Volkstrauertag mit guter Beteiligung

Der Volkstrauertag wurde 1922 durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt.

Damit soll alljährlich ein Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen der Gefallenen, aber auch mit Kriegsopfern und Vertriebenen in aller Welt gesetzt werden. Weil Deutschland eine lange Phase des Friedens erlebt hat, gibt es heute nur noch wenige, die sich an den letzten Weltkrieg mit allen seinen Gräueltaten erinnern können.

Umso erfreulicher, dass sich auch in diesem Jahr erneut zahlreiche Friedewalder am Gottesdienst und der anschließenden Gedenkstunde auf dem alten Friedhof beteiligten und den verschiedenen Beiträgen lauschten. Denn, „nur wer sich erinnert, kann für die Zukunft lernen.“ hat schon der ehemalige Bundespräsidenten Roman Herzog ausgeführt.

Volkstrauertag, was ist das?

Auszüge aus „Geleitwort zum Volkstrauertag 2014“

von Markus Meckel, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge:

In diesem Jahr blicken wir in vielfältiger Weise auf den Ersten Weltkrieg zurück, der vor 100 Jahren begann – und mit Recht die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ genannt wird. Die zivilisierte Welt fiel in Abgründe. Doch damit nicht genug: Vor 75 Jahren begann nach dem Hitler-Stalin-Pakt der Zweite Weltkrieg, der Schrecken und Gewalt ins Unfassbare steigerte.

Solche Gedenktage machen uns erneut bewusst, welche Geschichte uns geprägt hat. Und sie lassen uns die Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft klarer erkennen. Der Blick zurück kann unsere Aufmerksamkeit schärfen und uns warnen, was kommen kann, wenn wir unachtsam werden. Durch die vielen Gedenkfeiern in diesem Jahr gerieten die Kriegsgräber im In- und Ausland wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das ist gut so, denn sie können uns eine Ahnung von dem massenhaften Leid vermitteln, welches der Krieg über die Menschen bringt – und das Leben von Generationen beeinflusst.

Bald aber wird es kaum noch Zeitzeugen und Angehörige geben. Die Friedhöfe werden mehr und mehr Orte des Gedenkens und Lernens und können auch so künftig ihre gesellschaftliche Bedeutung bewahren. Damit das aber möglich ist, müssen wir sie besser erklären, die historischen Zusammenhänge benennen, die verschiedenen Opfer und ihre Situation stärker in den Blick nehmen.

Wenn wir in diesem Jahr – und eben besonders auch am Volkstrauertag – an den Ersten Weltkrieg denken, ist es wichtig, sich die größeren Kontexte deutlich zu machen.

Angesichts der Krisen in der Ukraine und in Palästina wird uns aktuell wieder bewusst, wie wichtig das Eintreten für einen Frieden ist, der Freiheit und Unabhängigkeit sichert – und dass dafür Solidarität gefordert ist.

Auch hierzu soll der Volkstrauertag dienen.

Dem ist wenig hinzuzufügen. Etwas gegen das Vergessen tun ist wichtig. Daher sind die Friedewalderinnen und Friedewalder herzlich eingeladen, nach dem Gottesdienst am kommenden Sonntag die Gedenkveranstaltung auf dem alten Friedhof in Friedewalde zu besuchen, die von der Kulturgemeinschaft durchgeführt wird.