im Internet verwendeten Fotos machen.

Zahlungen verweigern

Der Kölner Rechtsanwalt Markus Kompa, der Erfahrung in Sachen Marco Verch hat, empfiehlt, “zur Vermeidung einer kostspieligen anwaltlichen Abmahnung unbedingt eine vorbeugende Unterlassungsverpflichtungserklärung abgeben, Zahlungen jedoch verweigern“. Die Süddeutsche Zeitung widmete Marco Verch und seiner Masche am 17. November 2020 sogar eine ganze Seite drei. Hier geht es zum Artikel.

Und hier die Kontaktdaten von Marco Verch, falls Bedarf besteht:

Marco Verch
Scanvox #02223
Ehrenbergstraße 16a
10245 Berlin

Email: marco.verch@gmail.com
http://foto.wuestenigel.com

Corona: Das rät der Kreissportbund

Feierabend: Der Kreis Minden-Lübbecke hat die Kreisschwimmhalle in Minden, die direkt an der Kampa-Halle anliegt, bis auf weiteres geschlossen. Foto: Jürgen Krüger

Minden-Lübbecke. Der Kreissportbund Minden-Lübbecke (KSB) ruft seine Sportvereine auf, den Vereinssportbetrieb aufgrund der Coronavirus-Situation zunächst bis nach den Osterferien ruhen zu lassen. “Sport wird häufig als schönste Nebensache der Welt bezeichnet”, sagt KSB-Geschäftsführer Helmut Schemmann. Nun solle der Sport auch erst einmal “Nebensache” sein und den Empfehlungen der Virologen und der Bundesregierung gefolgt werden. Daran hält sich auch der TuS Freya Friedewalde und hat seinen Trainingsbetrieb unterbrochen.

“Wir wollen keine Hysterie befeuern”

“Wir wollen keine Hysterie befeuern, aber gerade im sportlichen Miteinander sind die Ansteckungswege kurz”, merkt Schemmann an. Dabei richtet sich die Empfehlung des KSB insbesondere an die zahlreichen Breitensportgruppen im Kreis, aber auch an anstehende Mitgliederversammlungen und Feste der Sportvereine. Für den Liga- und Wettkampfbetrieb im Sport müssten die Sportfachverbände die Entscheidungen treffen, die aber bereits vielfach aktiv seien. Die Experten und Behörden sähen in ihren Empfehlungen derzeit noch ein vorbeugendes Handeln, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen bzw. gering zu halten. “Dem sollten wir uns als Sportgemeinschaft nicht verschließen, sondern vielmehr unseren Beitrag leisten”, betont Schemmann. Der KSB selbst wird seine Kurs- und Lehrgangsmaßnahmen bis zum Ende der Osterferien einstellen. Diplom-Sportlehrer Schemmann hat für alle Breitensportler für die Übergangszeit noch einen Tipp: “Jeden dritten Tag eine halbe Stunde stramm spazieren, walken, joggen oder auch Rad fahren hält fit und stärkt ganz nebenbei auch das Immunsystem”. Wer Symptome einer Grippe verspüre solle aber umgehend alle sportlichen Aktivitäten einstellen.

Kreisschwimmhalle geschlossen

Wie der Kreis Minden-Lübbecke mitteilt, ist die Kreisschwimmhalle in Minden seit Samstag, 14. März 2020, geschlossen. “Diese Maßnahme dient wie alle anderen aktuellen Einschränkungen dazu, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen zum Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger”, teilt der Mühlenkreis auf seiner Internetseite mit.

Kommentar. Eine Frage der Haftung

Sport ist die schönste Nebensache der Welt. Und die Gesundheit geht vor. So gesehen sind die Generalabsagen im Sport aufgrund der Corona-Pandemie nachvollziehbar und wahrscheinlich auch richtig. Doch Fürsorge ist nicht der alleinige Grund der Absagen. Es geht vor allem um Haftung. Kein Veranstalter wird es riskieren, eine Veranstaltung entgegen den Empfehlungen aus Wissenschaft, Politik und Verbänden durchzusetzen. Schon gar nicht ehrenamtlich geführte Sportverbände und Sportvereine. Vorsatz lässt sich nämlich nicht versichern. Niemand möchte dafür gerade stehen, dass sich bei seiner Veranstaltung irgendjemand mit dem Virus infiziert und ihn auf Schadenersatz verklagt. Dabei kommt dem 1. Vorsitzenden von gemeinnützigen Sportvereinen eine besondere Rolle zu, denn er haftet mit seinem Privatvermögen. Von daher stehen uns sportlich betrachtet sehr ruhige Wochen ins Haus.⋌
⋌Jürgen Krüger

Grundschule geschlossen

Geschlossen: Die Grundschule in Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Eldagsen/Friedewalde. Ab Montag, dem 16. März 2020 ist der Grundschulverbund Eldagsen/Friedewalde auf Anordnung des Landes NRW bis zum Beginn der Osterferien geschlossen. Dies bedeutet, dass bereits am Montag der Unterricht in den Schulen ruht.

Übergangsregelung

Damit die Eltern Gelegenheit haben, sich auf diese Situation einzustellen, können sie bis einschließlich Dienstag, 17.März 2020, aus eigener Entscheidung ihre Kinder zur Schule schicken. Die Schulen stellen an diesen beiden Tagen während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicher. Das teilt der GSV auf seiner Iternetseite mit.

Not-Betreuungsangebot

Die Einstellung des Schulbetriebes dürfe nicht dazu führen, dass Eltern, die in unverzichtbaren Funktionsbereichen – insbesondere im Gesundheitswesen – arbeiteten, wegen der Betreuung ihrer Kinder im Dienst ausfielen. “Bitte gehen Sie verantwortungsvoll mit der Situation um und versuchen Sie soziale Kontakte zu vermeiden. Auch die Notbetreuung sollte gewissenhaft genutzt werden”, heißt es weiter. Mehr dazu unter www.gs-friedewalde.de

“Ich bin dann mal weg”

Stark im Service: Walter Giesler. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Walter Giesler gehört zu Friedewalde wie die Uhr zum Kirchturm. Dabei ist er eigentlich gar kein waschechter Friedewalder, wie er sagt, sondern zugezogen aus Hille. “Es hat seine Zeit gedauert, bis ich mich in Friedewalde akzeptiert fühlte, doch irgendwann flutschte es”, sagt der 71-Jährige heute. Das alles ist schon sehr lange her, und nach fast 45 Jahren zieht er nun einen Schlussstrich und schließt sein Geschäft für TV, SAT-Technik und Hausgeräte. “Aus Altersgründen”, wie er sagt. Eine Nachfolge sei nicht geplant, auch stehe der genaue Termin noch aus. “Vielleicht im Juni. Mal sehen.” Walter Giesler möchte mit seiner Ehefrau Edelgard, die er in seiner früheren Zeit als Musiker kennenlernte und mit der er im Jahr 2019 Goldene Hochzeit feierte, den Lebensabend ohne Arbeit und Verantwortung genießen. Sicherlich werden sie auch Zeit mit der Familie ihrer gemeinsamen Tochter Nicole, zu der auch zwei Enkelkinder gehören, verbringen.

Lehre bei Fernseh-Förster in Minden

Seine Eltern sind aus Schlesien und trafen sich nach Ende des 2. Weltkrieges in Hille wieder. Der 1948 geborene Sohn Walter lernte Radio- und Fernsehtechniker bei “Fernseh Förster” in Minden. Und Ehefrau Edelgard ist die Tochter von Helmut Bischoff, der in Stemmer ein Elektroinstallationsunternehmen betrieb. “Ich habe sozusagen die Radio- und Fernsehtechnik mit in die Firma gebracht”, sagt Walter Giesler. Helmut Bischoff baute 1975/76 das Haus mit dem Ladengeschäft an der Lavelsloher Straße 9 in Friedewalde, das mittlerweile  Edelgard und Walter Giesler gehört. Hier wollen sie auch bleiben.

Gehört zum Dorfbild: Das Wohn- und Geschäftshaus von Edelgard und Walter Giesler an der Lavelsloher Straße in Friedewalde. Foto: Privat

“Der Frust war da, keine Frage”

Im November 1976 eröffnete Elektro Bischoff das Geschäft in Friedewalde, wobei Walter Giesler zunächst angestellt war. Seit Anfang der 2000er Jahre führt er die Firma selbstständig. In den Jahren hat er sich einen großen Kundenstamm aufgebaut, darunter sind viele Friedewalder, aber auch viele in Bückeburg oder Bad Oeynhausen beispielsweise. Mittlerweile haben sich die Bedürfnisse der Kunden aber verschoben, und anfangs haderte Walter Giesler mit dem Online-Geschäft, das eine immer stärker werdende Konkurrenz wurde. Mittlerweile hat er die Lage akzeptiert. “Der Frust war da, keine Frage. Aber, so ist der Lauf der Zeit”, so der Radio- und Fernsehtechniker. Was ihn schon immer ausgezeichnet hat, ist Menschlichkeit, Zuverlässigkeit und Kompetenz. “Ich glaube, ich kann ganz gut mit Menschen umgehen. Egal, ob Kind oder Senior – ich habe hier im Laden immer alle ernst genommen und ordentlich bedient”, sagt er. Auch ehrenamtlich hat er sich im Dorf engagiert, wenn man seine Hilfe brauchte. Walter Giesler: “Die meiste Freude haben mir die tontechnischen Veranstaltungen an der Grundschule bereitet.”

Legendärer BMW fährt jetzt in Belgien

Verabschiedet hat sich Walter Giesler schon vor Wochen von seiner großen Leidenschaft – dem Motorsport. Sein legendärer BWM 2002 ist verkauft – in gute Hände nach Belgien. “Mir fehlte zuletzt der Drive, den man für den Motorsport braucht”, erklärt er seine Entscheidung. Nur die Musik, mit der alles begann, die möchte er noch ein bisschen weiter machen. Momentan spielt der Gittarist und Sänger in der Gruppe “Flashback” Oldies zum Genießen. Wie lange noch, das wird man sehen.

Ein Hingucker: Der BMW 2002 von Walter Giesler, hier beim Rennen auf dem “Schleizer Dreieck” in Thüringen. Foto: Katja Lüllwitz

Glasfaser: Über Hille nach Friedewalde

Nur noch einen Schritt: In Stemwede, hier Oppendorf, ragen die bunten Leerrohre schon aus dem Verteiler. Jetzt fehlen nur noch die Hausanschlüsse, die von hier aus vorgenommen werden. Fotos: Jürgen Krüger

Kreis Minden-Lübbecke/Petershagen. Seit Anfang September 2019 rollen die Bagger in Stemwede und Hüllhorst. Dort verlegen Mitarbeiter von Internexio zuerst die Leerrohre. Später blasen sie mit einer speziellen Technik die feinen Lichtwellenleiter (LWL) aus Glasfaser in die Leerohre ein und verlegen die Fasern bis in die Haushalte. In vier Jahren will das Unternehmen aus Hamburg die sogenannten “weißen Flecken” im Mühlenkreis Minden-Lübbecke mit bunten Glasfaserrohren samt LWL ausstatten. Das sind nach eigenen Angaben immerhin 15.600 Häuser. Weiße Flecken sind Gebiete, in denen es Übertragungsraten von weniger als 30 Megabit pro Sekunde gibt, wobei diese Definition schon für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. In Stemwede hat Internexio bislang 357 Kilometer Leerrohre verlegt und 233 Hausanschlüsse installiert. Doch bis die Daten tatsächlich rauschen, dauert es wohl noch in bisschen. Das gilt auch für den Breitbandausbau in Friedewalde.

Gigabit-Koordinator: Enrico Nauen vom Kreis Minden-Lübbecke.

Lichterfest im Mai

Der große Moment dürfte das sogenannte “Lichterfest” sein. “Das ist der Zeitpunkt, an dem Internexio das Glasfasernetz mit Licht flutet”, sagt Enrico Nauen. Der 41-jährige Verwaltungsangestellte (Bachelor of Laws) arbeitet beim Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Kreises Minden-Lübbecke und ist dort “Gigabit-Koordinator”. Der ehemalige Zeitsoldat kennt so gut wie alle Details zum Breitbandausbau und befindet sich in ständigem Kontakt mit Internexio. Bis zum Lichterfest wird es aber wohl noch bis Mai dauern. Denn Internexio muss erst an zwei Orten des Mühlenkreises sogenannte “technische Service-Standorte” einrichten, an denen die Server und die Steuerung untergebracht sind. Das ist einmal Preußisch Oldendorf und zweitens Minden-Todtenhausen. In Todtenhausen hat Internexio die ehemalige Geschäftsfstelle der Volksbank an der Graßhoffstraße 35 gekauft und lässt sie gerade umbauen. Das “Lichterfest” finde dort statt, wo man als erstes fertig sei, so Enrico Nauen. Die Station in Pr. Oldendorf wird an das Internet-Backbone Hamburg/Frankfurt in Stemwede-Fischerstatt (bei Dielingen) angeklemmt. Ein weitere Backbone-Leitung (Hamburg/Frankfurt) streift Bad Oeynhausen. Während Internexio Ostern anpeilt, schätzt Enrico Nauen den spannenden Moment mit Mai eher etwas konservativer ein.

Technischer Service-Standort: Internexio lässt derzeit das Gebäude der alten Volksbank in Todtenhausen an der Graßhoffstraße 35 herrichten.

Hilfe von Experten holen

In Stemwede dürften nach dem Lichterfest alle angeschlossenen Haushalte das schnelle Internet nutzen können, solange die Hauseigentümer und Unternehmen die technischen Voraussetzungen in ihren Räumen dafür geschaffen haben. Momentan sprechen die Mitarbeiter bei Hausbegehungen mit den Eigentümern durch, wo im Haus sie den Hausübergabepunkt (APL)  installieren sollen. Möglich seien Keller, 1. Obergeschoss oder ein Außenanschluss, wie Enrico Nauen sagt. Von dort an ist der Eigentümer dafür verantwortlich, wie es weitergeht. Wer sich die Installation technisch nicht zutraut, sollte die Hilfe eines Experten in Anspruch nehmen. Eine Liste von Elektrounternehmen sei in Arbeit, wie  Enrico Nauen sagt. Elektro Schlötel, Partner der Friedewalder Website, wäre ein solcher  Glasfaser-Spezialist. Ansprechpartner ist Elektrotechnikmeister Thomas Meier, Telefon (01 51) 55 00 06 66, Email: t.meier@elektro-schloetel.de

Die “letzte Meile” ist Geschichte

Da kaum ein Haushalt oder ein Unternehmen über eine interne Glasfaserstruktur verfügt, braucht man technisch gesehen einen optischen Wandler (ONT), der die Lichtwellen in elektrische Signale umwandelt. Dort wird dann der Router angeschlossen. Die sogenannte “letzte Meile” – das Telefonkabel aus Kupfer für den DSL-Anschluss  – und der bisherige Flaschenhals, sind damit Geschichte. Denn das Glasfasernetz von Internexio ist komplett neu und autark von anderen Netzen. Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s im Haus sind mit Netzwerkkabeln ab CAT 6 möglich. Herkömmliche WLAN-Router hingegen schaffen bis zu 300 Mbit/s. Die von Internexio empfohlene Fritz Box  7590 soll immerhin 600 Mbit/s ereichen. Um auf 1 Gbit/s im WLAN-Netz zu kommen, müssten die WLAN-Module über die sogenannte MIMO-Technik verfügen, erklärt Enrico Nauen. Die Server auf der Anbieterseite nutzen in der Regel bereits die Gigabit-Technik, so dass hier keine Engpässe – abgesehen von Überlastungen – zu erwarten sind.

Die Aufrissgenehmigung der Stadt Petershagen fehlt noch

Mit dem geplanten “Lichterfest” im Mai könnten nach der weiteren Leerrohrverlegung, den Hausbegehungen und den Hausanschlüssen alle vorgesehenen Haushalte nach und nach oder straßenabschnittsweise an das ringförmige Glasfasernetz angeschlossen werden und in Betrieb gehen. Momentan buddeln sich die Bagger durch Hille, danach wäre Friedewalde dran. Doch im Augenblick wäre  an der Grenze von Holzhausen zu Friedewalde Feierabend, da die Stadt Petershagen bislang noch gar keine Aufrissgenehmigung für die Erarbeiten erteilt hat, wie Kay Busche bestätigt. “Wir haben bislang von Internexio nur ein paar Pläne vorliegen. Der eigentliche Antrag fehlt noch”, sagt der Leiter der Bauverwaltung. Etwa vier Wochen werde sein Amt benötigen, um den Antrag nach Eingang zu prüfen und die Genehmigung zu erteilen. Und bevor es soweit ist, werde die Stadt Petershagen zunächst einmal Ortsbesichtigungen mit den Leuten von Internexio durchführen. Dort würden Verlegedetails besprochen. Bis Ostern ist zwar noch Zeit, doch die rund 150 Mitarbeiter von Internexio sind offenbar sehr schnell, wie das Beispiel in Stemwede und Hüllhorst zeigt. Gerade einmal fünf Monate brauchten die Hamburger, um die ersten Hausanschlüsse zu realisieren. Auch wenn sich einen Baustopp an der Grenze zwischen Holzhausen und Friedewalde wohl niemand wünscht, so werden die ersten Daten in Friedewalde sicherlich frühestens im Sommer durch die Glasfaserleitungen fegen. Wann welcher Straßenzug und welches Gebäude in Friedewalde dran ist, gibt Internexio rechtzeitig bekannt.

Schön bunt: Leerohre für Glasfaser, hier in Stemwede-Oppendorf.

Glasfaser auch für den Förster

Internexio hat sich verpflichtet,  die Leerrohr-Trassen bis zu jedem förderfähigen Haus zu verlegen. Das gelte auch für abgelegene Gebiete, wie Enrico Nauen verspricht. So werde Internexio auch ein Leerrohr bis zum Försterhaus im Mindenerwald verlegen. Im Vergleich zu Stemwede darf die Anschlussquote in Petershagen-West, unter anderem mit Eldagsen, Meßlingen, Maaslingen, Südfelde und Friedewalde durchaus als enttäuschend bezeichnet werden. Während in Stemwede rund 70 Prozent einen Glasfaseranschluss bestellten, seien bis heute in Petershagen-West von 620 möglichen Anschlüssen lediglich 260 bestellt worden. Das sind rund 40 Prozent. In Friedewalde haben 365 Haushalte die Möglichkeit, einen vom Bund geförderten Glasfaseranschluss zu bekommen mit einem Eigenanteil von 150 Euro (100 Euro Baukostenzuschuss, 50 Euro einmalige Anschlussgebühr) plus zweijährigem Dienstleistungsvertrag (960 Euro in der günstigsten Variante).  Wie viele Friedewalder davon tatsächlich schon bestellt haben, differenzieren die Zahlen nicht. Ein Grund für relativ schwache Nachfage im Vergleich zu Stemwede könnte sein, dass Internexio dort schon vor der Infoveranstaltung mit den Erdarbeiten begonnen hatte. “Da konnten die Leute schon was sehen”, sagt Enrico Nauen. In Petershagen gab es im Dezember 2019 bereits die Infoveranstaltung, von Baggern gab es da noch keine Spur.

Bestellung noch möglich

Beim Glasfasernetz von Internexio handelt es sich um eine “Open-Access-Technologie”. Das heißt, auch andere Anbieter (wie zum Beispiel die Deutsche Telekom) könnten sich theoretisch Kapazitäten bei Internexio mieten und ihren Kunden bereitstellen. Doch das wird wohl noch dauern. Deshalb haben die meisten auch gleich einen Internetzugang (200 Mbit/s, 5000 Mbit/s oder 1 Gbit/s) bestellt. Ein solcher Vertrag ist Bedingung für den Anschluss. Den Glasfaseranschluss für 100 Euro Baukostenzuschuss gibt es allerdings nur für diejenigen, die auch rechtzeitig bestellt haben. Wer jetzt noch ordert, bevor die Aufrissarbeiten am eigenen Haus abgeschlossen sind, müsse den Angaben zufolge momentan 500 Euro Baukostenzuschuss anstatt 100 Euro bezahlen. Auch ein nachträglicher Anschluss sei möglich, dann allerdings zu weit höheren Kosten. Mehr dazu auf der Internetseite von Internexio.

Weitere Informationen

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Im Koalitionsvertrag hat sich die Politik zwei Ziele gesetzt:

  • Bis Ende 2025 soll ganz Deutschland über Gigabit-Netze versorgt werden.
  • Noch in dieser Legislaturperiode sollen alle Gewerbegebiete, Schulen, Krankenhäuser an das Gigabit-Netz angeschlossen werden.

Die große Koalition hat sich verständigt, über vier Jahre hinweg insgesamt 10 bis 12 Milliarden Euro zu investieren.

Breitbandausbau Kreis Minden-Lübbecke

  • 21.000 förderfähige Haushalte (Atlas Breitbandausbau)
  • 110 Millionen Euro Investitionskosten
  • 47.000 km Glasfaser
  • 1.700 km Tiefbauarbeiten
  • Beginn: 2. September 2019
  • Geplante Dauer: Vier Jahre

Ansprechpartner
Enrico Nauen
Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Gigabit-Koordinator

Portastraße 13
32423 Minden

Telefon (05 71) 807 23011
Email: e.nauen@minden-luebbecke.de

Bäckermobilfahrer gesucht

Mitarbeiter*Innen gesucht: Dieser Zettel hängt im Schaufenster der Bäckerei Ledig in Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Uchte. Im Schaufenster der Bäckerei Ledig, Partner unserer Website, hängt seit geraumer Zeit ein Zettel. Dort sucht das Unternehmen mit Sitz in Uchte Auslieferungsfahrer*innen und Bäckermobilfahrer*innen. Erster Job hat sich mittlerweile erledigt. “Die Stelle haben wir gerade besetzt”, sagt Chefin Anette Ledig. Gut gebrauchen könnte sie allerding noch zwei Mitarbeiter*innen für mobile Verkaufswagen. “Am liebsten in Teilzeit”, wie Anette Ledig sagt. Möglich seien allerdings auch Vollzeit oder Minijob.

Sechs Verkaufswagen unterwegs

Das Uchter Unternehmen betreibt zehn Filialen, darunter eine in Friedewalde. Zusätzlich sind in der Region sechs mobile Verkaufswagen unterwegs. “Es gibt unterschiedliche Touren”, wie Anette Ledig sagt. Allen Touren gemein ist, dass sie in Uchte starten. Denn dort werden die Wagen beladen. In der Woche fahren die “Bäckermobile” um ca. 7.30 Uhr ab, am Samstag teilweise schon um 5 Uhr. Die Arbeitszeit variiert je nach Zusammenstellung der Touren. Wer sich für den Job als Bäckermobilfahrer*in interessiert und eine gültige Fahrerlizenz der Klasse B besitzt, sollte Kontakt zu Anette Ledig aufnehmen: Telefon (0 57 23) 22 72 oder Email: anette@baeckerei-ledig.com

Ina und Alexander Lau ziehen um

Dach runter, Klinker ab: Das neue Wohnhaus von Ina und Alexander Lau, an das noch ein Anbau kommt (dort, wo momentan die Container stehen). Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Eigentlich hatte Resi Hermeier aus Wegholm den Heimatverein im Auge, als sie den Bau eines kleinen Hauses an der Friedewalder Straße, gegenüber der Einmündnung Kleiriehe, in Auftrag gab. Doch nun hat das Gebäude eine neue Eigentümerin: Friseurmeisterin Ina Lau wird dort mit ihrer Familie einziehen. Momentan laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren, auch begünstigt durch das milde Wetter.

Anbau mit Doppelgarage geplant

“Es bot sich einfach an”, sagt Ina Lau. Nebenan betreibt sie ihr Friseurgeschäft, bei dem die Pflasterarbeiten für den 250 Quadratmeter großen Parkplatz gerade abgeschlossen sind. Die Fassade des neuen Hauses werde der des Geschäftes angepasst. Deshalb seien die Klinker entfernt. Außerdem haben  Bauarbeiter den Dachstuhl demontiert, da auf das bestehende Gebäude, das eine Grundfläche von 75 Quadratmetern hat, ein zweites Stockwerk für eine Einliegerwohnung soll. Das Erdgeschoss soll die neue Privatwohnung werden, allerdings werde das bestehende Gebäude noch durch einen einstöckigen Anbau (Richtung Norden) erweitert. Küche, Wohnzimmer, Esszimmer, Diele und eine Doppelgarage sind dort geplant. “Am Ende werden wir rund 150 Quadratmeter Wohnfläche haben”, verrät Ina Lau. Einziehen möchte die 42-Jährige mit ihrer Familie im Sommer 2020. Im Idealfall wäre dann auch ihr momentanes Wohnhaus am Rudolf-Hergt-Weg 10 in Friedewalde verkauft. Wer daran Interesse hat, darf Ina Lau gerne unter Telefon (01 51) 21 24 68 77 kontaktieren.

Beendet: Die Pflasterarbeiten für den 250 Quadratmeter großen Parkplatz am Friseurgeschäft.

Die Zukunft sichern

Athletisch: Fiona Kneip von den C2-Mädchen des HSV Minden-Nord läuft hier im Spiel gegen Bielefeld/Jöllenbeck einen Tempogegenstoß. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde/Minden. Seit der Saison 2012/2013 betreibt der TuS Freya Friedewalde gemeinsam mit dem TV Stemmer und dem TuS Minderheide den Handball-Spielverbund Minden-Nord. Kinder- und Jugendarbeit ist das Herzstück des HSV Minden-Nord. Dabei sind Leistungs- und Breitensport kein Widerspruch, wenn man genügend Mannschaften hat. „Wir wollen dafür sorgen, dass jeder, der beim HSV Minden-Nord Handball spielen möchte, auch eine Mannschaft vorfindet“, beschreibt der HSV diese Symbiose. Um die Zukunft zu sichern, hat der HSV nun den Jugendpool 100×100 gegründet. Ziel ist es, 100 Unterstützer zu finden, die jährlich 100 Euro spenden.

Solide Finanzierung notwendig

In einem Flyer heißt es: Der HSV Minden-Nord ist der größte Handball-Spielverbund im Mühlenkreis Minden-Lübbecke und führend im Frauen- und Mädchenhandball, wobei sich die Höhe der Spielklassen aus der Jugendarbeit ergibt. Unsere Frauen- und Männermannschaften besetzen wir überwiegend mit Spieler*innen, die die eigene Jugend durchlaufen haben. Darauf sind wir stolz. Um das auch künftig zu gewährleisten, brauchen wir eine solide Finanzierung. Dafür haben wir den Jugendpool HSV 100×100 gegründet. 100 Personen, Gruppen oder Firmen spenden jedes Jahr 100 Euro, um die Zukunft des HSV Minden-Nord zu sichern. Das Geld wird ausschließlich für die Kinder- und Jugendarbeit verwendet. Danke für Ihre Unterstützung.

So geht’s

Überweisung an: TV Stemmer
IBAN: DE 304 90 601 27 021 10 182 00
Verwendungszweck: Jugendpool HSV 100×100, Name und Anschrift

Sie bekommen von uns automatisch eine Zuwendungsbestätigung im Sinne des EStG.

Wir haben eine Sponsorentafel. Falls Sie anonym bleiben möchten oder wir ein Pseudonym verwenden sollen, bitte ich Sie um kurze Mitteilung per Email an: vorstand@hsv-minden-nord.de

Ansprechpartner

Ulrich Brinkmann
Vorstand & Finanzen
Mobil (01 51) 11 35 62 52

Hacker legt Seiten lahm

Mit freundlichen Grüßen: So sah die Internetseite von Friedewalde aus, nachdem der Hacker dort Änderungen vorgenommen hatte. Screenshot: Marcel von Behren

Friedewalde. Kriminelle Hacker haben die Internetseite unseres Dorfes kurzfristig lahmgelegt. Aufgefallen war das Marcel von Behren und Ronja Brown, die von Australien aus unsere Website besuchte. Nach einer Stunde allerdings war der Spuk beendet. Die Werbeagentur Pointdigital, die den Server für die Friedewalder Website betreibt, hat den Angriff abgewehrt. Schlimmer trifft es den TuS Freya Friedewalde, dessen Internetauftritt die Werbeagentur aus Sicherheitsgründen löschte. Der Hacker hatte die Website des Friedewalder Sportvereins als Einfallstor benutzt, um auf den Server von Pointdigital zu gelangen. Dort war noch ein veraltetes Content-Management-System (CMS) installiert. Dasselbe Schicksal ereilte vor geraumer Zeit auch den Schalke-04-Fanclubs “Wir lassen die Sau raus”, dessen Vorsitzender der Friedewalder Holger Finke ist. Der Schalke Fanclub hat mittlerweile eine neue Website, die auf dem CMS WordPress basiert – genauso wie die Website von Friedewalde.

IP aus der Türkei

Der TuS Freya Friedewalde steht nun ebenfalls vor der Aufgabe, sich eine neue Website zu gestalten. Zum Glück hatte Pointdigital ein Backup der alten Website gespeichert. Nach Angaben der Werbeagentur soll sich der Rechner (IP-Adresse), von dem aus die Attacken gestartet wurden, in der Türkei nahe der syrischen Grenze befinden. Den Hacker tatsächlich ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen, ist nahezu unmöglich.

Schnelles Internet im Anflug

So sieht sie aus: Die Postkarte, die alle Haushalte bekommen sollen, bei denen ein Glasfaseranschluss möglich ist.

Friedewalde. Bislang hat nur ein Teil von Friedewalde flottes Internet. Bis zum 50 Mbit sollen es in der Siedlung rund um Förthof, Pastorenfeld und Süntkebrink sein. Alle anderen dümpeln mit deutlich weniger als 10 Mbit herum. Damit sollte bald Schluss sein. Zumindest wenn man den Aussagen von Internexio vertraut. Und – wenn man eine Postkarte von der Firma erhalten hat oder noch erhält. “Ab sofort können Sie ultraschnelles Internet über ein eigenes Glasfaserkabel bekommen”, heißt es dort. Der Hausanschluss soll einmalig 100 Euro kosten, Tarife ab 200 Mbit bietet Internexio für 40 Euro im Monat an, bei einer Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren. Weitere Dienste, wie Telefonie oder TV, sind darin allerdings nicht enthalten.

Informationsveranstaltung am 2. Dezember

Anträge für einen Glasfaseranschluss müssten bis Heiligabend, 24. Dezember 2019, gestellt sein. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat für Montag, 2. Dezember, eine Informationsveranstaltung geplant. Beginn im Gymnasium Petershagen ist um 19.30 Uhr. Momentan verlegt Internexio in Stemwede Glasfaserkabel, gleich danach soll Friedewalde an der Reihe sein. In Petershagen werde dann ein Büro eröffnet. Öffnungszeiten und Adresse würden noch bekannt gegeben. Telefonisch ist Internexio momentan unter der Rahdener Nummer (0 57 71) 85 698-0 erreichbar.

Die Angst bleibt

Würde sich gerne mit anderen Betroffenen vernetzen: Uschi Borgmann aus Friedewalde, die an Vaskulitis erkrankt ist, einer seltenen Form von Rheuma. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Es beginnt mit Kopfschmerzen. “Ich habe Rotlicht angewendet, weil ich dachte, ich hätte eine Erkältung”, sagt Ursula Borgmann rückblickend auf den Dezember 2018. Es ist aber keine Erkältung. Als sie auch noch Sehstörungen bekommt und “ohne Ende” abnimmt, geht sie am 6. Dezember 2018 zum Arzt. “Ein Donnerstag”, wie sie sagt, weil sie diesen Tag ganz sicher nicht mehr vergessen wird. Nach der Blutabnahme geht alles ganz schnell. Es folgt die Einweisung in die Notaufnahme. Neurologen stellen nach umfassenden Untersuchungen fest,  dass Uschi Borgmann mehrere kleine Schlaganfälle erlitten hat. Als Ursache diagnostizieren die Mediziner eine seltene, rheumatische Krankheit: Vaskulitis.

“Mein Immunsystem kämpft gegen sich selbst”

“Von den vier Tagen Intensivstation weiß ich nicht mehr viel”, sagt Uschi Borgmann. Doch sie erholt sich langsam. “Zuerst konnte ich kaum gehen, hatte große Schmerzen”, so die 69-Jährige, die drei Wochen im Krankenhaus bleiben muss. Zum Geburtstag ihres Ehemannes am 16. Dezember darf sie aber nach Hause. Wenige Tage danach folgt die Entlassung, so dass sie Weihnachten 2018 mit der Familie feiert. Für die Behandlung der rheumatischen Krankheit spritzt sie sich seitdem selbst einmal in der Woche das Medikament RoActemra. “Immer sonntags”, wie sie sagt. Der Wirkstoff Tocilizumab blockiert ein bestimmtes Protein, das für Entzündungen im Körper verantwortlich ist. Bei ihr sind es Gefäßentzündungen im Kopf. “Mein Immunsystem kämpft im Grunde gegen sicht selbst”, sagt Uschi Borgmann. Mittlerweile hat sie ihre Kankheit unter Kontrolle, auch wenn die Angst immer noch da ist, dass die Kopfschmerzen und Sehstörungen eines Tages zurückkehren. “Man erkennt die Symptome nicht sofort. Das macht es so kritisch, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall durch das Medikament gleich Null ist”, sagt Uschi Borgmann, die im Nachinein betrachtet noch großes Glück hatte. Wäre sie verspätet zum Arzt gegangen, dann hätte sie durchaus einen schweren Schlaganfall erleiden können.

Rheuma-Liga hat Büro in Minden

Gerne würde sie sich mit anderen Betroffenen vernetzen, doch bislang hat sie noch niemanden gefunden, der oder die ihr seltenes Schicksal teilt. Allerdings ist sie Mitglied bei der Deutschen Rheuma-Liga und erfährt von ihrer Kursleiterin für Aqua-Fitness, Sigrid Kersting, dass sich die Arbeitsgruppe Minden gerade im Wiederaufbau befindet. Uschi Borgmann beteiligt sich aktiv und freut sich nun, verkünden zu können, dass die Rheuma-Liga NRW ab dem 14. November 2019 an der Hufschmiede 15 in Minden ein kleines Büro betreibt. Die Öffnungszeiten sind überschaubar: Jeden 2. Donnerstag im Monat von 16.30 Uhr bis um 18.30 Uhr sowie jeden 4. Freitag von 10 Uhr bis um 12 Uhr. Allerdings darf man Uschi Borgmann auch gerne privat anrufen, um sich mit ihr über Vaskulitis oder die Rheuma-Liga auszutauschen. Hier ihre Telefonnummer: (0 57 04) 5 63.

Uschi Borgmann hat 40 Jahre lang als Erzieherin gearbeitet und befindet sich seit vier Jahren im Ruhestand. Beschäftigt war sie in zwei Kindergärten  der Arbeiterwohlfahrt: 16 Jahre lang in Neesen und 25 Jahre lang als Leiterin des AWO-Familienzentrums Rahdener Straße in Espelkamp. Sie ist seit 1978 mit Alfred Borgmann verheiratet. Das Ehepaar lebt in Friedewalde und hat zwei gemeinsame erwachsene Söhne Guntram (40) und Wolfram (39) sowie sieben Enkeltöchter.

“Hier hat jedes Kind noch ein Gesicht”

Glücklich mit ihrer Entscheidung: Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, die hier auf einer Bank auf dem Schulhof der Grundschule Eldagsen sitzt. Foto: Jürgen Krüger

Eldagsen/Friedewalde. Sie scheint angekommen zu sein in ihrer neuen Rolle. Das merkt man sofort. Offen, fröhlich, warmherzig – so empfängt Alexandra Mohrhoff jeden Besucher. Nach rund einhundert Tagen als Schulleiterin des Grundschulverbundes (GSV) Eldagsen-Friedewalde weiß die 43-Jährige mittlerweile, wie der Hase läuft. “Es gibt viel zu organisieren, zu planen und zu verwalten. Aber vier Stunden in der Woche unterrichte ich noch selbst”, sagt Alexandra Mohrhoff. Zu Beginn des Schuljahres 2019/20 hatte sie die Leitung der beiden Standorte von Monika Krause übernommen.

Die Schule auf der grünen Wiese

Seitdem trägt die gebürtige Letelnerin die Verantwortung für den kompletten Schulbetrieb mit zwölf Lehrkräften, jeweils sechs an jedem Standort, wobei der Grundschulverbund einzigartig in Petershagen ist. Eldagsen ist eine evangelische Bekenntnisschule, Friedewalde zeichnet sich durch jahrgangsübergreifenden Unterricht aus. Doch nicht nur die Schulformen sind besonders, auch die Lage ist es. “Wir sagen immer, dass wir die Schulen auf der grünen Wiese sind”, beschreibt die Lehrerin für Deutsch, Sachkunde und evangelische Religion die geografischen Vorzüge beider Standorte – großzügig angelegt, weitab von Verkehr und anderem Trubel. Dass sie selbst kleine Dorfschulen liebt, sagt sie nicht nur. Sie lebt es auch. Ihr Referendariat hat sie Anfang der 2000er Jahre in Cuxhaven-Sahlenburg absolviert, ganz bewusst an einer kleinen Grundschule. Ihr erste Anstellung bekam sie an der Grundschule Hüllhorst-Tengern.

“Die Atmosphäre ist eine ganz andere”

Seit acht Jahren unterrichtet sie nun schon an der Grundschule Friedewalde. Sie lebt auch mit ihrer Familie im Dorf. “Ich kenne kleine Systeme, und ich mag es auch, eng mit Eltern und den Kindern zusammen zu arbeiten. Mir macht es auch nichts aus, in dem Dorf zu arbeiten, in dem ich wohne. Ich finde das sogar eher bereichernd”, sagt Alexandra Mohrhoff. “Kleine Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass jeder jeden kennt. Hier hat jedes Kind noch ein Gesicht. Die Atmosphäre ist eine ganz andere als an einer großen Schule. Man ist viel dichter dran, kann auf ganz kurzem Wege Dinge klären, und man ist total eingebunden in das ganze Dorfleben mit vielen Kontakten zu den Nachbarn, aber auch zu den Unternehmen vor Ort, was mir sehr wichtig ist. Man ist Teil von etwas Großem, gehört dazu und ist nicht anonym. Das finde ich total gut.”

Heute besuchen den GSV 176 Schüler*innen

Allerdings ist ihr auch klar, dass diese persönliche Transparenz besondere Lehrer*innen benötigt. Mitschwimmen im Mainstream ist an einer kleinen Schule nicht möglich. “Das muss man mögen. Aber es erleichtert auch viel, weil man ganz nah dran ist. Das möchte ich ganz deutlich sagen.” Kämpfen müsse man können, hatte ihre Vorgängerin im Amt, Monika Krause gesagt. Was das genau heißt, erlebte Alexandra Mohrhoff vor sechs Jahren, als die Grundschule Friedewalde geschlossen werden sollte und sie sich der Bürgerinitiative “kurz & gut” anschloss. “Das war natürlich eine negative Zeit, zumal unsere eigenen Kinder auch in Friedewalde zur Schule gehen sollten”, sagt sie rückblickend. Die Rettung gelang, auch dank der Haltung von Monika Krause, dem Widerstand aus der Bevölkerung und den Eltern, die ihre Kinder in Friedewalde trotz der bedrohlichen Lage und der Einführung eines neuen Lernsystems angemeldet haben. Mit Erfolg, wie  aktuelle Zahlen zeigen: Heute besuchen den Grundschulverbund 176 Schüler*innen (94 Eldagsen und 82 Friedewalde), der damit exakt die Größe wie die Grundschule Petershagen hat. Momentan laufen die Anmeldungen für das neue Schuljahr 2020/21. Ohne weitere Daten zu nennen, verrät Alexandra Mohrhoff: “Es läuft sehr gut. Die Schülerzahlen an beiden Standorten sind gesichert. Wir bekommen die Klassen so voll, wie wir sie gerne haben möchten – also auch nicht zu groß.” Sowohl Eldagsen als auch Friedewalde sind sogenannte “MINT-Schulen”. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Der Liebe wegen nach Friedewalde

Alexandra Mohrhoff ist in Leteln in die Speditionsfamilie Schierenberg hinein geboren. “Im Industriegebiet Ost”, scherzt sie. Ihre Grundschulzeit verbrachte sie an der örtlichen Dorfschule, die mittlerweile geschlossen ist. Dem Abitur am Ratsgymnasium Minden folgte das Studium in Vechta, samt Leben in einer Vierer-Studentinnen-WG “mit allem, was dazugehört”, wie sie lachend verrät. Vor 15 Jahren zog es die Pferdefreundin dann der Liebe wegen nach Friedewalde. Hier lebt sie seitdem mit Ehemann Cord Mohrhoff und den beiden gemeinnsamen Söhne Ole (10) und Till (8).

Die Kraft der alten Dörfer

Selbst im Dorf aufgewachsen: Prof. Dr. Ulrich Harteisen. Foto: Frank Stefan Kimmel

Bielefeld. Die Neue Westfälische hat im überregionalen Teil ihrer Ausgabe vom 7. November 2019 einen Bericht über die Zukunft der Dörfer veröffentlicht. NW-Mitarbeiterin Lieselotte Hasselhoff hat dazu mit Ulrich Harteisen gesprochen. Der Professor für Regionalmanagement und regionale Geografie an der Universität Göttingen teilt die teilweise düsteren Prognosen für den ländlichen Raum in Ostwestfalen-Lippe so nicht. Die Veröffentlichung des Beitrags an dieser Stelle erfolgt durch freundliche Genehmigung des stellvertretenden Chefredakteurs der Neuen Westfälischen, Carsten Heil.

Er ist in Paderborn geboren und in Altenbeken aufgewachsen. Das Landleben kennt Ulrich Harteisen seit seiner Kindheit. Inzwischen ist er Professor für Regionalmanagement und regionale Geografie in Göttingen. Am Zukunftszentrum Holzminden-Höxter ist er Sprecher der Forschungsgruppe Dorf. Im Gespräch mit der Neuen Westfälischen verrät er, wie er sich die Zukunft der Dörfer vorstellt.

Der ländliche Raum

„Wir sprechen nicht mehr von DEM ländlichen Raum, sondern wir verwenden den Plural: In OWL gibt es die wirtschaftsstarken ländlichen Räume, wie auf der Achse Gütersloh – Bielefeld – Herford.“ Es gibt aber auch das genaue Gegenteil: „Im Kreis Höxter haben wir einen ländlichen Raum, der sehr dünn besiedelt ist.“ In Zahlen: „Im Kreis Herford leben 557 Einwohner pro Quadratkilometer – im Kreis Höxter sind es 117.“

Sterben die Dörfer aus?

„Bezogen auf Ostwestfalen-Lippe würde ich das mit einem klaren Nein beantworten“, sagt Harteisen. „Die Dörfer verändern sich, aber sie verschwinden nicht von der Landkarte.“ Was sich ändert: „Viele Menschen leben im Dorf, arbeiten aber im städtischen Kontext.“ Andere ziehen ganz weg: „Wenn heute über 50 Prozent eines Jahrgangs Abitur machen, dann beginnen sie danach ein Studium oder eine Ausbildung und das findet in einer Stadt statt.“ Wer einmal in der Stadt lebt, hat wenig Gründe, in sein Dorf zurückzukehren. „Die jungen Menschen knüpfen soziale Kontakte, gründen Familien, finden vielleicht aus dem Studium heraus einen Arbeitsplatz.“ In der Folge fehlen auf dem Land Fachkräfte. „Wir haben in OWL diese starke Wirtschaftsachse Bielefeld – Gütersloh – Herford. Dort sind ja Industrieunternehmen, mittelständische Unternehmen, handwerkliche Betriebe.“ Was die Leute mehr interessiert als die Arbeit: „Ist eine Kita da, eine Grundschule, ein Nahversorger, Kulturangebote?“

Was ist mit den Alten?

„Einsamkeit im Alter ist nicht nur ein Dorf-Problem“, sagt Harteisen. „Das gibt es in Städten genauso.“ Er diagnostiziert eine generelle Veränderung sozialer Beziehungen: „Heute ist es normal, dass verschiedene Generationen einer Familie an unterschiedlichen Orten leben.“ Allerdings sind die Auswirkungen auf dem Dorf andere – zum Beispiel, wenn der Dorfladen zumacht oder der nächste Arzt 30 Kilometer entfernt ist. „Digitalisierung“ ist ein Stichwort, das Harteisen deshalb immer wieder aufgreift. „Wir müssen älteren Menschen Unterstützung anbieten sich in der digitalen Zeit zurechtzufinden“, sagt er. „Ich kenne schon viele Ältere die mit dem Tablet zurechtkommen, so Kontakt zu ihrer Familie pflegen und digital Einkäufe erledigen.“

Per Computer zum Arzt

„Digitalisierung“ ist auch ein Zauberwort, wenn es um den Kontakt zu Ärzten geht. „Ein gesundheitliches Problem muss nicht immer gleich vom Arzt behandelt werden“, sagt Harteisen. „Menschen, die dafür geschult sind, könnten Patientendaten aufnehmen und an einen Arzt übermitteln.“
„In meiner Jugend gab es in den Dörfern eine Gemeindeschwester“, erzählt Harteisen. Zwar konnte sie den Arzt nicht ersetzen, doch das sei auch nicht nötig: „Eine Art Gemeindeschwester könnte heute den Blutdruck messen, zu Hause bei der Pflege unterstützen und den Kontakt zum passenden Arzt herstellen.“ So könnte der Arzt dann auch aus der Ferne dem Patienten eine Diagnosen erstellen.

Selbst machen?

„In den Dörfern spielt das Ehrenamt eine große Rolle“, sagt Harteisen. „Das war immer so.“ Schlecht sei, wenn Ehrenamtler zu Lückenbüßern würden, wo eigentlich Fachkräfte gefragt sind. „Daseinsfürsorge, Bildung, medizinische Versorgung – das können keine Ehrenamtler leisten.“ Umso wichtiger sind sie aber für die Nahversorgung und das Gemeinschaftsleben: „Dorfläden zum Beispiel sind oft genossenschaftlich organisiert.“ Doch auch dort ist die Politik gefragt. „Sie kann finanziell unterstützen und beratend.“

Mehr als nur Tradition

Harteisen zitiert aus einem Forschungsbericht: „In den Städten ballen sich Kreativität und Kultur, hier findet sich die moderne Wissensgesellschaft, hier entstehen aus der kritischen Masse von klugen Köpfen und Ideen neue Unternehmen und die Jobs der 
Zukunft.“ Er warnt jedoch vor falschen Schlüssen: Diese Dinge gebe es nämlich auch 
auf dem Land. Zum Beispiel: „Kulturinitiativen, die tolle 
Orte in den Dörfern bespielen, wie alte Kirchen oder historische Gebäude. Da hört 
die ganze Dorfgemeinschaft zusammen ein tolles Jazzkonzert.“

Die Zukunft der Dörfer?

„Meine Vision als jemand der gerne im Dorf lebt, ist es, dass die Menschen durch die digitale Anbindung mehr Zeit im Dorf verbringen können.“ Statt täglich mehrere Stunden zur Arbeit zu pendeln, sollten sie mehr Arbeit vom heimischen Computer aus erledigen können. „Wer so Zeit spart, kann sich in der Dorfgemeinschaft engagieren.“ Noch einmal verweist er auf seine Forschung: „In der Literatur ist immer wieder die Rede von der ’Kraft der alten Dörfer’.“ Diese Gemeinschaft erhofft sich Harteisen für die Zukunft der Dörfer. „Das klingt vielleicht sehr optimistisch, aber sie haben mich 
ja nach meiner Vision gefragt.“

…und du bist weg

Nur noch Stahl: Das Innenleben des Pavillon an der Grundschule Friedewalde ist bereits entfernt. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Momentan sind Handwerker damit beschäftigt, den alten Pavillon an der Grundschule Friedewalde abzureißen. In dem Zusatzgebäude waren früher einmal Schulklassen und später die Ganztagsbetreuung untergebracht. Da die Bausubstanz in den Jahren aber arg gelitten hat – unter anderem ist das Dach undicht – wurde der Pavillon, der sich im Eigentum der Stadt Petershagen befindet, zuletzt nur noch als Abstellraum genutzt.  “Wir sind natürlich froh, dass der Pavillon wegkommt”, sagt Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, die in ein paar Tagen mit ihren Kolleg*innen wieder den Parkplatz nutzen darf. Der komplette Innenausbau ist schon entfernt, jetzt müssen noch die Stahlträger und das Dach demontiert werden.

Aufgeräumt: Bauarbeiter haben das Stahlkorsett sauber freigelegt.

Spende für Tierheim

Gut eintausend Euro: Die übergeben hier Varinja Kaupmann (von links), Annette Cornelius und Annika Lüttge an Laura Zimmer vom Tierheim Lübbecke.

Friedewalde. Der erste “Dog-and-Fun-Day” in Friedewalde war ein toller Erfolg. Bei herrlichem Wetter trafen sich am Hof von Annika Lüttge zahlreiche Hunde-Liebhaber*innen mit ihren Tieren. Aber auch viele Zaungäste nutzten die Gelegenheit, sich ein wenig umzuschauen. Am Ende des Tages waren alle zufrieden, und auch das Tierheim Lübbecke darf sich freuen. Exakt 1.010 Euro übergaben die Organisatorinnen Annika Lüttge, Annette Cornelius und Varinja Kaupmann jetzt Laura Zimmer. Es handelt sich dabei den Reinerlös der Veranstaltung, wobei unter anderem das Startgeld gespendet wurde. Daniela Brockmann von Fotoidee Minden steuerte 170 Euro zu der Spende hinzu. “Wir sind megafroh, dass soviel zusammengekommen ist. Damit haben wir nicht gerechnet”, sagt Annika Lüttge und bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten.

Per Handschlag besiegelt

Zufrieden in Wegholm: Sabine und Ulrich Hallerberg sitzen hier an einem Tisch an der Mühle. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Wegholmer Mühle ist so etwas wie das Wahrzeichen von Friedewalde. 1861 von Landwirt Fritz Bredemeier gebaut, war die Holländer-Wallmühle zuletzt im Eigentum der Familie Fullriede. Nach dem Tod von Ilse Fullriede wohnte dort allerdings niemand mehr. Das hat sich jetzt geändert. Sabine und Ulrich Hallerberg, die neuen Eigentümer, fühlen sich in Friedewalde pudelwohl. “Hier ist es wunderschön”, sagen sie. Dabei führte sie der pure Zufall nach Wegholm.

Waschechte Bayerin

Ulrich Hallerberg ist gebürtiger Mindener. Den gelernten Fernmeldetechniker (Deutsche Bundesbahn) und studierten Elektrotechniker zog es früh nach München, wo er 40 Jahre lang lebte und arbeitete – im Vertrieb eines Unternehmens, das unter anderem Mikroprozessoren produziert. Vor 20 Jahren lernte er in München seine Ehefrau Sabine, eine waschechte Bayerin, kennen. Beide sind weltoffen, seegeln gerne, lieben aber auch das Landleben. Eines Tages kam Sabine Hallbergs Tochter Sara auf die Idee, von München wegzuziehen, am besten in die Heimatregion von Ulrich Hallerberg – ins Mindener Land. “Wir haben uns dann hier mal umgeschaut und sind an Büschings Mühle in Petershagen gelandet”, sagt Ulrich Hallerberg. “Das war am 30. April 2018”, so der 68-Jährige rückblickend.

Liebe auf den ersten Blick

Das weiß er deshalb so genau, weil es bei Büschings Mühle einen Kaffee gab, den sie nicht zu bezahlen brauchten, denn die Leute dort bereiteten sich gerade auf einen Backtag am 1. Mai vor. Der Mühlenbesitzer bemerkte die Begeisterung der Hallerbergs und gab den entscheidenden Tipp, sich doch mal die Wegholmer Mühle anzusehen. Die stehe zum Verkauf. Einen Tag später, am 1. Mai 2018, fuhren die beiden nach Wegholm zur Mühle und trafen dort zufällig Ilsemarie Westermann, Tochter von Ilse Fullriede und Erbin der Mühle. “Sie hat uns alles gezeigt, und ich habe mich sofort in das Anwesen verliebt”, sagt die 60-jährige Sabine Hallerberg. Und dann ging alles ganz schnell: per Handschlag, direkt vor Ort, besiegelten sie den Kauf – und fuhren danach zum Seegeln.

Wunderschön: Die Mühle in Wegholm, das neue Zuhause von Sabine und Ulrich Hallerberg.

Sabine und Ulrich Hallerberg besitzen eine Seegelyacht in der Ägäis. Sie bieten Urlaubern außergewöhnliche Wochentouren entlang der türkischen Mittelmeerküste und durch die griechischen Inseln an – weit abseits vom Massentourismus. “In der Regel bin ich von Mai bis Oktober dort”, sagt Ulrich Hallerberg. Ehefrau Sabine ist mit dabei, allerdings nicht die ganze Zeit. Als das Ehepaar im Oktober 2018 vom Seegeln zurückkehrte, hatte der Handschlag-Vertrag mit Ilsemarie Westermann noch Bestand. “Erst dann haben wir notariell den Kauf vollzogen”, sagt Sabine Hallerberg, Diplom-Betriebswirtin (FH) und gelernte Steuerfachangestellte. Sofort begannen die Renovierungen, die mittlerweile größtenteils abgeschlossen sind. “Dabei hat die gesamte Verwandtschaft geholfen”, erklärt Ulrich Hallerberg. Seine Schwester Gabi wohnt in der Fischerstadt in Minden, seine Sohn Tim in der oberen Altstadt. Nichte Katharina allerdings ist Friedewalderin. Sie lebt mit ihrem Ehemann Rawinder Meier und Sohn Noah nicht weit von der Wegholmer Mühle entfernt – in der Brandheide.

Ein Schmuckstück: Die 15 Meter lange Segelyacht von Ulrich Hallerberg.

Auch in diesem Jahr war Ulrich Hallerberg von Mai bis Ende September beim Seegeln in der Ägäis, Ehefrau Sabine begleitete ihn die letzten vier Wochen. Sie hatte es sich in ihrem neuen Haus in Wegholm eingerichtet. “Ich kann mich ganz gut selbst beschäftigen”, sagt sie. “Ich kann ja auch jederzeit in eine Stadt fahren, wenn mir danach ist.” Im kommenden Jahr wird Ulrich Hallerberg nicht komplett von Mai bis Oktober in der Ägäis sein, sondern zwei Monate davon in Wegholm. “Wir möchten eventuell auch Backtage anbieten und Teil der Minden-Lübbecker Mühlentage sein. Allerdings fehlt uns das nötige Wissen”, sagen beide und streben eine Kooperation mit dem Mühlenverein Petershagen an. Sie wissen aber auch, dass es Nachbarn gibt, die sich mit dem Backofen in der Mühle auskennen. “Wir wollen uns ohnehin demnächst persönlich bei unseren Nachbarn vorstellen. Vielleicht kommen wir ja auch über das Thema Backtage mit ihnen ins Gespräch.” Kein Problem sei übrigens die Ausrichtung des GOA-Festivals “Psy Vision” im August am Gelände der Wegholmer Mühle gewesen. “Wir waren ja nicht da. Außerdem hat uns Ilsemarie bestens aufgeklärt. Das soll ja eine ganz nette Veranstaltung gewesen sein.”

Sara, die Tochter von Sabine Hallerberg, die ursprünglich die Idee hatte, ins Mindener Land zu ziehen, hat sich übrigens umentschieden. Sie blieb mit ihren beiden Kindern in München.

Niedringhaus baut Getreidelager

Die Grundlage ist geschaffen: Vor dem Ferkelstall entsteht auf einer Fläche von 1.300 Quadratmetern das neue Getreidelager. Hinter dem Ferkelstall ist der 2018 in Betrieb genommene Güllebehälter zu sehen. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Wer von Friedewalde nach Stemmer fährt, dem werden sicherlich die Bauarbeiten auf dem “Rießen” aufgefallen sein. Dort entsteht an den Stallungen von Niedringhaus Agrar ein neues Getreidelager, inklusive computergestützer Mahl- und Mischanlage. “Wir möchten künftig das Futter für alle Tiere selbst herstellen. Wir erhoffen uns dadurch eine Erhöhung der Qualität und der Wertschöpfung”, begründet Diplom-Agraringenieur Helge Niedringhaus die Investition in Höhe von 1,3 Millionen Euro. In Betrieb gehen soll die neue Anlage im Frühjar 2020.

580-KW-Photovoltaikanlage auf dem Dach

Bis zu 2.000 Tonnen Getreide fasst die neue Stahlhalle (1.300 Quadratmeter), die 49 Meter lang und 27 Meter breit sein wird. Zusätzlich sind noch zwei externe Silos geplant. Auf dem Dach des Getreidelagers und des Ferkelstalls soll eine Photovolatikanlage mit 580 Kilowatt installiert werden. “Damit könnte man jährlich 120 Vier-Peronenhaushalte mit Strom versorgen. Außerdem sparen wir jedes Jahr rund 300 Tonnen CO2 ein”, so Helge Niedringhaus. Geplant ist, die Futtermittel tagsüber zu produzieren, um den Strom dafür direkt vom Dach abzunehmen. Gerste, Weizen, Triticale, Mais, Ackerbohnen und Zuckerrüben sind die Kulturen, die das Friedewalder Unternehmen selbst anbaut. Versorgt werden damit 750 Sauen, die am Stammsitz im Friedewalder Ortskern untergebracht sind, sowie die im Schnitt rund 3.500 Ferkel in den Stallungen auf dem Rießen.

Pause: Die Arbeiter haben die Maschinen an die Seite gestellt, nachdem der Aushub erledigt ist.

Im Jahr 2010 hatte Niedringhaus Agrar den Ferkelstall gebaut, im Jahr 2018 folgte der Güllebehälter. Das neue Getreidelager vollendet die Betriebserweiterung, mit der sich die Familie Niedringhaus seit Jahren auf die Zukunft vorbereitet. Am Neubau beteiligt seien ausschließlich heimische Firmen, wie Helge Niedringhaus bekräftigt. Olav Meinert aus Kutenhausen und Heitmann aus Minden erledigen die Erd- und Betonarbeiten, die Firma Dohrmann aus Espelkamp übernimmt den Stahlbau. Für die Elektroarbeiten ist Elektro Schmidt aus Kutenhausen zuständig, die Photovolatikanlage installiert Hilker Solar aus Rahden. Die komplexe Mahl- und Mischanlage liefert Quellhorst aus Essern.

Rawinder lebt seinen Traum

Zu zweit geht es besser: Rawinder und Katharina Meier versuchen, einen beruflichen Teil ihres Lebens als Selbstständige zu gestalten. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Den Meistertitel als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer hat er schon lange in der Tasche, doch nun wagt Rawinder Meier den nächsten Schritt. Am Montag, 16. September, starten er und seine Ehefrau Katharina in die Selbstständigkeit. “Wir freuen uns auf die neue Herausforderung”, sagen beide einstimmig. “Meier Heizung – Sanitär” heißt die neue Firma. Und einen Slogan auf Plattdeutsch gibt es auch schon: “Ut Freiwohle fö Freiwohle”. Außerdem ist das Unternehmen neuer Partner der Friedewalder Website.

Rawinder Meier ist ein Dorfkind

Natürlich möchte der 38-Jährige seine Kundschaft nicht auf ein Dorf beschränken, sondern kreisweit unterwegs sein. Bäder und Sanitär, Öl-, Gas- und Holzheizungen, Solaranlagen für Wärme und Wasser, Haustechnik, Installation, Wartung und Reparaturen aus Meisterhand – so steht es auf seinem Flyer, den er in der Brandheider Nachbarschaft bei von Behren Mediendesign in Auftrag gegeben hat. Rawinder Meier ist nämlich ein Dorfkind. Geboren und aufgewachsen im Haus seiner Großeltern (Brandheide 6 in Friedewalde), wo er mit seiner Familie lebt und wo auch der Firmenstandort ist. Der gemeinsame Sohn Noah (6) besucht seit ein paar Tagen die nicht weit entfernte Grundschule Friedewalde. Der Vorname “Rawinder” stammt übrigens aus dem Indischen. “Mein Vater ist Inder, lebt aber schon seit 40 Jahren in Deutschland.”

Bei Borgmann gelernt

Katharina Meier ist gelernte Krankenschwester und arbeitet Teilzeit (20 Stunden pro Woche) im Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Sie wird einen Teil der Büroabeit im neuen Familienbetrieb übernehmen. “Ich denke, mit dieser Regelung können wir erst einmal starten”, sagt die 34-Jährige. Rawinder Meier hat 1999 mit einer Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer bei Borgamnn Heizungs- und Sanitärtechnik in Friedewalde begonnen, dort viele Jahre lang gearbeitet und sich zum Meister qualifiziert. “Bei einem kleinen Handwerksunternehmen wie Borgmann muss jeder Facharbeiter jede Arbeit können. Das kommt mir natürlich zu Gute”, sagt er.

Bürojob ist nichts für ihn

Allerdings hat er in seinem Berufsleben auch nicht so gute Erfahrungen gemacht. Vor zwei Jahren wechselte er in die Industrie zu Grohe in Porta Westfalica-Lerbeck. Doch der Bürojob im technischen Service war nichts für ihn. “Ich habe es wenigstens ausprobiert”, sagt Rawinder Meier rückblickend. Nach nur fünf Monaten zog es ihn zurück auf die Baustelle. Er arbeitete zunächst bei Düker Wasser & Wärme in Barkhausen im Kundendienst, ehe ihn sein Traum wieder packte. “Die Idee, mich selbstständig zu machen, trage ich schon seit Jahren mit mir herum”, verrät Rawinder Meier seine Motivation für die Selbstständigkeit. Werkzeug hat er bereits angeschafft, der Werkstattwagen ist bestellt. “Ein paar Aufträge sind schon da”, sagt Rawinder Meier und hofft, dass noch viele folgen werden.

MEIER Heizung – Sanitär
Rawinder Meier
Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister

Brandheide 6
32469 Petershagen

Telefon (057 04) 1 67 93 88

Email: info@meier-heizung-sanitär.de
www.meier-heizung-sanitär.de

Zwei Sterne des Sports

Sterne des Sports: Die Organisatoren (grüne Shirts) des Friedewalder Mühlenlaufs Claudia Heiden (von links), Uwe Bergner, Dieter Drabant, Christiane Bergner, Jürgen Krüger, Karin Tewes und Holger Dethardt haben Manfred Wutsch vom TTC Petershagen/Friedewalde in die Mitte genommen. Foto: Heike Saxowsky

Minden. Erfolg für den TuS Freya Friedewalde. Gleich zweimal gelang es Abteilungen des Friedewalder Sportvereins, bei der Preisverleihung “Sterne des Sports” der Volksbank Mindener Land aufs Treppchen zu steigen. Wie im Vorjahr landete der Friedewalder Mühlenlauf auf dem 2. Platz und bekommt dafür 1.000 Euro. Den 3. Platz, und damit 500 Euro für die Vereinskasse, eroberte der TTC Petershagen/Friedewalde. Platz eins, mit 1.500 Euro dotiert, ging in diesem Jahr an den TuS Hartum.

Sportliche “Aktion saubere Landschaft”

Die Hartumer überzeugten die Jury mit einer pfiffigen Idee. „Plogging“ heißt die, und erfunden hat es ein Schwede. Der Name setzt sich zusammen aus “Plocka” (schwedisch für “aufräumen”) und Jogging. Mehr als 70 Teilnehmer brachten die Hartumer bei dieser sportlichen Variante der “Aktion saubere Landschaft” auf die Beine. Beim Bücken bewegt man die Rumpfmuskulatur, mit Ausfallschritten wird die Beinmuskulatur beansprucht. Und Spaß in der Gemeinschaft gibt es gratis dazu. Als am Ende eine ordentliche Mulde mit Müll gefüllt und die Natur davon befreit war, war den Teilnehmern klar: Ab jetzt soll diese Aktion mindestens einmal jährlich stattfinden. Die Hartumer Sportler sind als Lokalsieger für die nächste Wettbewerbsstufe auf Landesebene nominiert. Als Lokalsieger dürfen sie im kommenden Jahr mit dieser Idee aber nicht mehr am Wettbewerb Sterne des Sports teilnehmen.

Lob für Kindertraining

Der TuS Freya Friedewalde trat zum zweiten Mal mit dem Friedewalder Mühlenlauf und dem Volksfest am Himmelfahrtstag an und holte erneut Platz zwei. Vor neun Jahren mit der Intention ins Leben gerufen, einen möglichsten schönen Volkslauf zu organisieren, hat sich der Mühlenlauf nach dem Mindener Volkslauf zur zweitgrößten Laufveranstaltung im Kreis Minden-Lübbecke gemausert. In den Jahren 2018 und 2019 kamen jeweils mehrb als 900 Sportler*innen ins Ziel, darunter 400 Kinder und Jugendliche. Die Jury lobte insbesondere das extra Kindertraining mit knapp 300 Teilnehmer*innen. Theoretisch könnte sich der TuS Friedewalde auch im kommenden Jahr, und damit zum dritten Mal, mit dem Mühlenlauf um einen Stern des Sports bewerben. Die Organisatoren lassen aber offen, ob sie das tatsächlich tun.

Integration durch Sport

Der TTC Petershagen/Friedewalde glänzte mit Integration durch Sport. Als Stützpunktverein für die Integration von Flüchtlingen und Kooperationspartner des Vereins „Menschen in Notlagen“ führt er mehrere Freizeitaktivitäten wie den Besuch eines Kletterwaldes durch, an denen ganze Familien teilnehmen können. Ein zusätzlicher Tischtennistrainer kümmert sich um die Flüchtlingskinder. So finden sie den Einstieg, können anschließend dem Verein beitreten und in den Schülergruppen mitmachen. Weitere praktische Hilfe gibt es bei alltäglichen Dingen wie Amtsgängen, Arztbesuchen, Schulaufgabenhilfe. Damit landete der TTCPF auf Rang drei und bekommt 500 Euro.

Respekt vor der neuen Aufgabe

Freut sich auf das neue Schuljahr: Benjamin Siller, Lehrer für Mathematik, Deutsch und Sport an der Grundschule Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Das neue Schuljahr steht vor der Tür, und Benjamin Siller steckt mitten in den Vorbereitungen. Der neue Sportlehrer an der Grundschule Friedewalde, der dort seit Februar in Vollzeit (28 Stunden) unterrichtet, wird dann seine eigene Klasse bekommen: die 3/4 b. “Ich bin schon etwas angespannt und habe Respekt vor der Aufgabe”, gibt der 38-jährige Lehrer für Mathematik, Deutsch und Sport zu. Außerdem ist Benjamin Siller Standortsprecher und löst damit Alexandra Mohrhoff ab, die die Leitung des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde von Monika Krause übernommen hat. Da geht es für den sportlichen Hiller gleich in die Vollen. Aber – er hatte sich gewünscht, an einer kleinen Dorfschule zu unterrichten.

“Ich möchte nah an den Kindern arbeiten”

Zuvor gehörte Benjamin Siller dem sogenannten “Vertretungspool” des Kreises Minden-Lübbecke an. Der Pädagoge arbeitete dort, wo gerade personelle Not war. “Ich habe viele Grundschulen kennengelernt”, sagt der gelernte Handballer (Hille und Hartum) und begeisterte Skifahrer. Allerdings gibt es in Friedewalde den jahrgangsübergreifenden Unterricht, der noch einmal ganz andere Herausforderungen hat. “Es geht darum, alle Schüler*innen zu erreichen, mitzunehmen und niemanden zu unter- oder überfordern. Außerdem sollen sie mehr selbstständig lernen”, sagt Benjamin Siller, der weiter ausführt: “Ich wollte immer gerne nah an den Kindern arbeiten und auch die Eltern mit einbinden.” An größeren Stadtschulen haber er durchaus erfahren, dass sich das Interesse der Eltern für die Grundschule ihrer Kinder “in Grenzen” halte. Das sei bei kleinen Dorfschulen anders, hier seien die Eltern engagierter. Berührungsängste kennt Benjamin Siller dabei nicht. “Ich komme auch mit Kritik gut zurecht.”

Rolle vorwärts, Balancieren, Schwimmen

Geboren ist Benjamin Siller in Filderstadt. Seine Eltern sind auch Lehrer. Im Alter von zwei Jahren zieht die Familie nach Hille, weil der Vater eine Stelle am Söderblom-Gymnasium in Espelkamp angenommen hat. Nach dem Abitur am Söderblom-Gymnasium studiert Benjamin Siller in München Sport auf Diplom. Nach einer schweren Schulterverletzung ist mit Handball Schluss, außerdem wechselt er zum Lehramts-Studium nach Paderborn. Dort arbeitet er nebenbei als “Talentsichter für sportliche Vielseitigkeit” und jobbt in einem Sportgeschäft. Dem Referendariat in Siegen folgt die Aufnahme in der Vertretungs-Pool und der jetzigen Festanstellung in Friedewalde. Als Sportlehrer möchte sich Benjamin Siller darum kümmern, dass die Schüler*innen eine solide und breite Grundausbildung erhalten. Rolle vorwärts, Balancieren, Radschlagen, Ballsport, Boden- und Geräteturnen aber auch Tanzen nennt der Sportlehrer als Beispiele. “Benjamin Siller: “Ich würde auch gerne mit den Kindern zum Schwimmen gehen. Das halte ich fü sehr wichtig.”

Er selber spielt mit Freunden (alles Handballer der 3. Mannschaft des TV Hille) regelmäßig Fußball. Seine Lieblingsmannschaft ist der VfB Stuttgart. Gerne spielt er aber auch Frisbee-Golf, fährt Mountainbike und im Winter liebend gerne Ski.

Schlaflos in der Nacht

Idyllisch: Die Kirche zu Friedewalde. Foto: Matteo Krüger

Friedewalde. Die evangelische Kirchengemeinde Stemmer-Friedewalde hat den 4. Gemeindebrief (September, Oktober, November) des Kirchenjahres 2019 veröffentlicht. In seinem Vorwort geht Pfarrer Thomas Salberg auf schlaflose Nächte ein, wie Christen damit umgehen und dass sie keineswegs nur ein Phänomen unserer heutigen Zeit seien. “Die Psalmbeter sind ehrlich”, schreibt Thomas Salberg. “Was sie berichten, sagt uns: Auch ein Mensch, der an Gott glaubt, kennt Angst und Sorgen und schlaflose Nächte. Aber sie sagen uns auch, was ihnen in solchen Situationen geholfen hat: Bei Gott ihr Herz im Gebet ausschütten zu können und zu wissen, da ist einer, der ist bei mir und hört mich.”

Spaß für Hund und Mensch

Sie lieben Hunde: Annika Lüttge (von links) mit “Diego”, einem zehn Monate alten Tschecheslowakischen Wolfhund, Carsten Putz mit “Cono”, zweieinhalbjähriger Rhodesian Ridgeback Rüde, Anette Cornelius mit “Amber”, einer achtjährigen Podenco-Hündin und Varinja Kaupmann mit “Ruby”, einer zweieinhalbjährigen bayerischen Gebirgsschweißhündin. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Sie lieben Tiere, insbesondere Hunde. Und deshalb freuen sich Annika Lüttge, ihr Lebensgefährte  Carsten Putz, Annette Cornelius und Varinja Kaupmann auf Sonntag, 22. September 2019. Dann nämlich gibt es in Friedewalde eine Premiere, den sogenannten “Dog-Fun-Day”. Dahinter verbirgt sich ein Treffen von Hund und Mensch, um ein paar sportliche und gemütliche Stunden miteinander zu verbringen. Beginn auf der Wiese bei Annika Lüttges Hof an der Lavelsloher Straße 28 in Friedewalde ist um 10 Uhr.

Geschicklichkeit und Hindernisse

Die Idee dazu kam Annette Cornelius, die die Hundeschule “Wilde Schnauzen” betreibt, nachdem sie einen “Hunting-Lauf” gesehen hatte. “Das ist so etwas wie der Drexlauf, nur für Hund und Mensch. Allerdings schien mir so eine Veranstaltung für das erste Mal etwas überdimensioniert und aufwändig zu sein”, sagt die ausgebildete Tierheilpraktikerin, Tierverhaltenstherapeutin und Hundetrainerin. Beim “Dog-Fun-Day” soll es einen Parcous mit 18 Aufgaben geben, der von jedem Paar Mensch/Hund ohne Schwierigkeiten bewältigt werden könne. “Im Vordergrund steht mehr der Spaß, nicht so sehr die Leistung”, ergänzt Annika Lüttge. “Es geht um Geschicklichkeit und das Überqueren von Hindernissen mit Zeitnahme.” Zu gewinnen gebe es attraktive Preise.

Spende für Tierheim Lübbecke

Wer mitmachen möchte, sollte sich bei Annette Cornelius per Email anmelden: acornelius@gmx.net. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro. “Den Erlös der Veranstaltung spenden wir dem Tierheim Lübbecke”, verspricht die Oberlübberin Varinja Kaupmann. Es wird gegrillt und es gibt Kaffee und Kuchen, so dass auch Zuschauer herzlich willkommen seien. Es gibt einen Stand mit Tierfutter, und eine Fotografin porträtiert für zehn Euro Mensch und Hund. “Auch sie spendet ihren Erlös an das Lübbecker Tierheim”, hebt Carsten Putz hervor.

“Man muss kämpfen können”

Bleibt gerne im Hintergrund: Monika Krause, Schulleiterin des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde/Eldagsen. Die große Bühne ist nicht ihr Ding, sagt sie. Deshalb zog es Monika Krause vor, ihren Abschied als Schulleiterin des Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde in persönlicher Form mit den Kindern, Kolleg*innen und Eltern zu begehen. Eine Stunde Plauderei mit dem Bürgermeister inklusive. “Das war ja auch ganz nett”, sagt sie. Zeit, über die Zeit nach fast 45 Jahren Schuldienst nachzudenken, habe sie noch gar nicht gefunden. Es gibt immer noch viel zu tun, und schließlich ist die 66-Jährige ja noch bis zum 31. Juli 2019 im Amt. Dann folgt ihr Alexandra Mohrhoff, die Monika Krause vor drei Jahren gefragt hat, ob sie ihre Nachfolgerin werden möchte. “Alex” Mohrhoff sagte “Ja”, bestand ihre Prüfungen, bewarb sich – und wurde angenommen. Die Bestätigung der Bezirksregierung Detmold liegt schriftlich vor, die offizielle Ernennung folgt demnächt. Monika Krause holt ihre Entlassungsurkunde im Kreishaus selbst ab. “Dafür muss keiner rauskommen”, sagt sie.

82 Schüler*innen in vier Klassen

Die erfahrene Pädagogin, die in Bielefeld Mathematik, Biologie und Erdkunde studiert hat, wird dem Grundschulverbund aber erhalten bleiben. Sie übernimmt die pädagogische Leitung im Betreuungsverein, dem ihr Ehemann Hugo vorsteht. Im kommenden Schuljahr sind dort 144 Kinder aus beiden Standorten Eldagsen und Friedewalde im offenen Ganztag angemeldet. Apropos neues Schuljahr 2019/20: In Friedewalde wird es nach Angaben von Monika Krause 82 Schüler*innen in vier Klassen geben. Das ist nach der drohenden Schließung und der Rettung in letzter Sekunde vor fünf Jahren wohl als grandioser Erfolg zu werten. Monika Krause und ihr engagiertes Team haben aus der kurz vor dem Exitus stehenden Grundschule Friedewalde eine Bildungsperle in der Stadt Petershagen gemacht. “Ich habe immer für kleine Schulen gekämpft. Ich musste immer um Eldagsen kämpfen, und als ich hörte, dass Friedewalde geschlossen werden sollte, habe ich auch um Friedewalde gekämpft”, sagt die gebürtige Friedewalderin, die mit dem Familiennamen Wehking (Lürmers) in Wegholm geboren wurde. Sie setzte sich seinerzeit mit ihrem Vetorecht gegen den Willen ihres Kollegiums in Eldagsen durch. Das muss man erst mal machen.

Mitten drin: Die neue Schulleiterin Alexandra Mohrhoff, hier beim Kindertraining für den 9. Friedewalder Mühlenlauf. Foto: Jürgen Krüger

“Ich weiß, dass ich gute Arbeit geleistet habe”

Monika Krause war 21 Jahre alt, als sie mit der Universitätsausbildung fertig war. Ihre erste Station als Referendarin und später als Lehrerin war die Grundschule Lahde. 1983 übernahm sie die Leitung der evangelischen Bekenntnisschule Eldagsen, die es in dieser Form seit 1968 gibt. Das sind 36 Jahre Schulleitung, was in Nordhrhein Westfalen wohl einmalig ist. Da könnte man schon auf Idee kommen, den ganz großen Bahnhof zum Abschied aufzufahren. Doch Monika Krause winkt ab und sagt. “Ich weiß, dass gute Arbeit geleistet habe. Das muss ich mir nicht in feierlichen Reden bestätigen lassen.” Sie wird ihre Nachfolgerin Alexandra Mohrhoff, die sie selbst aufgebaut hat, natürlich unterstützen. Monika Krause: “Wir brauchen jemanden mit Herzblut, der das Team zusammenhalten kann, einen Kopf, der vorangeht. Und – sie muss kämpfen können. Das ist ganz wichtig.”

FPV-Festival spendet fast 6.000 Euro

Friedewalde. Das FPV-Festival in Friedewalde war für die teilnehmenden Multikopter-Piloten und ihren Gästen ein großartiges Fest. Es soll sich sogar um Europas größtes und zugleich schönstes FPV-Flieger-Spektakel handeln. Und das auf einer Kuhwiese, in einem kleinen Dorf. So fing es in Wacken auch an. Ein paar Wochen später, nachdem alles abgebaut und abgerechnet ist, gibt es eine weitere frohe Botschaft: Chef-Organisator Marc Prieß hat der Deutschen Kinderkrebsstiftung sage und schreibe 5.847,51 Euro überwiesen. Eine Spende, die von Herzen kommt. “Wir haben alles, was wir brauchen. Das Geld soll dahin, wo es benötigt wird”, sagt der 34-Jährige, der vor sechs Jahren von Friedewalde nach Hamm gezogen ist und dort als Notfall-Sanitäter beim Deutschen Roten Kreuz im Raum Coesfeld arbeitet.

Copterfliegen ist seine große Leidenschaft. Bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2017 organsiserte Marc Prieß diese außergwöhnliche Veranstaltung in Friedewalde. Nur 2018 fiel das FPV-Festival aus, als Marc Prieß die Prüfung zum Rettungssanitäter bestehen wollte, was er ja auch schaffte. Mittlerweile hat sich der gebürtige Friedewalde ein sechsköpfiges Team aufgebaut, um den gewaltigen Aufwand auf mehrere Schultern zu verteilen. Und so soll es auch im kommenden Jahr ein FPV-Festival in Friedewalde geben. Und zwar am Wochenende nach Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 21. Mai 2020).

Das ist kein Müll: Das sind alles gespendete Pfandflaschen, für die es beim WEZ in Minden mehr als 500 Euro Pfandgeld gab.

Bereites 2016 kamen rund 1.000 Euro Spendengeld zusammen, im Jahr 2017 waren es schon 4.000 Euro, doch die knapp 6.000 Euro in diesem Jahr sind neuer Rekord. Das Geld stammt aus verschiedenen Aktionen. So hat Siegerin Daniela Seel ihr komplettes Preisgeld von 300 Euro gespendet. Boris Mueller-Kaatsch von Mylipo ersteigerte ein Einhorn mit den Unterschriften der Copter-Piloten*innen für 200 Euro. Die Teilnehmer und ihre Gäste spendeten ihre Pfandflaschen, legten sie im Anhänger von Marc’s Vater Heino Prieß, die wiederum damit zum WEZ-Markt nach Minden fuhren und 540,11 Euro Pfandgeld kassierten und spendeten. Wiese Fahrzeugbau, der für das FPV-Festival drei Sattelauflieger zur Verfügung gestellt hatte, spendete obendrauf noch einmal 500 Euro. “Der Rest ergibt sich aus Start- und Übernachtungsgebühren, dem Verkauf von T-Shirts und Standgebühren für Händler. Von der Deutschen Kinderkrebsstiftung hat Marc Prieß bereits ein Dankeschönschreiben erhalten. “Das ist unser Gewinn”, sagt Marc Prieß

Klein und schnell: Eine Multikopter, wie er beim FPV-Festival in Friedewalde geflogen wurde.

FPV steht übrigens für “First Person View”. Das heißt, dass die Copter-Piloten mit einer Videobrille ausgestattet “aus Sicht des Piloten” mit ihren Multicoptern, an denen eine Kamera angebracht ist, durch den Parcours fliegen.

Niemals geht man so ganz

Idyllisch: Christel und Willi Kleine sitzen bei herrlichem Sonnenschein an einem Tisch in ihrem Garten. Fotos: Jürgen Krüger

Friedewalde. Die Haus- und Hofstätte von Christel und Willi Kleine gehört wohl zu den besten Lagen in Friedewalde. Idyllisch schmiegt sich das denkmalgeschützte Haus südlich vom Ortskern in Richtung Stemmer an den “Hallbruch”. Hier lässt es sich aushalten, hier möchte man sein. Christel und Willi Kleine aber wollen weg. Sie haben das 1,7 Hektar große Anwesen und das in den 1980er Jahren angebaute Zweifamilienhaus verkauft. Anfang Juli 2019 werden sie ihr Zuhause, wo sie  fast dreißig Jahre lang gelebt haben, aufgeben und zunächst nach Petershagen in eine Mietwohnung ziehen. “Es tut schon weh zu gehen”, sagt das Ehepaar, das seit 44 Jahren verheiratet ist.

Beste Lage: Das Anwesen am Hallbruch in Friedewalde.

Der Grund ist nachvollziehbar. Beide sind mittlerweile im Ruhestand, und von ihren Zwillingstöchtern Diana und Carmen (beide 44 Jahre) hat keine Interesse, sich an ein so großes Anwesen zu binden. Das müsste man nämlich schon tun, denn auf auf einem derartigen Gehöft ist man gebunden – arbeitstechnisch und auch finanziell. “Du bist damit nie fertig”, sagt Christel Kleine. “Aber – das hier ist ein Paradies, das wir uns selbst aufgebaut haben.” Die 63-jährige, ehemalige Zahnarzthelferin ist erst seit ein paar Monaten Rentnerin. “Wir haben uns bereits vor drei Jahren erste Gedanken gemacht und sind zum Entschluss gekommen, das Anwesen zu verkaufen. Wir hätten weiter investieren müssen, und auch die Arbeit wurde immer mehr zur Last als zur Lust”, ergänzt Ehemann Willi, der 50 Jahre lang im öffentlichen Dienst gearbeitet hat, davon 40 Jahre bei der Stadt Minden. Und dann ging alles ganz schnell. Kein Jahr standen ihr Haus und Hof öffentlich zum Verkauf, dann schlug ein Paar aus Wolfsburg zu. Sie träumen von einem Leben auf dem Land mit Kindern und Tieren. Apropos Tiere: Der achtjährige Rüde “Benny” wird Christel und Willi Kleine mit nach Petershagen begleiten, die zehn Hühner und zwei Katzen bleiben zurück.

Einfach nur schön: Ein Garten wie früher, in dem es viel Blühendes gibt.

“Es ist natürlich nicht so toll, hier wegzugehen, aber wir mussten uns entscheiden – entweder, oder”, so Christel Kleine. In Petershagen hatten sie zunächst zwei Wohnungen gemietet, eine weitere für ihre Mutter Henny. Doch die 92-Jährige wollte diesen Schritt nicht mitgehen und lieber in Friedewalde bleiben. Sie lebt nun im Alten- und Pflegeheim Kruse. Christel Kleines Mutter ist auf dem Anwesen am Hallbruch geboren, später zog es sie aber nach Bergkirchen. Dort wurde Christel geboren. 1958, als sie drei Jahre alt war, kehrten sie wieder zurück nach Friedewalde. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1974 wohnten Christel und Willi Kleine zunächst am Süntebrink in Friedewalde und bauten dann einen Bungalow am Binsengrund. Schwierige familiäre Entwicklungen am Hallbruch sorgten dafür, dass sich Christel und Willi Kleine 1992 entschieden, die Haus- und Hofstätte zu übernehmen. Seitdem hat sich unendlich viel getan. Christel und Willi Kleine haben viel Liebe, Kraft aber auch Geld investiert. Entstanden ist in der Tat ein Paradies. Damit es das auch bleibt, muss es weiterhin gehegt und gepflegt werden. Neben der wunderschönen Gartenanlage mit dem restaurierten Backhaus gehören zum 1872 errichteten, denkmalgeschützten Gebäude rund 230 Qaudratmeter Wohnfläche, zuzüglich 100 Quadratmeter Diele. Das zeit- und teilweise vermietete Zweifamilienhaus hat auch noch einmal 220 Quadratmeter Wohnfläche. Diese Verantwortung wollen und können Christel und Willi Kleine nicht länger tragen.

Sucht sich lieber Schatten: Der achtjährige Rüde “Benny”, hier hinter dem Haus unter hohen Bäumen.

Dem Tag des Abschieds begegnen sie mit gemischten Gefühlen. “Wir wissen nicht, wie wir das emotional verkraften. Die Gefühle verlaufen wellenartig. Einmal freut man sich, ein anderes mal ist die Angst da. Wir werden es sehen”, sagt Willi Kleine. Sie werden sich umstellen müssen. Die 100 Quadratmeter große Wohnung in Petershagen am Neerenweg hat keinen Garten und wird möglicherweise nur eine Übergangslösung sein. Christel und Willi Kleine können sich durchaus vorstellen, in Petershagen oder Rahden beispielsweise noch einmal zu bauen. Dann aber mit Garten – selbst wenn es nur ein ganz kleiner ist.

Liebevoll angelegt: Der weitläufige Garten, wobei links das angebaute Zweifamilienhaus zu sehen ist.

Diekweg Himmelfahrt frei

Kein Durchkommen: Noch ist der Abschnitt des Diekweges zwischen Bohnhorster Weg und Kleiriehe gesperrt, am Himmelfahrtstag soll er wieder frei sein. Foto: Jürgen Krüger

Friedewalde. Pünktlich zum 9. Friedewalder Mühlenlauf plant die Stadt Petershagen, die gesperrten Abschnitte des Diekweges freizugeben. Das verspricht Kai Busche. “Mit dem Mühlenlauf werden die frisch sanierten Straßenabschnitte quasi eingeweiht”, so der Leiter der Bauverwaltung. Da der Mühlenlauf am Feiertag Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 30. Mai 2019) stattfindet, werde die Sperrung im Laufe des Mittwochs aufgehoben. Kai Busche wird die Strecke übrigens persönlich testen, da er am Donnerstag den Halbmarathon läuft.