Wasserprojekt der ev. Kirche in Tansania

 

Erleichtert: Beim ersten Test läuft das Wasser

Tansania. Die evangelische Kirchengemeinde in Friedewalde beteiligt sich seit vielen Jahren aktiv an dem Aufbau einer Wasserversorgung in Tansania. Viele Spenden sind aufgebracht worden und in das Projekt geflossen. Dazu nun einmal ein aktueller Bericht aus unserer Patengemeinde.

Oft ist in der letzten Zeit von den Auswirkungen der Klimaveränderungen in Ostafrika zu lesen gewesen. Während große Gebiete z.B. in Äthiopien unter Dürre leiden, ist die Situation in Gemai, wo eine neue Wasserleitung für dieses Dorf am Rande der Usambaraberge gebaut wird, anders gewesen. Hier haben Regenfälle den Beginn der Bauarbeiten herausgezögert.

In Tansania findet die sogenannte „große“ Regenzeit von März bis in den Mai hinein statt. In der Vergangenheit konnten die Bauern mit relativ regelmäßigen Regenfällen rechnen; mittlerweile, so erfuhr ich, regnet es in dieser Zeit seltener, aber dann oft als Starkregen, der die Felder überflutet. Wissenschaftler sagen durch die Erderwärmung auch in der Zukunft für Tansania ein Klima voraus, das in manchen Gebieten zu langanhaltenden Dürren, in anderen Landesteilen aber auch zur stärkeren Intensität von Regenfällen von bis zu 25% führen kann.

Da der Boden im geplanten Baugebiet durch starke Regenfälle durchweicht war, konnten die Ausschachtungsarbeiten für die Gräben, in denen die Wasserrohre verlegt werden, erst am Dienstag nach Ostern beginnen. Die Dorfbewohner heben die Gräben in freiwilliger Arbeit aus; je nach den zeitlichen Möglichkeiten sind immer Dorfbewohner an der Baustelle zu finden, die ausschachten und die Erde transportieren, Wo es nötig ist, werden die Wände der Schächte mit Wellblechtafeln gesichert. Der Wasserbauingenieur, der das Bauprojekt betreut, schickt regelmäßig Berichte und Fotos vom Fortschritt der Arbeiten. Er schreibt zum Beispiel, das bei den Ausgrabungsarbeiten der Schutz der Natur eine wichtige Rolle spielt; das Fällen von Bäumen wird nach Möglichkeit vermieden und auch die Fläche von Feldern so wenig wie möglich beeinträchtigt. Bis zum 12. April waren so bereits 10% der geplanten Rohrleitungen verlegt. Das Gesamtprojekt war, wie der Ingenieur schreibt, bereits zu 35% fortgeschritten – inklusive der Quelleinfassung, des Wassertanks und des Kaufs von 4500m Wasserrohren.

Ende April wurde die nächste Rate von 10.000 Euro nach Tansania überwiesen, nachdem die Abrechnung der vorigen Rate vorlag.

Neben dem Ausschachten der Gräben werden die nächsten Arbeiten, wie der Ingenieur schreibt, die Weiterarbeit an der Instandsetzung des Wassertanks, der noch aus den 70er Jahren stammt, der Anschluss der Rohrleitung und der Bau von Wasserentnahmestellen sein.