Von Eltern für Eltern

Freuen sich auf den Klönabend: Die Lehrerinnen und Betreuerinnen der Grundschule Friedewalde.                        Foto: Marvin Bergner


In der Grundschule Friedewalde findet am Montag, 24. September, ein „Klönabend“ statt. Thema ist das Lernen im jahrgangsübergreifenden Unterricht.


Petershagen-Friedewalde (mab). Zu einer Alternative des herkömmlichen Elternabends laden die Verantwortlichen des „Grundschulverbundes Eldagsen-Friedewalde“ am Montag, 24. September, 19 Uhr, ein. Statt um die Noten und das Sozialverhalten des eigenen Kindes soll es beim „Klönabend“ hauptsächlich um Eines gehen: Gespräche in lockerer Atmosphäre. Lehrer, Betreuer, aber vor allem Eltern, deren Kinder bereits eingeschult wurden, bringen Eltern zukünftiger Grundschulkinder dabei den jahrgangsübergreifenden Unterricht näher – ein Alleinstellungsmerkmal in Petershagen.

Nach vier Jahren mit diesem Lernkonzept können die Verantwortlichen jetzt ein Fazit ziehen. „Wir haben dafür kein festes Programm geplant“, erzählt Alexandra Mohrhoff, Klassenlehrerin der aktuellen dritten und vierten Klasse und Organisatorin des Abends. „Es soll ein Austausch zwischen den Eltern werden, bei dem Ängste genommen und Informationen vermittelt werden.“ Statt Vorträgen seien demnach Erfahrungen wichtig, die in der Vergangenheit gesammelt wurden. Dieses Prinzip habe im letzten Jahr, beim ersten „Klönabend“, viele Gäste begeistert.

„Natürlich sind uns alle Neugierigen willkommen“, sagt Mohrhoff. „Bei ein paar Getränken können auch das Gelände und die Atmosphäre unserer Schule kennengelernt werden.“ Auf diese Weise solle ein Netzwerk aufgebaut werden, das allen Beteiligten zugutekommt. Das Lernen funktioniere schließlich nur, wenn Schüler, Lehrer und Betreuer die richtige Beziehung zueinander aufbauen. „Das schließt auf jeden Fall auch das Elternhaus mit ein. Ich denke, dass das ländliche und familiäre Klima bei uns die perfekte Voraussetzung dafür ist.“

Anmeldungen zur Einschulung für das nächste Schuljahr sind beim Grundschulverbund Eldagsen-Friedewalde schon jetzt unter Tel. 05707 / 639 oder info@gs-eldagsen.de möglich.


Quelle: Mindener Tageblatt

Engagement im Hintergrund

Volles Haus: Schon früh am Morgen füllt sich die Sporthalle mit motivierten Athletinnen und Athleten. Fotos: Marvin Bergner


Die ehrenamtlichen Helfer hatten im Vorfeld des „8. Friedewalder Mühlenlaufs“ einiges zu tun.


Friedewalde. Startnummern sortieren, Getränke organisieren, den Ablauf planen: Die Liste der Aufgaben ist lang, während die Zeit bis zum großen Tag immer knapper wird. Nur mit vielen helfenden Händen ist es möglich, das Mammutprojekt zu stemmen – den „8. Friedewalder Mühlenlauf“, die größte Sportveranstaltung, die das Dorf je gesehen hat.

600 Startnummern füllen, gestapelt in mehreren Kartons, das heimische Wohnzimmer. Was einige Menschen erst einmal schlucken lässt, ist für Annette Leclaire, Corinna Hemmersbach, Karin Tewes, Christiane Bergner und Sina Brinkmeyer inzwischen zur Routine geworden. Zum achten Mal sind die Frauen für die Organisation des Laufes zuständig. Die eingespielten Abläufe sind schon bei der Aufgabeneinteilung spürbar: „Letztes Jahr hat es so am besten geklappt“, „Mit Abstandshaltern können wir das in der heißen Phase schneller zuordnen“ oder „Von der Seite reißen sie nicht so schnell“. Auch Heike Eikmeier und Petra Wittig, die die Runde in diesem Jahr zum ersten Mal unterstützen, gehen die Handgriffe schnell in Fleisch und Blut über.

Unterschieden werden muss beim Sortieren zwischen Onlineanmeldern, Schulen und Kindergärten, Teilnehmern der „Mühlenkreisserie“ sowie sich vor Ort einschreibenden Läufern. Ein Messstreifen, der am Wettkampftag am Schuh der Athleten befestigt wird und präzise Streckenzeiten gewährleistet, verbinden die Helferinnen mit den Startnummern. Bei Kaffee und Keksen wird die Arbeit aber schnell zur Nebensache – in den Fokus werden Geschichten oder Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und die Prognosen für den jetzigen Rekordversuch gestellt. Das Wetter, die Verpflegung, die sanitären Anlagen: Der Erfolg des Laufes hängt von vielen Faktoren ab. Nach anderthalb Stunden ist es dann geschafft: 600 Startnummern sind präpariert und bereit für den Einsatz. Mit einem Glas Sekt wird darauf angestoßen. Tewes: „Ich freue mich schon darauf, viele neue Leute kennenzulernen.“

Am großen Tag geht es dann in die heiße Phase. Ina Beining-Wrede und Dieter Drabant gesellen sich als weitere Helfer zu der Gruppe, die in der Sporthalle an insgesamt fünf Tischen die notwendigen Unterlagen auslegt. Schon um kurz vor 9 Uhr füllt sich der Raum mit den ersten Teilnehmern. Während draußen noch Buden und Technik aufgebaut werden, ist das „Orga-Team“ schon voll ausgelastet. An Stehtischen füllen immer mehr Läufer ihre Anmeldeformulare aus und bereiten sich dann individuell auf den bevorstehenden Wettkampf vor. Dem einen oder anderen muss dabei noch einmal Mut zugesprochen werden: „Ich bin so aufgeregt. Das ist der erste Lauf in meinem Leben“, gesteht eine Teilnehmerin. Andere haben dagegen noch letzte Fragen zur Strecke, den Getränken oder den Messstreifen.

Mit dem Startschuss ist die Arbeit aber noch nicht getan. Viele durstige Sportler müssen beim Zieleinlauf oder einer vollendeten Runde mit isotonischen Getränken und Wasser versorgt werden. Wegen der warmen Temperaturen nutzen einige Läufer dieses auch zum Abkühlen des ganzen Körpers. Dazu müssen die Urkunden, die vom „Time-Team Jung“ – verantwortlich für die Messung der Zeiten – ausgedruckt werden, sortiert und an die vielen glücklichen Gesichter verteilt werden. Erst nach dem letzten Zieleinlauf haben die Helfer die Möglichkeit zu verschnaufen. Trotz der Anstrengung und Angespanntheit der letzten Tage und Wochen sind alle froh und vor allem eines: Stolz, ein Teil dieser für das Dorf so wichtigen Veranstaltung gewesen zu sein.

Alles für den großen Tag

Stolz auf ihre Leistung: Henry (l.) und Erik freuen sich nach dem Zieleinlauf über ihre Medaillen. Fotos: Marvin Bergner


Die 83 jungen Teilnehmer des Bambini-Laufes waren hochmotiviert und haben für den großen Zieleinlauf ihr Bestes gegeben.


Friedewalde. Die unterschiedlichsten Gerüche, lautes Gelächter, und Menschen, so weit das Auge reicht. Überwältigend viele Eindrücke prasseln auf die jüngsten Teilnehmer des „8. Friedewalder Mühlenlaufs“ ein: die Bambinis. Damit sich das harte Training aber auch auszahlt, bleiben alle fokussiert und fiebern dem Startschuss entgegen.

Unmittelbar vor dem Lauf könnten die Vorbereitungen nicht unterschiedlicher nicht sein: Während einige Kinder ihre Muskeln schon einmal auf dem Spielplatz oder der Hüpfburg aufwärmen, stärken sich Andere noch mit einer Bratwurst oder einem kühlen Getränk – Rituale sind schließlich wichtig für jeden Sportler. In Gruppen treffen sich die jungen Athleten dann vor der Startlinie und besprechen noch einmal die Taktik für die bevorstehenden 600 Meter. „Wir laufen aber die ganze Zeit zusammen“, „Hoffentlich können wir danach noch spielen“ oder „Du kriegst mich bestimmt nicht“: Alle haben unterschiedliche Vorstellungen von der nahenden Herausforderung. Einig sind sich aber alle – Vorfreude und Aufregung sind überall zu spüren.

Nach dem Knall geht es dann endlich los. Konzentrierte und lachende Gesichter halten sich die Waage, während die Meute an den jubelnden Zuschauern vorbeizieht. Als einsamer Streiter, Hand in Hand oder in Gruppen bezwingen die Kinder anschließend den Rundkurs um den Sportplatz und die Grundschule. Freude und Erleichterung sind nach dem großen Zieleinlauf an ihrer Mimik abzulesen. Mit der Medaille um den Hals und dem harten Vorbereitungstraining im Hinterkopf steht fest: Es hat sich gelohnt.

Dementsprechend stolz ist Petra Seifert, Leiterin des „Evangelischen Kindergartens Friedewalde“ auf ihre Schützlinge: „Die Aufregung war zu spüren, aber es haben alle total gut durchgehalten.“ Bei den verschiedenen Altersklassen habe es schon Unterschiede im Ergebnis gegeben, aber es gehe nur um den Spaß an der Bewegung und die anhaltende Motivation. „Es ist schön zu sehen, dass sie bei der Sache geblieben sind und dafür jetzt den Erfolg ernten“, sagt Seifert. Im nächsten Jahr werde der Kindergarten auf jeden Fall wieder mit am Start sein: „Die Stimmung hier steckt einfach an.“

Auch Annabelle (4) und Anni (5) wollen den Mühlenlauf wieder in Angriff nehmen. „Nächstes Jahr möchte ich wieder mitmachen, weil das so ein schönes Gefühl war. Dann bin ich bestimmt noch schneller“, ist sich Annabelle sicher. Anni ergänzt: „Es war schon ganz schön anstrengend, aber meine Freundinnen waren ja zum Glück dabei.“ Trotz des Laufes sind einige Kinder noch nicht am Ende ihrer Kräfte: „Es war cool und super anstrengend, aber ich hab Power für noch eine Runde“, erzählt Henry (6). Erik (5) denkt schon ein Stückchen weiter: „Ich gehe jetzt auf jeden Fall noch hüpfen und spielen.“

Kleine Schritte, großer Spaß

Freuen sich auf den Mühlenlauf: Die Läuferinnen und Läufer des evangelischen Kindergartens Friedewalde. Fotos: Marvin Bergner

 


Der „Evangelische Kindergarten Friedewalde“ schickt beim „8. Friedewalder Mühlenlauf“ 36 Kinder ins Rennen.


Friedewalde. Nur noch wenige Tage, bis er da ist: Der „8. Friedewalder Mühlenlauf“. Erprobte Läufer haben ihre routinierten Trainingsabläufe, um sich optimal auf diesen Wettkampf vorzubereiten. Für andere Teilnehmer steht vor allem eines im Vordergrund: Der Spaß an der Bewegung. 36 junge Sportler des „Evangelischen Kindergartens Friedewalde“ haben sich dazu entschlossen, die Bambini-Strecke von 600 Metern in Angriff zu nehmen und zu bezwingen. Möglich ist das aber nur mit dementsprechendem Training. Erzieherin Maren Wohl und Praktikantin Laura Lükens machen die Kinder daher fit für den großen Tag.

„Wir wollen ihnen den Spaß am Laufen näherbringen. Dabei gehen wir kleinschrittig vor, um möglichst viele Erfolgserlebnisse zu bieten“, erzählt Wohl. Auch ein vielseitiges Programm sei wichtig, damit die Motivation nicht verloren gehe. Dementsprechend sind äußere Einflüsse wie Regen überhaupt kein Problem für die Athleten. Der Hindernisparcours in der Turnhalle bringe Abwechslung vom reinen Lauftraining und schule die Koordination.

Wohl: „Bei uns steht nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern, dass alle ins Ziel kommen. Wir ordnen die Gruppen deshalb individuell ein, um niemanden zu über- oder unterfordern.“ Die älteren Kinder seien im Hinblick auf den Mühlenlauf zwar erfolgsorientierter, der abschließende Zieleinlauf sei aber für alle etwas Besonderes. Schon im Training reihen sich die Kinder auf und feuern die anderen Gruppen an – vor den jubelnden Eltern würden dann nochmal die letzten Kräfte mobilisiert werden. Der Ertrag des Anfang April gestarteten Trainings ist laut Wohl deutlich zu erkennen: „Wir merken, dass die Kinder immer fitter werden und sind froh, dass sie diese Erfahrung machen können.“

Durch die wöchentlichen Einheiten sind die Anfänger zu Routiniers geworden. „Am Anfang laufen wir zwei Runden zum Aufwärmen“, weiß Greta. Elias ergänzt: „Dann müssen wir die Muskeln langziehen.“ Optimal vorbereitet geht es auf die 100 Meter lange Trainingsstrecke. Fünf Runden zusammen, drei Runden eigenständig und danach jeder so lange weiter, wie ihn die Kraftreserven tragen – so lautet die Vorgabe. Mit dem eisernen Willen der Kinder wurde auf diese Weise der Rekord von 15 Runden aufgestellt.

Smilla (6) gehört zu den älteren Läufern. Auch sie ist durch das Training über sich hinausgewachsen: „Letztes Mal waren es 14 Runden. Am Anfang habe ich viel weniger geschafft.“ Nach dem Kindergarten wird natürlich ebenfalls fleißig trainiert. Mit ihrem Vater laufe sie selbstständig um das Haus. „Wenn ich dann kaputt bin, lege ich mich in mein Bett und höre eine Kassette.“

Der fünfjährige Frederik hat seine ganz eigene Trainingsmethode entwickelt: „Zu Hause laufe ich manchmal, wenn ich mal ganz schnell auf das Klo muss.“ Auch er wartet gespannt auf den Wettkampftag. „Ich freue mich sehr auf den Lauf. Meine Mama und mein Papa schauen mir dann zu.“ Um sich nach der Anstrengung zu erholen, hat er schon einen festen Plan: „Danach mache ich erstmal einen Mittagsschlaf.“

Der Bambini-Lauf startet um 10 Uhr. Die anschließende Siegerehrung der Kinderläufe findet voraussichtlich ab 11 Uhr statt.

 

 

„Klönabend“ schafft Klarheit

Leseförderung: Christiane Bergner (4.v.l.) beschreibt den Besuchern das Vorgehen beim Lesenlernen und stellt das genutzte Material vor. Foto: Marvin Bergner


Friedewalde (mab). Es gibt viele Möglichkeiten, um mit Lehrern über das eigene Kind und seine Entwicklung zu sprechen. Eine ganz andere Perspektive schafft aber der Austausch von Eltern untereinander. Aus diesem Grund hat die Grundschule Friedewalde ihren ersten „Klönabend“ veranstaltet. In humorvoller Atmosphäre wurden sowohl Informationen über Schulkonzept und Lehrmethoden vermittelt als auch Sorgen und Wünsche zum Ausdruck gebracht. Im Mittelpunkt stand dabei die Kommunikation zwischen den Eltern der Erst- und Zweitklässler und denen der zukünftigen Schulanfänger.

Volles Klassenzimmer

„Wir haben die Schule geöffnet und beleuchtet. Heute können wir das Material anfassen und begreifen, wie unsere Kinder lernen“, verkündete Alexandra Mohrhoff, Klassenlehrerin der Klasse „3-4b“, zum Beginn des Abends. Über 20 Mütter und Väter hatten den Weg in die Räumlichkeiten der Schule gefunden und auf den Stühlen Platz genommen, die normalerweise von einigen ihrer Kinder besetzt werden. Nach einer kurzen Vorstellrunde des anwesenden Schulpersonals, zu dem sowohl die Lehrerinnen als auch einige Betreuerinnen des Offenen Ganztags zählten, verteilten sich die Besucher in Klassen, Flur und Bücherei.

„Bild von einer Schule, das ich mir wünsche“

In Kleingruppen wurden die unterschiedlichsten Anliegen, die von den Lieblingsfächern der Kinder bis hin zu den heimischen Lesefortschritten reichten, thematisiert. Für intensiven Gesprächsstoff sorgte aber auch das Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts, das die Schule nun im dritten Jahr verfolgt. Die anwesenden Lehrerinnen gaben hier Auskunft über Vorteile und Methoden des in Petershagen einmaligen Schulmodells. Die Rückmeldungen fielen an diesem Abend zum Großteil positiv aus. Anne-Maren Wiebusch ist beispielsweise von dem Prinzip überzeugt: „Der jahrgangsübergreifende Unterricht ist sehr wertvoll.“ Dies sei vor allem für lernschwächere Kinder ein Vorteil, es fördere aber die sozialen Fähigkeiten aller Kinder. „Das ist ein Bild von einer Schule, das ich mir wünsche.“ Außerdem machte sie die Betreuung zum Thema. Die Verantwortlichen seien mit sehr viel Engagement und Herzblut bei der Sache: „Es sind Überzeugungstäter“. Auch Sarah Kruse lobte die individuelle Betreuung der Kinder: „Mein Sohn wurde mit fünf Jahren eingeschult und wir haben uns deshalb Sorgen gemacht. Hier gibt es aber sehr viele Leute, um die wenigen Kinder zu fördern. Mein Sohn wurde an die Hand genommen.“ Diese Einstellung wird laut Imke Brockmeier von den Kindern übernommen. „Sie helfen sich sogar beim Schuhebinden und auch auf dem Schulhof unterstützen sie sich durch das Patenprinzip gegenseitig.“

Hospitieren erwünscht

Wenige Elternteile konnten sich der allgemeinen Euphorie nicht anschließen. Sie hätten in der Vergangenheit, zur Zeit des alten Konzepts, schlechte Erfahrungen gemacht und seien daher nun misstrauisch. Ein Kompromiss sei aber die Möglichkeit, in den Unterrichtsstunden zu hospitieren und den Schulalltag mit eigenen Augen sehen zu können. Auf diese Weise sei es jedem möglich, sich ein eigenes Bild von den Werten und Prinzipien der Grundschule zu schaffen – eine große Hilfe bei der Zukunftsorientierung der Kinder.