Engagement im Hintergrund

Volles Haus: Schon früh am Morgen füllt sich die Sporthalle mit motivierten Athletinnen und Athleten. Fotos: Marvin Bergner


Die ehrenamtlichen Helfer hatten im Vorfeld des „8. Friedewalder Mühlenlaufs“ einiges zu tun.


Friedewalde. Startnummern sortieren, Getränke organisieren, den Ablauf planen: Die Liste der Aufgaben ist lang, während die Zeit bis zum großen Tag immer knapper wird. Nur mit vielen helfenden Händen ist es möglich, das Mammutprojekt zu stemmen – den „8. Friedewalder Mühlenlauf“, die größte Sportveranstaltung, die das Dorf je gesehen hat.

600 Startnummern füllen, gestapelt in mehreren Kartons, das heimische Wohnzimmer. Was einige Menschen erst einmal schlucken lässt, ist für Annette Leclaire, Corinna Hemmersbach, Karin Tewes, Christiane Bergner und Sina Brinkmeyer inzwischen zur Routine geworden. Zum achten Mal sind die Frauen für die Organisation des Laufes zuständig. Die eingespielten Abläufe sind schon bei der Aufgabeneinteilung spürbar: „Letztes Jahr hat es so am besten geklappt“, „Mit Abstandshaltern können wir das in der heißen Phase schneller zuordnen“ oder „Von der Seite reißen sie nicht so schnell“. Auch Heike Eikmeier und Petra Wittig, die die Runde in diesem Jahr zum ersten Mal unterstützen, gehen die Handgriffe schnell in Fleisch und Blut über.

Unterschieden werden muss beim Sortieren zwischen Onlineanmeldern, Schulen und Kindergärten, Teilnehmern der „Mühlenkreisserie“ sowie sich vor Ort einschreibenden Läufern. Ein Messstreifen, der am Wettkampftag am Schuh der Athleten befestigt wird und präzise Streckenzeiten gewährleistet, verbinden die Helferinnen mit den Startnummern. Bei Kaffee und Keksen wird die Arbeit aber schnell zur Nebensache – in den Fokus werden Geschichten oder Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und die Prognosen für den jetzigen Rekordversuch gestellt. Das Wetter, die Verpflegung, die sanitären Anlagen: Der Erfolg des Laufes hängt von vielen Faktoren ab. Nach anderthalb Stunden ist es dann geschafft: 600 Startnummern sind präpariert und bereit für den Einsatz. Mit einem Glas Sekt wird darauf angestoßen. Tewes: „Ich freue mich schon darauf, viele neue Leute kennenzulernen.“

Am großen Tag geht es dann in die heiße Phase. Ina Beining-Wrede und Dieter Drabant gesellen sich als weitere Helfer zu der Gruppe, die in der Sporthalle an insgesamt fünf Tischen die notwendigen Unterlagen auslegt. Schon um kurz vor 9 Uhr füllt sich der Raum mit den ersten Teilnehmern. Während draußen noch Buden und Technik aufgebaut werden, ist das „Orga-Team“ schon voll ausgelastet. An Stehtischen füllen immer mehr Läufer ihre Anmeldeformulare aus und bereiten sich dann individuell auf den bevorstehenden Wettkampf vor. Dem einen oder anderen muss dabei noch einmal Mut zugesprochen werden: „Ich bin so aufgeregt. Das ist der erste Lauf in meinem Leben“, gesteht eine Teilnehmerin. Andere haben dagegen noch letzte Fragen zur Strecke, den Getränken oder den Messstreifen.

Mit dem Startschuss ist die Arbeit aber noch nicht getan. Viele durstige Sportler müssen beim Zieleinlauf oder einer vollendeten Runde mit isotonischen Getränken und Wasser versorgt werden. Wegen der warmen Temperaturen nutzen einige Läufer dieses auch zum Abkühlen des ganzen Körpers. Dazu müssen die Urkunden, die vom „Time-Team Jung“ – verantwortlich für die Messung der Zeiten – ausgedruckt werden, sortiert und an die vielen glücklichen Gesichter verteilt werden. Erst nach dem letzten Zieleinlauf haben die Helfer die Möglichkeit zu verschnaufen. Trotz der Anstrengung und Angespanntheit der letzten Tage und Wochen sind alle froh und vor allem eines: Stolz, ein Teil dieser für das Dorf so wichtigen Veranstaltung gewesen zu sein.